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1961 Nr. 8

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Kirchengeschichte: Alte Kirche, Christliche Archäologie

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Theologische Literaturzeitung 1961 Nr. 8

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Macdonald, John (Ed.): The Annual of Leeds University Oriental
Society. Vol. Ii 1958—1959. Leiden: Brill 1959. V, 76 S. gr. 8° =
Leeds University Oriental Society, under the Auspices of the Department
of Semitic Languages and Literatures. Kart. hfl. 8.—.

Die unter den Auspizien des Department of Semitic Languages
& Literatures, Leeds University 1958 begründete Leeds
University Oriental Society, die hauptsächlich das Studium des
Hebräischen, des Samaritanischen, des Arabischen und des Islam
treiben will, legt hier ihr erstes Jahrbuch vor. Eröffnet wird es
durch eine aus der Feder ihres Präsidenten, A. Guillaume,
herrührende „Einführung des Jahrbuchs" (S. 1—2) sowie einen von
ihrem Generalsekretär, John Macdonald, verfaßten Überblick
über „Die Gründung und Entwicklung der Gesellschaft" (S. 3—4),
und den Beschluß bilden eine „Liste deT Veröffentlichungen des
Department" (S. 74) und eine „Liste der bei dem Department
erhältlichen Reproduktionen hebräischer, aramäischer und arabischer
Texte" (S. 75—76). Dazwischen stehen 5 Aufsätze, nämlich
F. F. Bruce, The Dead Sea Habakkuk Scroll (S. 5-24);
C. J. Mullo Weir, Miracles (S. 25—42); JohnBowman,
The Importance of Samaritan Researches (S. 43—54); Joseph
de Somogyi, Al-Jähiz and Ad-Damiri (S. 5 5—60); Baruch
Kanael, Notes on Jewish Art in the Period of the Second
Temple (S. 61—73), die alle etwas zu sagen haben und damit die
— hoffentlich lange — Reihe der Jahrbücher der Leeds University
Oriental Society viel verheißend beginnen. Was sie enthalten,
zeigen ihre Überschriften an. Somogyis Beitrag, bei dem das
nicht ohne weiteres der Fall ist, behandelt zwei arabische zoologische
Bücher, nämlich das Kitäb al-hayawän = „Buch der
Tiere" von dem aus Basra stammenden, 868/9 n. Chr. gestorbenen
'Amr ibn Bahr al-Jähiz und das Kitäb Hayät al-hayawän
= „Buch von dem Leben der Tiere" des 1405 gestorbenen Professors
an der Moschee al Azhar in Kairo Ad-Damiri.

Halle/Saale Otto Ei Bf el d t

Albright, F. W.: Reports on Excavations in the Near and Middle
East.

Bulletin of the American Schools of Oriental Research Nr. 158,
1960 S. 31 ; Nr. 159, 1960 S. 37—39.
Cleveland, Ray L.: The 1960 American Ardiaeological Expedition
to Dhofar.

Bulletin of the American Schools of Oriental Research Nr. 159,

1960 S. 14—26.
Gössmann, F.: Ugaritica.

Augustinianum 1, 1961 S. 124—130.
H a m m o n d, Philip C: Excavations at Petra in 1959.

Bulletin of the American Schools of Oriental Research Nr. 159,

1960 S. 26—31.

Johnson, Sherman E.: Preliminary Epigraphic Report on the In-
scriptions Found at Sardis in 1958.

Bulletin of the American Schools of Oriental Research Nr. 158,
1960 S. 6—11.
Nötscher, F.: Die Gilgamesch-Dichtung.
Augustinianum 1, 1961 S. 120—123.

ALTES TESTAMENT

N o t h, Martin: Das zweite Buch Mose, Exodus, übersetzt u. erklärt.
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1959. V, 230 S. gr. 8° = Das
Alte Testament Deutsch. Neue« Göttinger Bibelwerk, hrsg. v. A.
Weiser, Bd. 5. (Lizenzausgabe für die DDR: Berlin: Evang. Verlagsanstalt
1961).

Für da6 Buch Exodus steht im bekannten Kommentarwerk
ATD nur ein Band mit insgesamt 230 Seiten zur Verfügung, eine
jedenfalls vom Alten Testament her ungerechtfertigte Beschränkung
, wenn man damit etwa die Behandlung des Buches Genesis
in drei Bänden vergleicht. Die Umfangsbegrenzung des Exodus-
Kommentars machte es notwendig, daß der Verfasser bei aller in
diesem Kommentarwerk geforderten Allgemcinverständlichkeit
sich in seinen Ausführungen manche Einschränkung auferlegen
mußte.

Das Hauptgewicht des Kommentars liegt in erster Linie auf
der Überlieferungsgeschichte, die für uns heute wohl am ehesten
ein Verständnis des biblischen Textes möglich macht, in zweiter
Linie auf der Literarkritik. Die überlieferungsgeschichtliche Analyse
des Verfassers geht im wesentlichen nicht über das hinaus,
was bereits 1948 in der „Überlieferungsgeschichte des Penta-

teuch" veröffentlicht wurde, der Kommentair erläutert aber oft
das dort Ausgeführte. Die literarkritischen Erklärungen dagegen
sind auch für den Fachkollegen wichtig, da sie nicht nur die
zusammenfassenden, knappen Angaben in der genannten „Über-
liefeirungsgeschichte des Pentateuch" (S. 4—44) für das Buch Exodus
erläutern und näher begründen, sondern auch manche Veränderungen
aufweisen. Das Wichtigste sei hier notiert:

E bekommt einen etwas größeren Anteil: 2, 23aa E (früher J), entsprechend
in 4, 27f E-Elemente; 3, lbß E (früher J); 5, 4 E (früher J«,
D^Sta "ibn!). — P erhält einen Anteil an den Plagen-Erzählungen: 9, 22.
23aa ...35; 10,12. 13ao ...20. 21. 22... 27 (früher J). Hier ist
entgegen dem Arbeitsprinzip von RP(J[E]) der älteren Quelle J der
Vorzug vor P gegeben. — In der Zuweisung von sekundärem Material
innerhalb einer alten Quelle wird manches verbessert: 3, 14a(b) ist
sekundär gegenüber 3, 15 (S. 30; früher umgekehrt); 8, 2lb—24a (S. 59)
und 12, 35f sind primär; 11,7—8 oder sogar 11,4—8 ist sekundär
gegenüber 11,1—4an (S. 72; früher umgekehrt). — Der Abschnitt Ex
25—31 ist genauer analysiert. Der Verfasser löst die literarkritischen
Probleme durch Ausscheidung von späteren Hinzufügungen und Umgestaltungen
, während er in 40, 1—16. 17. 18—33 drei Parallelberichte
unterscheidet, die aber auch zeitlich nacheinander entstanden sind. —
Sehr stark verändert, aber wegen der äußerst schwierigen Probleme
noch immer unbefriedigend, ist die Analyse von 31, 18 ff. Der Grundbestand
von 31,18 wird zum älteren Erzählungsgut gerechnet (früher P),
die früher als E-artig beurteilten Abschnitte 32, lb—i. 21—24 werden
jetzt für sekundäre Nachträge gehalten. Näheres über die schwierige
Analyse kann hier nicht referiert werden.

Neben den grundlegenden überlieferungsgeschichtlichen und
literarkritischen Analysen mußten die philologischen, historischen
, geographischen, religionsgeschichtlichen und theologischen
Ausführungen auf ein knappes Maß beschränkt werden. Trotzdem
— oder gerade deshalb — wird vor allem auf die Schwierigkeiten
des Textverständnisses, auf Widersprüche und historische
Probleme hingewiesen, die eigene Übersetzung wird oft als Notbehelf
charakterisiert. So kurz die theologischen Auslegungen
gehalten sind, sie umfassen doch alles Wesentliche (man vergleiche
etwa die Auslegung des Dekalogs S. 130 ff. oder die Auslegung
der Sabbatruhe S. 154). Rationale Erklärungen werden mit Recht
abgewiesen oder doch angezweifelt (die „ägyptische Finsternis",
S. 64, der jahwistische Bericht vom Verschwinden des Meeres
durch einen starken Ostwind, S. 92; auch für die „vulkanischen
Phänomene" der Sinaitheophanie wird eine andere als die
„natürliche" Erklärung für möglich gehalten, S. 164). Bisweilen
ist der Verfasser in seinen Urteilen etwas zu vorsichtig, z. B. bei
der Ableitung von DUlti aus dem Ägyptischen (S. 54) oder bei

der Erklärung von 23, 19b als Polemik gegen einen aus Ugarit
bekannten Kultbrauch (S. 156). — Die Texterklärung enthält
natürlich manche neue Einzelheit, aber darauf kann hier nicht
näher eingegangen werden.

So bleibt wenig zu wünschen übrig. Für den Leser des ATD
wäre wohl eine Landkarte angebracht gewesen, vielleicht auch
eine Skizze der Kultobjekte von Ex. 25 ff. Die Quellenscheidung
hätte im Druck deutlicher erscheinen können; zwischen den
alten Quellen (kurze Zeilen) wird gar nicht unterschieden, und
in 31, 18 ff. bedeuten die kurzen Zeilen gerade die deuterono-
mistisch gefärbten späten Zusätze1. Aber das sind nur Äußerlichkeiten
. Man wird den Bänden Leviticus und Numeri im ATD
mit Spannung entgegensehen.

Tübingen Hartmut Gese

*) Die letzte Bibeltextzeile S. 104 ist nicht eingerückt (J). S. 84
Z. 17 ist 10ba statt ohß zu lesen.

Behl er, G.-M., O. P., Prof.: Les Confessions de Jeremie. Tournai:
Casterman; Editions de Maredsous 1959. 107 S. 8° = Bible et Vie
Chretienne. bfr. 48.—.

Der Dominikaner G.-M. Behler, über den das Vorwort von
dorn Irenee Fransen nähere Angaben macht, behandelt hier in der
Reihe „Bible et Vie Chretienne" die Konfessionen Jeremias für
einen weiteren Kreis, und zwar Jet. 12,1—5; 15,10—21; 17,
12—18; 20,7—13; 23,9—29. Wie man sieht, ist der Titel nicht
ganz genau: einerseits fehlt 18, 18—23 (nur V. 20 wird bei 15, 11
erwähnt) und 20,14—18 (der Abschnitt wird zwar im Zusammenhang
mit 15, 10 übersetzt, aber seine Exegese wird S. 61 abgelehnt
, weil er zeitlich nicht zu 20,7—13 passe); auch 11, 18 ff.