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1960 Nr. 2

Kategorie:

Praktische Theologie

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 1960 Nr. 2

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wünschen, die nicht über die beiden ersten Kapitel stolpern, sondern
wirklich bis zu Ende lesen.

Heidelberg Renatas Hupf eld

Althau6, Paul: Gesundheit, Krankheit und Lebenssinn.

Univereitas 14, 1959 S. 897—907.
Beretning om arbeidet i komiteen for reform av det tcologiske Studium.

Norsk Teologisk Tidsskrift 60. 1959 S. 161-174.
Bohren, Rudolf: Das Pfarramt in der Sicht des Theologiestudenten.

Evangelische Theologie 19, 1959 S. 539—546.
B o u m a n , Herbert J. A.: Die Kirchenzucht im Glauben und im Wan-

deL

Lutherischer Rundblick 7, 1959 S. 17—26.
Bourbeck, Christine: Der soziologische Strukturwandel als Frage
an die theologisdie Ausbildung.

Monatschrift für Pastoraltheologic 48. 1959 S. 390—398.

Bradf ord, Eugene: lntercessory Prayer: A Ministerial Task.

The Westminster Thcological Journal 22. 1959 S. 13^18.
Fl ender. Wilhelm: Partnership in Obedience.

Kirche in der Zeit 14, 1959 S. 412—415.
Kare her. Hanns: Über das Taufen im Gemeindegottesdienst.

Monatschrift für Pastoraltheologie 48, 1959 S. 419—423.
Kreck, Walter: Rechte und falsche Aktualität unserer Verkündigung.

Deutsches Pfarrerblatt 59, 1959 S. 483—485 und 517—520.
Naumann. Friedrich: Vom Kanzelredner. Erinnerungen.

Deutsches Pfarrerblatt 59, 1959 S. 388—390.
Rendtorff, Trutz: Gesellschaftsbildende Aufgaben und Möglichkeiten
der Kirdiengemeinde.

Evangelische Theologie 19, 1959 S. 506—528.
S c h o e p s, Hans-Joachim: Predigten als Quellen der Geistesgeschichte.

Deutsches Pfarrerblatt 59, 1959 S. 321—322.
Schütz, Werner: Kerygma und Leiturgia.

Kirche in der Zeit 14. 19 59 S. 405—409.

BERICHTE UND MITTEILUNGEN

Die ThLZ bringt in diesem und im nächsten Heft nach dem Bericht des Präsidenten Prof. D. Sdinecmeldier eine Auswahl bisher
nicht veröffentlichter Sektionsreferate vom Theologentag 1958. Ihre Zusammenstellung und ihr Erscheinen hat sich aus äußeren Gründen verzögert
, zumal auch einige Verfasser ihr Referat bzw. Resümee vor der Drucklegung noch überarbeitet haben.

Deutscher Evangelischer Theologentag 1958

Berlin 27.-31. Mai 1958

Zum vierten Male nach dem Kriege vereinigten sich vom
27. bis zum 31. Mai 1958 in Berlin-Spandau über 150 theologische
Lehrer der deutschen Evangelisch-Theologi6chen Fakultäten
und der Kirchlichen Hochschulen zum Theologentag. Dieser
Theologentag stand — wie die Theologentage vor 193 3 — unter
einem Gesamtthema, jedenfalls in den Hauptreferaten. Diese
Form der Arbeit war von verschiedenen Seiten gewünscht worden,
und diejenigen, die die Vorbereitung der Tagung zu leisten hatten
, meinten sich einem solchen Wunsch nicht verschließen zu
können. So wurde der Versuch gewagt. Das gewählte Thema ,,Das
Problem der Sprache" besitzt ohne Zweifel eine erhebliche Aktualität
und berührt alle theologischen Disziplinen. Durch sieben
große Hauptreferate sollte die Komplexität des Themas deutlich
werden. Im Anbetracht des Umfanges der Hauptvorträge und der
Konzentration auf ein Thema schien es angebracht, den alten
Brauch der Publikation in einem besonderen Buch wieder aufzunehmen
. Dieser Band mit den Hauptvorträgen ist inzwischen
erschienen'.

Die Arbeit des Theologentages stand aber nicht nur unter
dem Gesamtthema, und die Hauptvorträge waren nicht das einzige
, was dort geleistet wurde. In den Sektionen wurden wie
immer viele kleinere Vorträge und Berichte geboten, die den Fachgenossen
Gelegenheit geben sollten, neue Ergebnisse und neue
Gesichtspunkte kennen zu lernen und im Gespräch zu diskutieren.
Diese Vielfalt der Sektionsarbeit ließ es geraten erscheinen, die
Zusammenfassungen der Referate in den einzelnen Sektionen
nicht in den Sammclband der Hauptreferate aufzunehmen, son-

geworden sei (Heilige SpracheI). Die wenigen Ansätze zu einer Reflexion
über das Phänomen Sprache finden sich in der Urgeschichte; über
die Sprachen wird ebenfalls in Genesis, aber auch in der Weisheit etwas
gesagt. Vielerlei Sprache, viel Segen — vielerlei Sprachen, viel Fluch:
das steht im Alten Testament nebeneinander und in der Weisheit kann
neben das Preisen des Sprachkundigen auch die Warnung vor der Gefährdung
durch die Wortmächtigkeit des Mensdien treten.

..Was läßt 6ich im Alten Testament aus dem unreflektierten Vollzug
der Sprache über die Eigenart nun gerade der alttestamentlichen
Sprache erkennen?" Wie kommt es zum Wort und wie vollzieht sich das
Be-Sprechen und Be-Rufen, also die Errichtung der eigenen Sprachwelt
Israels? Die Antwort auf diese Frage muß ausgehen von den lautmalenden
Grundworten und muß weiter das Fremdwortgut berücksichtigen.
Nomen und Verb als die beiden großen Wortklassen zeigen, daß die
Abstraktion noch nicht weit fortgeschritten ist. Die Sprache ordnet und
bewältigt den Raum und die Zeit. „Es lohnte wohl nähere Untersuchung
, in welcher Weise diese, von Israel ohne Zweifel vorgefundene
Sprachsicht, nach welcher der Mensch das Geschehen in seinen Vätern
vor sich hat, .. . seine Zukunft dagegen hinter seinem Rücken, für das
Verständnis der alttestamentlichen Aussagen von Bedeutung ist." In
diesen Zusammenhang gehört auch das Problem der Tempora, das
beute mehr denn je umstritten ist: Es scheint aber deutlich, ,.daß das
Weltbild des hebräischen Verbs den Menschen nicht als den König seiner
Gegenwart gleichermaßen von seiner Vergangenheit wie seiner Zukunft
absetzt". Es gibt dazu im nominalen Bereich eine Analogie, die
auf einer ganz bestimmten Weltsicht der Einheit von Tat und Ergehen
^•■synthetische Lebensauffassung") basiert. Die nächste und wichtigste
Frage ist: „Wie begegnet diese Sprache der unverwechselbar eigenartigen
Wirklichkeit, von der alttestamentlicher Glaube zeugt?" Exod.
20, 2 ist kein üblicher Nominalsatz, sondern Selbstvorstellung und schon

dem einen Bericht über die gesamte Arbeit, also eine kurze Zu- i darin kommt das unverwechselbar Eigentümliche der .Sprache Kanaans

sammenfassung der Hauptvorträge und die von den Verfassern j 2.um Ausdruck. Auf dieser göttlichen Selbstvorstellung beruht jedes

cino<»r<.i^,*._ V___u ij.« .-i j- c i J- - 1 Aussprechen des Gottesnamens: „In der Nennung des Namens Jahwe

SÄ Kur7£Cn*lC ub"AC Sekt,onsreferatc m: dieser ; ist ^ $ Ac ^ mehr am Qrte ihrer Mächtigkeit." Das zeigt

„T lft.zu veröffentlichen. Daß das erst verha tmsmaßig spat sich auA darjn daß dje SpradlbeTeidle des Hubert und der Magie abgeschieht
, hat verschiedene Gründe, auf die hier nicht eingegangen
werden kann, für die aber um Nachsicht gebeten werden muß.

Um nun also das Gesamtbild noch einmal zu vergegenwärti-
?c"'jsei kurz der Inhalt der Hauptreferate zusammengefaßt, wobeider
Berichterstatter von vornherein betonen muß, daß solche

sterben und Segen und Fluch an deren Stelle treten. Damit wird aber
die Sprache frei für Loben und Bitten. Wichtig ist ferner, daß die alt-
testamentliche Namenserschließung Gottes Rechtscharakter tragt und
von daher die Sprache des Alten Testamentes von der Rechtssphare bestimmt
ist. Zum anderen aber ist Gott derjenige, der sich Israel in der

Zusammenf!rCrStatterV°™ein..°et0nCn mJu6' df,ß S0,dlC i Geschichte rettender Begegnung offenbar gemacht hat Das bedeutet, daß
'enrassungen sicher auch Vergroberungen darstellen. Lob Gottes nur ein „Nacherzählen dieses geschichtlichen Handelns

Als "«er referierte Walther Z i m m e r 1 i - Göttingen über „Die , Klage nur ein „Gott-Vorerzählen seiner Geschichte mit semern Volk

Weisung 4es Alten Testamentes zum Geschäft I «ein können. Die Konsequenzen dieser Aussagen sind beachtlich: Der

«!lL «?,«V ' Ausgangspunkt war für Z. die geschichtliche Fest- ; Triumph des Vcrbalsatzes, der Verzicht auf das Adjektiv, das ZuruA-

Ä.h* « Vohne irgendwelche Symptome eines Sprachen- i treten der Redeweise des Naturmythus hinter dem gesd.ichtl.chen Er-

konfliktes in die Sprache der Kanaanäer hineingewachsen" sei und daß i wählen und andere Phänomene sind von hier aus zu erklaren. In der
erst in der Tatzeit die Sprachenfrage zu einem .Konfessionsproblem' Konkretion der Geschichtserzählungen ist die alttestamcntl.che Sprache
TTZ p ., , bei ihrem Eigentlichen. Damit ist ein gewisser konservativer Zug. der

von, n ! i l Fv, r .Prache in Theologie und Kirche. Referate i die gleichbleibende Treue Jahwes zum Ausdruck bringen will, gegeben

vom Deutschen Ev«|geli.dien Theologentag 27.-31. Mai 1958 in ! (feste Formeini). Daneben steht aber auch das Wort der Propheten,
'/c Dg" A- ,Schneemelchcr. Berlin: Töpclmann das vom Zug einer revolutionären Freiheit best.mmt ist. Aber auch
*9. (S. Bcspr. in diesem Heft Sp. 101.) dort, wo das konventionell Geheiligte in neuen Bildern und Redeweisen