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Ausgabe: | 1960 |
Spalte: | 881-886 |
Autor/Hrsg.: | Fichtner, Horst |
Titel/Untertitel: | Pastoralsoziologie als praktisch-theologische Aufgabe 1960 |
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Cfyeologtftye lUeraturjettung
i^onat^tift für Das gefamte (Bebtet Der Cljeologte und lUltgtonsäuffenfcbaft
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
HERAUSGEBER: PROFESSOR D.ERNST SOMMERLATH, LEIPZIG
NUMMER 12 85. JAHRGANG DEZEMBER 1%0
Spalte-
Fichtner, H.: Pastoralsoziologie als praktisch-
theologische Aufgabe............ 88L-
Hertzsch, E.: Neue Organisationsformen des
kirchlichen Lebens............. 885
Holtz, O.: Magisches Erbe des 19. Jahrhunderts 889
Jahn, E.: Die anonyme Frömmigkeit..... 893
Klaus, R.: Die Entstehung und Begründung
der Praktischen Theologie als wissenschaftliche
Disziplin im 19. Jahrhundert...... 895
Konrad, J.: Zur Methodik der Predigtkritik 897
Nagel, W.: Die pommersche Confirmatio und
ihre Beseitigung im 19. Jahrhundert..... 905
Wagner, H.: BeispielekasuellerVerkündigung 911
Alt, A.: Kleine Schriften zur Oeschichte des
Volkes Israel. III., hrsg. v. M. Noth
(S. Mowinckel)............... 919
Barth, O., s. Bornkamm, 0.......... 925
Beckmann, K.-M.: Der Begriff der Häresie
bei Schleiermacher (W. Schultz)...... 935
Bornkamm, O., Barth, O., und H.J.Held:
Überlieferung und Auslegung im Matthäus-
evangelium (O. Delling).......... 925
Conzelmann, H.: Die Mitte der Zeit. 3. Aufl.
(P. Winter)................. 929
^ Spalte
Held, H. J., s, Bornkarnm, 0......... 925
Hering, J.: Le Royautne de Dieu et sa Venue.
Nouv. ed., revue et augmentee. (W. Michaelis) 929
Höf er, J., s. Lexikon für Theologie u. Kirche 913
Hoffmann, O., s. Lilje, H.......... 915
Kinder, E.: Der evangelische Glaube und die
Kirche (W. Andersen)........... 932
Lexikon für Theologie und Kirche.
2. Aufl., hrsg. v. J. Höfer u. K. Rahner. IV.
(W. Schneemelcher)............. 913
[Lilje, H.:] Stat Crux dum volvitur Orbis.
Festschrift zum 60. Geburtstag von Landesbischof
H. Lilje, hrsg. v. Q. Hoffmänn und
K. H. Rengstorf (A. Köberle)........ 915
Lindblom, J.: A Study on the Immanuel Sec-
tion in Isaiah (W. Rudolph)......... 916
Noth, M., s. Alt, A............. 919
Rahner, K., s. Lexikon für Theologie und
Kirche................... 913
Rengstorf, K. H., s. Lilje, H. . :..... 915
Richardson, A.: An Introduction totheTheo-
logy of the New Testament (W.O. Kümmel) 921
Rüsch, E. O.: Toleranz (E.Schott)...... 937
Vogels, H. J.: Handbuch der Textkritik des
Neuen Testaments. 2. Aufl. (J. Schmid) . . . 928
Walker, W.: All the Plants of the Bible
(H. Bardtke)................ 918
Spalte
Referate über theologische Dissertationen
in Maschinenschrift:
Sch n u t en h au s, F.: Die Entstehung der
Mosetraditionen............. 939
Schwarz, R.: Fides, spes und Caritas beim
jungen Luther unter besonderer Berücksichtigung
der mittelalterlichen Tradition 939
Uhlmann, B.: Ansätze zur Behandlung der
ökumenischen Frage in der Lehre von der
Kirche bei Theodor Kliefoth und August
Vilmar.................. 941
Wächter, L.: Rabbinischer Vorsehungsund
Schicksalsglaube........... 942
Wichelhaus, M.: Kirchengeschichte und
Soziologie bei Ernst Troeltsch...... 943
Wiebering, J.: Die Lehre von der Kirche
bei Werner Eiert............. 944
Winkel mann, F. W.: Die Vita Constantini
des Euseb................ 946
Von Personen:
Bibliographie Oeorg Merz (E. Bauer) .... 945
Berichte und Mitteilungen:
Ursprung und Auftrag der Kirchlichen Hochschule
(W. Niesei)............ 953
Preisaufgabe der Haagsch Oenootschap tot
verdediging van den Christel. Oodsdienst 955
Neue Bücher................ «7
BeutCcfter Cfrangeltftfret Cfteologentag 1960
PRAKTISCH-THEOLOGISCHE SEKTION
(Leitung: A. Niebergal 1/Marburg und H. Urne r/Halle)
Pastoralsoziologie als praktisch-theologische Aufgabe
Von Horst F i c h t n e r, Berlin
der Beschluß des Präsidiums der Akademie der Wissenschaften
der UdSSR zur Gründung einer Sowjetischen -Soziologischen Gesellschaft
bekannt wurde, die u. a. als Aufgabe die Intensivierung
der internationalen Beziehungen und den Austausch von Publikationen
vorsieht.
Auffällig ist, daß sich zum Gespräch über Soziologie und
Theologie stets ältere und unter ihnen besonders gereifte Semester
meldeten, die, wie sie offen aussprachen, noch während
ihrer Studienzeit Anleitung zur theologischen Verarbeitung der
hauptsächlichsten soziologischen Tatbestände suchten, und das
aus der vielfach berechtigten Sorge heraus, daß sie „später'',
selbst im Predigerseminar, nicht dazu kämen. Während ein Teil
von ihnen, um die gesellschaftlichen Daseinsformen ihrem konkret
historischen Status nach besser kennen zu lernen, 6chon nach
einem Semester theoretischer Unterweisung mit Wissen der zuständigen
staatlichen Behörden während der Semesterferien in
industriellen Betrieben Dienst tat, geht aus gleichem Grunde ein
anderer Teil damit um, während seiner kirchlichen Ausbildungszeit
mit Wissen der kirchlichen und staatlichen Behörden zusätzlich
ein Handwerk wie das des Maurers oder Tischlers zu
erlernen.
Es ist dem Staatssekretariat für Hochschulwesen in der
DDR zu danken, daß es auf Betreiben der Theologischen Fakultät
und in Anerkennung der Wichtigkeit, den künftigen Ge-
881 882
Es ist wohl verständlich, daß man 6ich nicht gern im Ar-
bcitskleid vor der Öffentlichkeit zeigt. Zweifellos läßt man auch
Fernerstehende nicht ungezwungen in 6eine Werkstätte mit mancherlei
unfertigen und werdenden Werksrücken hineinschauen,
zumal sie, rein örtlich gesehen, in einem politischen Brennpunkt
und der Disziplin nach an der Nahtstelle zwischen wissenschaftlicher
Vorbildung und praktischer Zurüstung steht. So ist wohl
zu verstehen, daß ich mir die Berichterstattung über eine werdende
neue Disziplin, u. a. auch mit angetrieben durch die neuesten
östlichen Strukturveränderungen menschlicher Daseirus-
grundlagen, geradezu habe aufnötigen lassen.
Seitdem ich nach Beendigung des ersten Weltkrieges als
Schüler von Brandenburg über „Die soziale Anklageliteratur in
Sachsen als Beitrag zur Qucllensammlung über die Ausbreitung
des sozialen Gedankens bis zum Jahre 1831, dem Zustandekommen
der konstitutionellen Verfassung", schrieb, habe ich
auch laufend im Rahmen der Praktischen Theologie den kirchli-
?.Nadlwuclls 2Ur Verar|tw°rrung für die ganze Breite des
wirklichen Lebens zu erziehen versucht, und ihn nach bestem
Wissen und Gewissen gelehrt, wie er in seiner späteren Verkündigung
und Scelsorge den Menschen in seiner jeweiligen Kon-
., fcit unref daS Licnt dcs Evar|geliurns zu «teilen hat. Generell
fand diese Bemühung ein verstärktes Interesse nach dem
zweiten Weltkrieg und speziell eret im vergangenen Jahre, als