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Ausgabe:

1960 Nr. 8

Spalte:

583-587

Kategorie:

Altes Testament

Titel/Untertitel:

Hebrew Union College Annual; Vol. XXVIII 1960

Rezensent:

Bardtke, Hans

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Theologische Literaturzeitung 1960 Nr. 8

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Umschreibungen von mandäischen Wörtern wie z. B. laufa,
ganzibra usw., ohne die Bedeutung hinzuzufügen. Die meisten
dieser Wörter werden zwar an irgendeiner Stelle einmal erklärt,
aber keineswegs immer bei ihrem ersten Auftreten. Es fehlt
m. a. W. unter den Registern ein Index mit den mandäischen ter-
mini technici, der das Werk für Forscher, die nicht auf Mandäisch
spezialisiert sind, wesentlich leichter lesbar machen würde.

Schließlich seien noch einige besonders in die Augen springende
Druckfehler und Irrtümer kenntlich gemadit, die auf dem dem Werk
beigefügten Blatt mit Addenda et Corrigenda noch nicht berücksichtigt

worden

6ind:





S. 63

Z. 20

U. S. 8 5

N. 4 Z. 2: statt „troth" lies „truth" (?).

S. 86

N. 4

Z. 3 :

statt „the" lies „he".

S. 88

N. 3

Z. 1 :

statt Nlmy lies sims-

S. 92

N.2

Z. 2 :

statt „Mandäern" lies „Mandäer".

S. 93

N. 1

Z.6 :

statt „dem" lies „den".

S. 126



Z. 19:

statt „from off" lies „off from".

S. 153



Z. 18:

statt „from" lies „form".

S. 169



Z. 2 :

statt yj>to/ia lies XQiofxa.

S. 171

N. 3

Z.4 :

statt Intafcök muß es heißen i'ntahcök, so daß es

in der Übersetzung statt „whom he has per-
fected" lauten muß „who has been perfected"
(S. 171 N. 3 Z. 5).

S. 171 N. 3 Z. 9 : statt „Baynes" lies „Till".

Berlin Hans-Martin Schenke

Ites, Marcus: Ilias und Evangelium. Göttliches Wort und göttliches
Sein nach der Ilias und im Evangelium. — Münstcr/Westf. 1955. 4°
[Maschinenschriftl. autogr.] 1. Sein des Menschen und des Gottes in
Homers Ilias. IX, 333 Bl. 2. Weise des homerischen und des biblischen
Glaubens. IV, 188 Bl.

(Kann beim „Archiv ungedruckter wissenschaftlicher Schriften bei der

Deutschen Bibliothek" Frankfurt/M. ausgeliehen werden.)
Lehmann, Theodor: Petrus und der Wettergott.

Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte XII, 1960 S. 112—136.
M o r e n z, Siegfried: Von den Ursprüngen der Kultur.

Die Zeichen der Zeit 14, 1960 S. 46—54.
Places, ßdouard des: Un poeme du III0 siecle avant I.-C. contre la

divinisation des souverains.

Recherches de Science Religieuse XLVI1I, 1960 S. 55-61.
T y c i a k, lulius: Heilige Theophanie. Kultgedanken des Morgenlandes
. Trier: Paulinus - Verlag [1959]. 70 S., 4 Taf. 8°. Kart.
DM 4.80.

Vacano, Otto-Wilhelm von: Archäologische Ausgrabungen in Etru-
rien in jüngster Zeit.
Universitas 15, 1960 S. 535—548.

ALTES TESTAMENT

Hebrew Union College Annual. Board of Editors S. H.
Blank, I. S o n n e, E. R i v k i n, S. S a n d m e 1, E. L. E p s t e i n,
A. Cronbach. Vol. XXVIII. Cincinnati: Hebrew Union College,
lewish Inst, of Religion. 1957. VI, 324 S., 26 hebr. S., 20 S. Index:
Vol. I-XXVII.

Dieser achtundzwanzigste Band des stets sehr beachteten
und wissenschaftlich bedeutsamen Jahrbuchs ist dem Gedächtnis
von Abraham und Emma Neumann gewidmet entsprechend dem
Vermächtnis dec Sohnes Neumann aus Philadelphia, der am
5. Februar 1956 im Alter von vierundachtzig Jahren gestorben
ist. Ein sehr warmherziges Einleitungswort gedenkt der Verbundenheit
dieses Sohnes Sydney Neumann mit dem Hebrew
Union College, für dessen wissenschaftliche Publikationen der
Heimgegangene eine großzügige Stiftung in 6einem Testament
errichtet hat. Nach dem Willen des Stifters soll sie dem Gedächtnis
seiner Eltern dienen. Der vorliegende Band ist mit
den Mitteln der Stiftung gedruckt worden. Ein Register über
die bisher erschienenen Bände ist beigegeben und kann nur
dankbar entgegengenommen werden.

Der erete Beitrag von J. Lewy über „Origin and Significa-
tion of the Biblical Term ,Hebrew'" (S. 1—13) tritt ein für die
Auffassung von Häbiru als eines Partizips zum Verbum 'br =
überschreiten, vorübergehen, wie auch Gen. 14,13 das haibri
durch 6 negdzrjg im griechischen Text ausgedrückt wird. Die Bedeutung
würde dann „der Fremde" sein, der nicht die gleichen
Rechte wie die ansässige Bevölkerung besaß. Demzufolge deutet

Lewy wichtige Bibelstellen aus dem Exodusbuch 5,21; Dt. 15;
Jer. 34 und das dort erwähnte 'iön nicht als Gentilizium, sondern
als Sozialbezeichnung im Sinn des Fremden, der von auswärts gekommen
ist. Zur Auseinandersetzung mit ihm vergleiche jetzt
den Aufsatz von R. Borger, Das Problem der 'apiru („Habiru")
in ZDPV 74, 1958, 121 ff. Der Aufsatz von Lewy ist reich an
wissenschaftlichem Material und eingehender Diskussion einzelner
Fragen. Der Verfasser setzt konsequent die Linie früherer mit
dem Jahr 1927 begonnener Arbeiten fort. — Die zweite Arbeit
ist eine Fortsetzung von Huca XXVII, 1956, 101—179 von Julian
Morgenstern, „Jerusalem - 485 v.Chr." (S. 15-47). Eine weitere
Fortsetzung wird angekündigt. Die vorliegende Untersuchung
ist Abschnitt X der gesamten Untersuchung und wird überschrieben
mit „The Judaean King". Aus Thren 1, 2. 9. 16. 17. 21
(Partizip nfnachem) gewinnt der Verfasser in Verbindung mit
Thren 4, 20 und Ps. 2; Ps. 89, 39-46. 50-52 die Hypothese, daß
es sich um einen König Mcnahem handele, dessen Fernsein beklagt
wird. Außerdem wird noch Jes. 51, 1 f. herangezogen.
Verf. ist vorsichtig genug, nur von der Wahrscheinlichkeit zu
sprechen, daß diese häufige Erwähnung von „menachem" auf
einen Königsnamen dieser Zeit anspielen könnte. Die bekannte
Stelle Maleachi 2, 10—16 wird in der Rekonstruktion des Verfassers
— er fügt in 2, 11 hinter Jehudah ein wswr „und Tyrus"
ein — zum Beleg für die Heirat eines jüdischen Königs Menachem
mit einer lyrischen Prinzessin, die „Tochter eines fremden Gottes
" (2, 11 b) deshalb genannt worden ist, weil das lyrische Königtum
ein Gottkönigtum gewesen war. Die Scheidung von der
ersten Frau war dadurch bedingt, daß die tyrische Prinzessin die
ebenbürtige Frau ihres Gemahls als Königin von Juda sein
wollte. Ps. 45 wird auf diese Situation gedeutet, so daß die
schegal von Ps. 45, 10 die jüdische Gemahlin ist, die in edler
Selbstverleugnung am Empfang teilnimmt und ihren Platz der
fremden Frau einräumt. Das paßt zu dem sympathischen Bild dieser
„Frau der Jugend" in Mal. 2, 10—16. Für das vom Autor angenommene
Geschichtsbild ist es wichtig, daß in Ps. 45 von siegreichen
Kriegszügen die Rede ist, die der König noch unternehmen
will. Ii beähiw in Mal. 2, 10b bezieht sich auf Menachem
und einen tyrischen König, und „der Bund unserer Väter"
wäre dann der Bund zwischen David bzw. Salomo und Hiram.
Nicht vergessen werden darf des Verfassers Behauptung, daß die
Stelle Mal. 2, 10—16 abrupt beginnt und vielleicht Einführungsverse
verloren hat. Jetzt führe der Text direkt in die Diskussion
der beiden Könige hinein. Anlaß zu dieser Heirat bot die Politik
des gedachten Menachem, die Straße nach Akaba in Besitz zu nehmen
und den südarabischen Handel in seine Hand zu bekommen.
Damit war eine Kontrolle der Handelsstraßen nach Damaskus
verbunden. Da diese 6ich auch auf die durch die Küstenebene
verlaufende Handelsstraße erstrecken sollte, muß ein Angriff des
Königs Menachem auf die Philister angenommen werden. Im weiteren
Verlauf seiner Untersuchungen kommt der Verf. zu dem
Ergebnis, daß die Verhandlungen zwischen beiden Königen wegen
betrügerischer Machenschaften des Tyrers abgebrochen wurden
und weder die Eheschließung noch die Ehescheidung wirklich
durchgeführt wurden. Juda aber wurde in einen Kampf gegen die
Nachbarvölker verstrickt und in diesem von ihnen besiegt. Die
gesamte Politik wurde als Rebellion gegen die Perser gewertet,
60 daß sich die betreffenden Stellen der Klagelieder als Folgen
des Aufstands erklären. Die ganze Untersuchung ist außerordentlich
scharfsinnig und exegetisch äußerst einfallsreich, aber es fehlt
natürlich das für den Historiker wichtige Element der Bestätigung
durch andere außerbiblische Quellen. — Reuven Yaron
steuert einen kurzen Beitrag über „Two Grcek words in the
Brooklyn Museum aramaic Papyri" (S. 49—51) bei. Pap. 9, 3 ist
drmy = Griech. dwQrjfxa, Pap. 12,11 ist prypl I pdypt m
Griech. naidevzog. In Pap. 10, 16 f. wird da6 Vorkommen der
griechischen xvQia -Formel festgestellt. Zum Beweis werden Stellen
aus dem Talmud, ferner griechische Quellen sowie das Fehlen
solcher Formeln im Babylonischen Gesetz angeführt. — Harry M-
Orlinsky legt vor „Studies in the Septuagint of the Book of Job"
(S. 53—74). Er bietet eine ungeheuer kenntnisreiche detaillierte
Auseinandersetzung mit den bisher vorgelegten Lösungen der
Frage nach dem Verhältnis zwischen Septuagintatext und masore-
tischem Text. Bei Origenes und Hieronymus anfangend, führt er
die Auseinandersetzung mit Bickell, Merx, Hatch, Dillmann,