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Ausgabe:

1960 Nr. 6

Spalte:

457

Kategorie:

Systematische Theologie: Allgemeines

Autor/Hrsg.:

Subilia, Vittorio

Titel/Untertitel:

Il problema del male 1960

Rezensent:

Miegge, Giovanni

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457 Theologische Literaturzeitung 1960 Nr. 6 458

Come advocate« Barth's Trinitarian Doctrine which em-
phasizes the unity of God and tends towards a non-chronological
modalism, rather than the Cappadocian tendency of which
Dr. Leonard Hodgson is a modern cxponent with his teaching of
a social Trinity. 1t is a hazardous task to enter the lists with a
writer so voluminous and rieh, and sometimes 60 inconsistent,
as Karl Barth, and it is not always easy to know when blood haß
been drawn. But there seems to be force in Come's claim that
Barth's doctrine of the Trinity does not reslly allow for that
overagainstness between the Persons, which in Barths doctrine
of the i m a g o d e i is the Divine counterpart of the human
imagc, which consists in the re)' :onship of man to woman, and
the relationship of humanity to ood.

Abcrdoen David Cairns

S u b i I i a, Vittoiio: II Problem» dcl male. Torre Pcllice: Libreria Edi-
trice Claudiana 1959. 88 S. 8°. Lire 500.—.

L'Auteur, qui est professeur de theologie systematique ä la
Facultc de Theologie de l'Eglise Vaudoise, ä Romc, expose avec
brievete et clarte les diverses Solutions du probleme du mal: le
dualisme, d'Empcdoclc et Marcion ä Wilfrcd Monod, le monisme
optimiste, considerant le mal comme un moment necessaire de la
dialectique du bien (d'Eraclitc, Plotin et St. Augustin ä Spinoza,
Leibnitz et Hegel), le monisme pes6imistc (Schopenhauer, Heidegger
et Sartre) rcsultant d'unc negation du bien, et la theorie
de la liberte comme origine du mal (du mythe de la chüte des
anges ä Berdiacff). A ces diverses Solutions, I'Auteur oppose un
point de vue christologique, inspire de Karl Barth, Dg. III, 3:
c'est sculement ä partir de Christ crueifie que le probleme du mal
doit ctre posc dans la theologie chretienne. Ce point de vue
exclut les Solutions faciles (Dieu incarne a souffert!), mais il ne
permet pas non plus de reconnaitre au mal un serieux ultime,
parecque Christ est le vainqueur du mal. Le demier chapitre:
„L'Evangile de la nature" expose la valeur cosmique de cette
yietoire, avec la conscience de la solidarite profonde de toute la
creation dans le peche et dans l'attente d'un monde nouveau.

Rom Giovanni M i egge

Barth, Karl: Evangelische Theologie im 19. Jahrhundert. Zollikon-
Zürich: Evang. Verlag 1957. 24 S. gr. 8° -~- Theologische Studien,
hrsg. v. K. Barth u. M. Geiger, H. 49. DM 2.—.

In einem Vortrag einen Überblick über die Theologie des
19. Jahrhunderts zu geben, ist nur möglich, wenn starke Verkürzungen
und Vereinfachungen vorgenommen werden. Dabei tritt
naturgemäß der Standpunkt des Vortragenden mehr in den
Vordergrund als bei einer umfangreicheren Darstellung, die mehr
Material ausbreiten kann. So lernt man auch aus dem vorliegenden
Vortrag, den B. im Rahmen einer Veranstaltung der Goethe-
Gesellschaft Hannover am 8. 1. 1957 gehalten hat, besser B.s Gedanken
über das 19. Jhdt. als dieses selber kennen. Hervorzuheben
ist, daß nach B. einerseits die Theologie des 19. Jhdts.
••nicht erledigt" (24) ist, daß er aber andererseits seine bekannte
scharfe Kritik an ihr übt, sie habe „eine Theologie des Selbst-
Ver6ta'ndnisscs des christlichen Menschen und nicht eine Theologie
dos Heiligen Geistes 6ein" (17) wollen.

Halln/Sanln Erdmann S c h o 11

■ u r i. Fritz: Über Orthodoxie und Liberalismus hinaus.

Theologische Zeitschrift 16, 1960 S. 33—58.
Wfzgcr, Manfred: Entfaltung der Vcrba Testamenti? — Ein Beitrag

zum Abendmahlsproblcm.

Monatschrift für Pastoraltheologic 49, 1960 S. 14—24.
Preus, Robert D.l The Word of God in the Theology of Karl Barth.

Concordia Thcological Monthly XXXI, 1960 S. 105-115.
Vcrbeek, H.: De Sacramentcle struetuur van de Eucharistie.

Bijdrngen — Tijdschrift voor Filosofie en Theologie 20. 1959 S. 345

his 355.

"eher, Hanß-Ruedi: Mündige Gemeinde. Einige ekklesiologuiche Folgerungen
aus dem ökumenischen Gespräch über die Laicnfragc.
Ökumenische Rundschau 9, i960 S. 3—20.

W c n d 1 a n d, Heinz Dietrich: Über die Kirche hinaus?
Quarcmbcr 24, 1959/60 S. 55—60.

ETHIK

For<t John C, S. ].. and Gerald Kelly, S. J.: Contemporary Moral
Theology. Vol. I.: Questions in Fundamental Moral Theology. West-
minster/Maryl.: The Newman Press 1958. VII, 369 S. $ 4.50.

Dieses Buch von zwei amerikanischen Jesuiten ißt anscheinend
geplant als eine Art Prolegomena zu einer größeren Serie Abhandlungen
über Moraltheologie. Obwohl es sich in 14 Kapitel
gliedert, kann man den Stoff auf vier Problemkomplexe verteilen:

Nach einer kurzen Einleitung über die Kirche und das moralische
Gesetz wird in Kapp. 2 und 3 die Frage der Autorität, der
päpstlichen und der episkopalen, erörtert. Sehr stark wird hervorgehoben
, daß, obwohl sämtliche öffentliche Kundgebungen des
Papstes natürlich nicht unfehlbar sind, doch auch in diesen seinen
Ansprachen und Rundschreiben der Papst der oberste Lehrer der
Kirche sei, und zwar nicht nur in Tein religiösen und kultischen
Fragen, sondern auch dort, wo es um ethische Entscheidungen des
privaten, sozialen und politischen Lebens geht. Es sei Irrlehre,
geltend zu machen, weil der Papst auf solchen Gebieten kein
Fachmann sei, könne er auch nicht in autoritativer Weise die
Moral regeln. Den Theologen stehe es nicht zu, den Papst zu korrigieren
, oder zu ignorieren, sondern es sei ihre Pflicht, ihn zu studieren
und in gebührender Weise zu interpretieren. Den Bischöfen
hingegen sei die Mündigkeit nicht gegeben, kontroverse Fragen
autoritativ zu entscheiden. In der Regel seien aber die bischöflichen
Entscheidungen, kraft der Gnade ihres hohen Amtes,
..wohltuend" („beneficial").

Der zweite und der dritte Hauptteil, die eng zusammengehören
, 6ind wohl die interessantesten. Hier wird der Leser eingeführt
in Beispiele von einer sehr scharfen Kritik an der traditionellen
kasuistischen Moraltheologie und in die kirchlich autoritative
Stellungnahme zu diesen Kritikern (Kapp. 4—6), und dann
wird (Kapp. 7—8) direkt das Problem der „Situationsethik" und
die päpstliche Stellungnahme hierzu erläutert. Man beobachtet,
daß die meisten mehr oder weniger radikal-kritischen Stimmen
dem französischen Sprachgebiet zugehören. Am bedeutendsten ist
nach Ansicht der Verfasser das Buch „L'enseignement de la mo-
rale chretienne" von Jacques Leclercq (Louvain 1950).

Man klagt über die Reduktion der christlichen MoTal aut
eine bürgerliche Mittelmäßigkeit, wo man sich bemüht, bestimmte
schlimme Dinge zu vermeiden und dann ein paar Frömmigkeitsübungen
zu dieser Biederkeit zu addieren. Alles gehe darauf aus,
bestimmte sündige Akte zu unterlassen. Die Gesinnung spiele
keine größere Rolle. Und dem Leser dieser kasuistischen Handbücher
werde gar nicht gezeigt, was der spezifisch christliche Weg
der Lebensführung ist. Der Abstand von der Lehre deT Evangelien
sei beunruhigend. Diese scharfe Kritik wurde aber 6ehr
nachdrücklich in einem Artikel in L'Osservatore Romano 1956
zurückgwiesen. Andere — und hier kommen nun auch deutsche
Namen in das Blickfeld — haben in gemäßigterer Weise versucht,
neue Wege zu zeigen. Man klagt darüber, daß die traditionelle
Moralthcologie zu individualistisch sei; die Probleme der sozialen
Gerechtigkeit würden vernachlässigt. Die ganze Kasuistik sei
zu „negativ", es gehe bei ihr nur darum, Todsünden zu vermeiden
: dagegen müsse man das christliche Ideal in seiner Hoheit zeigen
. Bisweilen klagt man darüber, daß die Moraltheologie 60
gründlich von der Dogmatik losgelöst sei und schließlich kaum
mehr als eine scientia liciti et illiciti werde.

Die beiden Verfasser nehmen hier eine konservative Stellung
ein. Sie geben zwar zu, daß Reformen nötig sind. Wir erfahren
aber mehr davon, wie notwendig es ist, daß die objektiven
Normen für die Feststellung der Sündhaftigkeit bzw. der Verdienstlichkeit
bestimmter Handlungen nicht problematisiert werden
. Opera supererogatoria müssen klar von pflichtmäßigen Geboten
unterschieden werden. Natürlich wäre es schön, wenn der
Primat der Liebe dem ordentlichen Seminar für Moraltheologie
einverleibt werden könne. Es sei aber eine gefährliche Sache, eine
Moralität der Pflichten, des Gesetzes, der Verpflichtung zu kritisieren
; denn letzten Endes gebe es keine andere. Und der protestantische
Leser versteht, daß, wenn eine Ethik der vollkommenen
Liebe in der römischen Kirche in der Weise doziert würde,
wie einige es scheinbar wollen, das Ergebnis ein alle Menschlich-