Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1960 Nr. 5

Kategorie:

Religionswissenschaft

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

Ansicht Scan:

Seite 1

Download Scan:

PDF

349 Theologische Literaturzeitung 1960 Nr. 5 350

alten Indien, 1957, S. 62 ff.; vgl. auch ib. 116 ff. über das Verhältnis
von König und Priester); der Purusamythos ist eine Priesterfiktion, in
Wirklichkeit hatte der Priester dieser Zeit keine über den Ksatrija stehende
Funktion (vgl. ib. 61 f.). Der Unterschied zwischen östlichem und
westlichem Priestertum wird auf Grund des verschiedenen Gottesbegriffs
charakterisiert (331 f.), wobei allerdings zu bedenken bleibt, daß in Indien
die alte arische Volksreligion fortlebt, die im europäischen Bereich
durch Islam und Christentum beseitigt ist. Da die Hauptfunktion des
Priesters die Vermittlung ist, sieht J. als christlicher Theologe im christlich
-anglikanischen Priestertum das Ideal des Priestertums verwirklicht
(33 5 f.).

Ein Literaturverzeichnis (373—3 80) zu den einzelnen Kapp, (über
dessen Vollständigkeit nicht zu rechten ist) und ein nützlicher Index
beschließen das Buch.

Im Ganzen gesehen ist J.s Werk eine kenntnisreiche und
auch für breite Kreise verständliche, sehr flüssig geschriebene
Studie, die gut in die Probleme des gestellten Themas einführt,
aber noch nicht die Lücke einer umfassenden Darstellung bzw.
Aufarbeitung des Materials über das „Priestertum" schließen
kann (das ist offensichtlich auch nicht die Absicht des Verfs. gewesen
). Diese kann m. E. nur in einer Gemeinschaftsarbeit verschiedener
Spezialisten erfolgen, da nur so die Einzelheiten über
Stellung und Funktion der einzelnen Priesterschaften sachgemäß
zur Darstellung kommen können, wobei die soziologischen Verhältnisse
noch stärker in den Vordergrund treten müssen. Das
Priestertum ist ein eminent religionssoziologisches Thema und
"i- E. nur von daher religionswissenschaftlich aufzurollen; dazu
bietet J. wertvolle Ansätze. Auch dürfen die — bei J. nur hin und
wieder genannten — negativen Seiten des Priestertums (bzw.
-tümer) mehr berücksichtigt werden, da nur so eine richtige Einschätzung
von Nutzen und Nachteil dieser Erscheinung möglich
ist (vgl. z. B. Rau, a. a. O. S. 118).

Die Übersetzung ist flüssig, doch sind eine Reihe Über-
setzungs- und vor allem eine Fülle bedauerlicher Druckfehler zu
verzeichnen:

S. 30 f. 1. Ostjakcn, Jakuten, Burjäten st. Ostyaks, Yakuts, Buri-
>*»i 54 1. Ghule statt Ghuls; 80 1. 621 statt 121; 82 I. Daß ihre Ansprüche
jedoch nicht unangefochten blieben, läßt sich aus der Geschichte
einer angeblichen (alleged) Rivalität in der Wüste zwischen Moses und
seinen Verbündeten... ; 84,6 1. Lade statt Lage; 85 1. mit einem
priesterlichen Ephod, das ein Symbol des Priestertums war, umgürtet. . .:
such S. 86 und 1 56 f. wird Ephod mit „Priestergewand" wiedergegeben,
die exakte Bedeutung ist noch nicht festgestellt (wahrscheinlich „Kult-
oder Orakclschurz"); 88 und 89 1. Meek statt Meck' 88, 5 v.u. 1. Gemeinde
(community) statt Kommunität; 89, 1 1. der Nebiismus;
90 1. Hornmaske statt Horenmaske; „du wirst Erfolg haben" (slh Hif.)
statt „gedeihe"; 104,9 I. entkräften (discourage) statt entmutigen;
'°5. 1- 114 Kapitel 6tatt 140; 107 Überschrift 1. orakelhafte (oracular)
Autorität statt Wort-Autorität; 109,4 v.u. 1. Entkräftung statt Entmutigung
; 122 Pantheons statt Phantcons; 131, 10 Manifestation statt
Kundgebung, 6 v.u. 1. war es eigentlich (virtually) statt im Prinzip;
'36, 15 1. besser: zur Gestalt seines früheren Lebens (to a semblance of
"'s former lifo) statt zu einem seinem früheren ähnlichen Leben; 136
und 138 1. Gardiner statt Gardener; 142 Jacobsen statt Jakobsen; 143

H* statt Ptha; 158 Engnell statt Engell; 159 Messias ben Ephraim
statt Mcssia b. E.; 175 seiner nephesch 6tatt seines n.; 182 und 184

eviticus statt Lcvitikus; Tod der Mirjam statt des Mirjam; 189 Synoptiker
statt Synoptisten; 189 ff. chabürah (so richtig 210) statt
abrüah. chaburöt statt charuboth („Johannesbrot"!); bereits im Ori-
PJW S. 168 ff. fehlerhaft; 190 Lietzmann statt Leitzmann (bereits im
~r,8'nal 169); 220 Calvin statt Kalvin; 221 Überschrift: 1. Bußdisziplin
aj '"'tential Disciplin) statt Bundesdisziplin; 223 Harpsfield statt Harp-

e|d; 242 sassanidischen statt sassanischen; 288,2 v.u. Nasiräcr statt
azarener; 257,3 v.u. Unas statt Unis; 290 der. . . thoröt statt des . . .;
^6 A. 41 Plato, Gesetze (statt Laws); 347 A. 46 Livius statt Livy,

• 58 Aeneide, Eclogen oder Eclogae (statt Ecologue bzw. richtig Ec-
°?ue): A. 67, 68, 73: Origines statt Origin; 348 A. 81 Surpu; A. 95
3 A'nZC Statt HeinzeV (aucn Original 304; das wichtige Werk ist in

• Aufl. i9i5 erschienen); 349 A. 111 Servius; A. 131 Haer. statt
0ei"uj356 A. 53 Lücke (auch im Original 310); 357 A. 65 u. 74 Witzel
att Wetzel (bereits Original 311); 360 A. 53 altarabischen; 361 A. 92

AruA1"1" Statt Leitzrnann (bereits Original); 363 A. 19 L Schulchan
367 A 364 A 41 '■ Of'gines statt Origin; 366 A. 81 L Bundahisn;

A-21 L Mehren, A. 32 de Langhe. A. 37 Hölscher.
„ Die Scitcnhinwcise im Anm. Teil sind einfach vom Original über-
die "j." "nc* nidlt al^ dic deutsche Ausgabe umgestellt worden; ich gebe
e richtigen Angaben an: 349 A. 117 L 240f.: A. 119 L 243 f.; 350
'34 1. 244 ff.; 351 A. 62 1. 155 f.; A. 71 1. 40 f.; 352 A. 99 1. 133,

141; 358 A. 93 1. 80, 84f.; A. 94 1. 86 f.; 362 A. 109 I. 303 f.; 363
A. 1 1. 5 3 f.; 363 A. 2 1. 164, 182; 366 A. 6 1. 67f.; 367 A. 31 1. 148 i
368 A. 3 1. 27f.; A. 14 1. 129f.; A. 15 1. 142; A. 20 1. 78; 371 A. 4
1. 80; A. 16 1. 182; 372 A. 20 1. 171.

Ferner wäre es nötig gewesen, die Umschrift orientalischer und
biblischer Wörter für den deutschen Leser — das Buch ist ja für breite
Kreise gedacht — lesbar zu machen und in die üblichen deutschen (wenn
schon nicht wissenschaftlichen) Formen umzusetzen. Also: S. 68 Ijjar;
77 und 80 genügt Terebinthe 6tatt Terpentinpistazie; 90 Micha statt
Micaia; 103 munaddschim; zadschir, Dschinn; 106 miradsdi; 113
haddsch; 122 Ta-tencn statt Tatjenen; 123 Harachte; Kafre; 125 Schu
statt Show; Re-Harachte; Echnaton statt Ikhnaton (auch 129 u. 319);
126 Achetaton; 130 Tutanchamon statt Tutankhamen; 131 f. Altes,
Mittleres u. Neues Reich (statt Königtum); 135 Heket statt Heget;
154 steht Jahve neben Yahve; 158 jesaischen statt isaischen (auch 3 58
A. 105 Jes. statt Is.); Deuterojesaja statt Deuter-Isaia; 159 Jojachin
od. Jehojachin; Hoheslied statt Lied der Lieder; 186 Jcsaija statt Isaia;
366 A. 10 Henoch statt Enoch, Esra statt Esdra«; 243 munaddschim,
(bzw. naddschim); 247 Ichwan as-Safä statt Iharan as-S. (bereits im Original
falsch), Ibn Qaijim adsch-Dschauzija.

Leipzig Kurt Rudolph

B r e 1 i c h, Angelo: 1 figli di Medeia.

Studi e Materiali di Storia delle Religioni XXX, 1959 S. 213—254.
Castagnoli, Ferdinando: Dedica arcaica lavinate a Castore e

Polluce.

Studi e Materiali di Storia delle Religioni XXX, 1959 S. 109—117.
C r a h a y, Roland — H u b a u x, Jean: Les deux Turnus.

Studi e Materiali di Storia delle Religioni XXX, 1959 S. 157—212.
G a 11 i n i, Clara: Anumali e al di 14.

Studi e Materiali di Storia delle Religioni XXX, 1959 S. 65—81.
Gensichen, Hans-Werner: Der Säkularismus und die Religionen.

Zeitwende XXXI, 1960 S. 90—104.
K i s s 1 i n g, Hans Joachim: Die islamischen Derwischorden.

Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte XII, 1960 S. 1—16.
Lanternari, Vittorio: La festa dei maiali.

Studi e Materiali di Storia delle Religioni XXX, 1959 S. 15—63.
M a r ö t, Käroly: Homerus expurgans.

Studi e Materiali di Storia delle Religioni XXX, 1959 S. 3—13.
P a 11 i s, Svend Aage: Apercu de la religion babylonienne.

Studi e Materiali di Storia delle Religioni XXX, 1959 S. 137—155.
P 1 a c e s, E. des: Un emprunt de Ia „Sagesse" aux „Lois" de Piaton?

Biblica 40, 1959 S. 1016—1017.
S e c c i, Emilia: Tradizioni cultuali tirreniche e pelasgiche nci frammenti

di Callimaco.

Studi e Materiali di Storia delle Religioni XXX, 1959 S. 83—107.

ALTES TESTAMENT

Gooding, D.W.. M. A., Ph. D.: The Account of the Tabernacle.

Translation and Textual Problems of the Greek Exodus. Cambridge:
University Press 1959. XI, 115 S., 1 Faltbl. 8° = Texts and Studies.
Contributions to Biblical and Patristic Literature. N. S., ed. by C. H.
Dodd, VI. Lw. 22 s. 6 d.

Seit Wellhausens denkwürdigen Aufsätzen in den Jahrbüchern
für Deutsche Theologie, 1876/7 (nun Composition des
Hexateuchs. . .s, 1889, 139-49), und Kuenere Einleitung' I,
1887, 73—76, besteht im weiteren Rahmen der Pentateuchkritik
weitgehende Übereinstimmung hinsichtlich der Schichtung einer
besonders schwierigen Partie, des Berichts über die Stiftshütte.
Exod. 25-31 gibt die Anweisung, 35-40; Lev. 8 die Ausführung
, weithin identisch und doch mit wichtigen Unterschieden, besonders
in der Anordnung. So steht der Räucheraltar, in 30 erst
nach dem feierlichen Abschluß 29, 43—46 nachgebracht, im zweiten
Teil an seiner richtigen Stelle. In der LXX ist der Unterschied
beträchtlich größer. Teil 1 folgt der Vorlage getreu, Teil 2 scheint
aber alles durcheinander zu würfeln und läßt im Großen wie im
Kleinen vieles aus, darunter den Räucheraltar. Nach tastenden
und wenig glücklichen Versuchen Z.Frankels hatte schon 18621
Julius Popper, Der Biblische Bericht über die Stiftshütte, den Nach-

') Eines der mir vorliegenden Exemplare hat hinter dem Vorwort
von 1861 und dem Inhaltsverzeichnis noch ein zweites Titelblatt,
• •Leipzig. 1858". Da indes nirgends auf eine frühere Ausgabe hingewiesen
wird, auch nicht in Kuenen I1, 1861, ist sie wohl nicht erfolgt.