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Ausgabe:

1960

Spalte:

1-8

Autor/Hrsg.:

Mowinckel, Sigmund

Titel/Untertitel:

Erwägungen zum chronistischen Geschichtswerk 1960

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ponatsfdjrfft für Das gefamte 6ebfet Der Cfieologfe anö flUliötonsäjfffenfdjaft

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
HERAUSGEBER: I.V. PROFESSOR D.ERNST SOMMERLATH, LEIPZIG

NUMMER 1 85. 4AMMAN» JANUAR IH60

Spalte

Erwägungen zum chronistischen

Geschichtswerk. Von S. Mowinckcl . 1

Ökumenisch und katholisch.

Von E. Fascher.......... 7

Schrift und Tradition. Von H. Engelland 19

Adam, A., s. Oerhardt, M........ 58

Bardtke, H.: Zu beiden Seilen des Jordans

(A. Jepsen) ............ 37

Bizer, E., s. Heppe, H......... 66

Eckhart, Meister. Die deutschen Werke. I.,

hrsg. u. Ubers, v. J. Quint (K. D. Schmidt) . 49

Edel R -F.: Hebräisch-Deutsche Präparation

zur Oenesis 1—2. (S. Herrmann) .... 39

Ehrhardt, A., s. Fnglsang, F...... 64

Ehrlich, E. L : Die Kultsymbolik im Alten
Testament und im n.ichbiblischen Judentum
(O. EißfeWt)............ 35

Frey, H : Das Buch des Werbens Oottes um
seine Kirche. Der Prophet Hosea, übers, u.
ausgelegt (H. W. Hertzberg)...... 3b

Spalte

Oärtner, B.: John 6 and the Jewish Passover
(W. Michaelis)........... 44

Galling. K.: Die Bücher der Chronik Esra,
Nehemia übers, u. erklärt (S. Mowinckel) 1

Gerhardt, M. t: Friedrich V. Bodelschwingh.
II, 2, bearb. v. A. Adam (H. Krimm) ... 58

Henze, A.: Neue kirchliche Kunst
(A. Weckwerth) .......... 62

Heppe, H.: Die Dogmatik der evangellsch-
reformierten Kirche, hrsg. »• E. Bizer. 2. Aufl.
(O. Weber)............ 66

Höf er, J., s. Lexikon für Theologie und Kirche 31
Hutten, K: Seher, Grübler, Enthusiasten.

5. Aufl. (F Lau)........... 59

Jeremias, J.: Die Kindertaufe in den ersten
vier Jahrhunderten (M Barth)..... 42

Koppitz, H.-J.: Wolframs Religiosität
(W. Schröder)........... 50

Lexikon für Theologie und Kirche I—III.
2. Aufl., hrsg. v. J. Höfer u. K. Rahner

(W. Schneemelcher) . • •..... 31

Letibe, M.: Das Tübinger Stift 1770-1950

Fuclsang, F., u.. A.Ehrhardt: Der Bordes- (K.Fezer)............. 56

holmer Altar des Hans Brüggemann Martin-Achard, R.: Israel et les nations

(A. Weckwerth)........... 64 I (O. Kaiser)............. 38

Spalte

Mi egge, O.r L'Evangile et le Mythe dans la

Rensec de Rudolf Bultmann. Trad. par H.
laef (C. Hartlich).......... °5

Naef, H , s. Miegge, 0......... 65

Quint, J., s. Eckhart, Meister...... 49

Rahner, K., s. Lexikon für Theologie und

Kirche.............. 31

Schaf er, B.: Die Wahrheit machte sie frei

(O Holtz) . . . ,......... 61

Schnackenburg, R.: Oottes Herrschaft und

Reich (W. O. Kümmel).......... 46

Wölfel, E.: Luther und die Skepsis

(H. Beintker)............ 54

Zender, M : Atlas der Deutschen Volkskunde
Lfg 1 u. Erläut. z. 1. Lfg. (O. Holtz) ... 34

Von Personen:

Alfred Dedo Müller zum 70. Geburtstag

(H. Wagner)............ 67

Bibliographie Alfred Dedo Müller

(A. Rensch und N. Müller) ...... 69

Bibliographie Oeorg Welirung

(O. Wolff und U. Kühn) ....... 71

Berichte und Mitteilungen:

Bericht über die Arbeiten der Kommission

für spätantikc Religionsgeschichte

(F. Paschke) . . . ,........ 75

Neue Bücher................ 77

Erwägungen zum chronistischen Geschichtswerk1

Von Sigmund Mowinckel, Oslo

Die Anlage des Kommentars entspricht dem Gesamtplan des j Hegenden Text als das WeTk zweier verschiedener Verfasser,

Chron* und Chron", auffaßt. Nicht etwa in dem Sinne, daß er eine
Zusammenflechtung aus zwei „parallelen" Quellen annähme. Die
von früheren Forschern als sekundäre Zusätze ausgeschiedenen
Stücke betrachtet er, zusammen mit sehr großen, dem Chron frühe:
nicht abgesprochenen Stücken als das Werk eines planmäßig arbeitenden
Bearbeiters. Ref. muß gestehen, daß er gern mehr überzeugende
Gründe für diese Theorie als die im Buche gegebenen gesehen
hätte. Zwar wird nicht selten die Ausscheidung eines größeren
oder kürzeren Stückes aus dem ursprünglichen chronistischen
Werke überzeugend begründet. In anderen Fällen scheint G. mir
viel zu hohe Anforderung an die formale Konsequenz und den
logischen Aufbau von Seiten des Chron zu stellen und ihn von
modernen schriftstellerischen Idealen heraus zu beurteilen; s.
2- B. das auf S. 109 über den angeblichen Widerspruch zwischen
II 10 und II 13, 6 f. Bemerkte; ebenfalls S. 112 über die Ausscheidung
von II 14, 6- 15, 15; daß Chron den positiven Teil des
Berichtes über die Kultreform des Asa gestrichen hätte, kommt
einem sehr unwahrscheinlich vor; II 15, 19 kann sehr wohl so
verstanden werden, daß es zwischen Asa und Baesa
keinen Krieg gegeben hatte vor dem 35. Jahre des ersteren, und
braucht so nicht in Widerspruch zu II 14, 8 ff. zu stehen. Warum
nicht Chron selber, sondern erst ein Chron** die allgemeine Angabe
in II 24, 19 in v. 17 ff. „auf Grund einer ihm vorliegenden
Tradition konkretisiert" hätte, leuchtet nicht ein. Warum könnte
nicht Chron selber die angeblich „selbständige Tradition" in II
25, 5 — 10. 13 aufgenommen haben? Und warum könnte Chron
nicht eine wichtige Tat wie die Herstellung des Siloa-Tunnels
zweimal erwähnt haben? (S. 165) So könnte man oft fragen.

Vor allem aber, dafür daß alle die ausgeschiedenen Stücke
unter sich ein einheitliches Gepräge haben und 6ich dadurch als
das Werk eines planvollen Bearbeiters bezeugen, fehlt eine prinzipielle
und alle Instanzen in Betracht ziehende Begründung.

Werkes. Sprachliche und exegetische Einzelerörterungen werden
nicht gegeben, die Textverbesserungen einfach notiert mit Angabe
der „Übersetzung" der massoretischen Lesart; meistens wird nur
auf BHK3 verwiesen. Der Kommentar verläuft als kurze Paraphrase
, selbstverständlich mit ausdrücklichem Hinweis darauf, was
Chron im einzelnen aus seiner Hauptquelle gemacht hat und wie
er sie verstanden haben will, was er aus seinem Eigenen oder aus
anderer Quelle hinzugetan hat, und wie sich die einzelnen Kapitel
in seinen Gesamtplan hineinfügen.

Dazu wird auch ein Urteil über Art und Wert der Yon Chron
benutzten Quellen gegeben und über den mutmaßlichen geschichtlichen
Inhalt der geschilderten Begebenheiten orientiert.

Es liegt im Plan der Gesamtserie, daß Verf. keine eingehendere
Begründung seiner literarkritischen und geschichtskritischen
Ansichten geben kann.

Bei dem Buche Esr-Neh haben wir es mit einer Menge derartiger
sehr schwieriger Probleme zu tun. G. ist genötigt gewesen
, diese in der größten Kürze zu behandeln, d. h. in der Tat:
meistens gibt er seine eigene Auffassung in rein thetischer Form.
Da eine Besprechung keine Diskussion über Einzelheiten sein
kann, empfindet Ref. es als sachgemäß, die Auffassung des Verfs.
zu nennen und dabei seine eigene Zustimmung oder seine Dissenz
anzumelden und letztere in möglichster Kürze wenigstens andeutungsweise
zu begründen.

1. In der Einleitung skizziert G. seine Auffassung von dem
Werden und dem Sinn des chronistischen Geschichtswerkes. Was
G. von den Früheren besonders unterscheidet, ist, daß er den vor-

~~tfC ll 11 n «: Kurt: Die Bücher der Chronik Esra, Nehemia übersetzt
tt. erklärt. Göttingen: Vandenhoeck & Rupredn [l958]. 256 S.
gJ 8o = Das Alte Testament Deutsch. Neues Göttinger Bibelwerk,
hrse v V.Hemtrich u. A. Weiser. Teilband 12. Kart. DM 8.20; Lw.
DM 10^60 (Lizenzausgabe für die DDR: Berlin: Evang. Verlagsanstalt.
Geb. DM 9.50).

U.-i». -