Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1958 Nr. 2

Kategorie:

Altes Testament

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

107

Theologische Literaturzeitung 1958 Nr. 2

108

keit geführt haben. Hier wird deutlich, daß das Problem „Kult
und Offenbarung" eine lebendige Realität für die heutige Gemeinde
" darstellt. — C. R. N o r t h's Beitrag wendet sich dem
Problem Deuterojesajas zu: „The interpretation of Deutero-
Isaiah" (S. 133—145). — Die Ausführungen sind eine Auseinandersetzung
mit den Auffassungen von T o r r e y, The second
Isaiah, a new interpretation 1928, und U. E. Simon, A Theology
of salvation, a commentary on Isaiah 40—55, 1953. Der Verfasser
bekennt sich zur traditionellen Auslegung und nennt Deu-
terojesaja den Evangelisten des AT, dessen Erwartungen eschato-
logisch bestimmt und zugleich mythologisch ausgedrückt waren.
Die theologischen Linien zum NT wie auch zum Problem „Ke-
rygma und Mythos" werden vom Autor sorgfältig ausgezogen.

Die weiteren Beträge betreffen die Qumränzeit und die
christliche Ära. H. Birkeland bietet aus S. 24—3 5 „Some
linguistic remarks on the Dead Sea Scrolls" unter Anknüpfung
an sein 1940 veröffentlichtes Buch über „Akzent und Vokalismus
im Althebräischen" und weist an lQJesa im Vergleich zum TM
das Vorhandensein von Sprachdubletten nach, besonders an den
auf -ä endenden Pronomina unter Hinweis auf den Mischsprache-
Charakter des Hebräischen. — Der Beitrag von O. Eißfeldt
„Zur Kompositionstechnik des pseudophilonischen liber antiqui-
tatum biblicarum" (S. 53—71) widmet sich zwar einem im 1. Jhdt.
n. Chr. verfaßten jüdischen Pseudepigraph, stellt aber einen Beitrag
zur Einleitungswissenschaft dar, indem die Methode der
Glättung und Zusammenfassung von Parallelerzählungen und
„überfüllten" Texten, der Vor- und Rückverweise zur Verklammerung
von Erzählungen und Reden auch bei den biblischen Redaktoren
sich feststellen läßt, wobei auffällt, daß das jüdische
Pseudepigraph viel freier mit der Vorlage umgeht als etwa die
Redaktoren biblischer Erzählwerke. — N. A. D a h 1 handelt über
„the Origin of baptism" (S. 36—52 mit Bibliographie). Er stellt
die Zusammenhänge der christlichen Taufe mit jüdischen Initiationsreinigungen
— auch unter Heranziehung der außerbiblischen
Texte von Qumrän — heraus und betont dabei sehr energisch,
daß bei allen Zusammenhängen die christliche Taufe etwas „com-
pletely new" sei. — E. S j 0 b e r g, „Justin als Zeuge vom Glauben
an den verborgenen und den leidenden Messias im Judentum
" (S. 173—18 3) erweist den Dialog als vom christlichen Standort
her geprägt. An der Lehre vom verborgenen Messias konnte
das Christentum kein Interesse haben. Daher muß dieser Glaube
als jüdisch schon gegen 150 n.Chr. angenommen werden. Hinsichtlich
des Glaubens an einen leidenden Messias im Judentum
kann Justin keinesfalls als Zeuge herangezogen werden. Hier hat
er seinen jüdischen Gegnern Aussagen in den Mund gelegt, die
nur die Bedeutung dieses zentralen Glaubensinhaltes für das
Christentum aufzeigen können, nicht aber eigentliche jüdische
Glaubensüberzeugungen aussprechen.

Leipzig Hans B a r d t k e

-Bruno, Arvid, D.: Das Buch der Zwölf. Eine rhythmische und textkritische
Untersuchung. Stockholm: Almqvist & Wikseil [1957]. 234 S.
gr. 8°.

Die Prinzipien, nach denen hier die rhythmische und metrische
Untersuchung des Buches der Zwölf Kleinen Propheten
vorgenommen wird, sind dieselben, die den ThLZ 79, 1954,
Sp. 551-554; 80, 1955, Sp. 153 f.; 82, 1957, Sp. 31 gewürdigten
Untersuchungen anderer Bücher des Alten Testaments zugrundegelegt
waren. So braucht hier nur an ein paar Beispielen
veranschaulicht zu werden, wie sich die Anwendung dieser Prinzipien
auf die Textgestaltung des Buches der Zwölf Kleinen Propheten
auswirkt. Der Schluß von Arnos 1, 8 „spricht der Herr
Jahwe" wird ans Ende von 1, 12 gestellt, da sich so für den Abschnitt
Arnos 1,3 — 2,3 „Wider die Nachbarn" sechs gleich
lange Strophen ergeben, und mit ähnlicher Begründung wird die
Wortgruppe „die auf dem Berge Samarien" aus Arnos 4, 1 nach
3, 15 verrückt und dort vor „spricht Jahwe" eingeschoben. Ganz
erstaunlich kühn ist die Änderung von Arnos 5,26, wo

nsi VBßfon ni3o dn Dnsttosi
durch "WN rro ■'aVa TrlSO'J "w«» "»rft^yj
ersetzt und damit die folgende Übersetzung erzielt wird:

und ich trug aus freiem Willen

und beschirmte aus eigenem Antriebe.
Was sind neben mir der Sternschmuck eurer Bilder,

das Sterndiadem eurer Götter, das ihr euch gemacht?
Halle/Saale Otto Eifif eldt

Adler, H. G.: Die „Sprüche der Väter".
Eckart 26, 1957 S. 129—137.

Allard, Michel: Note sur la formule: 'Ehyeh aser 'ehyeh.
Recherches de Science religieuse XLV, 1957 S. 79—86.

Bardtke, Hans: Beobachtungen zur Landeskunde Palästinas (Jordanisches
Gebiet).

Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig. Gesellschafts
- und sprachwissenschaftliche Reihe 6, 1956/57 S. 579
bis 587.

Bertram, Georg: Praeparatio Evangelica in der Septuaginta.

Vetus Testamentum VII, 1957 S. 225—249.
B o 1 s i n g e r, G.: Die Entwirrung.

Bibel und Kirche 12, 1957 S. 71—77.
Boxler, Karl: Salomons erste Liebe.

Bibel und Kirche 12, 1957 S. 77—79.
Delekat, L.: Die syrolukianische Übersetzung des Budies Jesaja und

das Postulat einer alttestamentlichen Vetus Syra.

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft 69, 1957 S. 21—54.
Del Medice H. E.: Melchisedech.

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft 69, 1957 S. 160

bis 170.

Draffkorn, Anne E.: ILANI/ELOHIM.

Journal of Biblical Literature LXXVI, 1957 S. 216—224.

Drive r, G. R.: A Lost Colloquialism in the Old Testament (I Sam.
25, 6).

The Journal of Theological Studies VIII, 1957 S. 272—273.

— On !tby „went up country" an TT „went down country".
Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft 69, 1957 S. 74—77.

Eichrodt, Walther: Vom Symbol zum Typos. Ein Beitrag zur
Sadiarja-Exegese.

Theologische Zeitschrift 13, 1957 S. 509—522.
E 11 i g e r, Karl: Eine verkannte Kunstform bei Hosea (Zur Einheit
von Hos. 5, 1 f.).

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft 69, 1957 S. 151
bis 160.

Fraenkel, Meir: Das Lamed als Schlußbuchstabe im hebräischen
Wort.

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft 69, 1957 S. 238
bis 241.

G e s e, Hartmut: Die hebräischen Bibelhandschriften zum Dodekapro-
pheton nach der Variantensammlung des Kennicott.
Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft 69, 1957 S. 55—69.

G u i 11 e t, Jacques: Theologie de l'Ancien Testament.
Recherches de Science religieuse XLV, 1957 S. 94—114.

H e m p e 1, Heinz-Ludwig: Zum Problem der Anfänge der AT-Illustra-
tion.

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft 69, 1957 S. 103—131.
H e m p e 1, Joh.: Vorwelt, Welt, Werden und Ausklang des Alten
Testaments. Randglossen zu einigen wichtigen Neuerscheinungen.
Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft 69, 1957 S. 229
bis 238.

Hort, Greta: The Plagues of Egypt.

Zeitschrift für die alttestamentlidie Wissenschaft 69, 1957 S. 84—103.
Humbert, Paul: La rosee tombe en Israel. A propos d'Esaie 26, 19.

Theologische Zeitschrift 13, 1957 S. 487—493.
Hunzinger, Claus-Hunno: Fragmente einer älteren Fassung des

Buches Milhamä aus Höhle 4 von Qumrän.

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft 69, 1957 S. 131—151.

Huppenbauer, Hanswalter: Ina und Fn!"tt3 in der Sektenregel
von Qumrän.

Theologische Zeitschrift 13, 1957 S. 350—351.
Jacob, Edmond: Quelques remarques sur les faux prophetes.

Theologische Zeitschrift 13, 1957 S. 479—486.
Iwry, Samuel: MASSEBÄH and BÄMÄH in 1 Q Isaiah3 6, 13.

Journal of Biblical Literature LXXVI, 1957 S. 225—232.

— The Qumrän Isaiah and the End of the Dial of Ahaz.

Bulletin of the American Schools of Oriental Research 147, 19 57
S. 27—33.

Kapelrud, Arvid S.: How tradition failed Moses.
Journal of Biblical Literature LXXVI, 1957 S. 242.