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1958 Nr. 11

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Altes Testament

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 1958 Nr. 11

762

Robertson, Edward, u. Wallenstein, Meir: Melilah. A Volume
of Studies III/IV and V. Manchester: Manchester University
Press 1950/1955. VI, 232 S. u. XXII, 264 S. 8°. Je s. 30.-.

Melilah erscheint seit 1944 und ist die einzige hebräische
Zeitschrift, die von einer nichtjüdischen Universität herausgegeben
wird. Besonders ist die allgemeine Tendenz dieser Studien,
das gesamte Gebiet der hebräisch-jüdischen Literatur und Kultur
zu behandeln, hervorzuheben.

Die Aufsätze behandeln Fragen der Bibel-Wissenschaft, der
hebräischen Sprache, der Archäologie, der Geschichte, der talmudischen
und mittelalterlichen Literatur, der Philosophie, der
Kabbalah, der alten jüdischen Sekten und der neu-hebräischen
Literatur. Viele Aufsätze sind hebräisch geschrieben und manche
sind ins Hebräisdie übersetzt. Band III—IV enthält folgende Studien
und Aufsätze:

J. Zuckerbram (New York) behandelt die verschiedenen Gesichtspunkte
bei der Redigierung der einzelnen biblischen Bücher
auf Grund der gleichen oder ähnlichen Verse in Könige und Jeremias
(1—54).

Paul Kahle (Oxford) behandelt die Frage der alten griechischen
und aramäischen Übersetzungen der Bibel (70—76).

D. Winton Thomas (Cambridge) behandelt sprachliche und
sachliche Elemente in den Lachish Ostraca (55—66).

H. Yalon (Jerusalem) und I. Wartski (London) bringen nicht-
beachtetes lexikographi6ches Material aus Bibel, Talmud und
Midrasch (110-131).

Ch. Rabin (Jerusalem) behandelt die Geschichte der hebräischen
Übersetzungen des Canons von Avicenna (132—147).

W. J. Martin (Liverpool) behandelt die Entwicklung der
menschlichen Sprache überhaupt (148—155).

M. Benayahu (Jerusalem) verneint die Frage, ob in Sepphoris
eine jüdische Siedlung auch nach der Talmudischen Epoche bestand
(103-109).

S. Kraus bespricht die Frage der christlichen Gesetzgebung
bezgl. der Synagogen im Altertum und im Mittelalter (77—92).

S. D. Goitein (Jerusalem) versucht über die Frage, ob der
Caliph Omar den Juden verboten hat in Jerusalem zu wohnen,
Antwort zu geben (156—165).

J. Klausner (Jerusalem) bespricht die Sage, daß die Engländer
von den zehn Stämmen abstammen und hält sie historisch für
mehr als möglich (230—239).

B. Lewis (London) behandelt die Sage, daß die Fatimidischen
Caliphe jüdischer Abstammung seien (18 5—187).

N. H. Tur-Sinai (Jerusalem) versucht, ein schwieriges talmudisches
Sprichwort zu erklären (67—69).

A. Marmorstein erklärt midraschich-talmudische Stellen, die
Diskussionen der Engel mit dem Schöpfer betreffen (93—102).

M. Zulay behandelt und veröffentlicht liturgische Gedichte
von Saadya Gaon, die den Namen Salomo tragen, ein Zeitgenosse
des Gaons (167-184).

J. D. Markon veröffentlicht Gedichte verschiedener Verfasser
aus der Gedicht-Sammlung „Schirim u-Semirot we-Tischbachot",
Konstantinopel 1545 (25 5—275).

M. Wallenstein (Manchester) setzt fort die Veröffentlichung
der Gedichte von Mosche Jehuda Abbas, einem hebräischen Dichter
de6 17. Jahrhunderts (240—254).

C. Roth (Oxford) veröffentlicht ein unbekanntes Echo-Gedicht
von Jacob Daniel Olmo, Italien, 18. Jahrhundert (204—223).

P. R. Weiss (Manchester) beschließt seine in den ersten
Bänden der Melilah begonnene Studie über Abraham Ibn Esra,
die Karäer und die Halacha (188—203).

S. Assaf veröffentlicht ein Maimonidisches Responsum (nebst
Anfrage) in Arabisch mit hebräischer Übersetzung (224—229).

E. Robertson (Mandiester) behandelt die Probleme des Sa-
maritanischen Kalenders (310-^3-44, 3).

J. E. Heller bespricht die religiösen Grundanschauungen von
S. D. Luzatto, Italien, 19. Jahrhundert (276—288).

A. Rubinstein (Manchester) behandelt den Begriff „Kultur"
in den Schriften Achad Haams (Ascher Ginzbergs) (289—310).

Band V enthält folgende Beiträge:

J. Gray behandelt die Ähnlichkeit des sprachlichen Aufbaus
des Arabischen zum Ugaritischen (1—14).

Edward Robertson bespricht die Lage der Israeliten vor und
nach der Aufteilung des Reiches Israel (15—30).

H. H. Rowley behandelt den Ursprung der Rollen vom Toten
Meer und die Zeit ihrer Abfassung (51-61).

R. Edelmann bespricht verschiedene arabische Übersetzungen
des Pentateuchs aus Handschriften (45-50).

A. Rubinstein erklärt Stellen im Kommentar S. D. Luzattos zu
Jesaiah auf Grund der Jesaiah-RoIIe I vom Toten Meer (31—43).

J. Wartski bringt Sprachliches aus der Midrasch-Literatur
(101-U7).

L. Jacobs behandelte das wirtschaftliche Leben der babylonischen
Juden im Zeitalter des Talmuds (300 bis 600 A. C.)
(83-100).

M. Zulay bringt paitanisches Material, in dem überliefert
wurde, daß die Tanaiten Hilel und Schammai Brüder waren
(63-81).

A. A. Akaviah behandelte die „Borayta di-Schmuel" als Pre-
kalendraiscb.es Dokument (119—132).

S. M. Stern veröffentlicht ein neues Fragment vom „Sefer
ha-Galuy" des Saadia Gaon, arabisch nebst hebräischer Übersetzung
(133_147).

M. Wallenstein veröffentlicht liturgische Gedichte von Samuel
dem Dritten (im Sanhedrin), der in Palästina im 10. bis
11. Jhdt. lebte (149—162).

G. Vajda bringt einen arabischen Text nebst hebräischer
Übersetzung, der über die göttlidie Vorsehung im philosophischen
System von Moses ben Josef Halevy berichtet (163—168).

B. Lewis veröffentlicht und erläutert ein gesdiiehtliches Dokument
aus der Türkei nach dem Responsen-Werk des Samuel
de-Medina (16. Jhdt.) (169-176).

C. Roth veröffentlicht karäisch-liturgische Dichtungen aus
einer in seiner Bibliothek befindlichen Handschrift (177—200).

Ch. Rabin bringt Material zur Geschichte des hebräischen
Dramas in der deutschen AufkIärung6-Periode (201—221).

J. Haezrahi bespricht das vorhandene autobiographische Material
über S. D. Luzatto (223-239).

J. Heller behandelt die seelischen und geistigen Eigenschaften
Achad Haams (241—264).

Die Aufsätze von D. Winton Thomas, P. Kahle, Robertson,
Gray und Rowley sind Übersetzungen aus dem Englischen. Der
Aufsatz von W. J. Martin ist hebräisch geschrieben, Band V hat
eine kurze Inhaltsangabe in Englisch, die in den früheren Bänden
vermißt wird.

Wertvolles Material aus vielen Gebieten der jüdischen Literatur
und Kultur kam hier erstmalig zur Veröffentlichung, und
auch .die Ausstattung ist gediegen.

Jerusalem A. M. Habermann

NEUES TESTAMENT

Reuß, J.: Matthäus-Kommentare aus der griechischen Kirche. Aus

Katenenhandschriften gesammelt u. hrsg. Berlin: Akademie-Verlag
1957. XLVI, 463 S. gr. 8° = Texte und Untersuchungen zur Geschichte
der altchristlichen Literatur, hrsg. v. K. Aland, W. Ehester
u. E. Klostermann, 61 Bd. = V. Reihe, Bd. 6. DM 66.-.

Seinen schon 1941 erschienenen Untersuchungen „Matthäus-,
Markus- und Johanneskatenen" läßt R. nun eine Textausgabe
der Matthäuskatenen folgen, nachdem die Ungunst der Zeiten
eine so lange Pause erzwungen hat. Die Ausgabe sammelt die
Fragmente der Matthäuserklärung aus der alten griechischen
Kirche, die nur in Katenenhandschriften erhalten sind (also nicht
Texte, die auch durch Überlieferung in vollständigen Kommentaren
oder Homilien auf uns kamen), soweit die Fragmente nicht
bereits in neuen wissenschaftlichen Ausgaben vorliegen wie z. B.
jene aus Origenes in der Reihe der Griechischen Christlichen
Schriftsteller (Band 12, 1941). Die Ausgabe enthält darnach Her-
menien aus Apollinaris von Laodicea, Theodor von Heraclea,