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1958 Nr. 10

Kategorie:

Praktische Theologie

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 1958 Nr. 10

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tümlich gütig-verläßliche Stimme innerlich hören lernt, mit der
dieser feine Volks- und Kindererzähler Jörg Erb auch in diesem
Büchlein zu sprechen versteht. Wir kennen ihn als einen Volkserzähler
, gleichsam als einen zweiten Johann Peter Hebel, von
6einem Jahreskalender, dem „Neuwerkboten", nun seit Jahrzehnten
her und in der „Wolke der Zeugen", jener demnächst im
dritten Bande erscheinenden volkstümlichen Sammlung der Zeugen
des Glaubens, auf die der christliche Kalender die Gemeinde
hinweisen will. Erbs meisterlichste Leistung ist die anscheinend
schlichteste und einfachste, nämlich die Art, wie er im „Guten
Hirten" für die jüngsten Kinder biblische Geschichte erzählt und
in gemeinsames gemeindliches Leben hineinführt. Was nämlich
hier geschieht, ist ein feines Beispiel durchgeführter Meditationsübung
, und mit vollem Verständnis hat der typographische Gestalter
Christian Rietschel Zeilen und Worrreihen so abgesetzt
und so gleichsam in das langsam buchstabierende Lesen des Kindes
die gleich langsam-eindringliche, zusprechende und ins Kind
hineinsprechende Leseweise des Lehrenden einfließen lassen, um
sie m i teinander hören und empfangen zu lassen. Wer die aus meditativer
Erfahrung kommende Art des geduldigen und aus tiefer
Stille kommenden Zuspruchs nicht hört und spürt als Lehrender
dieses Büchleins, der versteht es schlechter als das Kind, das durch
sein langsames und staunendes Anfängerlesen für das Geheimnis
der geistlichen Botschaft offen ist, — und der Lehrer muß eben
werden „wie die Kinder", und dieses einzigartig schöne und tiefe
Religionslehrbüchlein kann den Lehrer erziehen, wenn er es verstehend
mit seinen Kindern aufnimmt. Sie lernen hören, wenn
und weil der Katechet die Stimme hören lernt, zu der er zusammen
mit den Kindern durch die Weisheit des seelsorgerlichen
Verfassers zum rechten didaktischen Sprechen selber erzogen wird.
Darin liegt also die eigentliche Bedeutung dieses einzigartig
geistlich tiefen und ganz einfachen Kinderlehrbuchs. Kein Wunder
, daß es sich nicht auf biblischen Geschichtsstoff beschränkt,
sondern ihn ganz hineinstellt in das erfahrbare Gemeindeerleben
von Kindern. In das Kirchenjahr und in das Naturjahr hinein
sind die biblischen Geschichten gestellt, und in die Liebe und
Wärme geistlichen Betrachtens hinein werden die jüngsten Glieder
christlicher Gemeinde gebettet. — Und es kann der Erzähler
auch so sicher den biblischen Text vereinfachen und so kindlichem
Verständnis gemäß erzählen, auch sparsam hier und da ein veranschaulichendes
Wort hinzusetzen, weil er die großen und von
der Meditationserfahrung der Jahrtausende getragenen Haupt-
und Grundworte, Sprüche und Wendungen dem willig entgegenkommenden
Verständnis gerade der Kleinsten zumutet. An den
entscheidenden Stellen wird vom ersten Augenblicke an die geistlich
echte FoTm des Lutherdeutsches herangetragen: in Klang
und Bild wird sein geistliches Geheimnis den Jüngsten tiefer eingepflanzt
, als durch jeden Versuch verfrühter Erklärung oder
Gegenwartsanpassung erreicht werden kann. Wenn „richtig" nach
diesem Buch unterrichtet wird, gibt es kein Lernseufzen, sondern
ein Hineinwachsen in Wortgestalt, Liedstrophe, heilige Lehre, das
unmerklich, aber in haltbare Tiefe eindringt.

Pönitz bei Leipzig Friedrich Häuf e

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Neubauer, Wilfried: Moralische Wiedergutmachung.

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Pfisterer, Rudolf: Seelsorge an der straffälligen Jugend.

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Evangelische Theologie 18, 1958 S. 135—141.
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Die Zeichen der Zeit 12, 1958 S. 57—60.
Schmitz, Otto: Schriftgemäße Bekehrungspredigt.

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Die Zeichen der Zeit 12, 1958 S. 4—10.
S e e g e r, Ulrich: Fragen des kirchlichen Begräbnisses.

Kirche in der Zeit XIII, 1958 S. 10—12.
Simpfendörfer, Werner: Bleibt es bei „Herd und Altar"?

Deutsches Pfarrerblatt 57, 1957 S. 320—321.
S m i d t, Udo: Die Fragwürdigkeit der Predigt.

Monatschrift für Pastoraltheologie 46, 1957 S. 321—330.