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1958 Nr. 9

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655

Theologische Literaturzeitung 1958 Nr. 9

656

Siegfried Wagner, cand. theol: „Die Essener-Forschung im 19.
Jahrhundert. Eine wissenschaftsgeschichtliche Untersuchung" (1. Ref.:
Prof. D. Bardtke).

Ulrich Kühn, cand. theol.: „Natur und Gnade in der deutschen
katholischen Theologie seit 1918" (1. Ref.: Prof. D. Sommerlath).
Hildegard Zimmermann, cand. theol.: „Adam Bernd und der
Melodianismus. 1. Teil: Die .Breslauer Frühaufklärung' und ihr
Einfluß auf Bernds Entwicklung" (l.Ref.: Prof. D. Lau).

Martin K r a u s e, Dr. phil., cand. theol.: „Apa Abraham von Her-
monthis — ein oberägyptischer Bischof um 600" (1. Ref.: Prof. D.
Leipoldt).

Tübingen

Am 30. August 1958 starb der em. ord. Professor für systematische
Theologie D. Dr. Karl Heim D. D. - Tübingen, im Alter von
84 Jahren.

VON PERSONEN
Adolf Hamel in memoriam

f 26. April 1958

Geboren am 3. I. 1904 in Briegel (Mosel), widmete er sich nach
bestandener Reifeprüfung dem Studium der Theologie von 1922—1929
in Marburg und Bonn. Es sind vor allem drei Lehrer gewesen, die ihn
entscheidend beeinflußt haben, Hans von Soden, Erik Peterson und
dessen Nachfolger in Bonn Ernst Wolf. Durch sie hat er exaktes, methodisches
Arbeiten, peinlich genaues Studium der Quellen gelernt,
durch sie ist er auch auf seine beiden Arbeitsgebiete gewiesen worden,
auf die Patristik und die Lutherforschung.

Das Studium schloß er mit der Promotion ab (Dissertation: Kirche
bei Hippolyt von Rom, als Buch im Jahre 1951 veröffentlicht). Dann
schrieb er unter Förderung von E. Wolf eine umfangreiche Habilitationsschrift
über den Einfluß Augustins auf den jungen Luther, die später
als zweibändiges Werk publiziert wurde und ihren Platz in der Luther-
Literatur bis heute behauptet hat. Aus politischen und kirchlichen
Gründen wurde die Habilitation damals freilich verhindert (1934), und
Hamel übernahm das Pfarramt in Bockenau (bei Kreuznach), später das
in Altenessen und in Königswinter. Es waren Jahre eines praktischen
Wirkens und einer Beteiligung am Kirchenkampfe, die keine Zeit zu
einer ungestörten wissenschaftlichen Arbeit ließen.

Erst das Jahr 1946 brachte die Verwirklichung seines alten Wunsches
, als er in Bonn als Privatdozent zugelassen wurde. Im Jahre 1949
siedelte er nach Mainz über, wo er in der dortigen Evangelisch-Theologischen
Fakultät das planmäßige Extraordinariat für Kirchengeschichte
übernahm. Erst hier kam er zu intensiver, gelehrter Tätigkeit. Er machte
seine Dissertation über Hippolyt druckfertig und studierte wiederum
Luthers erste Psalmen-Vorlesung, um für deren Neuausgabe in der
Weimaraner Ausgabe die Augustin-Zitate und Anspielungen nachzuweisen
, ein entsagungsvolles und mühsames Vorhaben, das ihn länger
als vier Jahre in Anspruch nahm. Sein Plan, nun auch die beiden Bände
seiner durch Kriegseinwirkung vernichteten Habilitationsschrift neu
zu schreiben und durch die inzwischen gewonnenen Einsichten zu bereichern
und zu vertiefen, blieb leider unerfüllt, da ihm der Tod die
Feder aus der Hand nahm. Das gleiche Schicksal erlitten seine schon
weitgediehenen Vorarbeiten für eine Biographie der Jungfrau v. Orleans.
Es ist tief beklagenswert, daß diese rastlose Arbeit eines erfolgreichen
Forschers so jäh abgebrochen wurde, ehe er die Garben einer reichen
Ernte in die Scheuern fahren durfte.

Hamel war ein solider, gründlicher Gelehrter, der sorgfältig auf
das achtete, was die Quelle sagt, der unverdrossen alle einzelnen Aussagen
sammelte und rubrizierte, der sich an einer Stelle immer tiefer
in einen Gegenstand hineinbohrte. Die große Tabelle von 12 5 Seiten
Umfang, mit der er seinen I. Luther-Band abschloß und die mit seltener
Akribie Psalm für Psalm die Berührungen zwischen Augustin und
Luther aufdeckte, ist für seine Arbeitsweise kennzeichnend. Mit der
Luther-Forschung und der Weimaraner Ausgabe wird sein Name verbunden
bleiben.

Daß er auch als akademischer Lehrer die Studenten zu fesseln
wußte, haben diese wiederholt bezeugt, zuletzt in bewegten Worten
am Sarge des Verewigten. Nehmen wir jetzt von einem verdienten Gelehrten
und Kollegen Abschied, so tun wir es mit einem Gefühl des
Dankes für all das, was er in den wenigen Jahren, in denen er wissenschaftlich
arbeiten konnte, geleistet hat.

Mainz Walther Vö l k e r

NEUE BÜCHER

Albertus Magnus: De Sacramentis, ed. A. Ohlmeyer. De Incarnatione,
ed. I. Backes. De Resurrectione, ed. W.^Kübel. Münster/W.: Aschendorff
1958. XXVI, 425 S. 4° = Xjbe'rti Magni Opera Omnia Tom.
XXVI, huius ed. numerus curren8^4VDM 85.50; Hld. 98.—.

Carmignac, J.: La Regle de la Guerre des Fils de Lumiere contre les
Fils de Tenebres. Texte restaure, traduit, commente. Paris: Letouzey
& Ane 1958. XX, 288 S. gr. 8° = Autour de la Bible.

Dupont, J.: Les Beatitudes. L: Le probleme litteraire — Les deux ver-
sions du Sermon sur la montagne et des Beatitudes. Nouv. Edition
entierement refondue. Louvain: Nauwelaerts; Bruges: Abbaye de
Saint-Andre 1958. 387 S. gr. 8°. bfr. 300.—.

Girgensohn, H.: Kreuz und Auferstehung Jesu. Meditationen zur
Leidens- und Auferstehungsgeschichte nach Lukas. Gladbeck: Schrif-
tenmissions- Verlag [1958]. 100 S. 8°. Lw. DM 4.95.

Hartmann, N.: Kleinere Schriften. III: Vom Neukantianismus zur On-
tologie. Berlin: de Gruyter 1958. V, 39 5 S. gr. 8°. Lw. DM 30.—.

Hollenberg, ]., u. K.Budde: Hebräisches Schulbuch, hrsg. v. W. Baumgartner
. 22., berichtigte u. bearb. Aufl. Basel-Stuttgart: Helbing &
Lichtenhahn 1957. IV, 229 S. 8°.

Die Mitarbeiter dieses H^erteiT

Prof. D. Paul Althaus, EcJrfngej^Atzelsberger Steige 10

Prof. D. Dr. Joachim BeiftmaVn, Düsseldorf, Copernicusstr. 9 c

Doz. Dr. theol. habil. Hors>Beintker, Greifswald, Wolgaster Landstr. 74

Dr. J. van Dijk, S>J»rBeutsches Archäologisches Institut, Sharia Ibn Duraid 135/2/1

Baghdad-Aiwidhiya / Irak
Dr. Ernst Ludwig Ehrlich, Basel/Schweiz, Furkastr. 75
Prof. D. Dr. Otto Eißfeldt DD., Halle/S., Steffensstr. 7
Prof. D. Erich Fascher, Berlin-Adlershof, Hollstr. 20
Dr. Erich Oräßer, Oberhausen/Rhld., Lohstr. 132
Prof. D. Gottfried Holtz, Rostock, Biestower Kirchweg 9
Prof. D. Dr. Hans Liermann, Erlangen, Am Meilwald 18
Prof. Dr. Josef Schmid, München 19, Franz-Marc-Str. 12 I
Prof. D. Erdmann Schott, Halle/Saale, Friedenstr. 26a
D. Dr. Oskar Söhngen, Berlin-Charlottenburg 2, Jebensstr. 3

Koehler, L. f, et W. Baumgartner: Supplemcntum ad Lexicon in Vete-
ris Testamenti Libros ed. Leiden: Brill 1958. XL, 227 S. 4°. Lw.
hfl. 18.-.

Krämer, A.: Christus und Christentum im Denken des modernen Hinduismus
. Bonn: Röhrsdieid 1958. 177 S. gr. 8° = Untersuchungen
zür allgemeinen Religionsgeschichte. N. F., hrsg. von G. Mensching.
H. 2. DM 16.50.

Kroeker, J.: Jeremia. Der Prophet tiefster Innerlichkeit und schwerster
Seelenführung. Überarbeitet u. ergänzt von H. Brandenburg. 2. Aufl.
Gießen-Basel: Brunnen-Verlag [1958]. XII, 290 S. 8° = Die Propheten
oder das Reden Gottes (vorexilisch) = Das lebendige Wort.
Beiträge zur Einführung in die göttlichen Gedankengänge und Lebensprinzipien
des Alten Testaments. Bd. 6. Lw. DM 11.80.

Künkel, F.: Die Schöpfung geht weiter. Eine psychologische Untersuchung
des Matthäus-Evangeliums. Konstanz: Friedrich Bahn [1957]-
XV, 312 S., 4 Abb. 8°. Lw. DM 11.80.

Pressel, W.: Verkündigung unter alten Menschen. Stuttgart: Klotz
1958. 214 S. kl. 8° = Kasualien. Reden für alle Fälle in der Praxis
des Pfarrers, hrsg. von E. Brandes XII. DM 8.10; Lw. DM 9.60.

Prof. D. Dr. Walther Völker, Mainz, Rheinstr. 28/30

Dr. Hans Hermann Walz, Fulda, Magdeburger Str. 21

Dr. Paul Winter, 263, Creighton Avenue, East Finchley, London N 2

Die „Theologische Literaturzeitung" erscheint in der Evangelischen Verlagsanstalt
O. m.b.H., Berlin. - ZLN 5444.

Verantwortlich für die Redaktion: i.V. Professor D. Ernst Sommerlath,
Markkleeberg bei Leipzig

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Jährlich 12 Hefte. Bezugspreis vierteljährlich DM 10. — , Einzelheft DM 3.35.
Manuskripte und Rezensionsexemplare sind an den J.C.Hinrichs Verlag, Leipzig Cl.
Scherlstraße 2, zu richten. Für die mit Namen oder Siglen gezeichneten Beiträge
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