Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1958 Nr. 7

Spalte:

499-502

Kategorie:

Religionswissenschaft

Titel/Untertitel:

Die Religion in Geschichte und Gegenwart 1958

Rezensent:

Wingren, Gustaf

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

499

Theologische Literaturzeitung 1958 Nr. 7

500

(vkrj), übergibt er" seinen Geruch (7) dem Lichte; und in seine
Ruhe (8) läßt es ihn aufsteigen in jeder Gestalt, (9) in jedem
Geräusch. Denn (ydg) nicht die Ohren sind es, die (10) den Geruch
riechen, sondern (äkld) {der Geruch}19 (11) der Geist
(nvev/ua) ist es, der die Fähigkeit des (12) Riechens besitzt. Und
er zieht ihn (13) für sich zu sich und versinkt (14) in den Geruch
des Vaters. Er ist ja der Ort (15) für ihn, und er empfängt
ihn in dem Ort, (16) von wo er gekommen ist (17) in dem ersten
Geruch, der erkaltet ist. (18) Bs handelt sich um ein Kommen
in ein seelisches {ipv%iy.6v)20 (19) Gebilde (nkdajua), das kaltem

(20) Wasser gleicht, (21) welches____21 ist und sich in lockerer

(22) Erde befindet, worüber diejenigen, die es (23) sehen, denken:
Es (24) ist Erde, die sich bald wieder (25) auflöst. Wenn ein
Hauch (26) sich sammelt, ist er heiß. Die Gerüche (27) nun,
die erkaltet sind, stammen aus der Trennung. (28) Deswegen
kam Gott. (29) Er löste die Trennung auf. (30) Und er brachte
die heiße (31) Vollendung (nkr/gaijua) der Liebe (äydnr]), damit
(32) die Kälte nicht wieder entsteht, (33) sondern (äkkd) die
Einheit des (34) vollkommenen Gedankens herrscht22. Dies (35)
ist das Wort (koyog) des Evangeliums des (36) Findens der Vollendung
(nk^gcofia) für die, (37) die warten auf die23 (Lab 6 =
CJ 3 5, 1) Rettung, die von (2) oben kommt. Es ist ausgestreckt
(3) ihre Hoffnung (einig), auf die sie (4) warten, sie, deren
Urbild (5) das Licht ist, in dem es keinen Schatten (6) gibt.
Wenn24 von jener Seite (7) die Vollendung (nk^QCO/ua) kommt,
(8) ist der Mangel (?) der (9) Materie (vkrj) nicht durch (10)
die Grenzenlosigkeit des (11) Vaters entstanden, der gekommen
ist zur Zeit des (12) Mangels, obgleich Ualroiye) niemand (13)
sagen konnte, daß der (14) Unvergängliche in dieser Weise kommen
wird. Sondern (äkkd) (15) reich25 war die Tiefe (ßd&og)
des (16) Vaters, und (17) der Gedanke der Verirrung (nXdvii)
war nicht (18) bei ihm. Eine Sache, um niederzustürzen, ist es;
(19) eine Sache ist es, die ruht, um sich (20) aufzurichten beim
Finden dessen, (21) der gekommen ist zu dem, der (22) zurückkehren
will.

18) Sc. der Vater.

19) Das Wort „Geruch" beruht wohl auf einer Dittographie und ist
zu tilgen. Vgl. 33, 11 f., wo ebenfalls eine Dittographie begegnet.

20) In Z. 18 haben wir ein überflüssiges Epsilon getilgt. Ein solch
überflüssiges Epsilon begegnet noch 3 5, 15.

21) Intr. Verb unbekannter Bedeutung; vermutlich = öt (Crum
531b).

"*) Der Fall und die Rettung des Lichtes wird bildhaft folgendermaßen
vorgestellt. Der heiße Geruch, der den Vater umgibt, erkaltet
infolge der Trennung von seinem Urheber. Nun befinden sich die erkalteten
Geruchteile als höheres Prinzip in der Seele des menschlichen
Leibes. Die Rettung erfolgt dadurch, daß der Vater den Geruch wieder
erhitzt.

23) Wörtlich: ausgestreckt sind vor der...

24) In 3 5,6—18 handelt es sich um eine Argumentation zur Abwehr
eines Mißverständnisses.

26) Die Schreibung des koptischen Wortes für „reich sein" enthält
ein Epsilon zu viel.

Dieses Zurückkehren (23) nennt man nämlich (ydg) Buße
(ßeidvoia). (24) Deswegen hat die Unzerstörbarkeit (25) gehaucht
. Sie folgte dem, (26) der gesündigt hatte, damit er (27)
Ruhe finde. Denn (ydg) die Vergebung ist (28) das, was (allein)
übrig bleibt für das Licht im Mangel, (29) das Wort der Vollendung
(nkriQco/xa). (30) Denn (ydo) der Arzt eilt zu dem Ort,
in (31) dem ein Kranker sich befindet, weil es der (32) Wille ist,
der in [ihm] (3 3) ist. Der, der einen Mangel hat, aber (34) verbirgt
sich nicht, denn er26 besitzt das, (35) woran er27 [Mangel]
hat. Ebenso (37) füllte sich aber der Mangel mit der (36) Vollendung
(nXriQmfia), [die] keinen Mangel hat, die (Lab 5 = CJ
36, 1) sich von sich aus dahingegeben hat, um (2) den, der an ihr
Mangel hat, zu füllen, damit (3) nun die Gnade ihn herausreiße
aus dem Ort, (4) der Mangel hatte und keine Gnade (5) besaß.
Deswegen war es (6) eine Erniedrigung28, was geschah an (7) dem
Ort, wo es keine Gnade gibt, (8) der Gegend, wo man den ergreift
, der (9) niedrig29 ist, den, der an ihr Mangel hat.

Er30 (10) offenbarte sich als Vollendung (nk^goy/xa), (11)
d. h. das Finden des Lichtes (12) der Wahrheit, das an ihm aufstrahlte
, weil (13) es unwandelbar ist. Deswegen (16) redeten
die, die in Bestürzung geraten waren, (14) über Christus in ihrer
(15) Mitte, damit sie eine Zurückführung empfingen (17) und
er sie salbe mit der Salbung. Die Salbung ist (18) das Mitleid
des Vaters, der ihnen gnädig (19) sein will. Die aber (de), die
er gesalbt hat, (20) sind die, die vollendet wurden. (21) Die31
gefüllten Gefäße sind es nämlich (ydg), die (22) man zu salben
pflegt. Wenn aber (de) (23) die Salbung bei einem sich auflösen
(24) wird, leert es sich, und die Ursache (25) dafür, daß es
mangelhaft wird, ist der Gegenstand, (26) von dem seine Salbung
weichen (27) wird. Denn (ydg) dann (28) läßt ein Hauch
es auslaufen, einer32 (29) durch die Kraft dessen, was mit ihm
ist. Aber (äkkd) (30) bei diesem, der makellos (31) ist33, man
entsiegelt nichts (32) bei ihm noch (ovde) gießt man etwas aus,
(33) sondern (äkkd) woran es Mangel hat, (34) damit füllt es der
vollkommene (35) Vater wieder. Er ist gut (äyaftog). Er kennt
(36) seine Pflanzungen, denn er ist es, (37) der sie in seinem
Paradiese (nagddiaaog sie) (38) gepflanzt hat. Sein Paradies
(nagddiaaog) aber (<5e)(39) ist sein Ruheort. Dies (CJ 37, 1) ist
die Vollendung aus dem Gedanken (2) des Vaters, und dies sind
(3) die Worte seines Überlegens.

26) Der Arzt.

27) Der Kranke.

28) Wörtlich: Verkleinerung.

29) Wörtlich: klein.
™) Sc. Christus.

Es folgt bis Z. 29 ein sachlich nicht ganz durchsichtiger Vergleich
. Es muß sich um eine von außen erfolgende Abdichtung von Gefäßen
, die eine Flüssigkeit enthalten, handeln.

32) Sc. ein Hauch.

33) Sc. dem Vater.

RELIGIONSWISSENSCHAFT

Die Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG).

3., völlig neu bearb. Aufl. in Gemeinschaft mit Hans Frhr. v. C a m-
penhausen, Erich D i n k 1 e r, Gerhard G1 o e g e und Knud E.
L0gstrup, hrsg. von Kurt Galling. 13—21 = Band 1: Bibel —
Czerski. Tübingen: Mohr 1957. Sp. 1 153-1898 u. XXXII S. 4°.
Subskr. je Lfg. DM 4.20.

Zu den ersten zwölf Lieferungen der RGG, die ich in Heft 12
dieser Zeitschrift 1957 (Sp. 209) besprochen habe, treten jetzt
neun Lieferungen, die alle vor dem Neujahrstag 1958 erschienen
sind. Damit ist der erste Band pünktlich fertiggestellt. Nicht nur
sind die Ökumene und die Mission in weiterem Umfang als in
früheren Auflagen einbezogen. Auch die orthodoxe Kirche, die
Archäologie, die Kunst usw. haben einen größeren Raum als
vorher bekommen. Vier Karten, davon zwei moderne Karten

über die heutige Mission, sind im ersten Band enthalten. Dazu
kommen acht Bildtafeln zu den Artikeln „Ägypten", „Babylo-
nien", „Bibelillustration" und „Christusbild". Die Herausgeber
und die Fachberater sind dieselben. Vielleicht sollte ich hier besonders
erwähnen, daß die Systematik so geteilt ist, daß Gloege
die Dogmatik und Logstrup die Ethik und die Religionsphilosophie
als Spezialgebiete bekommen haben, und daß die Perioden
der Kirchengeschichte auf Aland (Alte Kirche), Petry (Mittelalter
), Maurer (Reformationszeit) und Ernst Wolf (Neuzeit) verteilt
sind.

Sehr umfassende Artikel in diesen neun Lieferungen sind
z.B. folgende: Erstens „Bibelübersetzungen" (31 Spalten), wo
alle Zeiten bis zur heutigen Missionsarbeit behandelt werden-
Zweitens „Buddha", „Buddhismus" usw. (25 Spalten); auch der
Buddhismus im Westen, die Mission und der Einfluß des Buddhismus
in christlichen Ländern, wird gestreift. Drittens „Chri-