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Ausgabe:

1958 Nr. 6

Spalte:

468-469

Kategorie:

Systematische Theologie: Ethik

Autor/Hrsg.:

Delekat, Friedrich

Titel/Untertitel:

Der Christ und das Geld 1958

Rezensent:

Trillhaas, Wolfgang

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467

Theologische Literaturzeitung 1958 Nr. 6

468

Rüfner, V.: Sein, Personsein und das Absolute. Ein systematischer

Versuch zur Deutung der endlichen Person und ihrer Transzendenz.

Tijdschrift voor Philosophie 19, 1957 S. 273—293.
Saff rey, H.-D.: Bulletin d'histoire de la philosophie ancienne.

Revue des Sciences Philosophiques et Theologiques XLI, 19 57 S. 663

bis 683; XLII, 1958 S. 79—113.
Sc hei long, Dieter: Heinrich Scholz in memoriam.

Evangelische Theologie 18, 1958 S. 1—5.
S c h e 1 z i g, Alfred: Zeugnis und Deutung lohann Georg Hamanns.

Eckart 27, 1958 S. 87—90.
Schilfgaarde, P. van: Mens en dier.

Tijdschrift voor Philosophie 19, 1957 S. 3—20.
Schleiermacher, Theodor: Ich und Du. Grundzüge der Anthropologie
Ferdinand Ebners.

Kerygma und Dogma 3, 1957 S. 208—229.
Schütz, Paul: Existenz — Praeexistenz — Postexistenz.

Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte IX, 1957 S. 103—115.
Schulze, Wilhelm August: Oetingers Beitrag zur Schellingschen

Freiheitslehre.

Zeitschrift für Theologie und Kirche 54, 1957 S. 213—225.
Silberman, Lou H.: „Judaism" and the Christian Theologian.

The Journal of Religion XXXVII, 1957 S. 246-252.
Sz'ylkarski, Wladimir: Die Bedeutung der deutschen Gesamtausgabe

Solowjews.

Ostkirchliche Studien 6, 1957 S. 1—13.
Thulstrup, Niels: Kierkegaards Verhältnis zu Hegel.

Theologische Zeitschrift 13, 1957 S. 200—226.
Till ich, Paul: Entfremdung und Versöhnung im modernen Denken.

Eckart 26, 1957 S. 99—109.
V e r b e k e, G.: Apologia Philosophiae.

Tijdschrift voor Philosophie 19, 1957 S. 577—601.
Villegas, Juan: Historia del Pensamiento segün J.Chevalier.

Ciencia y Fe XIII, 1957 S. 353—364.
Virasoro, M.: Merleau-Ponty y el mundo al nivel de la percepciön.

Ciencia y Fe XIII, 1957 S. 147—155.
Waelhens, A. De: Kommentaar op „Die Idee der Phänomenologie".

Tijdschrift voor Philosophie 19, 1957 S. 602—620. •
Wieman, Henry Nelson: Knowledge, Religious and Otherwise.

The Journal of Religion XXXVIII, 1958 S. 12-28.

ETHIK

Staatslexikon. Recht, Wirtschaft, Gesellschaft. Hrsg. von der
Görres-Gesellschaft. 6., völlig neu bearb. u. erweit. Aufl. I. Band:
Abbe bis Beyerle. Freiburg/Br.: Herder 19 57. XIIS., 1246 Sp. 4°.
Subskr. Preis Lw. DM 68.— ; Hldr. DM 76.—.

Im Zuge der Neuherausgabe wissenschaftlicher Nachschlagewerke
bringt die Görresgescllschaft auch das Staatslexikon neu
heraus. Seit dem letzten Erscheinen des 1. Bandes (5. Aufl. 1926)
ist mehr als nur ein Menschcnalter vergangen. Dies drückt sich
darin aus, daß kaum ein Stein auf dem anderen geblieben ist,
wiewohl an der fortgeltenden alten Grundlage kein Zweifel sein
kann. Es ist die katholische Grundüberzeugung von den „natürlichen
Rechten von Mensch, Familie, Volk und Kirche". „Eine
auf der Einzelpersönlichkeit und der Familie gegründete natürliche
Gesellschaftsordnung, innerhalb deren Staat und Kirche als
societates perfectae ihren selbstverständlichen Platz haben, muß
zur wissenschaftlichen Darstellung gebracht werden" (Vorwort
von Hans Peters). Zur Gesamtcharakteristik des Lexikons in seiner
neuen Gestalt wird man die auffallende Verbreiterung nach
der wirtschaftswissenschaftlichen Seite unter Heranziehung erster
Fachgelehrter ebenso erwähnen müssen wie die unbefangene
Mitbeteiligung nichtkatholischer Forscher, z. B. C. von Dietzes.
Das Vorwort hebt das auch hervor: „Die einstigen Spannungen
zwischen den christlichen Bekenntnissen im öffentlichen Raum
6ind mehr und mehr einer Zusammenarbeit gerade hier gewichen;
es ist klar, daß auch das „Staatslexikon" dieser erfreulichen Tatsache
Rechnung zu tragen hat."

In der 5. Auflage war das „Staatslexikon" auf 5 Bände angelegt
, die neue 6. Auflage ist auf 8 Bände veranschlagt. Vergleicht
man die ersten Bände beider Auflagen, so ergibt sich folgendes
Bild: Die 5. Auflage führte im 1. Band von Abel bis
Fideikommiss, die Neuauflage von Abbe bis Beyerle. Der
1. Band umspannte in seiner letzten Gestalt 1864 Spalten, jetzt
hingegen bei gleichem Satzspiegel nur 1246 Spalten. Im alpha-

bethischen Spielraum der Neugestaltung sind 159 Stichwörter
behandelt, während der vergleichbare Teil der 5. Auflage 178
Stichwörter berücksichtigte, diesen jedoch nur 8 80 Spalten widmete
. Dadurch wird in Kürze veranschaulicht, daß jetzt bei der
Neubearbeitung den Artikeln ein unvergleichlich weiterer Rahmen
gesteckt ist; es fehlt nicht an Beiträgen, die kleinen Monographien
gleichkommen. Andererseits sind reihenweise Artikel
der alten Auflage weggefallen, so vor allem biographische; ich
nenne etwa Abel, Andlaw, Antonelli, Arndt, Baeumker,
Beckedorf!. Andere Artikel sind von verwandten Titeln absorbiert
worden, z. B. Abessinien von Afrika. Dafür erscheinen
jedoch auch neue Artikel, deren Beachtung durch die veränderte
Zeitlage erzwungen worden ist. Als Beispiele mögen genannt sein:
Aequitas, Alter und Bekennende Kirche (J. P. Michael).
Jedenfalls weist das Gesamtregister der Titel eine solche Verschiebung
durch Streichungen und Zuwachs auf, daß schon daran
die tiefgreifenden Veränderungen sichtbar gemacht werden können
.

Das theologische Interesse an der erneuerten Gestalt des
„Staatslexikons" bedarf kaum einer besonderen Darlegung. Es
reicht überall in das Gebiet der Sozialethik hinein und vermittelt
ebenso reale Kenntnisse — z. B. im Bankwesen, um nur dieses
eine Beispiel für viele zu nennen — wie es vor allem ins
Grundsätzliche greift. Neben konfessions- und sektenkundlichen
Themen sind es besonders die historischen Artikel, die der im
„Staatslexikon" vertretenen Gesamtanschauung historische und
prinzipielle Tiefe verleihen: Abendland (A. Dempf), Aristoteles
(M. Müller; J. Ritter), Augustinus (M. Müller), Bellarmin
(F. X. Arnold), Benedikt XV. (R. Leiber), um wiederum
nur Beispiele zu nennen. Vor allem aber möchte ich auf die ausgesprochen
moraltheologischen Artikel hinweisen, weil sie das,
was in evangelischen Ethiken meist zu den entsprechenden Themen
geboten wird, an Konkretion weit übertreffen. Als vorbildlich
in dieser Hinsicht weise ich besonders auf den Beitrag
über das Alter hin (12 Spalten, von Fl. Laubenthal, W. Schmöll-
gen, J. Höffner), der zu den ferneren über Alterslürsorge und
-Versicherung erst überleitet. Hier wird das Alter medizinisch,
soziologisch und sozialpolitisch gewürdigt unter Beigabe von
einer Tabelle, 2 Schaubildern und — wie auch bei den anderen
Titeln — umfassender Literaturangabe. Ebenso enveisen sich die
Artikel über Abtreibung, über Armut, Arzt u. a. als jeweils
höchst belehrend und anregend. Es dürfte verständlich sein, wenn
im Rahmen einer Anzeige des Gesamtwerkes eine Würdigung
einzelner Beiträge unterbleibt.

Insgesamt sind die Artikel überraschend gleichmäßig gearbeitet
. Ihre Sachlichkeit ist bei aller Eindeutigkeit des vertretenen
Standpunktes vorbildlich. Die beigegebenen Literaturangaben
sind umfassend; natürlich überwiegt die katholische Literatur
bei den einschlägigen Themen weitaus, doch ist außerkatholische
Literatur sachgemäß und sachkundig berücksichtigt, ohne doch
als solche gekennzeichnet zu sein.

Man wird nach einem so gewinnreichen Neubeginn des altbewährten
gelehrten Sammelwerkes der Fortsetzung in den folgenden
Bänden mit lebhaftem Interesse entgegensehen.

Göttingen W. Trillhaas

Dclckat, Friedrich: Der Christ und das Geld. Eine theologisch-
ökonomische Studie. München: Kaiser 1957. 87 S. gr. 8° = Theologische
Existenz heute, hrsg. v. K. G. Steck u. G. Eichholz. N. F.
Nr. 57. DM 4.50.

Fr. Delekat, durch die Gabe durchsichtiger Darstellung seiner
Gedanken ausgezeichnet und durch aufgeschlossene Marxismusforschung
ausgewiesen, legt uns hier eine ansprechende und
originelle Studie über das Geld vor. Die Schrift wird gerechterweise
als Essai oder gar Diatribe über ihren Gegenstand zu würdigen
sein, also nicht unter der Nachprüfung der doch immer nur
fiktiv „vollständigen" Literaturberücksichtigung, sondern im
Blick auf Anregung und Gewinn. Wir können beides dankbar
verbuchen.

Zunächst eine allgemeinere Betrachtung über das Geld als „Schicksalsmacht
" unter anderen Schicksalsmächten. Es schließt sich im 2. Abschnitt
eine Übersicht über die verschiedenen Betrachtungsmöglichkeiten