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Ausgabe:

1957 Nr. 2

Spalte:

141-142

Kategorie:

Systematische Theologie: Allgemeines

Autor/Hrsg.:

Voigt, Gottfried

Titel/Untertitel:

Ja zum Dogma 1957

Rezensent:

Kinder, Ernst

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Seite 1

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141 Theologische Literaturzeitung 1957 Nr. 2 142

kann das (aus einer Vorlesung erwachsene) Buch, das — obwohl
■•für denkende Christen" schlechthin geschrieben — „nicht auf
theologische Leser verzichten" will (ebda.), ebenso der Symbolforschung
neue Antriebe geben10, wie es von denen, die das Glaubensbekenntnis
den Gemeinden auszulegen haben, und den Ge-
nieindegliedern selber, die sich ehrlich um dessen Aneignung mühen
, mit großem Dank entgegengenommen werden wird.

Naumburg/Saale Horst Lahr

tion)" so nicht vor (näher läge dann schon, Hebr. 10, 18 mit anzuführen
; außerdem fehlt Luk. 1, 77); Anm. 23 — Smyrn. 3, 1—3; Anm. 24 —
Eph. 20, 2.

10) Ich denke besonders an die These vom Zusammenkommen zweier
Dispositionsprinzipien, nämlich eines trinitarischen Bekenntnisses und
eines Bekenntnisses „zu bestimmten Heilsgütern" (vgl. S. 21), im Gesamtaufbau
des Romanum (S. 22 ff.), an das Verständnis des diristo-
logischen Einschubs im II. Artikel unter dem Gesiditspunkt „Anfang
und Ende der Erdenwirksamkeit Jesu Christi" (S. 26 = Kritik an
K. Holl, Zur Auslegung des 2. Artikels des sog. apostolischen Glaubensbekenntnisses
, Ges. Aufsätze, II, 1928, S. 115—128) oder an die
Auslegung der „Vater"-Prädikation „nicht im innertrinitarisdien
Sinn ..., sondern einfach im Blick auf die Schöpfung" (S. 37). Auf diese
und andere symbolwissenschaftliche Thesen kann hier ebensowenig wie
auf teilweise Bedenken ihnen gegenüber eingegangen werden. Nur soviel
sei noch gesagt, daß die erste (über den Gesamtaufbau des Symbols
) sich m. E. noch stützen und weiterführen läßt, wenn man zum
Vergleich heranzieht, wie das Nicaeno-Constantinopolitanum durch die
Verben ,ptioxevofiev" — „ö/joXoyovftev" — nooobox&ntv" gegliedert ist.

Voigt, Gottfried, Dr. theol.: Ja zum Dogma. Eine Glaubenslehre für
Laien. Berlin: Evang. Verlagsanstalt [1954]. 111 S. 8°. Geb. DM 4.50.

Aus einer Vortragsreihe über „Grundfragen der Dogmatik"
inder Evangelischen Akademie Meißen 1951 entstanden, entfaltet
dieses Buch in bewußter Beibehaltung des Vortragsstiles in
lebendiger und anschaulicher Sprache die Hauptpunkte der Dogmatik
„aufgeschlossenen, fragenden, auch zweifelnden Menschen"
(Vorwort) von heute gegenüber.

Nach der Einleitung mit trefflichen Ausführungen über Notwendigkeit
der Dogmatik und Wesen der Theologie gliedert sich diese „Glaubenslehre
für Laien" in drei Hauptkapitel: L Die Welt als Schöpfung
Gottes. II. Die Welterlösung durch Christus. III. Die Gemeinde als
Werk des Hl. Geistes. — Jedes dieser Kapitel ist (durch nicht sehr glücklich
formulierte Titel) unterteilt: 1: l)Die ursprüngliche Schöpfung.
2) Die gestörte Schöpfung. II: 3) Die Dimension seiner (Christi) Person
. 4) Die Dimension seines Werkes. III: 5) Die Reinigung des Gewissens
im Diesseits. 6) Die Hoffnung des Glaubens auf „jenseits des
Grabes".

In diesem Rahmen kommt beinahe jedes Problem der inhaltlichen
Dogmatik irgendwie vor. Das Buch ist bei seinen nur 111
Seiten gedrängt voll von Gedanken und Fragen; etwas zu voll.
Aufs Ganze gesehen wäre weniger vielleicht mehr gewesen.

Auf einzelnes kann hier nicht eingegangen werden. Der Verfasser
schöpft theologisch aus zentraler biblisch-reformatorischer
Substanz; man merkt, daß er in der theologischen Forschung gut
zu Hause ist; und er versteht es, auf die den Menschen von heute
bewegenden Fragen einzugehen; auch verfügt er über die Gabe
anschaulicher und eindrücklicher Sprache. Alle Voraussetzungen
für eine „Laiendogmatik" sind vorhanden. Eine rechte „Laiendogmatik
" ist eine wichtige, notwendige und sehr verantwortliche
Sache, und es gehört eine große Kunst dazu, eine zu schreiben
. Trotz allerlei Versuche haben wir noch nicht die rechte Form
dafür gefunden. Dies Buch ist einer der besten Ansätze dazu. Jedoch
zwei Forderungen, die eine „Laiendogmatik" stellt, sind
noch nicht recht erfüllt, nämlich die der rechten Umsatzung und
die der didaktischen methodischen Anordnung. Zunächst müßte
man sich genau entscheiden, was hier die Hauptsache sein soll:
Den denkenden Menschen von heute die Substanz der christlichen
Botschaft nahezubringen, oder ihnen Glaubens- und Kirchenfragen
, die ihnen zu schaffen machen, zu klären, oder einzelne von
der Bibel, von der Dogmengeschichte oder von der Dogmatik gestellten
Probleme in verständlicher Weise zu erklären, oder Apologetik
zu treiben usw. Motive aus all dem liegen hier mit einfach zu
vielen und vor allem zu vielerlei Gedanken und Bildern auf der
gleichen Ebene beieinander und gehen ineinander. Die Fülle und

Verschiedenartigkeit der Motive und Gedanken wirkt oft erdrückend
und verwirrend, und die Profile und Konturen treten
dadurch nicht klar und kraftvoll genug hervor. Damit hängt das
andere, das Methodische, zusammen: Wie man eine durchtragende
Konzeption vermißt, so vermißt man einen hineinnehmenden
„Ansatz", auch eine stärker akzentuierte Untergliederung im
einzelnen. Das an sich gute Stichwort-Register, auf das der Verfasser
hierfür verweist, tut diesen notwendigen Dienst nicht ausreichend
.

Für eine dringend erwünschte 2. Auflage möchte man also
um eine methodische Straffung und Präzisierung (die bei dem guten
hier vorliegenden „Rohmaterial", in dem auch die charakteristischen
Leitlinien schon implizit enthalten sind, nicht schwer
fallen dürfte) herzlich bitten, nicht aus systematischer Pedanterie,
sondern eben um des wertvollen und wichtigen Dienstes willen,
den dieses Buch zu erfüllen imstande ist!

Münster/Westf. _ Ernst Kinder

Althaus, Paul: Religion und Christentum im Urteil des Marxismus.

Monatschrift für Pastoraltheologie 45, 1956 S. 223—231.
B a r d, Paul: Versöhnung. Eine Besinnung über 2. Kor. 5, 19 und zum

Thema des Kirchentages.

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B eglinger, Jean-Jacques: Über die Autorität der Bibel. Ein Diskussionsbeitrag
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Bovis, Andri de: Foi et engagement temporel.

Nouvelle Revue Th6ologique 88, 1956 S. 687—705.
Bieri, Hans: Die Erkenntnis Gottes. Einige Überlegungen anhand der

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Gl oege, Gerhard: Zur Rechtfertigungslehre der Augsburgischen

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Monatschrift für Pastoraltheologie 45. 1956 S. 205-214.

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