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1957

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Neues Testament

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Neuerscheinungen

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Thcologisdie Literaturzeitung 1957 Nr. 2

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überholt, aber doch noch immer das beste ist. § 221 wäre statt Wilke-
Grimm Bauer ovv 5 einzusetzen, im Anhang Johannessohn 202 ff.,
Wackernagel Syntax II 154. Zu § 261. 8 wären Krüger 50. 7, 1 und K.-
Gerth I 601 (Thuk. 7, 80 cf. 82) nützlich. § 305 wäre statt Rez. schon
Deißmann, BSt 13 5—7, anzuführen, ersterer vielleicht noch zu § 39,2
(EXtoaßez), in Verbindung mit L. Köhler und J. Hertz, Exp. Times, Dec.
1933 (ThLZ 61 (1936) 274): S?'«? ist ein Gottesname. Ex. 6" wurde

aus EXiaaßEE &vyazega falsches -E0&, und -ET ist eine weitere
Entstellung. Dann §98 zu tri sowie §111.5 zu ciämXüov (a.a.O.
283), wo § 13 die „bessere Bezeugung" des falschen sldwliov
= „Götzlein" nichts beweist.

Druckfehler finde ich nur im ehemaligen5 Anhang: zu lesen § 23, 7
v.u. avaiAela; §64Thack.; § 73 Bibelforskaren; § 487 Clausulae. Dazu
S. 23,6 v.u. ekaxTW&rjTat; S. 275, 18 v.u. xaxona&lat.

Jedermann sieht, wie wenig die größeren oder kleineren De-
6iderien im Rahmen des Ganzen bedeuten, wie auch, daß sie,
entsprechend dem Arbeitsfeld des Rez., die Hauptleistung dieser
Grammatik, die Interpretation des NT zu fördern, kaum berühren
. Alle sind sie glücklicherweise nicht dazu angetan, Verf.
von seiner intensiven Arbeit an der Altindischen Grammatik
abzuziehen.

Cimbridge Peter Katz

6) Die neue Auflage fügt die ergänzenden Ausführungen des „Anhangs
" endlich wieder in den Text ein.

Marxsen, Willi: Bemerkungen zur „Form" der sogenannten synoptischen
Evangelien.
ZNW 46, 1955 S. 274—275.

Metzger, Bruce M.: A hitherto neglected early fragment of the
Epistle to Titus.

Novum Testamentum I, 1956 S. 149—150.
Meyer, Paul W.: A Note on John 10, 1—18.

Journal of Biblical Literature LXXV, 1956 S. 232-235.
Michaelis, Wilhelm: Zeichen, Siegel, Kreuz. Ein Ausschnitt aus

der Bedeutungsgeschichte biblischer Begriffe.

Theologische Zeitschrift 12, 1956 S. 505—525.
Mich], Johann: „Frau, was ist zwischen mir und dir?" Bemerkungen

zu Joh. 2, 4.

Bibel und Kirche 11, 1956 S. 98—110.
Molland, Einar: La circoncision, le bapteme et l'autorite du decret
apostolique (Actes XV, 28 sq.) dans les milieux judeo-chretiens des
Pseudo-Clementines.

Studia Theologica (Lund) IX, 1955 S. 1—39.

— La these „La prophetie n'est jamais venue de la volonte de l'homme"
(2 Pierre 1,21) et les Pseudo-Clementines.

Studia Theologica (Lund) IX, 1956 S. 67—85.
Müller, Friedrich: Berufung und Erwählung.

Zeitschrift für systematische Theologie 24, 1955 S. 38—71.
Müller-Bardorff, J.: Nächtlicher Gottesdienst im apostolischen

Zeitalter.

ZNW 46, 1955 S. 275—276.

Nauck, Wolf gang: Probleme des frühchristlichen Amtsverständnisses.
ZNW 46, 1955 S. 276—277.

Oehler, Wilhelm: Typen oder allegorische Figuren im Johannesevangelium
?

Evangelische Theologie 16, 1956 S. 422—127.
P o 11 e r i e, l. de la: „Le peche, c'est l'iniquite" (I. Joh. III, 4).

Nouvelle Revue Theologique 88, 1956 S. 785—797.
Preiss, Theo: Die Rechtfertigung im johanneischen Denken.

Evangelische Theologie 16. 1956 S. 289—310.
Prtntice, William: St. Paul's Journey to Damascus.

ZNW 46, 1955 S. 250—255.
R a e d e i, Maria: Vikariatstaufe in I. Cor. 15, 29?

ZNW 46, 1955 S. 258—260.
Robinson, John A. T.: The Parable of John 10, 1-5.

ZNW 46, 1955 S. 233-240.

— The 'Parable' of the Sheep and the Goats.
New Testament Studies 2, 1956 S. 225—237.

KIRCHENGESCHICHTE: ALLGEMEINES

Kirchner, Joachim: Scriptura Latina Libraria. A saeculo primo
usque ad finem medii aevi LXXVII imaginibus illustrata. München:
Oldenbourg 1955. 55 S., 52 Taf., 1 Tab. 2°. DM 31.—; geb. 36.-.

„Seit mehreren Jahrzehnten ist in Deutschland kein palaeo-
graphisches Tafelwerk erschienen, das die Entwicklung der lateinischen
Schrift in übersichtlicher Folge an Beispielen aus mittelalterlichen
Handschriften darbietet. Dem von Jahr zu Jahr fühlbarer
werdenden Mangel sucht die vorliegende Veröffentlichung
abzuhelfen", wird auf dem Umschlag von Joachim Kirchners Werk
erklärt. Abgesehen davon, daß die Beispiele keineswegs nur aus
mittelalterlichen, sondern mit voller Berechtigung auch aus antiken
Handschriften gewählt sind, ist es fraglich, ob der Mangel
wirklich so stark empfunden wird, wie da gemeint ist. Dem akademischen
Lehrer und dem Forscher sind gewiß solche Publikationen
willkommen. Aber es ist m. E. die Frage, ob die zumeist
mit Geldmitteln recht bescheiden ausgestatteten Hochschulseminare
in der Lage sind, jeweils mehrere Exemplare zu erwerben,
und die Studenten sich selbst das Buch anschaffen können.
L. Traube (f 1907) kaufte für den Unterricht gleich 50 Stück der
immer noch sehr nützlichen, praktisch angelegten Lateinischen
Palaeographie (1. Auflage) von Franz Steffens und konnte so zu
Beginn der Vorlesungen und Übungen an alle seine Schüler die
Tafeln verteilen oder auch die 3 Hefte denjenigen Studenten, die
er gut genug kannte, in die Ferien zum Selbststudium mitgeben.
Ich, und meiner Erinnerung auch E. A. Lowe u. a., haben sich dieser
Gunst erfreuen können. Jedoch welcher Professor wird heutzutage
in der Lage sein, von der Neuerscheinung gleich ein halbes
Dutzend oder gar mehr für den Unterricht zu erwerben? Dazu
kommt ein anderes: der akademische Lehrer macht mehr und
mehr von der relativ billigen Möglichkeit Gebrauch, sich nach
und nach für Übungszwecke einen paläographischen Apparat aufzubauen
, in dem aus vielen ihm lehrreich erscheinenden und zugänglichen
Handschriften (wie Urkunden und Akten) Photographien
einzelner Seiten in — sagen wir einmal 12 — Abzügen vereinigt
werden, die dann in den Übungen 20 oder mehr Studenten
vorgelegt und auch leihweise nach Hause zur Transskription, Beschreibung
, Bestimmung mitgegeben werden, einen paläographischen
Apparat, der von Semester zu Semester ohne erhebliche
Belastung des Seminarhaushalts vermehrt und differenziert werden
kann. Da diese meine Kirchnerbesprechung spät von mir geschrieben
wurde, dürfte das Verfahren, von dem ich eben sprach,
den Absatz des Buches schwerlich noch beeinträchtigen.

Man kann und soll aus der vorliegenden .Scriptura Latina
libraria' ohne Zweifel viel lernen, da Kirchner, von B. Bischoff
beraten, eine anzuerkennende geschickte Auswahl aus den Schätzen
der lateinischen Buchschrift von der antiken Capitalis und der
römischen Kursive bis zum Ende des Mittelalters, einschließlich
der Renaissance, getroffen hat. Die Güte der Reproduktionen
ist allerdings in manchem Falle nicht hoch, und es ist bedauerlich,
daß die Umschriften nicht gleich neben den Tafeln wie bei Steffens
stehen oder wie bei Ehrle-Liebaert in einer Mappe beigefügt
sind. Wer die Transskription mit den Reproduktionen vergleichen
will, muß bei Kirchner vor- oder zurückblättern und bekommt
dann, da die Seiten und Tafeln fest zusammengebunden
sind, die Texte zumeist nicht ganz zu sehen. Ich habe mir deshalb
nur in Stichproben die Mühe gemacht, die Entzifferung genau nachzuprüfen
, glaube aber trotzdem sagen zu können, daß man in
den allermeisten Fällen richtig gelesen hat.

Auf Tafel 28b. interessant als ungewöhnlich spätes Beispiel bene-
ventanischer Schrift, steht Z. 3 ,set', nicht ,sed' da, Z. 21 in der Unterschrift
des Johannes Ungarns ist ,Istum' unklar, dagegen vom Schreiber
deutlich .scipsit' statt .scripsit' geschrieben.

Die absichtlich knapp gehaltenen Beschreibungen, die Lehrer
und Schüler hinreichenden Spielraum für eigene Betrachtungen
und Feststellungen geben, befriedigen fast immer.

Bamberg HJ. IV 15 und Rom Vat. Pal. lat. 909 bieten textlich weit
mehr Werke als S. 26 und 32 gesagt ist. Zu Tafel 52a ist S. 55 nur die
Seduliusausgabe von Joh. Looshorn (1879), nicht die von Joh. Huemer
(188 5) zitiert, die doch, im Wiener Corpus erschienen, am meisten benutzt
wird, obgleich sie nicht ohne Mängel ist.

Vielleicht erlebt das Buch eine 2. Auflage, in der gewisse
Schwächen vermieden werden.

München Paul Lehmann