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Ausgabe:

1957

Spalte:

849-850

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

North, Robert

Titel/Untertitel:

Guide to biblical Iran 1957

Rezensent:

Eissfeldt, Otto

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Seite 1

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849

Theologische Literaturaeitung 1957 Nr. 11

850

well known, returns to this subject, and argues for such a 6truc-
ture, where the Strophe consists normally of two, three or four
distichs, with tristichs as variations. He reserves the term stanza,
rather than Strophe, for longer units of some of the psalms. —
An interesting paper is that by Dr. W. G. W i 11 i a m s, on
"Jeremiah's Vision of the Almond Rod", in which it is argued
that what Jeremiah saw was not a living tree, as commonly sup-
posed. The rod is brought into association with Aaron's rod
that budded. The conclusion is then drawn that the pericope
reflects the revolt of Jeremiah against the interpretation of
Aaron's rod given him as part of his training for the priesthood,
and his critical attitude towards the priesthood. This is highly
adventurous, and shows great ingenuity in eisegesis. For there
is nothing in the account of the vision to suggest that any
thought of the priesthood came into question. — Professor
H. G. May, of Oberlin, writes on "Some Historical Perspectives
" and wams against the uncritical acceptance of all the
attitudes reflected in the Bible. A fuller knowledge would enable
us to see situations through more than one pair of eyes and to
make more balanced judgements on individuals or generations
than we can now do. — The only Jewish contribution to the
volume is from the pen of Professor H. M. O r 1 i n s k y, and
it is devoted to the survey of the significance of the Dead Sea
Scrolls for the textual criticism of the Bible. Professor Orlinsky
has more than once protested against the over estimation of
the significance of the Scrolls, and the uncritical assumption of
support for this or that reading from the Versions. He is him-
self a first-class scholar in the field of textual criticism, and here
he once more employs his skill in the interests of greater cau-
tion in judgement. — Professor R. B. Y. S c o 11 considers the
Old Testament understanding of „The Service of God" and
argues that it includes both worship and conduct in ordinary
life. The discounting of the worship on the basis of the prophetic
denunciation of a worship that was divorced from obedience to
God in life is here deprecated no less than the onesidedness
which the prophets condemned. The remaining two essays pass
into the field of the New Testament. — Professor W. A.
Beardslee examines briefly the views of Harnack, Nygren,
Cullmann and Bultmann on the distinctive elements of Early
Christianity, and maintains that more attention should be paid
to the differentiating of Christianity from its Hebraic back-
ground no less than from its Hellenistic background. Finally the
editor of the volume, Professor E. C. H o b b s, writes on com-
mentaries on the Synoptic Gospels, and argues that it is not
sufficient to analyse the Gospels into their sources and to re-
construct the ,,facts" of the life of Christ, but that each of the
Gospels should be studied as a whole for its own sake, as an
expression of the thought and outlook and theology of the
Evangelist.

As is to be expected the essays are not all of the same
level. but altogether the volume is an interesting one, which
worthily honours Professor Irwin. A few contributions deserve
to make some lasting impression on our studies.

„ Manchester H.H. Rowley

North, Robert, S. J.: Guide to Biblical Iran, Rom: Pontificium In-
stitutum Biblicum 1956. 168 S. m. 14 Ktn. u. Plänen, gr. 8°. Lire
750.— ; $ 1.25.

North's ,,Guide to Biblical Iran" stellt einerseits einen
Reiseführer dar, der dem Besucher des Iran die nötigen Kenntnisse
von Reisemöglichkeiten, Unterkünften, Paßwesen, Geldverhältnissen
und dergleichen vermittelt, und bietet anderseits
eine treffliche Einführung in die Geschichte des Landes, die namentlich
die archäologischen Quellen berücksichtigt und den
Beziehungen der Bibel zu Iran mit besonderer Liebe nachgeht.
Von den zehn Kapiteln, in die das Buch eingeteilt ist, sind die
ersten neun einzelnen Orten oder Landschaften zugewendet und
geben für sie ebenso die nötigen praktischen Winke wie Hinweise
auf ihre Geschichte (S. 7-122), während das zehnte (S.
123—142) einen von der Steinzeit bis zur Gegenwart reichenden
Überblick über die Geschichte Gesamtirans bietet. Dabei tragen
die vom Verfasser auf Grund zuverlässiger Vorlagen und eigener
Beobachtungen gezeichneten Karten und Pläne (l. Gegenwärtiges

Iran; 2. Weg von Baghdad nach Hamadan: Kurdistan, Luristan;
3. Stadtplan von Hamadan-Ecbatana usw.) wesentlich zum Verständnis
der Darstellung bei. Ein Index der Autoren, Sachen und
Orte (S. 143—161), ein Verzeichnis der Bibelstellen (S. 163—165),
eine Übersicht über die Einwohnerzahl der Städte, die auch die
Entfernung der Städte voneinander erkennen läßt (S. 166—167),
und eine mit Sargon I um 2300 v. Chr. beginnende und mit dem
jetzigen Schah Muhammad Schah Rida endende Aufreihung der
Herrscher des Landes (S. 168) beschließen das reichhaltige Buch.

Wie seine Vorrede es ausdrücklich feststellt, will das maschinenschriftlich
vervielfältigte Buch nur einen vorläufigen Versuch
darstellen, der so bald wie möglich durch eine ihm an äußerer
Ausstattung und an innerem Gehalt überlegene Neuausgabe
ersetzt werden soll. Daß an die Stelle der Maschinenschrift bald
der Druck treten möchte, ist in der Tat sehr erwünscht. Wie es
bei der räumlichen und zeitlichen Weite, die das Buch umspannt,
ganz selbstverständlich ist, ließen sich auch hinsichtlich seines
Inhalts hier und da Ergänzungs- und Verbesserungsvorschläge
vorbringen. So nennt — um wenigstens eine Einzelheit zu erwähnen
— der Verf., der S. 90f. 139 und sonst Naqs i-Rustam
mit der Ka'ba Zardust beschreibt und S. 138 von der Antiochien
einschließenden Ausdehnung des Sassanidenreiches durch Scha-
Pur I (241—272) spricht, die an den Wänden der Ka'ba Zardust
stehenden „Re6 gestae Divi Saporis", die doch von jener Reichsausweitung
ein sehr anschauliches Bild geben, nicht. Aufs Ganze
gesehen verdient die vorliegende Schrift aber alle Anerkennung.

Halle/Saale OttoEiBfeldt

Imschoot, P. van: Theologie de l'Ancien Testament. Tome II:
L'Homme. Tournai: Desclee & Cie. [1956]. X, 343 S. 8° = Biblio-
theque de Theologie. Serie III: Theologie Biblique. Vol. 4.

Der ThLZ 80, 1955, Sp. 275 f. gewürdigte I. Band von Im-
schoots „Theologie de TAncien Testament", der „Gott (Dieu)"
zum Inhalt hat, hatte angekündigt, daß ihm noch ein II. Band
mit den Teilen „Mensch" und „Gericht und Heil" folgen solle.
Die Fülle des von diesen beiden Teilen zu bewältigenden Stoffes
hat den Verf. nun aber genötigt, jedem doch einen besonderen
Band einzuräumen. Den ersten von ihnen, also den zweiten des
Gesamtwerkes, legt er jetzt vor. Sein Gegenstand, „Der Mensch"
wird in 4 Kapiteln abgehandelt, von denen das erste „Ursprung
und Wesen des Menschen" (S. 1—38), das zweite „Das Leben
und die Bestimmung des Menschen" (S. 39—82), das dritte „Die
Pflichten des Menschen" (S. 83-277), das vierte „Die Sünde"
(S. 278—33 8) überschrieben ist. Wie man sieht, ist das III. Kapitel
das bei weitem ausführlichste. Nach einer „Die Moralcodices
" überschriebenen Einleitung, die den Dekalog, Psalm 15,
Hes. 18,5—9, Dtn. 27,15—26 und Ex. 34,13-27 behandelt
(S. 8 3—94), ist zunächst von den Pflichten gegen Gott (S. 95—216),
dann von denen gegen den Menschen (S. 216—277) die Rede.
D'e „Pflichten gegen Gott" nehmen also doppelt so viel Raum
ein wie die „Pflichten gegen den Menschen". Das erklärt sich
daraus, daß unter „Pflichten gegen Gott" nicht nur die religiösen
(A, S. 95 —107) — Anerkennung eines einzigen Gottes, Gottesfurcht
, Liebe zu Gott usw. —, sondern auch die kultischen (B,
S. 108—216) berücksichtigt werden und hier viele Dinge zur
Sprache kommen, die andere Darstellungen der Alttestamentli-
chen Theologie in dem von Gott handelnden Hauptteil unterzubringen
pflegen, etwa „Die heiligen Stätten", „Die heiligen
Handlungen", „Die heiligen Zeiten".

Aufs Ganze gesehen gilt von dem zweiten Band des Im-
schootschen Werkes dasselbe, was über seinen ersten Band gesagt
worden ist. So brauchen hier nur noch ein paar Hinweise darauf
gegeben zu werden, wie der vorliegende Band bestimmte Einzelfragen
beantwortet. S. 2: „Die Hebräer können sich weder einen
Menschen noch eine Seele ohne Körper denken, betrachten den
Menschen vielmehr immer als ein Ganzes." S. 9: „Gen. 1 ...
s'eht in der Ähnlichkeit mit Gott das, was den Menschen von
anderen Lebewesen unterscheidet, die Fähigkeit, von sich aus zu
denken und zu wollen". S. 62 zu Ps. 73,24: „Wenn der Psalmist
an das ewige Leben bei Gott gedacht hätte, würde er seinen Gedanken
wohl klarer ausgedrückt haben und nicht in Wendungen,
die sich von einer Vergeltung in diesem Leben verstehen lassen".
S- 89: „Der Herleitung des Dekalogs von Mose steht also