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1957 Nr. 1

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Altes Testament

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 1957 Nr. 1

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Bruno, Arvid, D.: Die Bücher Samuel. Eine rhythmische Untersuchung.

Stockholm: Almqvist & Wiksell [1955]. 304 S. gr. 8°. Schw. Kr. 25.—.
— Die Bücher der Könige. Eine rhythmische Untersuchung. Ebda [1955].

299 S. gr. 8°. Schw. Kr. 25.-.

Der „Prinzipielle Fragen und Erläuterungen" überschrie -
bene Abschnitt, der in den beiden vorliegenden Büchern der
rhythmisch gegliederten Übersetzung des hebräischen Textes hinzugefügt
ist, beginnt beide Male mit der Feststellung, daß es sich
um den Versuch handle, die Bücher Samuel und Könige nach denselben
Prinzipien rhythmisch zu analysieren, die sich dem Verfasser
bei seinen früher erschienenen Untersuchungen der Bücher
Jesaja, Jeremia, Genesis, Exodus und Psalmen als gültig ergeben
hätten. Diese früheren Untersudiungen sind ThLZ 79, 1954,
Sp. 5 51—5 54; 80, 1955, Sp. 153 f. gewürdigt worden, so daß hier
ein Verweis auf sie genügen muß und im übrigen nur noch eine
Bemerkung hinzugefügt zu werden braucht: In seiner Untersuchung
deT Bücher Samuel kommt Bruno S. 265 f. auch auf das
bei Qumrän zu Tage gekommene, von Cross in BASOR 132,
195 3, S. 15—26 veröffentlichte Lederrollen-Fragment mit einem
hebräischen Text von 1. Sam 1—2 zu sprechen, der, weithin mit
der hebräischen Vorlage der Septuaginta übereinstimmend, vor
dem Masoretischen Text den Vorzug zu verdienen und damit
jedem Versuch, diesen als den Urtext rhythmisch aufzugliedern,
von vornherein den Boden zu entziehen scheint. Daß Bruno
diesem seiner Auffassung von den Dingen gefährlich zu werden
drohenden Neufunde nicht aus dem Wege geht, ist erfreulich,
aber so leicht, wie es ihm vorkommt, läßt sich die von dort kommende
Bedrohung seiner Position doch wohl nicht abwenden.

Halle/Saale Otto Eißfeldt

Allard, Michel: L'Annonce ä Marie et les annonces de naissances

miraculeuses de l'Ancien Testament.

Nouvelle Revue Theologique 88, 1956 S. 730—733.
Allegro, J. M.: Further Light on the History of the Qumran Sect.

Journal of Biblical Literature LXXV, 1956 S. 89—95.

— Further Messianic References in Qumran Literature.
Journal of Biblical Literature LXXV, 1956 S. 174—187.

Baidtke, Hans: „Augenzeugenbericht von Qumrän" (mit Farbaufnahmen
).

ZNW 46, 1955 S. 268—269.

— Considerations Sur les cantiques de Qumrän.
Revue Biblique 63, 1956 S. 220—233.

— Neue Funde und Forschungen am Toten Meer.
Die Zeichen der Zeit 10, 1956 S. 448—455.

Baumgarten, Joseph and M a n s o o r, Menahem: Studies in the

New Hodayot (Thanksgiving Hymns) III.

Journal of Biblical Literature LXXV, 1956 S. 107—113.
Ben-gavriäl, M. Y.: Die Schriftrollen vom Toten Meer.

Eckart 25, 1956 S. 269—283.
Bertram, Georg: Der religionsgeschichtliche Hintergrund des Begriffs
der „Erhöhung" in der Septuaginta.

ZAW 68, 1956 S. 57-71.
B i i, Miloä: Zur Problematik des Buches Obadjah.

Supplements to Vctus Testamentum I, 1953 S. 11—25.
Buchana n. George Wesley: The Old Testament Meaning of the

Knowledge of Good and Evil.

Journal of Biblical Literature LXXV, 1956 S. 114—120.
C a b a n i s s, Allen: Wisdom 18, 14 f.: An early Christmas Text.

Vigiliae Christianae X, 1956 S. 97—102.
Carmignac, Jean: Les citations de l'Ancien Testament dans „La

guerre des fils de furniere contre les fils de tenebres".

Revue Biblique 63, 1956 S. 234—260. 375-390.
Couroyer, B.: Quelques egyptianismes dans l'Exode.

Revue Biblique 63, 1956 S. 209—219.
Cross, Frank M.: Qumrän Cave I.

Journal of Biblical Literature LXXV, 1956 S. 121-125.

— and Milik, J. T.: Explorations in the Judaean Buqe'ah.
Bulletin of the American Schools of Oriental Research 142, 1956
S. 5—17.

— and Wright, G. Ernest: The Boundary and Province Lists of the
Kingdom of Judah.

Journal of Biblical Literature LXXV, 1956 S. 202-226.
D r i v e r, G. R.: On Job v. 5.

Theologische Zeitschrift 12, 1956 S. 485—486.
Dubarle, A.-M.: La condition humaine dans l'Ancien Testament.

Revue Biblique 63, 1956 S. 321—345.

Eißfeldt, Otto: Handschriftenfunde in der Wüste Juda.

Als Manuskript gedruckt 1956 (erscheint im Jahrbuch der Akademie
Mainz).

Fohrer, Georg: Zu Jes. 7, 14 im Zusammenhang von Jes. 7, 10—22.

ZAW 68, 1956 S. 54—56.
— Zur Vorgeschichte und Komposition des Buches Hiob.

Vetus Testamentum VI, 1956 S. 249—267.
Galling, Kurt: Der Ehrenname Elisas und die Entrückung Elias.

Zeitschrift für Theologie und Kirche 53. 1956 S. 129—148.
Glueck, Nelson: The Fourth Season of Exploration in the Negeb.

Bulletin of American Schools of Oriental Research 142, 1956 S. 17

bis 3 5.

Grelot, Pierre: Notes sur le Testament arameen de Levi.

Revue Biblique 63, 1956 S. 391—406.
Groß, Erich: Weltreich und Gottesvolk. Eine theologische Studie zum

Buche Daniel.

Evangelische Theologie 16, 1956 S. 241—251.

NEUES TESTAMENT

o

San dmel, Samuel, Prof.: Philo's Place in Judaism: A Study of Con-
ceptions of Abraham in Jewish Literature. Cincinnati: Hebrew Union
College Press 1956. VIII, 218 S. gr. 8°.

S. stellt in Kap. 1 (1—29) die weitgreifende Frage nach dem
geistigen Ort Philons innerhalb des Judentums. Er beantwortet
sie abschließend in vier Thesen: Wenn Philon die rabbinische
Exegese kennt, dann verwirft er ihren charakteristischen Inhalt.
Seine Ansicht vom Judentum unterscheidet sich von der rabbini-
schen wie philosophische Mystik von halakhischer Gesetzlichkeit.
Philons Judentum ist so vollständig hellenisiert, wie es bei einem
Festhalten an der Tora möglich war. Er und seine Genossen spiegeln
gegenüber dem rabbinischen eine am Rande befindliche, abweichende
Richtung des Judentums wider (211).

Diese Antwort leitet S. aus einem Vergleich der Auffassungen
der Gestalt Abrahams im außerphilonischen jüdischen Schrifttum
(dargestellt in Kap. 2) und bei Philon (Kap. 3) ab. In jenem
äußern sich zu Abraham ausführlicher das Buch der Jubiläen
(38—49; Abraham als Vorbild der Standhaftigkeit gegenüber den
Versuchungen des Heidentums, 49) und Josephus (59—76), der
Abraham indessen ziemlich farblos (mit einem leichten philosophischen
Anhauch) malt (75 f.). Für die Rabbinen (77—95) ist
Abraham der Urheber des Glaubens an den wahren Gott, ein
Rabbi, der die geschriebene und mündliche Tora beobachtet, zur
Stätte des Tempels (Gen. 22) reist usw. (95); wichtig sind ihnen
ferner Abrahams Verdienste, die Israel zugute kommen (90—92)
und sich aus Abrahams Gehorsam ergeben (81—87). In den Ausführungen
zu Josephus hebt S. in den Anm. die nur diesem eigentümlichen
Züge heraus; die Hinweise ergäben einen guten Ansatzpunkt
für eine Aufzeigung der schriftstellerischen Tendenzen
des Josephus (soweit nicht Herkunft aus unbekannten Quellen
zu erwägen wäre). In den Anm. werden auch hauptsächlich die
Einzelvergleiche mit Philon und den Rabbinen durchgeführt, entsprechend
in Kap. 3.

Hier geht es S. vor allem darum, zunächst, abgesehen von
den Fragen der geistigen Herkunft, das eigentümlich Philonische
aufzuzeigen (99 A. 4). S. gibt zuerst die Schilderung des literal
Abraham hauptsächlich nach de Abrahamo wieder (104—141):
er ist ein mystischer Philosoph (190), der (von Zeit zu Zeit) aus
der Großstadt in die Einsamkeit geht, der sich vom stofflichen
Pantheismus zur geistigen Gottschau wendet. Die Norm seines
Handelns ist das vollkommene, ungeschriebene, natürliche Gesetz
, das Abraham in sich selbst findet (108), Auswirkung seiner
Frömmigkeit (130). Das Bild des „allegorischen Abraham" ist
aus einer Mehrzahl von Schriften zu erheben (141—18 5). In fünf
Stufen vom Reich der Sinne über die weltlichen Wissenschaften,
die höheren Gaben des Geistes und die spekulative Philosophie
steigt er auf zur Erkenntnis der rein intelligiblen Welt; hier gewinnt
er die Tugend an sich (173) und die Schau des „Seienden",
des eigentlichen Wesens Gottes, durch die Erhebung der Seele
zu ihm (179—181).

Die beiden Abraham sind für S. der Sache nach kongruent;
sie unterscheiden sich hauptsächlich von der literarischen Form