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1957 Nr. 6

Kategorie:

Ökumenik, Konfessionskunde

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 1957 Nr. 6

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lehrer und Pfarrer — „Die Volkshochschule als kirchliche Arbeitsform":
40 % sind ausgesprochen ev.-luth., aber auch die übrigen haben Religionsstunde
und beginnen den Tag mit Choral. 64 haben Finnisch,
19 Schwedisch als Unterrichtssprache. — „Fünf Jahre Eheberatung": von
den 800 Besudiern holten sich nur 5 % vor der Eheschließung Rat. —
..Christenlehre und Umwelt": 14 gewichtige Seiten vom Schulradiochcf
für Finnland. — „Ein alter Bauernhof wurde Heiligtum", mit 6 geglückten
Bildern vom verdienstvollen Herausgeber des Jahrbuches Kurt
P a e t a u in Borgä, auf der großen Insel Emsalö, die viel von Sommergästen
besucht wird. — „Kirche und Heimatschutz", äußerst beherzigenswert
: auch in Finnland muß sich das Volk gegen die Verwüstungen des
modernen Verkehrs und der Industrie durch freiwilligen Einsatz wehren
, wenn das Gesetz nicht hilft, besonders in der Umgebung der Kirchen
.

Verstorben ist 195 5 der Altmeister der at. Wissenschaft Prof.
Filemon P u u k k o, vgl. das liebevolle Lebensbild von Prof. A.
1 a u h a in deutscher Sprache (Sitzungsberichte der Finn. Akad. der
Wissensch. 1955).

Die Innere Missionsstadt Sordavala mit Kaiserswerther Diakonissenhaus
und Bibeldruckerei, auch abgetreten im Frieden von 1944, ist mit
allen modernen Errungenschaften in Pieksämäki z. T. wieder aufgebaut
. — Die Regierung hat beschlossen, ein 7. Bischofsstift Lappo im
südlichen Österbotten im September 1956 einzurichten. Groß war die
Freude über die Rückgabe des Porkalagebietes mit der mittelalterlichen
Kirche von Kyrkslätt.

Die Beziehungen zwischen Staat und Kirche in Finnland sind ausgezeichnet
. Das 800jährige Kirchcnjubiläum wurde eine mächtige nationale
und kirchliche Feier. In der Erzkathedrale zu Abo-Turku hielt
auch der Staatspräsident eine gehaltvolle Rede. Unter den zahlreichen
ausländischen Gästen wurde ein Vertreter der deutschen Kirche vermißt
, der Finnland die Reformation verdankt. Beim Universitätsfest
betonte Rektor Ravila. das geistige Erbe Finnlands sei im Christentum
verankert. — Die erste Fernsehsendung in Finnland 1955 hatte ein
geistlidies Programm. Auf allen Pfarrkonventen wurde die Frage der
überstürzten Industrialisierung Finnlands behandelt. Als Fachmann
•wurde Klaus von Bismarck hinzugezogen.

In Schweden dagegen, dem Lande der Staatskirche, reiben sich
Staat und Kirche. Große Volksmassen sind vom Lande in die Stadt
gezogen; dem ist die dem Staat obliegende Pastoratseinteilung nicht
gefolgt. Nur in Gothenburg hat eine freiwillige Kleinkirchenbewegung
das schlimmste abgewehrt. Der Finanzminister soll beabsichtigen,
200 Pfarrstellen einzusparen. Der Reichstag beschließt, Frauen zum Pfarramt
zuzulassen. Der Reichstag lehnt einen Antrag ab, das Volk solle
abstimmen, ob Staat und Kirche getrennt werden sollen usw. Der
schwedische Beobachter rät Schweden, sich in diesen Fragen Finnland
zum Vorbild zu nehmen.

Am l. Oktober 1955 verschwand das alte Alkoholgesetz mit den
Kontrollbüchern für jeden Einwohner. Deshalb entstand mit Hilfe des
Erzbischofs und der Kirche ein weit umfassender Bund gegen Alkoholmißbrauch
.

In Norwegen hat ein gewisser römisch-katholischer Vormarsch in
gebildeten Kreisen insoweit eine neue Lage geschaffen, als viele Rand-
«iedler sich fragen, was eigentlich ev.-luth. Christentum ist. Diesem ist
ein wackerer Kämpfer erstanden in dem theologischen Wunderkind Per
Lönning. Ein Bund für „bürgerliche Konfirmation" macht neuerdings
von sich reden. Pfarrer Forbech in Oslo hatte einen russischen Friedenspreis
empfangen und den Metropoliten Nicolai von Molkau nach Norwegen
eingeladen. Dieser durfte aber nicht im Dom zu Oslo reden, da
er nicht offiziell eingeladen sei.

In Dänemark sind 60 bis 70 neue Kirchen nötig, davon 27 unmittelbar
. Für „König Haakons Gedächtniskirche" «ind rasch bedeutende
Gaben eingeflossen. Sonst stehen heiße Kämpfe um Nebenfragen: ist
es recht, für Verstorbene zu beten, wie es 2 Pfarrer tun? - Soll das
Glaubensbekenntnis bei 12 Taufen 12 mal aufgesagt werden; das Ge-
•etz schreibt vor „bei jedem Kinde". - Und was würde „St. Sören" zu
der Sören Kierkegaard-Konferenz im August 195 5 mit 70 Teilnehmern
aus Europa und Amerika gesagt haben? Ist es recht, daß Bischof Fugl-
Mng nach Sowjetrußland reist?

Dr. Günther - Oslo, seit beinah 50 Jahren in Oslo, meint, die
deutsche ev. Kirche solle neben dem Außenamt auch ständige Vertreter
hei den ev. Kirchen des Auslands haben,, wegen der vielen dort lebenden
Deutschen und wegen der bedeutsamen Vorgänge im Glauben und
Leben der anderen Kirchen, nicht zum mindesten in Skandinavien.

Leipzig _ Friedrich Ostmrhild

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Walz, Hans Hermann: The Scope of Ecumenical Education.

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GESCHICHTE DER CHRISTLICHEN KUNST

H e i m a n n, Karl: Der christliche Altar. Übersicht über seinen Werdegang
im Laufe der Zeiten. Abensberg/Ndb.: Aventinus-Verlag [1954].
108 S., 44 Abb. auf Taf. 8°. Kart. DM 6.50.

Das Büchlein erhebt keine großen Ansprüche. Von einem
im Ruhestand lebenden Dechant geschrieben, will er „allen
Freunden der christlichen Kunst die Möglichkeit bieten, sich auf
leichte Weise eine Übersicht über die Geschichte de6 christlichen
Altares zu verschaffen. Zugleich will es einige Anregungen geben
, wie in der Gegenwart der Altar gestaltet werden kann"
(Vorwort). Es ist vornehmlich für katholische Leser verfaßt,
woraus sich erklärt, daß auf die im protestantischen Räume ent-