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Ausgabe:

1957 Nr. 6

Spalte:

438-440

Kategorie:

Kirchengeschichte: Mittelalter

Titel/Untertitel:

Magistri Echardi Sermones 1957

Rezensent:

Schmidt, Kurt Dietrich

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Theologische Literaturzeitung 1957 Nr. 6

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peut regretter que le Dr. Prestige n'ait pas fourni l'edi-
tion critique des lettres 361 ä 364, que son eleve Ie Pere Henri
de Riedmatten a publiee dans le Journal of Theological Studies.
New Series, VII, 1956. Nous avons du moins, de sa propre main,
une traduction anglaise de ces lettres, pourvue de notes abon-
dantes, surtout de references ä des textes d'Athanase 60uvent
cites in extenso. En outre, sur la base de quatre manuscrits, dont
trois ont ete decouverts par H. de Riedmatten, l'auteur nous öftre
une edition critique tres soignee de cet „Eustathian document".
dont il a souligne plus haut l'importance exceptionnelle. Cette
edition est accompagnee d'une traduction anglaise et d'un com-
mentaire tres abondant, plein de references ä des Oeuvres authen-
tiques de Basile, notamment ä son traite Contre Eunomios.

En ce qui me concerne, je reconnais volontiers que la plu-
part des arguments que le Dr. Prestige a fait valoir en faveur de
sa these, me paraissent convainquants. Cette etude de 68 pages
est un petit chef-d'oeuvre de critique litteraire.

London Emmanuel Amand de Mendieta

Saxl, Fritz, und Meier, Hans: Verzeichnis astrologischer und mythologischer
illustrierter Handschriften des lateinischen Mittelalters.
III: Handschriften in englischen Bibliotheken, hrsg. v. Harry B o b e r.
London: The Warburg Institute of the University 1953. 587 S. gr. 8°.

Saxl hatte den I. Band seines Werkes 1915 in Heidelberg
erscheinen lassen. Er enthält das Ergebnis seiner Forschungen in
römischen Bibliotheken, worunter die Vatikanische Bibliothek
mit ihren Schätzen aus der Heidelberger Bibliothek den größten
Anteil hat. Sein II. Band betrifft die Handschriften der Nationalbibliothek
in Wien und erschien 1927 in Heidelberg, wieder als
Sitzungsbericht der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Als Mitglied der Bibliothek Warburg in Hamburg dehnte er seine
Forschungen auf die Handschriften in englischen Bibliotheken
aus. Die politischen Umstände bewirkten eine erhebliche Verzögerung
der Veröffentlichung seiner Arbeit. Im Jahre 193 3 wurde
die Bibliothek nach London verlegt und als Warburg Institute
der Londoner Universität angegliedert. Im Imperial Building fand
sie Raum für ihre riesigen Sammlungen von Büchern und Fotos
wichtiger Handschriften. In London verfaßte Saxl mit Hans Meier
den III. Band seines Werkes, seit 1941 allein, da Meier bei einem
Bombenangriff auf London ums Leben kam. Saxl selbst starb 1948.
Da sein Manuskript druckfertig war und es unrätlich erschien, es
ins Englische zu übersetzen, wurde es in deutscher Sprache veröffentlicht
. Englisch sind nur das Vorwort des Herausgebers
H. Bober und die Inhalts- und Bilderverzeichnisse. Neben dem
deutschen Titelblatt steht das englische Titelblatt.

Der III. Band gleicht in seiner Anlage seinen Vorgängern.
Es sind nicht nur mittelalterliche astrologische Handschriften
herangezogen, sondern auch mythologische, da die Überlieferang
antiker Figuren immer im Warburg Institute beachtet worden ist.
In seiner Einleitung schildert Saxl die Entwicklung der Gestirndarstellung
in mittelalterlichen Handschriften.

Der 1. Teil des III. Bandes enthält die Beschreibung, indessen
der 2. Teil die Abbildungen bringt. Die Beschreibung beginnt
mit den vielen Handschriften des British Museums. Dann folgen
die Handschriften in Oxford, Cambridge und Durham. Wie zu
erwarten, ist die Beschreibung sehr sorgfältig und eingehend, so
daß der Leser sich leicht über diese Handschriften unterrichten
kann. Das ist ein großer Vorteil. Die zahlreichen Abbildungen im
Text und im Bildteil erhöhen den Wert des Buches. Sie zeigen
zusammen mit den von Saxl früher gebrachten Abbildungen aus
den römischen und Wiener Handschriften, wie sich die Darstellung
der Sternbilder und der Planetengötter durch das Mittelalter
erhalten hat, wie stark die antike und morgenländische Überlieferung
mitwirkte und wie manche Abweichungen entstanden.
Lehrreich sind auch die Bilder, wo antike Vorlagen kaum vorlagen
z. B. beim Bild des Euklid und des Hermann des Lahmen.
Euklid ist mit mittelalterlichem Sehrohr und Armillarsphäre versehen
. Hermann hält ein Astrolab in der Hand, was an seine,
auch in England bekannte Arbeit über die Herstellung des Astro-
labs erinnert.

Die beschriebenen Handschriften stammen nur zum Teil aus
England; sehr viele entstanden aber in Frankreich, Italien, Niederlanden
und Deutschland, weshalb ihre Beschreibung vielen Lesern
besonders wichtig sein dürfte, zumal die vielen Abbildungen
eine Vergleichung gestatten.

Viele Verzeichnisse im 2. Teil erleichtern den Gebrauch des
wertvollen Buches. Die Ausstattung der in blauem Leinen gebundenen
Bücher ist sehr gut.

Bamberg__ E. Zinner

Martin, Ch.: L'Empereur Constantin fut-il un chretien sincere?

Nouvelle Revue Theologique 88, 1956 S. 952-954.
M e h a t, A.: „Apocatastase", Origene, Clement d'Alexandrie, Act.

3,21.

Vigiliae Christianae X, 1956 S. 196-214.
Mras, Karl: Die Stellung der Praeparatio Evangelica des Eusebius im
antiken Schrifttum.

Anzeiger der phil. hist. Klasse der österreichischen Akademie der
Wissenschaften 1956 S. 209—217.
Mulders, Jac.: Victricius van Rouaan. Leven en leer.

Bijdragen. Tijdschrift voor Philosophie en Theologie 18, 1957
S. 19—40.

Q u i s p e 1, G.: An Unknown Fragment of the Acts of Andrew.

Vigiliae Christianae X, 1956 S. 129—148.
R i e s e n f e 1 d, Harald: Das Brot von den Bergen. Zu Did. 9, 4.

Eranos LIV, 1956 S. 142—150.
R ö 11 g e s, E. H.: Marcellinus - Marcellus. Zur Papstgeschichte der

diokletianischen Verfolgungszeit.

Zeitschrift für katholische Theologie 78, 1956 S. 385—420.

Rondet, H.: Aux origines de la theologie du pechi.
Nouvelle Revue Theologique 89, 1957 S. 16—32.

Rudolph, Kurt: Ein Grundtyp gnostischer Urmensch-Adam-Spekulation
.

Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte IX, 1957 S. 1—20.
Scheidweiler, F.: Nochmals die Vita Constantini.
Byzantinische Zeitschrift 49, 1956 S. 1—32.

— Zur Protheoria der unter dem Namen des Apollinarios überlieferten
Psalmenparaphrase.

Byzantinische Zeitschrift 49, 1956 S. 336—344.

— Zu den Gedichten Gregors von Nazianz bei Cantarella und Soyter.
Byzantinische Zeitschrift 49, 1956 S. 345—348.

Steck, Karl Gerhard: Umgang mit der Dogmengeschichte der Alten
Kirche.

Evangelische Theologie 16, 1956 S. 492-504.
Unnik, W. C. van: The Origin of the Recently Discovered „Apo-
cryphon Jacobi".

Vigiliae Christianae X, 1956 S. 149-156.
Vincent, L.-H.: L'fileona, sanetuaire primitif de l'Ascension.

Revue Biblique 64, 1957 S. 48—71.
W a r m i n g t o n, B. H.: The career of Romanus, comes Africae.

Byzantinische Zeitschrift 49, 1956 S. 55—64.
W i j d e v e 1 d, G: Sur quelques passages des Confessions de Saint

Augustin.

Vigiliae Christianae X, 1956 S. 229-235.
Wi'son, R. McL.: Simon, Dositheus and the Dead Sea Scrolls.
Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte IX, 1957 S. 21—30.

KIRCHENGESCHICHTE: MITTELALTER

Meister Eckhart. Die deutschen und lateinischen Werke, hrsg.
im Auftr. der deutschen Forschungsgemeinschaft. Die lateinischen
Werke. IV.: Magistri Eckardi Sermones. Hrsg. u. übers, von Ernst
Benz, Bruno Decker und Joseph Koch. Stuttgart: Kohlhammer
1956. XL, IV, 479 S. 4°.
— Untersuchungen. L: Neue Handschriftenfunde zur Überlieferung der
deutschen Werke Meister Eckharts und seiner Schule. Ein Reisebericht
von Josef Quint. Stuttgart: Ebda 1940. XVI, 292 S. 4°.

Der Rezensent kann nur die große Freude teilen, mit der der
Herausgeber den ersten fertigen Band der kritischen Eckart-Ausgabe
der Öffentlichkeit übergeben hat. Der Entschluß zu dieser
Ausgabe ist bekanntlich schon 193 3 gefaßt. Über 20 Jahre hat es
also gedauert, bis der erste Band abgeschlossen werden konnte.
Die Zeitläufte haben der Kommission, die mit der Edition betraut
war, nicht nur vier Mitarbeiter durch den Tod geraubt, sondern
sogar ihre wissenschaftlichen Hilfsmittel zerstört. So können
wir den Herausgebern nur wünschen, daß sie das begonnene Werk
ohne neue Störungen vollenden können, denn dieser erste vollständige
Band ist ein sehr vielversprechendes Omen.