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Ausgabe:

1957 Nr. 6

Spalte:

428-429

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Michaelis, Wilhelm

Titel/Untertitel:

Einleitung in das Neue Testament 1957

Rezensent:

Fascher, Erich

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427

Theologische Literaturzeitung 1957 Nr. 6

428

isches Register anzuschließen, wobei natürlich für eine englische
Ausgabe dasselbe gilt.

Als Gesamtleistung darf der dankbare Benutzer in dem
neuen Lexikon ein Werk sehen, das eine äußerst anschauliche
und umfassende Vorstellung vermittelt von dem lebendigen
Strom der Forschung, der gerade in unseren Tagen im Bereiche
der Hebraistik und Aramaistik pulsiert und der die exegetische
Arbeit am Alten Testament vielfach neu zu befruchten, vielleicht
sogar an manchen Stellen neu zu orientieren vermag.

Jena Rudolf Meyer

North, Francis Sparling: Critical Analysis of the Book of Haggai.

Zeitschrift für die alttestamentlidie Wissenschaft 68, 1956 S. 25—46.
North, Robert: Current Israel Geography.

Biblica 37, 1956 S. 81—98.
Obermann, Julian: Calendaric Element« in the Dead Sea Scrolls.

Journal of Biblical Literature LXXV, 19 56 S. 285—297.
Rowley, H. H.: 4QpNahum and the Teadier of Righteousness.

Journal of Biblical Literature LXXV, 1956 S. 188—193.
Scheiber, A.: A Remark on the Legend of the Sacrifkial Smoke of

Cain and Abel.

Vigiliae Christianae X, 1956 S. 194—195.
Silberman, Lou H.: Language and Structure in the Hodayot
0QH3).

Journal of Biblical Literature LXXV, 1956 S. 96—106.
S j ö b e r g, Erik: Neuschöpfung in den Toten Meer Rollen.

Studia Theologica (Lund) IX, 1956 S. 131—136.
Soff er, Arthur: „The House of God/Lord" in the Septuagint of the

Pentateuch.

Journal of Biblical Literature LXXV, 1956 S. 144—145.
S p e i s e r, E. A.: „Coming" and „Going" at the „City" Gate.

Bulletin of the American Sdiools of Oriental Research 144, 1956
S. 20—23.

— YDWN, Gen 6, 3.

Journal of Biblical Literature LXXV, 1956 S. 126—129.
S t a m m, J. J.: Neuere Arbeiten zum Immanuel-Problem.

Zeitschrift für die alttestamentlidie Wissenschaft 68, 1956 S. 46—53.

— u. Th. C. V r i e z e n : „Die christliche Kirche und das Alte Testament
". Zwei Stimmen zu A. A. van Ruler's gleichnamiger Schrift.
Evangelische Theologie 16, 1956 S. 387—404.

Stenzel, M.: Das Zwölfprophetenbuch im Würzburger Palimpsest-
codex (cod. membr. n° 64) und seine Textgestalt in Väterzitaten.
Sacris Erudiri VII, 1955 S. 5—34.

Thiele, Edwin R.: New Evidence on the Chronology of the Last
Kings of Judah.

Bulletin of the American Sdiools of Oriental Researdi 143, 1956
S. 22—27.

T o d d, E. W.: The Reforms of Hezekiah and Josiah.
Scottish Journal of Theology 9, 1956 S. 288-293.

Tournay, R.: En marge d'une traduction des Psaumes.
Revue Biblique 63, 1956 S. 161—181. 496-512.

Ungern-Sternberg, Rolf v.: Der Bund Gottes im Alten Testament
.

Monatschrift für Pastoraltheologie 46, 1957 S. 30—39.

V a u x, R. de: Fouilles de Khirbet Qumrän. Rapport preliminaire sur
le* 3e, 4e et 5e campagnes (Planches III ä XIII).

Revue Biblique 63, 1956 S. 533—577.

Wernberg-Meller, P.: Some Reflections on the Biblical Material
in the Manual of Discipline.
Studia Theologica (Lund) IX, 1955 S. 40—66.

Wildberge r, Hans: Israel und sein Land.
Evangelische Theologie 16, 1956 S. 404—422.

Winter, Paul: Sadoqite Fragments IV 20.21 and the Exegesis of
Genesis 1, 27 in late Judaism.

Zeitschrift für die alttestamentlidie Wissenschaft 68, 1956 S. 71—84.
Wolff, Hans Walter: Erwägungen zur typologischen Auslegung des
Alten Testaments.

Die Zeichen der Zeit 10, 1956 S. 446—448.
Monatschrift für Pastoraltheologie 45, 1956 S. 471—473.

— Zur Hermeneutik des Alten Testaments.
Evangelische Theologie 16, 1956 S. 337—370.

Wright, G. Ernest: The First Campaign at Teil Balätah (Shechem).
Bulletin of the American Sdiools of Oriental Research 144, 1956
S. 9—20.

Y o y o 11 e, J.: Plaidoyer pour l'authenticite du scarabee historique
de Shabako.

Biblica 37, 1956 S. 457—476.

Z u n t z, G.: Der Antinoe Papyrus der Proverbia und das Prophetolo-
gion.

Zeitschrift für die alttestamentlidie Wissenschaft 68, 1956 S. 124
bis 184.

— Das Byzantinisdie Septuaginta-Lektionar („Prophetologion").
Classica et Mediaevalia XVII. 1956 S. 183—198.

NEUES TESTAMENT

Michaelis, Wilhelm, Prof. D. theol.: Einleitung in das Nene Testament
. Die Entstehung, Sammlung und Überlieferung der Schriften
des Neuen Testaments. 2., umgearb. Aufl Bern: Berchthold Haller-
Verlag 1954. XI, 402 S. gr. 8°. DM 17.60; Lw. DM21.-.

Nachdem die 1. Auflage dieses Lehrbuches vornehmlich in
der Schweiz und in Holland raschen Absatz gefunden hatte, ist
nunmehr eine 2., stark umgearbeitete Auflage erschienen. Was
dieses Werk für deutsche Fachgelehrte so wertvoll macht, ist vor
allem die Auseinandersetzung mit der neusten in- und ausländischen
Literatur, deren Beschaffung dem Verfasser offenbar keine
Schwierigkeiten bereitet. Das Hauptaugenmerk der Darstellung
ist auf die Entstehung der einzelnen Schriften des Neuen Testamentes
gerichtet (S. 11—319). Ihr folgt eine knappe Kanonsgeschichte
(S. 320—340) und eine kurze Übersicht über die Textgeschichte
(S. 343—361) mit zwei angefügten Paragraphen über
den gegenwärtigen Stand der Textkritik (S. 362—368) und die
Sprache der Schriften des Neuen Testamentes (S. 368—372). Eine
Übersicht über die zu benutzenden Hilfsmittel beschließt die Darstellung
(S. 372—377), der sich ein ausgiebiges Bibelstellen-, Personen
- und Sachregister anschließen (S. 378—402). Das Ganze ist,
wie der Verfasser es sich wünscht, nicht so sehr ein Lehrbuch für
Studenten — dazu ist die Darstellung wohl häufig zu sehr gedrängt
und mit Stoff geladen, was aber mit der Raumersparnis
zusammenhängen dürfte, — sondern eher ein recht brauchbares
Nachschlagewerk für Theologen, Pfarrer und Lehrer.

In der speziellen Einleitung liegt der Schwerpunkt auf der
Erörterung der Echtheitsfragen. Michaelis sagt dazu auf S. 5 seiner
Einführung: „Es ist doch wohl ein Trugschluß zu meinen,
daß durch historische Skepsis in ihren gröberen oder feineren Formen
überhaupt gar nichts erschüttert würde und das Kerygma
dabei ohne weiteres intakt bleiben müßte." Darum hält es der
Verfasser zwar nicht für die alleinige, wohl aber für eine unerläßliche
Aufgabe der speziellen Einleitung „die in ihren Bereich
fallenden Echtheitsfragen zu untersuchen und dabei nicht
nur dort, wo es sich als notwendig erweist, an der Überlieferung
Kritik zu üben, sondern auch die an der Überlieferung geübte
Kritik zu prüfen, sie dort, wo sie Stand hält, zu übernehmen, sie
jedoch dort, wo sie sich als unbegründet herausstellt, abzuwehren
. Wenn die Zahl der Fälle, in denen eine solche Abwehr am
Platz erscheint, überwiegt, so ist dies, mag es auch „konservativer
Historismus" gescholten werden, darin begründet, daß die
Kritik ihrerseits allzu oft zu Kritik Anlaß gibt". Dabei gilt zu
beachten, daß der Verfasser sich diese Kritik an den modernen
Kritikern durchaus nicht leicht macht, sondern mit einer manchesmal
fast als umständlich wirkenden Behutsamkeit ihre Ansichten
prüft. Verwiesen 6ei als Beispiel auf die Auseinandersetzung
mit Conzelmann und E. Hirsch, Sahlin und M. Albertz
(S. 66 ff.) im § 6 über das Lukasevangelium, ferner auf die eingehende
Prüfung der Verfasserfrage und der Einheit des Evangeliums
im § 8 über das Johannesevangelium. Hier setzt sich Michaelis
ausführlich mit E. Hirsch und R. Bultmann auseinander.
Es fällt auf, daß die Behandlung de6 Johannesevangeliums innerhalb
der speziellen Einleitung den breitesten Raum einnimmt, ist
doch diese Darstellung länger als die ganze Kanons- bzw. Textgeschichte
.

Zur Grundeinstellung des Verfassers sei folgendes kurz vermerkt
. Bei Erörterung der synoptischen Frage hält er an der Zweiquellentheorie
fest, stellt ihr aber statt der Formgeschichte, obwohl
er hier gewisse Gedanken K. L. Schmidts übernimmt, ein
dreifaches Stadium der Evangelienüberlieferung zur Seite (die sich
festigende mündliche Überlieferung, die ersten schriftlichen Versuche
, die festgeformten Evangelien), die er nicht auf drei Generationen
verteilt wissen will, da dieser Prozeß ziemlich schnell