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Ausgabe:

1957 Nr. 3

Spalte:

227-228

Kategorie:

Referate und Mitteilungen über theologische Dissertationen und Habilitationen in Maschinenschrift

Autor/Hrsg.:

Ludolphy, Ingetraut

Titel/Untertitel:

Henrich Steffens 1957

Rezensent:

Ludolphy, Ingetraut

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227

Theologische Literaturzeitung 1957 Nr. 3

228

zu verstehen ist, zeigt aber auch, wie sehr die Fragen der Seelsorge
und des Lehramtes bei Kliefoth offen bleiben.

Für die heutige Deutung ist die Untersuchung wichtig, wie sich
Kliefoth als Theologe und Kliefoth als Kirchenführer zueinander verhalten
.

So wenig sich aus den meist allein zitierten „Acht Büchern von
der Kirche" ein echtes Bild der Theologie Kliefoths gewinnen läßt, so
wenig ist seine Person von seiner kirchenamtlichen Praxis aus zu verstehen
und zu beurteilen.

Es ist keine Frage, daß Kliefoth sich in seiner Praxis zu Handlungen
hat hinreißen lassen, die der rechten Wertung seiner Person
und seiner Theologie geschadet haben. Diese Praxis folgt aber nidit
mit Notwendigkeit aus seiner in den wesentlichen Zügen schon vor
der Tätigkeit im Oberkirchenrat festgelegten Theologie, sondern steht
geradezu im Widerspruch zu ihr. Es ist zwischen dem Theologen und
dem Kirchenführer Kliefoth zu unterscheiden. Seine Praxis hat ihre Ursachen
in seinen Charaktereigentümlichkeiten, sowie in seinen politischen
und sozialen Bindungen.

Kliefoth muß gewürdigt werden in seiner Bedeutung als eigenartiger
und wegweisender Theologe des neuen Luthertums.

Der Arbeit ist eine ausführliche Bibliographie Kliefoths beigefügt,
sowie ein Bericht über Nachforschungen nach dem Verbleib des historischen
Materials aus der theologischen Arbeit Kliefoths und aus seinem
Amtswirken, wobei besonderer Wert auf den Briefwechsel, die
Personalakten, den persönlichen Nachlaß und die aktenmäßigen Entwürfe
und Verordnungen gelegt wurde.

Ludolphy, Ingetraut: Henrich Steffens, sein Verhältnis zu den Lutheranern
und sein Anteil an Entstehung und Schicksal der altlutherischen
Gemeinde in Breslau. Diss. Leipzig 1955, 142 S. Text,
30 S. Anmerk.

Wie kam der Naturwissenschaftler und Naturphilosoph Henrich
Steffens dazu, sich an den Kämpfen zu beteiligen, die in Breslau um die
Einführung der Union entbrannten, welchen Anteil hatte er an den
Auseinandersetzungen, und warum zog er sich — wenigstens anscheinend
— von den schlesischen Lutheranern zurück, das ist die Fragestellung
der Arbeit.

Die Antwort ergibt sich aus einer Untersuchung von Steffens'
Persönlichkeit und seinem Leben. Deshalb wird zuerst der Mensch
Henrich Steffens in seiner Zeit dargestellt. Dabei wird in konzentrischen
Kreisen vorgegangen: Zunächst wird sein Wesen untersucht, dann wird

er in seine Umwelt gestellt und schließlich der geistesgeschichtliche Zusammenhang
betrachtet, wobei Steffens sowohl in bezug auf seine naturphilosophische
, als auch seine politische, als auch seine literarische und
religiöse Stellung als Mensch der Romantik gekennzeichnet wird, wenn
auch sein Wesen und Leben diese Einreihung unter die Romantiker nicht
unbedingt eindeutig erscheinen lassen.

Nach einer kurzen Darlegung der geschichtlichen Voraussetzungen
für die Einführung der Union und der Entstehung der Gemeinde wird
Steffens' Stellung zu den Fragen untersucht, die mit dem Einführungsversuch
der Union wichtig wurden, seine Auffassung von Kirche, Abendmahl
, Glaube, Heiliger Schrift, Bekenntnisschriften, sein Verständnis
des Verhältnisses von Staat und Kirche, seine Haltung gegenüber den
Reformierten und sein Verhältnis zur Liturgie. Da er nicht wie die
wirklichen Leiter des lutherischen Widerstandes aus einer klaren theologischen
Überzeugung heraus, sondern von einem gefühlsmäßigen Ergriffensein
her, das durch Erinnerungen an die pietistisch gefärbte
Frömmigkeit der Mutter und an die rein lutherische Kirche seiner Heimat
in Dänemark fundiert war, und bestimmt durch die persönliche
Freundschaft mit dem Erweckungsprediger Breslaus, Scheibel, sich der
lutherischen Gemeinde anschloß, ergaben sich Differenzen gegenüber den
Auffassungen der Lutheraner, die bereits in seinen Veröffentlichungen
zu deren Gunsten deutlich wurden und die schließlich eine Trennung
wünschen ließen. Diese erfolgte mit seiner Versetzung nach Berlin.
Untersuchungen des im Merseburger Zentralarchiv liegenden Aktenmaterials
ergaben, daß Altenstein gehofft hatte, damit die Einheit der
Breslauer Lutheraner zu sprengen, was bei den ohnehin vorhandenen
Unstimmigkeiten kaum nötig war.

Eine Würdigung von Steffens' Tätigkeit für die Altlutheraner ergibt
, daß er trotz seiner theologischen Schriften nicht wie Scheibel oder
Huschke zur Klärung der mit der Einführung der Union aufbrechenden
j theologischen Fragen beitrug und nicht bei einer Zusammenfassung und
Organisierung der schlesischen Lutheraner half, daß er aber Namen, Ruf
und seine ganze Persönlichkeit in den Dienst der Gemeinde stellte und
damit die Bedeutung ihres Widerstandes unterstrich, so wie er durch
seine diesbezüglichen Schriften weite Kreise überhaupt auf den Kampf
hinwies. Innerhalb der Gemeinde und gegenüber seinem Freunde Schei-
j bei konnte er mit seiner Welterfahrenheit und seinen Verbindungen
] im In- und Auslande dienen, die bis in das preußische Königshaus reich-
j ten, wo er mit dem Kronprinzen, dem späteren Friedrich Wilhelm IV.,
in engeren Beziehungen stand. Uns bietet er mit seiner ausführlichen
Selbstbiographie Anschauungsmaterial zu den Kämpfen um die Einführungsversuche
der Union im ehemaligen Schlesien.

BERICHTE UND MITTEILUNGEN
Preisaufgabe

Directeuren van Teylers Stiditing en de Leden van Teylers God-
geleerdheid Genootschap schrijven de volgende prijsvraag uit om be-
antwoord te worden vöör I Januari 1959:

Gewenst wordt een beantwoording van de
vraag welke de betekenis is van de „Entmytho-
logisierung" voor het kerygma in het Nieuwe
Testament.

Uitgeschreven blijft de volgende prijsvraag om bcantwoord te
worden vöör I Januari 1958:

Gevraagd wordt een verhandeling over de
funetie van de term occumenisch in de geschie-
nis van de Christel ij k e Kerk tot op heden.

Op de prijsvraag naar

Wezen en cultus van de god Sokaris
is geen antwoord ingekomen.

Om voor beoordeling in aanmerking te kunnen komen, moeten de
antwoorden op de uitgeschreven prijsvragen worden ingezonden vöör
I Januari 1959 resp. 1 Januari 1958.

De antwoorden moeten in het Nederlands, Frans, Engels of Hoog-
duits geschreven zijn, hetzij met een schrijfmachine, hetzij met La-
tijnse letters, goed leesbaar, door een andere hand dan die van de in-
zender. Zij moeten, zonder naam en alleen met een spreuk onderte-
kend, vergezeld van een verzegcld couvert, dezelfde spreuk ten opschrift
voerend en van binnen des schrijvers naam en woonplaats beheizend,
gezonden worden aan Directeuren van Teylers Stichtin
g, Fundatiehuis, Damstraat 21 te Haailem. Zij moeten binnen
de bepaalde tijd in hun geheel worden ingezonden; antwoorden,

waaraan bij de inlevering enig gedeelte ontbreekt, zullen tot het dingen
naar de ereprijs niet worden toegelaten.

De ingezonden antwoorden worden eigendom der Stiditing. Van
deze antwoorden kunnen aan de schrijvers geen afschriften worden ver-
strekt, tenzij op hun kosten.

De schrijver van het bekroonde antwoord is gehouden, het au-
teursrecht op zijn werk terstond aan de Stiditing over te dragen, opdat
deze het recht verkrijge het antwoord als Verhandeling van het Genootschap
, desverkiezende ook vertaald, in druk uit te geven. Indien de
Stiditing niet binnen drie maanden na de overdracht van het auteurs-
recht de bekroonde auteur heeft bericht, dat zij tot onverwijldc uitgave
van zijn werk heeft besloten, wordt de overdracht van het auteursrecht
ongedaan gemaakt en herkrijgt de schrijver de volle beschikking daar-
over.

De prijs bestaat, indien naar het oordeel van Directeuren de om-
standigheden dat gedogen, in een gouden erepenning, of, zo de bekroonde
daaraan de voorkeur modht geven, in een som gelds ten be-
drage van vierhonderd gülden.

Opdat de inzenders niet langer dan nodig is in het onzekere blij-
ven van de uitslag der beoordeling, indien deze niet tot bekroning
heeft geleid, kan men, behalve het verzegeld couvert, nog een open
couvert toevoegen, bevattend de naam van een vertrouwenspersoon,
met volledig adres, tot wie Teylers Stiditing zieh eventueel per corres-
pondentie wenden kan.

Het programma van het Genootschap is op aanvrage bij Directeuren
van Teylers Stiditing (Damstraat 21, Haarlem) jaarlijks kosteloos ver-
krijgbaar.