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Ausgabe:

1956

Spalte:

29-32

Kategorie:

Allgemeines

Titel/Untertitel:

Evangelisches Kirchenlexikon ; Lfg. 1-5 1956

Rezensent:

Holtz, Gottfried

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2')

Theologische Literaturzeitung 1956 Nr. 1

30

an'"'3 sollen Verschluß1' und Spitze eine halbe Elle lang sein"'. I
Und am Verschluß sollen drei Bänder eingraviert sein'6, ent- ;
sprechend der Arbeit (8) des geflochtenen Wulstes am Rande, mit
heiß eingelegtem Gold und Silber und Kupfer (verziert), wie ein I
Kunstwerk im Aussehen. Und die Verzierung des Äußeren (?)
soll auf beiden Seiten des Bandes (9) ringsum aus kostbaren
Steinen bestehen, die als bunte Teile" eine kunstvolle Handwerksarbeit
(bilden), kunstvolle Steinschleifarbeit, und einer
Ähre'8. Und der Verschluß soll zwischen den Bändern mit Gravierungen
versehen sein wie (10) eine kunstvolle Säule. Und die
Spitze soll weißglänzendes Eisen sein, eine kunstvolle Schmiede- ,
arbeit. Und eine Ähre aus reinem Golde soll sich mitten auf der
Spitze befinden, und sie soll spitz zulaufen in Richtung (ll) auf j
die Spitze20. Und die Sichelschwerter sollen aus reinem, im Ofen
geläuterten Eisen bestehen, und sie sollen blank sein wie ein
Spiegel, eine künstlerische Schmiedearbeit. Und das Bild einer
Ähre (12) aus reinem Golde soll eine Verzierung an ihm bilden
auf seinen beiden Seiten. Und Vertiefungen'10 sollen stracks zur
Spitze gehen, je zwei auf beiden Seiten. Die Länge des Sichel-
sdiwertes soll eineinhalb Ellen betragen (13) und seine Breite
4 P.ngerbreiten. Und die Ausbuchtung"1 soll (eine Breite von)
4 Daumenbreiten haben, und 4 Handbreiten sollen es sein bis
zur Ausbuchtung. Und die Ausbuchtung soll gekrümmt sein'
von einem Ende (14) bis zum anderen 5 Handbreiten (an Länge).
Und der Handgriff des Sichclschwertes soll aus reinem Horn bestehen
, bunt aussehende Künstlerarbeit in Gold und Silber und
Edelsteinen."

Bei demrro" handelt es sich der Beschreibung nach um
ein Sichelschwert, wie es aus Funden bereits bekannt

2a) Bardtke liest „davon" (a.a.O. Sp. 406); rtra-

"') Mit na; wird derjenige Teil der Spitze bezeichnet, der zur Aufnahme
des Holzschaftes dient und von den „Bändern" zusammengehalten
wird. Vgl. audi Carmignac a.a.O. S. 3 59.

2S) Gemeint ist die Gesamtlänge der Eisenteile. Vgl. die Abbildung.

") Vielleicht besser „eingepreßt,festgeschmiedet sein" (von UnrE
d. h., die Eisenbänder sollen soweit in Richtung des sich mehr und
mehr verdickenden Holzschaftes getrieben werden, daß sie sich in das
Metall des „Verschlusses" einfressen, so daß dieser den Holzschaft fest
einklemmt.

27) Vgl. Anm. 22.

2") Bardtke streicht (a. a. O. Anm. 69) rbttC zu Unrecht. Gemeint
sind mit Gold ausgelegte Eingravierungen in Ährenmuster, die
einmal zur Verzierung dienen, außerdem aber ein Kanalsystem bilden
sollen, das zur Ableitung des Blutes dienen soll.

20) Gemeint ist wahrscheinlich, daß der von den Grannen der Ähre
gebildete spitze Winkel zur Spitze der Lanze weisen soll, um ein besseres
Eindringen der Waffe zu ermöglichen. Vgl. auch zur Ableitung
Carmignac a. a. O. S. 347.

,10) Abzuleiten von C|C (Jer. 52,19), plur. niDC O.K. 7, 50 u. ö.)
mit der Bedeutung „Schale, Becken, Rinne". Vgl. auch Bardtke a.
a- O. Anm. 72 und Carmignac a. a.O. S. 347 f.

31) Wörtlich: „Bauch". Gemeint ist der gekrümmte Teil („Sichel")
des Schwertes.

3") Vgl. auch Carmignac a.a.O. S. 354.

3a) Lies wahrscheinlich kidan. Vgl. dazu Carmignac a. a. O.
S. 3 57 f., wo er auch Details ausführlich erörtert.

nm p,3

ms.3

ist"*. Die Maße entsprechen dem deuteronomistischen System,
in dem sechs Handbreiten 1 Elle ergeben35. Der gekrümmte Teil
Wird hier mit yaD bezeichnet und soll bei einer Länge von
5 Handbreiten eine Breite von 4 Daumen haben. Der Teil vom
Griff bis zum Beginn der Krümmung ist mit 4 Fingerbreiten etwas
schmäler angegeben (vgl. die Abbildung). Ob in den „4 Handbreiten
bis zur Ausbuchtung" der Griff bereits enthalten ist, läßt
sich nicht mit Sicherheit sagen; wahrscheinlich nicht. Die Rinnen
und das Ährenmuster finden sich auch auf den oben erwähnten
Fundstücken und dienen wohl zur Ableitung des Blutes, ebenso
wie die „Ähre" auf der Lanzenspitze.

a') Vgl. z.B. Syria 17, 1936, Plate 18,2; R.Maxwell Hyslop
in IraqVIlI, 1946, Plate IV; Galling, Reallexikon Sp. 472 ff. -
Bardtke (a. a. O. Sp. 406 f.) erklärt den kidSn herkömmlidi als „Lanze",
kann damit aber Einzelheiten der Form und vor allem die Bedeutung
des "ja^ nicht erklären. Außerdem ist von dem kidän gesagt, daß er in
seiner ganzen Länge aus Eisen bestehen soll und der Griff aus Horn.
Eine solche Lanze wäre viel zu schwer. Die Lanze hat nur eine Eisenspitze
und einen Holzschaft. — Van der Ploeg (a.a.O. S. 380) denkt
an ein Sdiwert und bei dem an dessen Scheide. Die Scheide würde
dann aber nur etwas mehr als die Hälfte des Schwertes bedecken, während
sie sonst normalerweise bis zum Griff reicht. Die Bedeutung
„Schwertscheide" für ]U2 ist bisher nirgends belegt und auch hier unwahrscheinlich
.

3r') Vgl. Gesenius-Buhl, Hebr. Handwörterbuch17 S. 47 unter
mit Stellenangaben; K.Galling, Bibl. Reallexikon, 1937, Sp. 367.

ALLGEMEINES

Kirchenlexikon, Evangelisches. Kirchlich-theologisches Handwörterbuch
. Hrsg. von H. Brunotte u. O. Weber unter Mitarb. von
zahlreichen Fachkräften. Lfg. 1—5. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht
1955. 640 S. 4°. Je DM 4.80.

Über dies neue Nachschlagewerk dürfte schon jeder Leser
durch eine Verlagsankündigung eine erste Orientierung erhalten
haben. Er wird also wissen, daß der Umfang auf drei starke Lexikonbände
berechnet ist, daß das Werk das vergriffene und nicht
neu "scheinende Calwer Kirchenlexikon ersetzen soll, daß vielfach
jüngere Mitarbeiter herangezogen werden, daß Anleihen

beirrt, Nordisk Teologisk Uppslagsbok geplant sind und daß den
Lesern empfohlen wird, das Biblisch-theologische Handwörterbuch
(Osterloh und Engelland) und das Evangelische Soziallexikon
zur Ergänzung heranzuziehen.

Während das Merkblatt für die Mitarbeiter als Leser vornehmlich
an Religionslehrer, Katecheten, Gemeindehelfer u. ä.
dachte, nennt die Erklärung der Herausgeber und des Verlages
zu Beginn der ersten Lieferung in erster Linie die Theologen,
„darüber hinaus" die übrigen Mitarbeiter der Kirche bis hin zu
den im Dienst der Publizistik, der Presse und des Rundfunks
Stehenden. Der Akzent ist also während der anlaufenden Bearbeitung
neu gesetzt. Und nun entsteht ein vollgewichtiges
kirchlich-theologisches Nachschlagewerk, das zu halten verspricht.