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Ausgabe:

1956

Spalte:

443-445

Kategorie:

Kirchengeschichte: Alte Kirche, Christliche Archäologie

Titel/Untertitel:

Reallexikon für Antike und Christentum ; Lfg. 18-19, Sp. 161-480 1956

Rezensent:

Campenhausen, Hans

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443

Theologische Literaturzeitung 1956 Nr. 7/8

444

Parker, Pierson: „Bethany Beyond Jordan."

Journal of Biblical Literature 74, 1955 S. 257—261.

Piper, Otto A.: The Transforming Power of the Gospel.
Theology Today XII, 1956 S. 436—450.

Reicke, B.: Neuzeitliche und neutestamentliche Auffassung von Liebe
und Ehe.

Novum Testamentum. An International Quarterly for New Testament
and Related Studies based on International Cooperation I, 1956
S. 21—34.

— Syneidesis in Rom. 2, 15.

Theologische Zeitschrift 12, 1956 S. 157—161.

R o n d e t, Henri: Les amities de Saint Paul.

Nouvelle Revue Theologique 87, 1955 S. 1050—1066.

Schill e, Gottfried: Erwägungen zur Hohepriesterlehre des Hebräerbriefes
.

Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft 46, 19 55 S. 81
bis 109.

S c h o o n h e i m, P. L.: Een beschouwing van Albrecht Oepke over

opvattingen omtrent Jezus' opstanding.

Nederlands Theologisch Tijdschrift 10, 19 56 S. 177—184.
Schweizer, E.: Discipleship and Belief in Jesus as Lord from Jesus

to the Hellenistic Church.

New Testament Studies 2, 1955 S. 87—99.

— Rom. 1, 3 f. und der Gegensatz von Fleisch und Geist vor und bei
Paulus.

Evangelische Theologie 15, 1955 S. 563—571.

— The Local Church and the Universal Church.
The Ecumenical Review VIII, 1956 S. 254—263.

S i n t, Josef: Schlachten und Opfern. Zu Apg. 10, 13; 11,7.

Zeitschrift für katholische Theologie 78. 1956 S. 194—205.
Spicq, C: 4>IA0ZT0Pr02 (A propos de Rom., 12, 10).

Revue Biblique 62, 1955 S. 497—510.
Stauffer, Ethelbert: Antike Jesustradition und Jesuspolemik im

mittelalterlichen Orient.

Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft 46, 1955 S. 1—30.
Taylor, T. M.: The Beginnings of Jewish Proselyte Baptism.

New Testament Studies 2, 1956 S. 193—198.
Unnik, W. C. van: A Classical Parallel to I. Peter 2, 14 and 20.

New Testament Studies 2, 1956 S. 198—202.
Winter, Paul: Lc. 2, 49 and Targum Yerushalmi again.

Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft 46, 1955 S. 140

bis 141.

— Zum Verständnis des Johannes-Evangeliums.

Abdruck aus ThLZ 80, 1955 Sp. 141—150 in Vox Theologica.

— Reflections on Bultmann's Commentary on John.
The Hibbert Journal 54, 1956 S. 176—183.

Zuntz, Günther: „The critic correcting the author".
Philologus 99, 1955 S. 295—303.

KIRCHENGESCHICHTE: ALTE KIRCHE

Reallexikon *ür Antike und Christentum. Sachwörterbuch
zur Auseinandersetzung des Christentums mit der antiken
Welt. Begründet von Frz. Jos. Dölger, Th. Klauser, H. Kruse,
H. Lietzmann, J. H. Waszink, hrsg. v. Theodor K 1 a u s e r, Lfg. 18
—19. Sp. 161—480. 4°. Stuttgart: Hiersemann 1955/56. Je DM 12.50.

In den zwei neuen Lieferungen, die seit der letzten Anzeige
(ThLZ 195 5, Sp. 442—444) erschienen sind, fallen als erstes eine
Reihe gehaltvoller und z. T. sehr umfangreicher biographischer
und literaturgeschichtlicher Beiträge ins Auge. Der groß angelegte
Constantinus-Artikel von J. Vogt bringt in ständiger Berührung
und Auseinandersetzung mit Straub, Dörries, Kraft
u. a. auf über 70 Spalten eine vorzügliche Übersicht über den
Stand der heute wieder besonders lebhaft betriebenen Konstantin-
Forschung. Nach einer breiten Darstellung der allgemeinen Lage
und persönlichen Haltung Konstantins geht er auf die „Wende
des Jahres 312" ein, wobei auch die Quellen, das Labarum, die
Monogramme, Münzen und Urkunden besprochen werden. Nach
dem Bericht über die weitere Regierung folgt eine zusammenfassende
Würdigung des christlichen Herrschers. Hier werden auch
die (als unecht beurteilte) Rede an die Versammlung der Heiligen,
die Kirchenbauten usw. behandelt. Ein letzter Teil betrifft „Legenden
und Erfindungen" bis hin zur Donatio Constantini.
Möchte dieser eindrucksvolle Aufsatz die hartnäckigen Zweifler
an den „christlichen" Absichten Konstantins endlich überzeugen
! — sie könnte es um so eher, als die gegnerischen Argumente
keineswegs totgeschwiegen, die Urteile des Verfs. nirgends dem Leser
gewaltsam aufgedrängt werden. In den Literaturangaben hätte
noch Hai Koch, Konstantin den Store (Kopenhagen 1952) eine
Nennung verdient — gerade wegen des Gesichtspunktes, der diese
Studie beherrscht („pax Romana — pax christiana"). Der Claudius
-Artikel W. den Boers hat Irmschers Ausführungen
über „das Aiäxaypa Kaiaagog von Nazareth" (ZNW 42, 1949,
S. 172 ff.) nicht beachtet und die sehr unwahrscheinliche Beziehung
des Erlasses auf das Grab Jesu darum immer noch zu positiv
beurteilt. Straub widmet Commodus einen langen und
fesselnden Artikel, der auch die Martyrien erörtert und die traditionellen
hellenistischen Ansätze seiner Politik und Ideologie
durchgehend betont. Interessant, aber sehr kühn ist die Hypothese
, das Schweigen des Orosius über Marcia sei aus der Ablehnung
des Tyrannenmordes zu verstehen.

Eine eindringende, wissenschaftlich weiter führende Würdigung
erfährt Claudian durch W. S c h m i d, der ebenso den jüngeren
Dichter Claudianus behandelt und, wieder sehr lehrreich
und ausführlich, auch den christlichen Philosophen Claudianus
Mamertus. Dagegen sind Früchteis Ausführungen über Clemens
Alexandrinus enttäuschend. Der Artikel folgt ganz dem bekannten
Schema der beabsichtigten „Versöhnung" des Christentums
mit der Philosophie und gibt von der Bedeutung der kle-
mentinischen Gnosis keine Vorstellung. Was soll man zu der
Feststellung sagen, „Spuren persönlicher Frömmigkeit" seien bei
Clemens „an vielen Stellen unverkennbar"?! Über den Clemensbrief
(„Clemens Romanus I") orientiert Stuiber sachlich und
klar; er betont, daß nichts für eine jüdische Herkunft des Verfassers
spräche. Dagegen orientiert R e h m s nach seinem Tode
offenbar nicht überarbeiteter Artikel zwar vorzüglich über die
literarischen und kulturgeschichtlichen Probleme deT Pseudokle-
mentinen („Clemens Romanus II"), aber die Frage nach den judenchristlichen
Quellen tritt allzusehr in den Hintergrund.
S c h o e p s wird im Literaturverzeichnis überhaupt nicht genannt.
Jetzt wären auch noch M o 11 a n d s wichtige Ausführungen
aus den Stud. Theol. 9 (1955) 1 ff. nachzutragen. Krestan
bietet ein kurzes, umsichtiges Referat über Commodians Schriften,
Lehren und literarische Abhängigkeiten und entscheidet sich
gegen M. S i m o n e 11 i für den üblichen, späteren Zeitansatz.
Sein (und K. W i n k I e r s) Corippus-Artikel zeigt besonders die
weitgehende Verwendung der antiken Mythologie durch diesen
späten, christlichen Dichter. Die Probleme, die Cornelius Labeo
stellt, behandelt Kusch und geht auch auf die christliche Kritik
seiner nur mittelbar und durch Zitate überlieferten Schriften ein.
Cyprians Verhältnis zur antiken Kultur erörtert Stuiber wesentlich
im Anschluß an Hugo Koch und AI. B e c k, Cyprian
den Magier und seine Beziehungen zur Faustsage Krestan in
Gemeinschaft mit A. Hermann.

Unter den religions- und begriffsgeschichtlichen Beiträgen
zeichnet sich K. W i n k 1 e r s „dementia" durch eine reiche,
sachlich geordnete Stellensammlung aus. In der Literatur fehlt
Stauffers Aufsatz über die „dementia Caesaris" (in „Schrift
und Bekenntnis", Hamburg 1950). Reich an Belegen ist auch der
vielseitige Artikel Koeps über die „Consecratio I", der auch
auf die Mönchsweihe eingeht. (Im Zitat der Avell. Coli. ep. 2,12.3
handelt es sich m. E. indessen nur um eine bildliche Verwendung
des Begriffs, also eine „c. im weiteren Sinne"). Sein Artikel über
die Kaiserapotheose („Consecratio II", in Verbindung mit A.
Hermann) ist natürlich auch für die Konstantinfrage wichtig.
Etwas zu allgemein gehalten ist das, was uns Ranft aus einem
reichen Wissen über die „consuetudo" mitteilt; man vermißt
vielfach die genaueren Belege. In Wagenvoorts großem Artikel
über „contactus" fordert Sp. 414 die strikte Leugnung jeder
„mysteriösen Kraft" für die jüdischen Könige und Heerführer
Beachtung. Im neutestamentlichen Teil dürfte die Bedeutung des
Gesetzes — neben den magischen Vorstellungen — stärker betont
sein (Berühren des Aussätzigen!).

Ins Juristische und Staatsrechtliche führen die Artikel von
Last über „coercitio" (Christenverfolgungen!), K o e p über
„consensus" (fast ein Wörterbuchartikel!), L i p p o 1 d über „«Insul
" (auch die metaphorisch-christliche Verwendung) und Stein-