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Ausgabe: | 1956 |
Spalte: | 193-200 |
Autor/Hrsg.: | Steck, Karl Gerhard |
Titel/Untertitel: | Probleme der heutigen Symbolik 1956 |
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Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Unter Mitwirkung von Professor D. Ernst Sommerlath, Leipzig
HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. KURT ALAND, HALLE »BERLIN
NUMMER 4
81. JAHRGANG APRIL 1956
Spalte
Probleme der heutigen Symbolik. Von
K. O. Steck............193
Zur Sprache der biblischen Psalmen.
Von S. Mowinckel.........199
Zur Abendmahlspraxis im Schweden der
Reformationszeit. Von L. Fendt . . . 203
Der gegenwärtige Stand der Erforschung
der in Palästina neu gefundenen hebräischen
Handschriften.
32. Die Riste In der Kriegsrolle von
Qumrin. Von H. Stegemann.....205
Ameln, K. s. Klug-sches Oesangbuch . . . 238
Andren, A.: Högmässa och Nattvardsgang i
reformationstidensSvenskaKyrkoliv (L.Fendt) 203
Bacht, H. s. Grillmeier, A........223
IBeauduin:] 1054 1954. L'Eglise et les Eglisis,
hrsg. v. L. Beauduin. I. u. II. (K. Onasch) . 228
Bub, D F.: Das Leiden Christi als Motiv im
deutschen Kirchenliede der Reformation und
des Frühbarock (P. Oabriel)......236
Bundgaard, N.: Dr. Christian Kalkars Be-
tydning for dansk Kirkeliv og Missionsverk-
samhet (H. Schlyter).........248
Eliade, M.: Die Religionen und das Heilige
(O. Mensching) . . ........2n
Spalte
O e h m a n, H. S. s. Montgomery, J.....213
Orillmeier, A., u. Bacht, H.: Das Konzil
von Chalkedon. II. (H.v. Campenhausen) . 223
Orotz 1.: Die Entwicklung des Bußstufen-
wesens in der vornicänischen Kirche
(R. Lorenz)............221
Hammelsbeck, O.: Olaube,Welt,Erziehung
(M. v. Tiling)............240
Helmbold, H.: Vorsynoptische Evangelien
(K.Weiß) . • • ".....• • • ■ 219
Hillerdal, O.: Gehorsam gegen Gott und
Menschen (E. Schott).........238
Horst, F. s. Robinson, Th........212
Klug-sches Oesangbuch 1533, hrsg. v.
K. Ameln (O. Söhngen)........238
Loewenich.W. v.: Der moderne Katholizismus
(E. Schott) ..........227
Mager, F.: Oeschichte des Bauerntums und
der Bodenkul'ur im Lande Mecklenburg
(O. Holtz).....•.......243
Montgomery, J.: A critical and exegetical
commentary on The Books of Kings, ed. by
H.S.Oehman (A.Alt)........213
Myklebust, O.G.: The Study of Missions
in Theological Education. I. (A. Rosenkranz) 245
Niesei, W.: Das Evangelium und die Kirchen
(K. O. Steck)........... . 194
Spalte
Ohm, T.: Ruhe und Frömmigkeit (O. Mensching
) ..............211
Pesch, W.: Der Lohngedanke in der Lehre
Jesu. (B. Reicke)..........216
Robinson, Th. H., u. Horst, Fr.: Die zwölf
kleinen Propheten. 2. Aufl. (A. Jepsen) . . 212
Ros enstock - H uessy, E.: Des Christen
Zukunft (F. Melzer).........242
Schürmann, H.: Der Einsetzungsbericht
Luk. 22, 19-20. II. (E. Schweizer) .... 217
Smend, F.: Goelhes Verhältnis zu Bach
(W. Blankenburg)..........235
Strege, M : Das Eschaton als gestaltende
Kraft in der Theologie (M. Albertz) ... 239
Tsevat, M.: A Study of the Language of the
Biblical Psalms (S. Mowinckel).....199
W ei xl gärtn er, A.: Das Reliquiar mit der
Krone im Staatl. Historischen Museum zu
Stockholm (K. Wessel)........231
Wu, 1. C. H.: Jenseits von Ost und West
iG. Rosenkranz)...........247
Von Personen:
In memoriam Dietrich Bonhoeffer (Roth) . 247
Neue Bücher ...........255
Zum vorliegenden Heft.......255
Probleme der heutigen Symbolik
Von Karl Gerhard Steck, Frankfurt/Main
Während es an eindringenden Erörterungen über Wesen und
Aufgabe der Symbolik oder Konfessionskunde in der Gegenwart
nicht fehlt — es sei nur erinnert an Heinr. Bornkamms Programm
(in seinem „Grundriß zum Studium der Kirchengeschichte' ,
Gütersloh 1949, S. 89—100) und an E.Wolfs grundlegende Abhandlung
„Ökumenische Symbolik. Zur Aufgabe der Konfessionskunde
heute" (in seinem Sammelband „Peregrinatio", München
1954, S. 3 38—3 5 8), wo gleichzeitig über die wichtigsten Beiträge
weiterer Autoren berichtet wird —, hatten wir bis vor
kurzem keinen Versuch einer Gesamtdarstellung oder eines Lehrbuchs
dieser Disziplin zu verzeichnen, der der heutigen Lage entstammte
oder entspräche. H. Mulerts ebenso stoffreiche wie übersichtliche
, aber den gegenwärtigen theologischen Erfordernissen
nicht mehr entsprechende Darstellung (2. Aufl. 1937) war das
Letzte und Neueste, worauf verwiesen werden konnte. Das
Problemgebiet der Konfessionskunde hat aber in der Zwischenzeit
an Bedeutung ungemein zugenommen. Das war mit dem
Anwachsen der ökumenischen Bewegung unmittelbar gegeben.
Wie schon Stockholm und Lausanne, so hatten erst recht
die Konferenzen von Oxford und Edinburgh (1937) einer sich
theologisch verstehenden Disziplin der Konfessionskunde Arbeit
und Aufgaben genug gegeben (vgl. z. B. den wertvollen Beridit
über Edinburgh von Leonhard Hodgson, Das Glaubensgespräch
der Kirchen, in deutscher Übers, hg. v. E. Staehelin, Zollikon-
Zürich 1940). Die Weltkirchenkonferenzen von Amsterdam und
Evanston und andere ökumenische Versammlungen haben in ihrer
weit gespannten Vorbereitung und in ihren solcher Vorbereitung
nicht immer ganz entsprechenden Ergebnissen nach Umfang
und Inhalt die Fragen und Probleme ins Unabsehbare vermehrt
und erweitert. Gleichzeitig aber hat sich im selben Zeitraum
und gewiß auch nicht ohne Zusammenhang mit dem Anwachsen
der ökumenischen Bewegung das Selbstbewußtsein der
einzelnen Kirchen und Konfessionen in überraschendem Maße
193
U.- B. V Ü
neu geregt oder gestärkt. Nimmt man die erhebliche Intensivierung
im protestantisch-katholischen Verhältnis hinzu und bedenkt
die immer stärkeren Fühlungnahmen zu den orthodoxen
Kirchen, so ist selbst für den flüchtigsten Blick ersichtlich, zu
welch ungewöhnlicher Bedeutung die Disziplin der Symbolik oder
Konfessionskunde gerade heute gelangt ist. Ein umfassender Entwurf
war wünschenswert, vielleicht sogar fällig. Man mochte sich
freilich fragen, ob er schon gewagt werden konnte und durfte.
Wilhelm Niesei hat den Versuch gewagt und ein „Lehrbuch
der Symbolik" unter dem Titel „Das Evangelium und die Kirchen
" veröffentlicht1. Er tut es in der ausgesprochenen Absicht,
„eine empfindliche Lücke unter den heute vorliegenden theologischen
Lehrbüchern schließen zu helfen" (Vorwort). Gewiß
haben schon viele seither mit besonderer Spannung nach diesem
Buch gegriffen. Zunächst sollen einige Angaben über Aufbau und
Eigenart des Lehrbuchs folgen.
Nach einer (nur allzu knappen) Einleitung über Grundlegung
und Aufgabe der Symbolik (S. 1—19), die uns noch beschäftigen
wird, behandelt N. in einem ersten Hauptteil den römischen
Katholizismus. Er nimmt ihn vorweg und stellt ihn damit
sozusagen bewußt und betont beiseite. Denn „die römische
Kirche ist heute in ihrer Abkapselung gegenüber allen anderen
christlichen Gemeinschaften ein so eigenes Gebilde, daß wir es
vorweg behandeln und uns dann den Kirchengemeinschaften zuwenden
, die im lebendigen Austausch miteinander stehen" (S. 19).
Das ist begreiflicherweise nicht unwidersprochen geblieben (vgl.
Herderkorresp. Jg. VIII, H. 1 S. 28-33). Wir stehen in Wirklichkeit
vielmehr vor dem paradoxen Phänomen einer organisatorisch
-kirchenrechtlichen Abkapselung, die die intensivste theo-
*) Nie sei, Wilhelm, D.: Das Evangelium und die Kirchen. Ein
Lehrbuch der Symbolik. Neukirchen/Krs. Moers: Buchhdl. d. Erziehungsvereins
[1953]. XV, 271 S., 8°. Lw. DM 19.50.
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