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Ausgabe:

1955 Nr. 3

Spalte:

177-178

Kategorie:

Interkulturelle Theologie, Missionswissenschaft

Titel/Untertitel:

Missions under the cross 1955

Rezensent:

Lehmann, Arno

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Seite 1

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177 Theologische Literaturzeitung 1955 Nr. 3 178

Ratschow, Carl Heinz: Anmerkungen zur theologischen Auffassung
des Zeitproblems.

Zeitschrift für Theologie und Kirche 51, 1954 S. 360-387.
R i c o e u r, Paul: Das Christentum und der Sinn der Geschichte.

Für Arbeit und Besinnung, 9, 1955 S. 3—14, 22—2«.
Riesco Terrero, Jose: Hacia el verdadero concepto de la meta-

fisica.

Salmanticensis 1, 1954 S. 87—132.
Runestam, Arvid: Die heutige schwedische Kirche und Theologie.

Evangelische Theologie 15, 1955 S. 22—40.
R ü s c h, Ernst Gerhard: Das Problem des Tragischen in christlicher Sicht.

Theologische Zeitschrift 10. 1954 S. 337-355.
Schmidt, Erik: R. Bultmanns Programm der Entmythologisierung der

christlichen Botschaft.

Zeitschrift für Systematische Theologie 23, 1954 S. 177—205.
Söhngen, Gottlieb: Die biblische Lehre von der Gottebenbildlichkeit
des Menschen.

Münchener Theologische Zeitschrift 2, 1951 S. 52—76.
Stange, Carl: Schöpfung und Heilsgeschichte.

Zeitschrift für Systematische Theologie 23. 1954 S. 89-101.
Steck. Karl Gerhard: Autorität und Freiheit in der Theologie.

Evangelische Theologie 14, 1954 S. 389—398.
s 11 e r e, Douglas V.: The Hope of Glory and This Present Life.

Theology Today X, 19 53 S. 367—374.
T e m m e 1, Leopold: Schrift und Bekenntnis.

Zeitschrift für Systematische Theologie 23, 1954 S. 39—58.
Torrance, Thomas F.: Die Versöhnung und das Eine-Sein der Kirche.

Evangelische Theologie 15, 1955 S. 1—22.
Urs von Balthasar, Hans: Theologie der Geschichte. (2. Teil)

Münchener Theologische Zeitschrift 1. 1950 S. 31—50.
Wünsch, Georg: Was bedeutet „Kirche" im Freien Protestantismus.

..Freies Christentum". Schriftenreihe des Deutschen Bundes für freies

Christentum. Beihefte zur Monatsschrift „Freies Christentum" 14/15,

1954 S. 7-11.

MISSIONSWISSENSCHAFT

G°o dal I, Norman: Mission! under the Cross. Addresses delivered
a* the Enlarged Meeting of the Committee of the International Mis-
sionary Council at Willingen, in Germany. 1952; with Statements
issued by the Meeting. London: Edinburgh House Press 1953. 264 S.
8'. 12 s. 6d.

Dieser Band stellt den offiziellen Bericht über die letzte
Weltmissions-Konferenz dar, die als erste oekumenische Tagung
a"f deutschem Boden vom 5.-17. Juli 1952 in Willingen im
Sauerland stattfand. Diese Versammlung, bei der die leichte Majorität
der Teilnehmer aus den sogen. Jungen Kirchen als Vertreter
der Nationalen Christenräte kam und das weiße Element,
wie in keiner anderen oekumenischen Zusammenkunft sonst,
zurücktreten ließ, war vom Internationalen Missionsrat einberufen
. Der Zielsetzung dieses Rates und dem Charakter der Teilnehmer
entsprechend spiegelten die Beratungen und deren
s<hriftliche Niederschläge die Bemühungen um „die bewohnte
Erde" in einer so umfassenden Art wider, daß das Studium die-
Ser kirchlichen Welt-Inventur und theologisch-kirchlichen Besinnung
von keinem übersehen werden möchte, der oekumeni-
!jhes Denken und Handeln als wünschenswert oder gar als das
Gebot der Stunde ansieht.

Von der Fülle des die Welt und alle Kirchen umfassenden
Materials und der Gesichtspunkte und der für Theologie und
kirchliche Praxis wichtigen Erkenntnisse vermag eine Rezension
schlechterdings keinen vollen Eindruck zu vermitteln. Hinweise
müssen genügen. Teil I beginnt mit einem einführenden Kapitel
des Herausgebers über „Willingen — Meilenstein, aber kein
^nde", in dem u. a. die theologische Führerschaft der Kirche angesprochen
wird auf theologische Mitarbeit an einer Reihe von
rundamentalen Fragen, die die ganze Theologie und Kirche ansehen
. Als „ein wenig paradox" wird die kaum erwartete Feststellung
bezeichnet, daß eine der großen unerledigten Aufgaben
der Home-Base liegt, nämlich in der Unterrichtung der die
**eltmission tragenden, aber noch in den Missionsvorstellungen
19. Jahrhunderts lebenden kirchlichen Kreise über das, was
"Veit-Evangelisation heute ist: etwas völlig anderes.

Der einführenden Analyse schließen sich die theologischen

(England), Die christliche Mission und das Kreuz; S. Minear
(USA), Der Bund und der große Auftrag; W. Dillistone (USA),
Die Austeilung des Geistes; L. Newbigin (Schottland/Indien),
Die christliche Hoffnung; John Mackay (USA), Der große Auftrag
und die Kirche von heute; E. J. Bingle (England), Die Welt-
mission der Kirche (ein großangelegter Überblick über die Kirchen
aller Erdteile, S. 142—184).

Teil II bietet die Berichte, Erklärungen und Empfehlungen
der 5 Arbeitsgruppen: über die missionarische Verpflichtung
(Obligation) der Kirche; die einheimische Kirche; die Rolle der
Missionsgesellschaften in der gegenwärtigen Situation; Berufung
und Ausbildung der Missionare; die Neuprägung der missionari^
sehen Aktivität.

Von großer Bedeutung sind sodann die Erklärungen von
Vertretern der Alten und der Jungen Kirchen zu den Fragen,
wie die Kirche ihre missionarische Initiative wiedergewinnen und
zu größerer Mobilität gelangen könne, und ob die Missionsgesellschaften
und die Jungen Kirchen jetzt bereit seien, den radikalen
Veränderungen in den traditionellen Arbeitsweisen ebenso zu
begegnen wie den Opfern, die eine neue Initiative erfordere. Die
Gruppen berieten getrennt und kamen doch zu den gleichen Ergebnissen
: ein beachtliches Zeugnis für das großkirchliche Denken
der mit der Weltlage vertrauten Fachleute (S. 23 3—237).

Vielleicht ebenso bezeichnend für die theologische Gesamtlage
der Kirche ist es, daß der Bericht der aus Sachkundigen aus
verschiedenen Ländern und Kirchen zusammengesetzten Kommission
I über „Die theologische Basis der missionarischen Verpflichtung
" vom Plenum zwar entgegengenommen, nicht aber
angenommen wurde (S. 238—245). Damit wurde bedauerlicheindrucksvoll
, aber auch ehrlich deutlich, in welchem Maße die
Christenheit wohl unterwegs neuen Erkenntnissen ist, aber
wie außerordentlich schwer es ist, bei allem Reichtum an theologischen
Bemühungen zu einer einheitlichen Missions-Theologie
zu kommen. Erst nach mehreren Anläufen gelang es einer Vierer-
Kommission, eine Formulierung der wichtigsten Einsichten zu
finden, die dann wenigstens fast einmütig gut geheißen werden
konnte (A Statement on the missionary calling of the church;
A Statement on the calling of the church to Mission and Unity,
S. 188-194).

Es erscheint sinnlos, den theologischen Beitrag Willingens
in wenigen Worten oder auch nur Stichworten herausstellen zu
wollen. In relativer Kürze hat Karl Hartenstein das zu tun unternommen
auf S. 59—68 in „Mission zwischen Gestern und Morgen
", dem deutschen Berichtsbuch (Stuttgart 1952). Darauf mag
hier verwiesen werden, damit in einiger, wenn auch gedrängter
Ausführlichkeit gesehen werden kann, daß die Mission der Kirche
eine ganz andere geworden ist nach ihrer Motivierung, ihren
theologischen Grundlagen und in ihrer Strategie und Praxis, und
daß sie Fragen zu stellen weiß, Fragen stellen m u ß, die der Beachtung
und Mitarbeit der gesamten Theologie wert wären.

Halle/Saale Arno Lehm in n

Metzger, Wolf gang: Karl Hartenstein. Ein Leben für Kirche und
Mission. In Gemeinschaft mit einem Kreis von Freunden hrsg.
Stuttgart: Ev. Missionsverlag [1953]. 366 S., 8 Taf. 8°. Hlw.
DM 8.80; Lw. 10.80.

Als einer, der das Leben des uns völlig unerwartet entrissenen
Stuttgarter Prälaten Karl Hartenstein von dessen Berufung
in die Leitung der Basler Mission bis zu seinem Ende aus nächster
Nähe beobachten und in einem wesentlichen Ausschnitt als
Mitarbeiter begleiten durfte, habe ich an dem Lebensbild, wie es
hier vorliegt, mit dankbarer, wehmütiger Freude zweierlei zu
rühmen, die unbedingte Sachlichkeit und die herzliche, von innerster
Teilnahme zeugende Wärme der Darstellung. Jeder, der Karl
Hartenstein begegnen durfte, bekam den Eindruck eines überragenden
Führers von großem Wissen, erstaunlichem Weitblick,
klarer Entschiedenheit, schneller Entschlußkraft, warmer Herzensgüte
und schlichter demütiger Glaubensgewißheit. So haben seine
Söhne seinen Lebensgang gezeichnet, in zarter Zurückhaltung,
aber gerade dadurch ergreifend wahr. So haben seine Mitarbeiter
je die reichen Betätigungen, die sie besonders beobachten durf-

Abendvorträge der Konferenz an. Wir greifen heraus: M. Warren | ten, gewürdigt, die Männer der Basler Mission den Direktor des