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Ausgabe:

1955 Nr. 3

Spalte:

156-157

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Schürmann, Heinz

Titel/Untertitel:

Der Paschamahlbericht 1955

Rezensent:

Schweizer, Eduard

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155

Theologische Literaturzeitung 1955 Nr. 3

156

Setzung in späterer, nadiexilischer Zeit sprechenden Argumente
anerkennen muß. Eine hervorstechende Eigenart des vorliegenden
Buches ist die eingehende Berücksichtigung dessen, was die alten
Kirchenväter — Gregorios Thaumathurgos, Gregorios von Nyssa,
Olympiodoros und andere — zur Erklärung von Koh geschrieben
haben. In den üblichen Koh-Kommentaren findet sich davon
kaum etwas, und so verdienen diese Mitteilungen besonderen
Dank.

Halle/Saale Otto Eißfeldt

Abramson, S. and G i n s b e r g, H. L.: On the Aramaic Deed of
Sale of the Third Year of the Second Jewish Revolt.
Bulletin of the Amercan Schools of Oriental Research 136, 1954
S. 17—19.

A 11 r i k, H. L.: 1 Esdras aecording to Codex B and Codex A as appea-
ring in Zerubbabel's List in 1 Esdras 5, 8—23.

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft 66, 1954 S. 272
—292.

— The Lists of Zerubbabel (Nehemiah 7 and Ezra 2) and the Hebrew
Numeral Notation.

Bulletin of the American Schools of Oriental Research 136, 1954
S. 21—27.

Auer, Wilhelm: Die Funde vom Toten Meere.

Bibel und Kirche 1954 S. 98—106.
B a r t h, Markus: The Christ in Israel's History.

Theology Today XI, 19 54 S. 342—353.
Ben-Chorin, Schalom: Das religiöse Problem in Israel.

Unterwegs 5/6, 1954 S. 293—301.
B r o w n 1 e e, Wm. H.: The Servant of the Lord in the Qumrän

Scrolls. II.

Bulletin of the American Schools of Oriental Research 135, 1954
S. 33—38.

B r u n e t, Adrien-M.: Le Chroniste et ses sources.

Revue Bibliquc 3, 1954 S. 349—386.
Couroyer, B.: Termes egyptiens dans les papyri arameens du Musee

de Brooklyn.

Revue Biblique 4, 1954 S. 554—559.
C r o o k, Margaret B.: Did Arnos and Micah know Isaiah 9, 2—7 and
11, 1—97

lournal of Biblical Literature LXXIII, 1954 S. 144—151.
Del cor, M.: Contribution a 1'etude de la legislation des sectaires

de Damas et de Qumrän.

Revue Biblique 4, 1954 S. 533—553.
F o h r e r, Georg: Über den Kurzvers.

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft 66. 1954 S. 199—236.
F r e e, loseph P.: The Second Season at Dothan.

Bulletin of the American Schools of Oriental Research 13 5, 1954

S. 14—20.

Gard, DonaldH.: The Concept of the Future Life aecording to the

Greck Translator of the Book of Job.

Journal of Biblical Literature LXXIII, 1954 S. 137—143.
Herz, Johannes: Formgeschichtliche Untersuchungen zum Problem des

Hiobbuches.

Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl Marx-Universität Leipzig, 3. Jg.
1953/54, Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe, 2/3, S. 157
-162.

Jefferson, Helen Genevieve: Is Psalm 110 Canaanite?

Journal of Biblical Literature LXXIII, 1954 S. 152—156.
Jomier, Fr. Jaques: Les graffiti „sinaitiques" du Wadi Abou Daradj.

Revue Biblique 3, 1954 S. 419—424.
Kahle, Paul: Zwei durch Humanisten besorgte, dem Papst gewidmete

Ausgaben der Hebräischen Bibel.

Essays presented to Dr. Leo Baeck on the occasion of his eightieth
birthday, S. 50—74.
Keller, CarlA.: „Die Gefährdung der Ahnfrau." Ein Beitrag zur
gattungs- und motivgeschichtlichen Erforschung alttestamentlicher Erzählungen
.

Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft 66, 1954 S. 181—191.
Kuhn, K. G.: Les rouleaux de cuivre de Qumrän.
Revue Biblique 2, 1954 S. 193—205.

NEUES TESTAMENT

Lohmeyer, Ernst: Die Briefe an die Philipper, an die Kolosser und
an Philemon übers, u. erklärt. 9. Aufl. Göttingen: Vandenhoeck &
Ruprecht 1953. 4°, 193, 201 S. gr. 8° = Kritisch-exegetischer Kommentar
über das Neue Testament, 9. Abt. Lw. DM 25.80.

Die geprägte Eigenart des Auslegers Emst Lohmeyer ertrüge

wohl kaum eine inhaltliche Überarbeitung durch einen anderen.
So ist m. E. mit Recht auch für den vorliegenden Band der Weg
des Nachdruckes gewählt worden. Die Besonderheiten der 8. Aufl.
des vorliegenden Kommentarwerkes hat Hans Windisch in dieser
Zeitschrift gekennzeichnet, für den Philipperbrief (ThLZ 53
[1928] 512—16) in respektvoller Anerkennung der theologischen
Leistung des Verf., aber nicht ohne betonte Zweifel an der grundsätzlichen
Berechtigung des hier angewandten (weithin philosophisch
bestimmten) Deuteverfahrens, nicht ohne Bedenken auch
gegen die weitgehende rhythmische Aufgliederung des Briefes
und nicht zuletzt gegen seine radikale Auslegung vom Gedanken
des Martyriums her. Weniger kritisch äußert sich Windisch zum
2. Halbband (ThLZ 55 [1930] 247-50). Auf beide Besprechungen
, die auch die exegetischen Verdienste des Werkes in ihrer
Bedeutung herausstellen, sei hier ausdrücklich verwiesen.

In dem technisch sehr guten photomechanischen Neudruck ist die
8. Aufl. von einigen Versehen gereinigt und um Notizen vermehrt, die
der Verf. seinem Handexemplar zugefügt hatte; die Änderungen sind,
wo es möglich war, im Satz angebracht („etwa 30", S. 3*), sonst am
Schluß der Teilbände (zusammen knapp 1 S. umfassend) angefügt. Der
Betreuer der 9. Aufl., Werner Schmauch, hat offenbar in die Bemerkungen
des Verf. grundsätzlich nicht eingegriffen, auch dann, wenn sie von
diesem vermutlich nur als Stichworte für die Umarbeitung gedacht waren
; das zeigen etwa die Notizen im Nachtrag zu Phil. S. 49. 5 8 A. 2
und besonders die selbstkritischen Bemerkungen zu Phil. S. 150 und
Kol. S. 67 (hier ist ein Einwand verkürzend aufgenommen, den Windisch
a. a. O. [1930] 248 gemacht hat). In den Nachträgen sind einige
Verbesserungen in Gliederung, Übersetzung und Deutung erwogen. Vor
allem sammeln die Zusätze in den Anm. der Textseiten (soweit feststellbar
) und in den Nachträgen mancherlei sprachliches und religionsgeschichtliches
Material aus dem NT, aus jüdischen und heidnischen
Quellen und geben Literaturhinweise (gelegentlich polemisierend) bis
1938; hier könnte man fragen, ob nicht wenigstens die Nennung weiterer
Literatur möglich sei.

Hinweise für den Benutzer: Phil. S. 168 A. 1 Z. 7 „nach Jac. 3t"
soll offenbar heißen: „noch Jac 3i7". S. 53 A. 3 verweistauf den Zusatz
zu S. 49 (wo Z. 18 der Stern fehlt) auf S. 193. Kol. S. 33 A. 1 Z. 4 ist
„auch Jer. 4ss" eingefügt, obwohl dort nicht die Substantiva begegnen,
sondern die Adjektiva (so richtig schon 8. Aufl. Z. 7).

Halle/Saale Oerhard Delline

Schürmann, Heinz, Priv.-Doz. Dr.: Der Paschamahlbericht. Lk. 22,

(7—14) 15—18. I.Teil einer qucllenkritischen Untersuchung des lu-
kanischen Abendmahlsberichtes Lk. 22, 7—38. Münster/W.: Aschendorff
1953. XXXI, 123 S. gr. 8° = Neutestamentl. Abhandl. Hrsg.
v. M. Meinertz, XIX., 5. DM 10.—.

Die Stelle, die hier behandelt wird, ist außerordentlich wichtig
für die Abendmahlsfrage. Auch wenn man heute meist den
Kurzbericht, wie ihn Lk. 22, 15—19a D bietet, für sekundär hält,
bleibt doch unzweifelhaft, daß V. 15—18 mit dem doppelten escha-
tologischen Ausblick auf das Essen und Trinken in der kommenden
Gottesherrschaft einen sehr eigentümlichen Bericht vom
letzten Mahl Jesu darbieten, der keine Einsetzungsworte kennt.
Sollte dies die älteste Stufe sein, so daß die Einsetzungsworte
erst sekundär dazugewachsen wären (vgl. meinen Sammelbericht
ThLZ 1954, 577 ff., bes. 584 f.)? Die unbedingt notwendige
Vorarbeit zur Behandlung solcher Probleme ist eben die hier
vorliegende Abklärung der literarischen Fragen.

Durch eine subtile Untersuchung aller Wendungen wird zunächst
Wort für Wort nachgewiesen, daß Lk. 22, 15—18 nicht
etwa sekundäre Ausgestaltung des kurzen eschatologischen Becherspruches
Mk. 14, 25 ist, obwohl dieser formal ursprüngliche
Elemente zum Teil besser bewahrt hat als der Parallelvers
Lk. 22, 18. Der Verfasser meint nämlich, daß V. 18 ursprünglich
V. 16 und damit auch Mk. 14, 25 näher gestanden, insbesondere
den Hinweis auf das Mahl enthalten habe (der in V. 30
verschoben oder wegen dieses Verses weggelassen worden sei).
Aber auch die Einführung dieses Spruches durch V. 17 (a) muß
alt sein; denn ohne eine solche konnte auch Mk. 14, 25 nie tradiert
worden sein. Mk. 14, 22—24 aber kann dies nicht gewesen
sein, da der Einsetzungsbericht in sich abgeschlossen ist. Spuren
dieser alten Einleitung, die Lk. 22, 17a nodi erhalten hat, sind
freilich auch in Mk. 14, 22—24 eingedrungen. Da auch Lk. 22, 16
natürlich nicht ohne Einführung überliefert werden konnte,
dürfte auch V. 15 zur alten Einheit gehören (S. 1—46). S. 47—
52 wird gezeigt, daß diese sicher nicht ursprünglich mit V. 19a