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Ausgabe:

1955 Nr. 2

Spalte:

103-104

Kategorie:

Systematische Theologie: Allgemeines

Titel/Untertitel:

Von der göttlichen Trinität 1955

Rezensent:

Hessen, Johannes

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103

Theologische Literaturzeitung 1955 Nr. 2

104

Dünning er, Josef: Das Viehhelferpatronat des hl. Leonhard.

Münchener Theologische Zeitschrift 1, 1950 S. 51—54.
Faulhaber, Ludwig: Der Stand der Dinge in Heroldsbach.

Münchener Theologische Zeitschrift 1, 1950 S. 66—71.
F i n c k e, Ernst: Ein neuer Blick für die Katholizität der Kirche.

Una Sancta 10, 1955 S. 14—23.
Frey tag, W.: Impressions of the Evanston Assembly.

The Ecumenical Review VII, 1954 S. 9—13.
G o 11 e r m a n, W. F.: Een geschiedenis der oecumenische beweging.

(1517—1948).

Nederlands Theologisch Tijdschrift 8, 1954 S. 346—358.
H a eb e r 1 e, Hermann: Hundertzehn Jahre evangelisches Gemeindeleben
in der Türkei.

Monatsschrift für Pastoraltheologie 43, 1954 S. 412—418.
J u n g, Eva-Maria: Evanston in einer katholischen Sicht.

Una Sancta 9, 1954 S. 26—33.
— Roman Catholic Impressions of the Evanston Assembly.

The Ecumenical Review VII, 1955 S. 117—126.
K i rk, Walter William van: International Affairs — Christians in the

Struggle for World Community.

The Ecumenical Review VII, 1954 S. 42—18.
K 1 a u s e r, Renate: Zur Entwicklung des HeiligsprechungsVerfahrens

bis zum 13. Jahrhundert.

Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte 71, 1954
S. 85—101.

Konstantinidis, Chrysostomos: Impressions of the Evanston
Assembly.

The Ecumenical Review VII, 1954 S. 14—20.
Lausberg, Heinrich: Zur literarischen Gestaltung des Transitus
Beatae Mariae.

Historisches Jahrbuch 72, 1953 S. 25—49.
M a c k a y, John A.: The Witness of the Reformed Churches in the
World Today.

Theology Today XI, 1954 S. 373—384.

McCrea Cavert, Samuel: Evanston and the American Churches.
The Ecumenical Review VII, 1955 S. 111—116.

M e a d, Sidney E.: The American People: Their Space, Time and Religion
.

The Journal of Religion XXXIV, 1954 S. 244-255.
Mensching, Gustav: Freies Christentum einst und heute.

„Freies Christentum". Schriftenreihe des Deutschen Bundes für freies
Christentum. Beihefte zur Monatsschrift „Freies Christentum" 3,
1952 S. 1—17.

M i 11 e r e r, Albert: Vom differentialen zum integralen Begriff der
unbefleckten Empfängnis Mariae.

Zeitschrift für katholische Theologie 76, 1954 S. 297—342.

SYSTEMATISCHE THEOLOGIE

Brink trine, Johannes: Die Lehre von Gott. II.: Von der göttlichen
Trinität. Paderborn: Schöningh 1954. 237 S. gr. 8°. DM 9.30; Lw.
DM 11.80.

Das Werk gliedert sich in zwei Teile: einen positiven und
einen spekulativen. Der erste ist kurz und behandelt die Trini-
tätslehre in Schrift und Tradition. Der zweite gliedert sich in
5 Abschnitte: Die innergöttlichen Prozessionen, Die göttlichen
Missionen, Die göttlichen Relationen, Die göttlichen Personen,
Die Wesenseinheit der drei göttlichen Personen, die Einheit ihres
Wirkens nach außen und ihre Perichorese. Vertieft man sich in
diese scholastischen Spekulationen, so sieht man sich fortwährend
vor die Frage gestellt, „ob diese ganze Gotteslehre nicht zutiefst
gesehen mehr als ein Erzeugnis des griechischen denn des biblischen
Denkens angesprochen werden muß" (so formulierte ich
die Frage bei der Besprechung des ersten Bandes des Werkes in
dieser Zeitschrift, 1953, Nr. 10). Der Verfasser wird demgegenüber
auf die zahlreichen trinitarischen Formeln im NT hinweisen.
Indes wird man ihm mit E. Stauffer entgegenhalten müssen, daß
jene trinitarischen Formeln genau genommen triadische
Formeln sind, d. h. solche, in denen von einer Trias, nicht jedoch
von einer Trinitas die Rede ist. (Was Verf. zur Widerlegung
Stauffers vorbringt, dürfte ein durch die Bibelkritik hindurchgegangenes
Denken kaum befriedigen.) So wird man sagen müssen
: Die spekulative Trinitätslehre ist eine mit den Denkmitteln
der griechischen Philosophie vorgenommene Ausdeutung jener

trinitarischen Formeln. Damit ist über ihren Wert noch nichts
entschieden. Wohl aber ist dadurch deutlich geworden, daß die
Frage nach dem Fundiertsein der spekulativen Trinitätslehre im
NT weit schwieriger ist, als sie sich dem Verfasser darstellt (vgl.
mein im Drude befindliches Werk „Griechische oder biblische
Theologie? Das Problem der Hellenisierung des Christentums in
neuer Beleuchtung").

Köln Johannes Hessen

Schmaus, Michael: Katholische Dogmatik. Band IV, 1. Die Lehre
von den Sakramenten. 3. u. 4., umgearb. Aufl. München: Hueber 1952.
XII, 714 S. 4°. DM 24.80; geb. DM 27.80.

Der vorliegende 4. Band der Dogmatik von Schmaus, der
die ursprüngliche Ausgabe aus dem Jahre 1941 dadurch weitgehend
umgestaltet, daß er die kirchlichen Lehräußerungen der letzten
Jahre intensiv verarbeitet hat, führt den Leser in das Zentrum
der katholischen Glaubenshaltung hinein: „Die Kirche wird
aufgebaut und stellt sich dar im Sakrament. Sie hat wesentlich
sakramentales Gepräge" (3). Nur im Sakrament wird die Geschichtlichkeit
Jesu Christi wirklich überwunden, wird der geschichtliche
Christus als gegenwärtig gesetzt. Das sakramentale
Moment ist daher eine die ganze Kirche umgreifende Wirklichkeit
.

Zwar bemerkt der Verfasser, daß sich das sakramentale Moment
in zweifacher Weise gliedert: im Wort der Verkündigung
und im eigentlichen Sakrament. Aber das Wort der Verkündigung
nimmt teil an der die ganze Kirche durchherrschenden sakramentalen
Kraft, gewinnt seine Gültigkeit durch diese Kraft. Die
Situation ist also die umgekehrte wie im Protestantismus: das
Sakrament als verbum visibile gewinnt seine Mächtigkeit nicht
durch das Wort, sondern ist selbst diese Mächtigkeit, und das
Wort gewinnt seine Gültigkeit nur, indem es an dieser Mächtigkeit
partizipiert. Das Wort der Verkündigung hat Sakramentscharakter
(25), und nur weil es diesen Charakter hat, ist es das
Wort. Weil aber die Kirche wesentlich sakramentales Gepräge
hat, ist sie es, die über den Sinn des Wortes und des Sakraments
entscheidet. Kirche und Sakrament stehen offenbar in einer
engen Wechselwirkung: die Sakramente verfügen über eine „kirchenschöpferische
Kraft", und die Kirche ist als solche eine sakramentale
Wirklichkeit.

Ohne tiefere Auseinandersetzung, ohne auch nur im geringsten
auf einzelne konkrete Momente einzugehen, wird einfach
festgestellt, daß die Reformation (Luther, Calvin, Zwingli),
die liberale Theologie und die von ihnen beeinflußten Modernisten
die sakramentalen Zeichen entleert haben: „nicht die Sakramente
rechtfertigen, sondern der Glaube an die Sakramente"
(3 3). Ein Bollwerk gegen diesen Subjektivismus, Individualismus,
Spiritualismus, Relativismus (20) sind die Sakramente nur dann,
wenn sie die Gnade selbst enthalten, oder wenn sie das wirken,
was sie bezeichnen, oder wenn in ihrem Bereich gemäß der
apriorischen Urdiktion des Katholizismus Erscheinung und Wesen
zusammenfallen, oder wenn Christus das Sakrament ist.

Diese Feststellung ist fundiert in zwei Glaubenssätzen des
Tridentinums, auf denen der Verfasser seine ganze Sakramentslehre
aufbaut: 1. „Wer sagt, die Sakramente des neuen Bundes
seien nicht alle von Christus Jesus, unserem Herrn, eingesetzt,
oder es seien mehr oder weniger als sieben, nämlich: Taufe, Firmung
, Eucharistie, Buße, letzte Ölung, Weihe und Ehe, oder
einer von diesen sieben sei nicht eigentlich und wirklich Sakrament
, der sei ausgeschlossen." 2. „Die Sakramente bringen ihre
Wirkung auf Grund ihres Vollzuges (ex opere operato) hervor."
Hier entsteht das Problem der Schriftgemäßheit. Schmaus entzieht
sich den letzten Konsequenzen des Problems durch geschickte Dialektik
. Die Schrift kenne zwar nicht den Ausdruck ex opere operato
, wohl aber die mit ihm gemeinte Sache. Und die Siebenzahl
sei zwar in der Schrift nicht formell bezeugt. Aber alle einzelnen
Sakramente, seien von ihr bezeugt und noch weitere Sakramente
seien nicht bezeugt. „Daher ist die Lehre von den sieben Sakramenten
schriftgemäß" (81). Umstritten sei nur die Frage, ob
Christus die sakramentalen Zeichen im einzelnen bestimmt habe
oder nur ihre Grundlage festlegte. Die Frage wird dahin beantwortet
, daß Christus nur für die Taufe und Eucharistie die Zei-