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Ausgabe: | 1955 Nr. 2 |
Kategorie: | Neues Testament |
Titel/Untertitel: | Neuerscheinungen |
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9.5
Theologische Literaturzeitung 1955 Nr. 2
94
Barett, C.K.: Zweck des 4. Evangeliums.
Zeitschrift für Systematische Theologie 22, 1953 S. 257—273.
Barr, Allan: Bultmann's Estimate of Jesus.
Scottish Journal of Theology 7, 1954 S. 337-3 52.
Bauernfeind, Otto: Zur Frage nach der Entscheidung zwischen
Paulus und Lukas.
Zeitschrift für Systematische Theologie 23, 1954 S. 59-88.
B 1 i n z 1 e r, Joseph: Eine Bemerkung zum Geschichtsrahmen des Johannesevangeliums
.
Biblica 36, 195 5 S. 20—3 5.
B u 11 m a n n , Rudolf: History and Eschatology in the New Testament.
New Testament Studies I, 1954 S. 5—16.
Citron, Bernhard: The Multitude in the Synoptic Gospels.
Scottish Journal of Theology 7, 1954 S. 408-418.
Cranfield, C.E.B.: The Good Samaritan (Luke 10. 25—37).
Theology Today XI, 1954 S. 368-372.
C u 11 m a n n. Oscar: Zur neuesten Diskussion über die ESOY-
27.47 in Rom. 13, 1.
Theologische Zeitschrift 10, 1954 S. 321—336.
D a h 1. Nils Alstrup: Die Theologie des Neuen Testaments.
Theologische Rundschau 22, 1954 S. 21—49.
D a v i e s, Paul E.: Mark's Witness to Jesus.
Journal of Biblical Literature LXX111, 1954 S. 197—202.
D r e s s e 1, Heinz: Das Selbstbewußtsein Jesu.
Freies Christentum 6, 1954 Sp. 148—150.
Friedrich, Gerhard: Das Gesetz des Glaubens Rom. 3, 27.
Theologische Zeitschrift 10, 1954 S. 401—417.
F r i t s c h, Charles T.: The Message of Apocalyptic for Today.
Theology Today X, 1953 S. 357—366.
Galot, Jean: Le probleme de la mort de Marie.
Nouvelle Revue Theologique 10, 1954 S. 1028—1043.
G e w i e s s, Josef: Die neutestamentlichen Grundlagen der kirchlichen
Hierarchie.
Historisches Jahrbuch 72, 1953, S. 1-24.
Gingrich, F. W.: The Greek New Testament as a Landmark in the
Course of Semantic Change.
Journal of Biblical Literature LXXI1I, 1954 S. 189-196.
G r o s s o u w, W.: L'esperance dans le Nouveau Testament.
Revue Biblique 4, 1954 S. 508—532.
Haenchen, Ernst: Schriftzitate und Textüberlieferung in der
Apostelgeschichte.
Zeitschrift für Theologie und Kirche 51, 1954 S. 153-167.
K i 1 p a t r i c k, G. D.: Gal. 2, 14 6odo7io6ovaiv.
Neutestamentliche Studien für Rudolf Bultmann. Beiheft 21 zur Zeitschrift
für d. Neutestamentliche Wissenschaft S. 269—274.
K 1 a a r, Erich! TlUontla, - ixrt]i, - cxrcTv.
Theologische Zeitschrift 10, 1954 S. 395-397.
KIRCHENGESCHICHTE
Maurer, Wilhelm: Kirche und Synagoge. Motive und Formen der
Auseinandersetzung der Kirche mit dem Judentum im Laufe der Geschichte
. Stuttgart: Kohlhammer 1953. 1 35 S., 1 Taf. gr. 8° -
Franz Delitzsch-Vorlesungen 1951. DM 12.—.
In einer Studie, in der die bisherige wissenschaftliche Literatur
erschöpfend verarbeitet wurde, untersucht der Erlanger Kirchenhistoriker
das Verhältnis zwischen Kirche und Synagoge im
Laufe der Jahrhunderte. Der Stoff wird in vier Hauptteile gegliedert
: 1. das vorkonstantinische Zeitalter. 2. Staatskirche und
Kirchenstaat in der ausgehenden Antike und im Mittelalter.
3- Humanismus und Reformation. 4. Die Neuzeit bis zum Ausgang
des 19. Jahrhunderts. Für die vorkonstantinische Kirche
gilt vor allem, daß hier der Unterschied zwischen Judentum und
Christentum im Offenbarungsverständnis liegt, und nicht ein
irgendwie gearteter Antisemitismus im Vordergrund steht. Allein
die Christusfrage trennte Juden und Christen. In der Staatskirche
des Mittelalters hingegen gewinnt ein nun mit christlichen Vorzeichen
versehener ,'heidnischer" Antisemitismus an Raum. Wohl
tritt dann durch Humanismus und Reformation ein scheinbar
n*iUes Verhältnis zur Synagoge ein, es steht jedoch keineswegs
schlechthin im Gegensatz zum Mittelalter, weder was die Grund-
ei"ltelilUng 2um religiösen Phänomen des Judentums anbetrifft
no* hinsichtlich der bürgerlichen Unterdrückung der Juden als
Individuen. Der Humanismus bringt zwar die Begründung der
nebraischen Sprachwissenschaft (Reuchlin), aber ein Umschwung
o'lzieht sich allein auf geschichtsphilosophischein, nicht auf theologischem
Gebiet. Ausführlich behandelt Maurer das Verhältnis
Luthers zum Judentum. Es lassen sich bei ihm zwei zueinander
selbständige, sich aber dennoch ergänzende Linien erkennen:
Einmal eine reformatorische, aus dem Verständnis der Rechtfertigung
gewonnene: Der Jude ist der unter Gottes Gericht stehende
Menschenbruder; daneben steht aber eine traditionsgebundene
Auffassung, aus der heraus Luther die antijüdische Polemik fortsetzt
. Er übernimmt damit also die mittelalterliche Form der Ju-
den-LInterdrückung. In der Neuzeit erfolgt dann der Versuch
einer nun planmäßigen Mission, die sich vor allem an das jüdische
Individuum wendet (Pietistische Judenmission, Zinzendorfsche
Brüdergemeinde).
Die Auseinandersetzungen im und nach dem Emanzipationszeitalter
sind theologisch unfruchtbar, weil ein säkularisiertes,
politisiertes protestantisches Christentum (Stöcker) einem, vor
allem aus politischen Motiven entstandenen religiös entleerten
Reformjudentum gegenübersteht. Eindrücklich zeigt Maurer auf,
in welcher Weise Stöcker und mit ihm weite Kreise der protestantischen
Christenheit in Deutschland Wegbereiter des völkischen
Rassenantisemitismus gewesen sind, und Maurer bemerkt — leider
sehr zu Recht, — daß „wir vieles nicht gelernt haben, was uns
zu lernen in den Jahren 1933 bis 1945 aufgegeben war". Er ruft
daher der Kirche zu, daß es ihre Aufgabe heute ist, wetteifernd
mit der Synagoge darum zu ringen, daß sie Gottes Wahrheit in
einer gottentfremdeten Welt mit Vollmacht und in Liebe bezeuge.
Das ist eine deutliche Absage an verspätete Anhänger des bürgerlichen
Antisemitismus, den es übrigens nicht nur in Deutschland
heute noch gibt. Auch der Herausgeber der Vorlesungsreihe,
K. H. Rengstorf, weiß sich mit Maurer darin einig, wenn er im
Vorwort des Buches den Dienst, in den Christen heute gestellt
sind, so umschreibt: „Der wahrheitsgemäßen Kenntnis des Judentums
unter den Christen und der wahrheitsgemäßen Kenntnis
des Christentums unter den Juden zu dienen." Dazu kann das aufrichtige
und gelehrte Buch von Wilhelm Maurer Entscheidendes
beitragen, denn es zeigt in einer fast erregenden Weise, daß die
„Begegnung" zwischen Judentum und Christentum bis zum
18. Jahrhundert in der religiösen Verfolgung und bürgerlichen
Unterdrückung der Juden und des Judentums bestand und im
19. und 20. Jahrhundert in dem (meist mißlungenen) Versuch
der Judenmission. Erst in unseren Tagen bahnt sich der Beginn
eines echten Gesprächs langsam an, das, wie aus Maurers Buch
hervorgeht, etwas schlechthin Neues ist, weil die bisherige Beschäftigung
des Christentums mit den Juden fast ausschließlich die
Beseitigung der jüdischen Religion zum Ziele hatte.
Basel E. L. Ehrlich
Byzantion. Revue Internationale des Etudes Byzantines. Pub!,
sous la direction de H. G r e g o i r e. Bruxelles: Fondation Byzan-
tine et Neo-Grecque gr. 8°.
Tome 23/1953:
Den Anfang macht eine Bibliographie von Mercatis-Werken.
Es folgen:
M. L a s c a r i s, Survivances dans la toponymie de la Macedoine des
„Francs" d'avant et apres la lVe croisade, S. 5.
F. H a 1 k i n, une victime inconnue de Leon l'Armenien? saint Ni-
cephore de Sebaze, S. 11.
G. Ostrogorsky, sur la date de la composition du Livre des
themes, S. 31.
G. S o u 1 i s, on the slavic settlement in Hicrissos, S. 67.
A. V. Soloviev, le Bogomilisme en Bosnie, S. 73.
J. M e y e n d o r f f, les debuts de la controverse hesychaste, S. 87.
J. Bompaire, les archives de Xeropotamou, S. 121.
M. M a t h i e u, cinq poesies byzantines, S. 129.
J. P r a w e r, une seigneurie croisee du XIII6 siecle, S. 143.
J. I r m s c h e r, Arbeiten der Kommission für spätantike Religionsgeschichte
, S. 171.
R. Guilland, les ports de Byzance sur la Propontide, S. 181.
F. H a 1 k i n, l'inscription metrique d'Anazarbe en l'honneur de saint
Menas, S. 239.
R. Remondon, a propos de la menace byzantine sur Damiette,
S. 245.