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Ausgabe:

1955 Nr. 9

Spalte:

534

Kategorie:

Religionswissenschaft

Autor/Hrsg.:

Nilsson, Martin Persson

Titel/Untertitel:

Religion as man's protest against the meaninglessness of events 1955

Rezensent:

Mensching, Günther

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Theologische Literaturzeitung 1955 Nr. 9

570

Stand und Stände nach lutherischer Auffassung. Berlin, Verlag des
Ev. Bundes. (1940) 13 S.
1941 Der christliche Glaube. Grundlinien der lutherischen Dogmatik.
Zweite erneut durchgesehene und ergänzte Auflage, Berlin, Furche
-Verlag, (1941) 693 S.

1943 Die Hörer der Erlanger Theologischen Fakultät in 2 Jahrhunderten.
Zum Jubiläum der Friderico-Alexandrina. Luthertum 1943,
Heft 10/12, S. 97—122.

1944 Melanchthons Anteil an der deutschen Reformation. Lehrbrief
Nr. 1 der Theologischen Fakultät der Friedrich-Alexanders-Universität
Erlangen. August 1944, 10 S.

1947 Philologie der Heimsuchung. Jahrbuch des Martin-Luther-Bundes
1947, S. 40—44.

The authority of the Bible in the Churdh. The Lutheran Church
Quarterly, Gettysbury, Pennsylv. XX, Okt. 1947, Nr. 4, S. 392
bis 416. Kap. VI der Dogmatik „der christl. Glaube" 1941, übers,
von Pastor K. Wiencke.

1948 Zwischen Gnade und Ungnade. Abwandlungen des Themas Gesetz
und Evangelium. München, Evang. Presseverband f. Bayern, (1948)
169 S. (Dazu Besprechung von E.Kinder, Ev.-Luth. Kirchenzeitung
(1949) Nr. 9, 15.5.1949, S. 140 ff.

Das Visitationsamt in der kirchlichen Neuordnung. Jahrbuch des
Martin-Luther-Bundes 1948, S. 66—78.

Eine theologische Fälschung zur Lehre vom tertius usus legis. Zeitschrift
für Religions- und Geistesgeschichte 1948, Nr. 2.

1949 Das christliche Ethos. Grundlinien der lutherischen Ethik. Tfl-
•- hingen, Furche-Verlag 1949, 595 S.

The third use of the Law. The Lutheran World Review, Volume I,
Nr. 3. January 1949, S. 38—48. Philadelphia 7, Pennsylv, USA,
Muhlenberg Press, 1228 Spruce Street.

Die Herkunft der Formel Sanctorum communio. Theol. Lit. Zeit.
74. Jhgg. Nr. 10. Oktob. 49. Sp. 578—586.
19 50 Die Kirche und ihre Dogmengeschichte. Ev. Preßverband f. Bayern,
München. 24 S.

Die helfende Gemeinde bei Luther. Ev.-Luth. Kirchenzeitung 1950,
Nr. 4, 28. Febr. 1950. (Auch Sonderdruck)

Die theopaschitisdie Formel. Theol. Lit. Zeitung 1950, Nr. 4/5,
Sp. 195—206.

Genus apotelesmaticum in Schrift u. Bekenntnis. Zeugnis luth.
Theologen, hrsg. von Volkmar Herntridi u. Theodor Knolle. (Festschrift
für Simon Schoeffel, Furdbe-Verlag 1950 = Hamburger
theologische Studien Bd. 1. S. 25—42.)

Zu Artikel XVI der Augsburgisdien Konfession. Ev.-Luth. Kirchenzeitung
1950, Nr. 22. 15.11.50, S. 329 f.

1951 Die kirchlichen Verhältnisse im Sinaigebiet zu Beginn der mono-
theletischen Streitigkeiten, in Viva vox Evangelii, Festschrift für
Hans Meiser, 1951. (Claudius-Verlag, München) S. 158—171.
Theodor v. Pharan und Theodor v. Reithu. Theol. Lit. Zeitg. 1951,
Nr. 2, Sp. 67—76.

Christologie als Not und als Abhilfe. Für Arbeit und Besinnung,
Beilage der kirchlich-theologischen Halbmonatsschrift — Flensburg-
Kiel, 4. Jahrgang Nr. 10, 1. 10. 1951, S. 847—861.

19 52 Das Luthertum und die Völker im Jahrhundert der Reformation.
Luth. Rundschau, 2. Jhgg., Heft 2, (März/April) 1952. Sp. 58—62.
Fragen um Chalkedon. Ev.-Luth. Kirchenzeitung 1952, Nr. 14,
(Festausgabe) 25.7.52. S. 231—234.

Das Dogma von Chalkedon. Jahrbuch des Martin-Luther-Bundes
5. Folge 1951/52, (Erlangen u. Würzburg, Martin-Luther-Verlag
S. 7-20).

Zur Frage des Soldateneides. Deutsches Pfarrerblatt 1952. Nr. 13,
(S. 385—87), 1. 7. 52. Nr. 14 (S. 418—20), 15. 7. 52. Nr. 15
(S. 453—55) 1. 8. 52.

1953 Lutheranism and World History. Seminarian — A Theological
student's Journal. Concordia Theological Seminary. St. Louis Missouri
. Volume 45. Nov. 18. 1953. Nr. 3. p. 12/17.
Vorwort zum Neudruck von Morphologie des Luthertums Band I.
Vorwort zum Neudruck von Morphologie des Luthertums Band II.
Beck, München 1953.

19 54 Abendmahl und Kirchengemeinschaft in der alten Kirche, hauptsächlich
des Ostens. Luth. Verlagshaus Berlin 1954, 181 S.
Christusbild u. Christusdogma in der alten Kirdie. Ztschr. f.
System. Theologie, 23. Jhgg. 1954. Heft 1, S. 89—101.
Augustin als Lehrer der Christenheit. Ev.-Luth. Kirchenzeitung
Nr. 21, 1. Nov. 54, S. 321.

Siegfried Knak in memoriam

(12. 5. 1875—22. 5. 1955)

Aus der Glückwunschadresse der Kirchlichen Hochschule für D. Siegfried
Knak ist nun ein Nachruf geworden. Noch an seinem 80. Geburtstag
hat man D. Knak ob seiner seltenen Rüstigkeit Leibes und der Seele
ein „Wunder der Gnade Gottes" nennen können. Aber schon wenige
Tage darauf schlug seine Todesstunde, — er starb an den Folgen eines
Schlaganfalles.

Der „große alte Mann der deutschen evangelischen Mission" ist
heimgegangen. Man kann wohl sagen, daß die Losung seines Geburtstages
, des 12. 5. 1875, von providentieller Bedeutung für sein Leben
und seine Arbeit gewesen ist: „Wie lieblich sind auf den Bergen die
Füße der Boten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen
, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König I" (Jes. 52, 7).
Es war die Mission, der er frühzeitig schon sich verschrieben hatte und
von der sein geliebter Lehrer Martin Kähler einmal erklärt hat: „Mission
ist die Bekenntnishandlung der Kirche tn geschichtlicher Lapidarschrift".
Nach mehrjährigem Pfarramt in Ribbekardt/Pommern stand er ja von
1910 an — unterbrochen nur von seiner Divisionspfarrerzeit 1915—18 —
im Dienste der Berliner Mission, zunächst als Heimatinspektor, sodann
von 1921—1949 als Missionsdirektor. Mehr und mehr ist er, dem
viele Gaben geschenkt waren, einer der führenden Männer der deutschen
evangelischen Mission geworden, dem es dann auch zufiel, auf
der Weltmissionskonferenz in Tambaram 1938 „die Erfahrungen und
Grundgedanken der deutschen evangelischen Mission" zu vertreten.
Ebenso wurde er eine der wichtigsten Persönlichkeiten des deutschen
kirchlichen Lebens, ja in der Ökumene. Es konnte nicht anders sein,
denn davon durchdrungen, daß die Mission zum Wesen der Kirche gehört
, war sein Einsatz für die Mission ihm zugleich ein Dienst an der
Kirche der Heimat wie an der Kirche der Welt; und sein Eintreten für
die Völkermission war für ihn eng verbunden mit der Volksmission.
ja überhaupt, ob in guten oder bösen Tagen, mit dem Ringen um den
Weg des eigenen Volkes.

Die Lebensarbeit des unter einem reichen Segenserbe von Großvater
und Vater aufwachsenden Siegfried Knak, dessen Wiege in Zedlitz
/Schlesien stand und der seine Ausbildung in Schulpforta und an
den Universitäten Berlin und Halle gehabt hat, war eine umfassende

kirchlich-praktische Aufgabe, die viel forderte. Aber er hat in der festen
Überzeugung, daß Mission und Theologie fruchtbar zusammengehören
, sich wieder und wieder gemüht, in all der Weite und Mannigfaltigkeit
seiner Arbeit nach dem Grund und Sinn derselben zu fragen
und rechte theologische Maßstäbe an sie anzulegen, bereit, das Wort
Gottes die norma normans sein zu lassen. Eine erstaunliche Offenheit
für die großen Wandlungen in Kirche und Welt hat sich bei ihm aufs
innigste verknüpft mit einem beharrlichen Blick auf das Zentrum der
biblischen Botschaft. Jahrzehnte hindurch hat er so in einem reichen
Schrifttum und in vielen Predigten, Vorträgen, Berichten und in einer
großen Zahl von Lehrgängen, Unterrichtskursen usw. nicht zum wenigsten
auch zu gründlicher theologischer Besinnung für alle Missionsarbeit
hingeführt. Darum war es ihm, der 1924 von der Universität Halle mit
dem theologischen Ehrendoktor ausgezeichnet wurde, eine besonders
große Freude, in seinem letzten Jahrzehnt noch in Forschung und Lehre
ganz der wissenschaftlichen Arbeit an der Missionskunde und öku-
menik sich widmen zu dürfen, als er Professor des kirchlichen Lehramtes
an der Kirchlichen Hochschule Berlin-Zehlendorf wurde und eine Reihe
von Semestern hindurch auch Gastvorlesungen an der theologischen Fakultät
in Halle zu halten hatte.

Es bedeutet etwas, wenn man erklärt hat: „Niemand wird ihm
vergeblich begegnet sein". Von seinem Leben und Wirken in seinen
mancherlei und hohen Ämtern, die er in vorbildlicher Bescheidenheit
und Verantwortungsbereitschaft, in wagendem und doch nüchternem
Glauben und erfüllt von geistlicher Weisheit und brüderlicher Liebe
geführt hat, ist ein reicher Segen ausgegangen. Er selbst aber hat in
seinem letzten Brief vom 13.5.1955, der nun sein „Testament" geworden
ist und in dem er seinen Dank für alle Grüße und Wünsche zu
seinem 80. Geburtstag ausgesprochen hat, ohne zu wissen, wie schnell
er „der nun unverkennbar näherrückenden Ewigkeit" entgegengehen
sollte, sich unter das „ernste und tröstende Wort" gestellt: „Schaffet
eure Seligkeit mit Furcht und Zittern, denn Gott ist es, der in euch
wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen
".

Berlin Harald Kruska