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Ausgabe:

1952

Spalte:

1

Autor/Hrsg.:

Maurer, Wilhelm

Titel/Untertitel:

- 12 Die Anfänge von Luthers Theologie Leipzig, 1952

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Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Unter Mitwirkung von Professor D. Ernst Sommerlath, Leipzig
HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. KURT ALAND, HALLE-BERLIN

NUMMER 1 77. JAHRGANG JANUAR 1952

Spalte 1

Die Anfänge von Luthers Theologie.

Eine Frage an die lutherische Kirche.

Von Wilhelm Maurer................... 1

Frontwechsel um Bultmann?

Von Ernst Fuchs .................... 11

Mission und Völkerkunde.

Von Gerhard Rosenkranz ............ 21

Abraham, Pere des Croyants (Eißfeldt)... 31
Altaner: Der Liber de fide, ein Werk des

Pelagianers Rufinus des „Syrers" ....... 43

A11 Ii a u s: Vom Sterben und vom Leben .... 49

Altmann: Die christliche Hoffnung ...... 49

[Ambrosius:] Des hl. Kirchenvaters Ambrosius
Schrift: Der Tod— ein Out......... 43

Augustinus: Das Gut der Ehe .......... 43

Benedict: Kulturen primitiver Völker

(Rosenkranz)......................... 22

Besch: Leben mit Gott. 2. Aufl.......... 49

Bornkamm, O., u. W. Klaas: Mythos und

Evangelium (Fuchs)................... 11

Cambier: Eschatologie ou Hellenisme dans

1'Epltre aux H£breux.................. 38

Chambon: Die Bibel Gottes Wort........ 50

Crlado: El valor dinamico del nombre divino

en el Antiguo Testamento.............. 34

Danielou: Sacramentum futuri (Jeremias) 39
Doerne: Christlicher Schöpfungsglaube .... 50
Doms: Die Sonderstellung des Menschen im

Kosmos.............................. 50

Eckert: Totenkult und Lebensglaube im

Caucatal (Rosenkranz)................. 22

Eggenberger: Die Quellen der politischen
Ethik des I. Klemensbriefes (v. Campenhausen
) .............................. 38

Fohrer: Das Buch Hiob übertr. u. hrsg.
(Bardtke) ............................ 32

Spalte

Guardini: Die Bekehrung des Aurelius

Augustinus. 2. Aufl.................... 43

Gutzwiller: Herr der Herrscher (Strath-
mann)............................... 37

Hackel: Ikonen (Onasch)................ 45

Hamel: Kirche bei Hippolyt von Rom
(v. Campenhausen).................... 41

Handbuch für rechtgläubige (orthodoxe)
Christen (Schaeder).................... 44

Herz: Der Kampf für den Frieden in der antiken
Welt............................ 43

Heyder: Paulus-Synopse................ 38

Hubmer: Gottes Heilsrat mit der Menschenseele
. 2. Aufl......................... 50

Hützen: Erwählung, Erneuerung, Vollendung
............................... 50

James: Essays über Glaube und Ethik .... 50

Jensen: Hainuwele (Rosenkranz) ......_ . 21

— Mythos und Kult bei Naturvölkern
(Rosenkranz) ........................ 21

— Die drei Ströme (Rosenkranz) ......... 21

— Das religiöse Weltbild einer früheren Kultur
. 2. Aufl. (Rosenkranz)............. 21

Kirche und Recht (Schott)............... 48

Klaas s. Bornkamm................... 11

Klostermann: Das Markusevangelium erkl.

4., erg. Aufl. (Kümmel)................ 36

Köhler: Die christliche Sicht des Menschen

in der Auseinandersetzung mit den geistigen

Strömungen der Gegenwart ............ 50

Lagrange: Das Evangelium von Jesus

Christus.............................. 38

Leisegang: Das Weltbild der heutigen

Wissenschaft und Philosophie .......... 50

Le Seur: Nach dem Sterben.............. 50

Maury: Jesus Christus, der Unbekannte ... 38

Michl: Freiheit und Bindung............. 38

Morenz: Die Geschichte von Joseph dem

Zimmermann (Leipoldt) ............... 42

Spalte

Nevermann: Götter der Südsee

(Rosenkranz)......................... 22

[Paulus:] Die Briefe des Apostels Paulus... 38
Quervain: Das Gebet .................. 50

— Glaube und Humanismus.............. 50

— Die akademische Lehrfreiheit als theologisches
Problem ..................... 50

Rabast: Das apodiktische Recht im Deu-
teronomium und im Heiligkeitsgesetz
(Maaß)............................... 33

Rabeneck: Das Geheimnis des dreipersönlichen
Gottes......................... 50

Röder: Alahatala (Rosenkranz)........... 22

Schneider, F.: Erkenntnistheorie und Theologie
(W. Schultz)..................... 47

Schoeps: Astrologisches im pseudoklemen-
tinischen Roman...................... 43

Schumann: Zur Überwindung des Säkularismus
in der Wissenschaft............. 50

Skydsgaard: Reich Gottes und Kirche ... 50

Spemann: Der Menschensohn und Seine
Verborgenheit......................... 38

Stählin: Sicherheit oder Gewißheit?...... 50

Symeon der Theologe: Licht vom Licht. Dt.
v. K. Kirchhoff. 2. Aufl. (Onasch)....... 43

Tyciak: Magd und Königin. 2. Aufl.

(Kolping)............................. 45

Windisch: Die Katholischen Briefe. 3.Aufl.
v. H. Preisker (Hauck) ................ 34

Wölber: Dogma und Ethos (Wehrung) .... 4G

Berichte und Mitteilungen:

Bericht über die Arbeiten der Kommission
für spätantike Religionsgeschichte (Stand

vom September 1951) (Irmscher)........ 49

Zeitschriftenschau:

Britische theologische Zeitschriften der
Gegenwart (Roth)..................... 51

Zum vorliegenden Heft................ e»

Die Anfänge von Luthers Theologie

Eine Frage an die lutherische Kirche

Von Wilhelm Maurer, Erlangen

I.

Die Theologie des jungen Luther bedeutet eine Frage an
die lutherische Kirche; aber die Existenz einer lutherischen
Kirche wird durch jene Theologie nicht in Frage gestellt.

Solches zu meinen sind heute auch viele, die sich theologisch
von Luther abhängig wissen, leicht geneigt. Wäre es
anders, dann müi3te der sog. Luther-Renaissance ein viel lebhafterer
Wille zur Schaffung, Erhaltung und Belebung lutherischer
Kirche entsprechen.

Mit zwei sich gegenseitig ergänzenden Gedankenreihen
wird jene angebliche Unvereinbarkeit zwischen der Theologie
des jungen Luther und der Existenz einer lutherischen Kirche
begründet:

Ii Man spielt den jungen Luther gegen den alten aus. Man
weist hin auf Widersprüche, die in den beiden Lebensabschnitten
auftreten. Man behauptet eine Verhärtung des alten
Luther. Gegenüber den Kreisen, die die Reformation vollenden
oder zu einem dauernden Geschehen machen wollten,
gegenüber den Schwärmern also oder den radikalen Humanisten
antitrinitarischer Prägung oder auch den Reformierten
in der Schweiz, habe er den Positivismus des ausgehenden
Mittelalters übersteigert; dabei sei er aus dem Dynamismus
seiner bewegten Anfangsjahre in ein statisches Verständnis
von Kirche und Theologie zurückgefallen. Einzelheiten der
kirchlichen Lehre — Realpräsenz im Abendmahl, göttliche
Vollmacht der pfarramtlichen Schlüsselgewalt u. a. mehr —
habe er in unzulässiger Weise zu Kriterien der Kirchlichkeit,
ja der Christlichkeit gemacht und mit alledem einer unduldsamen
, in sich selbst toten Orthodoxie Vorschub geleistet.

An diese Orthodoxie aber knüpfe die lutherische Kirche
an, von ihr aus verstehe sie ihr Bekenntnis. Der alte Luther
sei ihr eigentlicher Kirchenvater, ihr einziger Heiliger. Und
darum entziehe ihr die Entdeckung des jungen Luther die
Grundlage ihrer Existenz. Der revolutionäre Schwung seines
dynamischen theologischen Denkens zerbreche das feste

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