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Ausgabe: | 1950 |
Spalte: | 193-194 |
Autor/Hrsg.: | Noth, Martin |
Titel/Untertitel: | Deutscher evangelischer Theologentag zu Marburg 1950 |
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Ji&onatjsfrJjrift für Da0 gesamte (Bebtet Der Cljeologje unti fUltgtoniSäHffenfcliaft
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Unter Mitwirkung von Professor D. Ernst Sommerlath, Leipzig
HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. KURT ALAND, HALLE-BERLIN
NUMMER 4/5 FÜNFUNDSIEBZIGSTER JAHRGANG APRIL/MAI 1950
Spalte
Alt, A.: Das Großreich Davids .......... 213
Alt haus, P.: Retraktationen zur Eschato-
logie............................. 253
Bornkamm, Q.: Das Anathema in der urchristlichen
Abendmahlsliturgie......... 227
Bultmann, R.: Ursprung und Sinn der Typologie
als hermeneutischer Methode..... 205
Doerne, M.: Das unbewältigte Problem der
Apologetik........................... 259
Eßeling, O.: Zur Lehre vom triplex usus
legis in der reformatorischen Theologie... 235
Eiert, W.: Die Theopaschitische Formel... 195
Fendt, L.: Praktisch-theologische Sektion. 279
— Die 80. Frage des Heidelberger Katechismus
................................. 281
Fischer, M.: Die notwendige Beziehung
aller Theologie auf die Kirche in ihrer BeSpalte
deutung für die praktische Theologie bei
Schleiermacher........................ 287
Frick, H.: Religionswissenschaftliche Sektion
................................. 305
Galling, K.: Alttestamentliche Sektion... 211
Heiler, F.: Söderblom als Religionshistoriker
................................ 313
Hertzberg, H. W.: Die prophetische Kritik
am Kult ............................. 219
Jannasch, W.: „Abendländische Tradition
" ?............................... 279
Kuhn, K. G.: Neutestamentliche Sektion.. 225
Leipoldt, J.: Zur Geschichte der Auslegung
............................... 229
Maurer, W.: Die Einheit der Theologie
Luthers.............................. 245
Spalte
Müller, Dedo: Seminaristische Ausbildung
für Seelsorge ........................ 299
Noth, M.: Deutscher evangelischer Theologentag
zu Marburg 27.—30. März 1950. . 193
Rosenkranz, O.: Die Notwendigkeit evangelisch
-theologischen Studiums der Fremdreligionen
um der Mission willen........ 307
Schiin k, E.: Systematische Sektion..... 251
Schmidt, G.: Das Ringen der katholischen
Kirche um einen neuen Katechismus.... 285
Schrey, H. H.: Grundfragen einer ökumenischen
Theologie..................... 271
Stupperich, R.: Kirchengeschichtliche Sektion
................................. 233
Vogel, H.: Die Gerechtigkeit Gottes und die
Faktizität des unschuldigen Leidens in der
Geschichte........................... 263
Zum vorliegenden Heft................ 319
^>onöetf)eft Cijeologentag Harburg 1950
Deutscher evangelischer Theologentag zu Marburg
27__30. März 1950
Der in Marburg am 26.-27. April 1949 abgehaltene Fakultätentag
hatte den Beschluß gefaßt, für das Frühjahr 1950
einen Theologentag vorzubereiten. Er war dabei weniger von
dem Gedanken ausgegangen, daß nunmehr eine Tradition
wieder aufgenommen werden solle, die zwischen den beiden
Weltkriegen mit den Theologentagen von Eisenach, Frankfurt
und Breslau begonnen worden war. Denn so wertvoll diese
Tradition auch sein mag und so richtig es in vieler Hinsicht
erscheinen kann, die Arbeit wieder aufzunehmen, die 1933
mehr oder weniger jäh hatte abgebrochen werden müssen, so
wenig sachgemäß wäre es doch, in unserer gegenwärtigen Lage
eine Tradition nur eben als Tradition fortzuführen. Der Fakultätentag
war vielmehr der Uberzeugung, daß es aus sachlichen
Gründen jetzt notwendig sei, nach dem umwälzenden Geschehen
, das hinter uns liegt, die theologischen Hochschullehrer
der theologischen Fakultäten und kirchlichen Hochschulen
zu einer gemeinsamen Aussprache zu versammeln.
Denn man darf sich gewiß nicht darüber täuschen, daß nicht
nur unser geistiges und kulturelles Leben, sondern auch unsere
theologische Arbeit noch unter emer Zerrissenheit leidet, die
die Folge der hinter uns liegenden Zeit ist.
Dabei konnte und durfte es nicht die Aufgabe des Theologentages
sein, die theologisch wissenschaftliche Arbeit auf
bestimmte Linien festzulegen. Vielmehr mußte diese Arbeit
in ihrer ganzen Mannigfaltigkeit und Fülle zu Worte kommen,
so wie sie in den Beiträgen der einzelnen Teilnehmer am Theologentag
eben in Erscheinung trat, sei es in weiter ausgreifenden
und umfassenden Vorträgen oder in kurzen Referaten
über speziellere Gegenstände aus den einzelnen Fachgebieten
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der theologischen Wissenschaft. Es ist ja niemals von vornherein
abzusehen, was auf längere Sicht sich als theologisch
wirklich wesentlich erweist, und es kann auch eine zunächst
unscheinbare Einzelbeobachtung theologisch wichtige Konsequenzen
haben. In jedem Falle wird gerade die wissenschaftliche
Theologie so einsichtig und so bescheiden sein müssen,
zu erkennen, daß sie weder ihrer wissenschaftlichen Aufgabe
noch den Studenten, die ihr anvertraut sind, weder den Kirchen
in Deutschland und in der weiten Welt noch dem Ganzen
des gegenwärtigen geistigen Lebens wirklich dienen kann mit
guten Formulierungen oder eindrucksvollen Sätzen, sondern
auf lange Sicht doch nur mit jener nüchternen und unbestechlichen
Arbeit an der Sache selbst, die mit stiller und entsagungsvoller
Kleinarbeit beginnt.
Daher mußte der Theologentag neben den großen Hauptvorträgen
über allgemein wichtige Themen auch den Zusammenkünften
innerhalb der einzelnen Fächer der Theologie
Raum geben. Daß die Frage, was allgemein wesentlich oder
was nur von speziellem Interesse sei, nicht immer sicher zu
entscheiden ist, liegt auf der Hand. Darin jedoch, daß auch
die Einzelreferate in den großen Zusammenhang des Theologentages
einbezogen worden waren, kam der allen gemeinsame
Wille zum Ausdruck, daß auch die Kleinarbeit in der
wissenschaftlichen Forschung der großen Gesamtaufgabe mit
dienen muß, die die evangelische Theologie in Deutschland
auch jetzt noch und vielleicht gerade jetzt zu leisten hat.
Der Vorsitzende des Fakultätentages
Martin Noth
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UTr.TÜ3.
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