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Ausgabe: | 1948 |
Spalte: | 96 |
Kategorie: | Kirchengeschichte: Allgemeines |
Titel/Untertitel: | Juhlakirja Suomen kirkkohistoriallisen seuran tätyttäessä 50 vuotta 1948 |
Rezensent: | Fendt, Leonhard |
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Theologische Literaturzeitung 1948 Nr. 2
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Wohlwollen des Königspaars, nachdem er noch am 10. Juni
1860 beim Speyerer Besuch der Majestäten vor der Königin
hatte predigen können. An der von ihm 1836 mitbegriindeten
christlichen Studentenverbindung Uttenruthia hing sein Herz
bis in die Jahre des Alters; und er hatte, wie er selbst kurz
vor seinem Tode berichtet, ,,die Freude, seine drei Söhne als
brave Uttenreuther studieren zu sehen" und ehrenvoll versorgt
zu wissen.
München Heinrich Hermelink
Suomen Kirkkohistoriallisen Seuran Vuosikirja 1939—1940, Bd. 29/30.
(Jahrbuch der finnischen kirchenhistorischen Oesellschaft.) Helsinki: Verlag
der finnischen kirchenhistorischen Oesellschaft 1941. 390 S. gr. 8*.
Dieses von Marttl Ruuth redigierte wertvolle Jahrbuch enthält vor allem
eine wichtige Fortsetzung des F. Winterschen Werkes über die Zisterzienser
im nordöstlichen Deutschland, nämlich die 286 Seiten umfassende Abhandlung
des Aboer Dozenten Wolfgang Schmidt über die Zisterzienser im Baltikum.
Schmidt baut sein Werk auf den hierherbezüglichen Urkunden in den Archiven
von Königsberg, Stettin, Riga, Dorpat, Reval und Stockholm auf. Nach einer
Einführung in die Geschichte des Zisterzienserordens und der christlichen
Mission im Baltikum wird die Klostergeschichte von Dünamünde, Padis,
Falkenau, Kolk, St. Magdalenen in Riga, Leal, St. Katharinen in Dorpat,
St. Annen in Lemsai, St. Michael in Reval behandelt, schließlich das Schicksal
der Stützpunkte des Ordens, besonders des Konvents von Padis, in Finnland:
Kyrkslätt, Pojo, Ingä, Borgä, Perna. Die 1. Beilage verzeichnet die Äbte,
Prioren und Äbtissinnen, die 2. Beilage druckt das Chronicon Dunamundense
ab. Es ist eine mühsame Arbeit, mit welcher sich der Verf. den Weg durch
Urkunden bahnt, die meist nur Besitzverhältnisse betreffen; daß er dennoch
der Geistes- und Sittlichkeitsgeschichte einige Lichter erringt, Ist aller Anerkennung
wert. So entstand ein solides Werk, das die Forschung erheblich
fördert. — A. R. Cederberg steuert einen Aufsatz bei, der die im 18. Jahrhundert
versuchte „Verschwedung" Finnlands behandelt. Da Finnland schon
im 17. Jahrhundert ein nationales Selbstbewußtsein fand, gab es nun neben
Anhängern auch Gegner der „Verschwedung". Die Gegner hießen sich „Nationalisten
", die Anhänger „Patrioten". Und unter den „Patrioten" waren besonders
die Bischöfe von Abo: Witte, Tammelinus, Browallius, Theologieprofessoren
wie Tillander und Clewberg, Pfarrer wie Hedmar, Forsskäl, Wenan-
der. Als nach des Bischofs Browallius Tod der „Nationalist" Mennander
Bischof von Abo wurde, wandte sich Finnlands Geistlichkeit deutlich gegen
die „Verschwedung". — J. W. Wallin(heimo) bringt einen dankenswerten Aufsatz
über das Leben der theologischen Fakultät an der Universität Helsinki um
1890, der die Aufsätze der „Festschrift" von 1942 (siehe unsere Besprechung
in der ThLZ.) ergänzt. Der Aufsatz gibt den Vortrag wieder, den
Wallinheimo 1940 zum 70. Geburtstag von Marttl Ruuth und August Peltonen
hielt. — Martti Ruuth und Marttl Mietti steuern Mitteilungen über Pietismus,
Laestadlanismus und Ruotsalainen bei. — Das „Jahrbuch" schließt mit den
Sitzungs- und Rechenschaftsberichten der Oesellschaft. Es erweckt den lebhaften
Wunsch, daß uns In Deutschland der Einblick in die finnische Theologie
nicht verloren gehen möge.
Wertingen Leonhard Fendt
Kyrkollistorlsk Arsskrift utgiven av kyrkohistorlska föreningen genom Oun-
nar Westin. 43.ärgangen 1943. (Kirchengeschichtliches Jahrbuch, herausgegeben
vom kirchenhistorischen Verein durch Gunnar Westin, 43. Jahrgang
1943.) Uppsala och Stockholm: Almquist & Wiksells 1944. VIII, 313 S.
gr. 8"= Skrifter utgivna av kyrkohistoriska föreningen 1, 43.
Das Jahrbuch beginnt mit zwei Aufsätzen zur Birgitta-Forschung: Cand.
theol. Sara Ekwall aus Lund bespricht drei Briefe aus italienischen Archiven,
deren einer von ihr als von Birgitta und ihrer Tochter Katharina Ulfsdotter
(beide weilten damals in Italien) herrührend, nachgewiesen wird, deren zweiter
von Francesca Papazzuri stammt, und deren dritter Giovanna Buondelmonti
zur Verfasserin hat; alle drei Briefe wurden an Frau Lapa Aciaiuoli gerichtet,
mit deren Familie die Schweden befreundet waren (der dritte Brief wird im
Original und in schwedischer Übersetzung abgedruckt). — Lic. phll. J. Ham-
marström in Uppsala sieht mit Gründen einen Einfluß Birgittas auf die Auflösung
der Union zwischen Schweden und Norwegen im 14. Jahrhundert als
gegeben an. — Der Oberpfarrcr Lic". theol. Emil Peterson aus Vittinge bringt
eine längere Abhandlung über Isaac Rothovlus, Erzbischof von Abo, den er
als Bußprediger, besonders aus dem AT und als Verfechter der Kirchenzucht
zeichnet. — Dozent David Lindquist in Lund steuert eine Oeschichte des
„Kleinen Gebetbuches" bei, das dem schwedischen Oesang-und Evangelienbuch
beigefügt zu werden pflegt (seit dem 16. Jahrhundert). Diese Abhandlung ist
von wesentlicher Bedeutung für die Gebetsforschung. Die schwedischen Gebete
im „Kleinen Gebetbuch" stammten zumeist aus deutschen Andachtsbüchern
— bis die Ausgabe 1920, erst recht 1941 die deutsche Tradition zugunsten
der „allgemein-kirchlichen" und auch der neuzeitlichen Linie abdankte.
— Lic. theol. Gunnar Dahmen berichtet über den Versuch der schwedischen
Regierung Ende des 18., Anfangs des 19. Jahrhunderts, die Theologiestudenten
zum gleichzeitigen Studium der Medizin zu verpflichten, damit Volksärzte in
den Weiten Schwedens vorhanden wären (der Pfarrer soll Arzt sein, Arzte
sollen Pfarrer werden, ja Juristen sollen Arzte, Arzte Juristen sein). Die
schwedischen Mediziner waren für den Vorschlag, die Theologen meist dagegen
(die eigentliche theologische Seite des Problems berührt aber der Verf. nicht). —
Cand. phil. Ingrid Johansson, Uppsala, untersucht die Oenealogie der Flügel-
altarblldcr des Hochaltars im Dom zu Strängnäs, mit dem Resultat: keine
deutschen Einflüsse, sondern holländische, näherhin Haarlemsche. — Der
Herausgeber, Prof. Gunnar Westin, Uppsala, tritt in einem Aufsatz über den
Erzbischof Nicolaus Olai und die sog. D-Quelle zur Kirclienversammlung in
Uppsala (1593) gegen die Hochschätzung dieser Quelle auf; folgt man Westin,
so kann man den berühmten, dem Erzbischof zugeschriebenen Ausruf nach
erneuter Annahme der Augustana auf der Uppsala-Synode „Nun ist Schweden
ein Mann geworden und wir haben alle einen Herrn und Gott" nur noch mit
dem Beisatz anführen: „nach einem Berichterstatter" oder: „nach einer
Quelle" u. ä. (Hingegen Prof. Hilding Pleijel, Lund, tritt für die Echtheit des
Ausrufs und so für die Zuverlässigkeit der D-Quelle ein.) — Cand. theol. Sver-
ker Olander, Uppsala, beschreibt die Briefe Axel Eurens in der Euren-Snellman-
schen Sammlung in Uppsala; die Briefe haben reichen biographischen und zeitgeschichtlichen
Inhalt (Euren 1803—1879, im Lehramt und im geistlichen Amt
tätig). — Dr. theol. Nils Roden, Stockholm, veröffentlicht einen Teil der
Reisebriefe des Herrenhutischen Lutheraners Adolf Sten in deutscher Sprache
(die Reisen in Finnland und Schweden betreffend). — Es folgen Buchbesprechungen
.
Wertingen Leonhard Fendt
Juhlakirja. Suomen Kirkkohistoriallisen Seuran täyttäessä 50 vuotta.
Festfkrift tili Finska Kyrkohistoriska Samfundets 50 ärs högtid. (Toimitt.:
Martti Ruutu.) Helsinki:Suomen Kirkkohistoriallisen Seura 1942. 179 S.,
1 Taf. 4' Suomen Kirkkohistoriallisen Seuran. Toimituksia. Finska
Kyrkohistoriska Samfundets Handlingar. 46.
Diese Festschrift vermittelt dem Leser ein eindrucksvolles Bild der
kirchengeschichtlichen Forschung in Finnland. Ilmar Salomies schrieb
(S. 9—95) die Geschichte der finnischen kirchenhistorischen Oesellschaft und
ihrer Arbeit. Gegründet 1891 begann die Oesellschaft ihre Arbeit 1892; ihr
Zweck ist die Vertiefung der kirchengeschichtlichen Erudition und deren Ausbreitung
in weitere Volkskreise. Erster Vorsitzender war der damalige Professor
der Kirchengeschichte und nachmalige Bischof Hermann Räbergh; am
meisten trug zum Fortschritt der Oesellschaft der Kirchengeschichtsprofcssor
und spätere Bischof Jaakko Gumerus bei, auch der Staatsrat Palmen, Professor
für nordische Geschichte. Die Veröffentlichungen der Oesellschaft (finnisch
, schwedisch, einige auch deutsch) sind Quellenveröffentlichungen und
Untersuchungen, gewidmet vor allem der finnischen Kirchengeschichte, besonders
der mittelalterlichen, aber auch den Erweckungsbewegungen. Seit 1938
wurde bei allen Veröffentlichungen eine Zusammenfassung in deutscher Sprache
gegeben. — Den zweiten Teil des Bandes nehmen Aufsätze über die bedeutendsten
Forscher in der Kirchengeschichte Finnlands ein. Über Porthan (1739—
1804) schreibt Jalmari Jaakkola; Porthans Hauptwerk ist das Chronicon
episcoporum Finlandensium von Paul Juusten. Von den beiden Tengström,
Jakob (1755—1832) und Johann Jakob (1787—1858) berichtet östcrbladh;
Jakob, ein Schüler Porthans, schrieb über den Bischof Terserus und den Bischof
Rothovius und gab Urkunden zur Kirchengeschichte Finnlands heraus. Sein
Neffe Johann Jakob, Philosophieprofessor, handelte von den beiden Oczelii.
Marttl Raath stellt Akiander (1802—1871), Räbergh (1838—1920), Leinberg
(1830—1907), Cederberg (1852—1915), Pajula (1856—1918) und Ells Bergroth
(1854—1906) dar; Akiander erforschte die Oeschichte des Schulwesens
und gab 7 Bände Quellen zu den religiösen Bewegungen in Finnland heraus;
Räberghs Hauptverüffentlichung waren 2 Bände Theologiegcschlchte, die
Theologie an der Universität Abo betreffend; Leinberg edierte Quellensamm-
lungen, von seinen Untersuchungen ist die Finnische Klostcrgeschichtc am bedeutendsten
; Cederberg behandelte die finnischen Bibelübersetzungen u.a.;
Pajula das 15. und 16. Jahrhundert, den Pietismus und Herrenhutismus;
Bergroth aber gab 1892 die erste umfangreiche und zusammenhängende
Kirchengeschichte Finnlands heraus, 1902 eine völlige Neuauflage unter dem
Titel „Suomen Kirkko". Dem Ad. Neovlus (1858—1913) widmet Malinicml
seinen Artikel; von Neovius stammt die Chronngraphia Scandinavlae, da»
skandinavische Mittelalter betreffend. Nimmt man aus dem „Jahrbuch der
finnischen kirchenhistorischen Gesellschaft" I93Ü—1940 (Helsinki 1941) den
Aufsatz von Wallinheimo „Aus dem Leben der Theologischen Fakultät an
der Universität Helsinki vor 50 Jahren" hinzu, so wird man gut in die finnische
Theologiegeschichte, besonders die der Kirchengeschichte, eingeführt.
Wertingen Leonhard Fendt
Siemen, Luise- Die schleswig-holsteinischen Frauenklöster in ihrer geschichtlichen
Entwicklung und geistigen Struktur. Ein Beitrag zur lleimat-
geschichte. Dlss. Kiel 1940. 64 S. gr 8*.
Die Schrift erfüllt die Erwartungen, die der Titel weckt,
nur in geringem Maße. Der das Mittelalter behandelnde
i. Hauptteil bietet für diesen Zeitraum das wichtigere historische
Material, meist chronologisch aufgereiht, zur Geschichte
der Klöster Preetz, Itzehoe, Uetersen, Schleswig auf dein
Holm, Reinbek und der kleineren Schwesterhäuser Plön,
Neuinünster und Neustadt. Eine weitergehende Bearbeitung
des Materials nach den mancherlei Problemen z. B. kultus-
geschichtlicher, rechtsgeschichtlicher und wirtschaftsgeschichtlicher
Art, die eine Klostergeschichte aufgibt, ist kauiO
versucht. Der 2. Hauptteil bringt die Refonnation.sgeschichte.
Der 3. Hauptteil, der sich mit der Geschichte nach "der Reformation
beschäftigt, ist leider am dürftigsten ausgefallen
(3V1 Seiten!). Und gerade hier wäre eine tiefer eindringende