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Ausgabe: | 1944 |
Spalte: | 145-150 |
Autor/Hrsg.: | Ficker, Johannes |
Titel/Untertitel: | Zur Geschichte der frühchristlichen Kunst 1944 |
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Uljcoiogtfdje ittctaturjcttuug
jBonatefdjrift für öas gefamte bebtet btv Cijeologte unD Heitgtonsujtflenfdjaft
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Bereinigt mit Dem tJT^eologtfdjen Itteraturblatt
Unter Mitwirkung; von Prof. Dr. Gustav Men sc hing, Bonn, und Prof. D. Ernst Sommerlath, Leipzig
herausgegeben von Lic. habil. Kurt Aland, Berlin
Mit Bibliographischem Beiblatt, bearbeitet von Bibliotheksrat Lic. Erwin Steinborn, Berlin
Jährlich 12 Nummern — Bezugspreis halbjährlich RM 11.25; mit Bibliographie halbjährlich RM 22.50
J. C. HINRICHS VERLAG/LEIPZIG UND GOTHA
NUMMER 7/8
Spalte
Zur Geschichte der frühchristlichen
Kunst. Von Johannes Ficker......145
Zur Kirchengeschichte Ostdeutschlands
Von Walter Wendland..........149
Auer: Die Entwicklung der Gnadenlehre in
der Hochscholastik (Geyer)........165
Bax: Het Prolestantisnie in het bisdom Luik
en vooral te Maastricht (Köhler).....171
Bettini: Frühchristliche Malerei (Ficker) . 145
D i ec k in ey e r: Mansfeld als Lutherstadt
(Clemen)..................171
Ficker: Das Bekenntnis zur Reformation
im Straßburger Münster (Wolf)......170
Gerleman: Zephanja (Hernnann).....161
H a j a b ä t s: Arpädhäzi szent Erzsebet hagyo-
manya a nemet irodalomban (Rost) .... 167
Hansen: Kejser Karl V og detskaudinaviske]
Norden 1523 — 1544 (Jörgensen).....}l73^
— Povl Heißesens histor. Forfatterskab (Ders.)l
Hasse: Der Flügclaltar (Förster) .....181
Hessen: Piatonisinus und Prophetismus
69. JAHRGANG
Spalte
(Hcmpel)..................158
H ö r m a n n : Kathedralen in Frankreich unter
deutschem Schutz (Ficker).........180
Joosen: De bceldspraak bij den Hl. Basilius
den Grote (Engberding).......164
Junker: Der sehende und der blinde Gott
(Roeder)..................156
Käl Iström: Medeltida kyrksilverfian Sverige
och Finland förlorat genom Gustav Vasas
konfiskationer (Schmidt)..........173
Kristensson: Nietzsches etiska äskädning i
dess relation tili KristendomensEthos(Rosen) 185
L e u b e: Deutschlandbild u. Lutherauffassung
in Frankreich (Clemen)..........170
Lindhardt: Danmark og Reformkoncilierne
(Schmidt)..................166
Lundberg: La Typologie baptismale dans
l'ancienne Eglise (v. Campenhausen) . . . 163
Lundström: Studien z. lateinischen Irenaus-
Übersetzung (v. Soden) ...........162
Machek: Slav. rarog^l .Würgfalke' und sein
mythologischer Zusammenhang (Deeters) . 157
JULI/AUGUST 1944
Spalte
Die Politik Maximilians 1. von Baiern U. seiner
Verbündeten 1618-1651 (Lerche) .... 177
Mietzschke: Heinrich Milde (Spuler) . . 179
Midville: Vers une Philosophie de l'esprit
ou de la totalite (Platzhoff-Lejeune) . . . 188
Mulders: Geeit Groote en het huwelijk
(Köhler) .................. 107
Nietzsche: Werke und Briefe (Zeltner) . 184
011 o - D o i n: Das islamische Iznik (Weigand) 181
Petrocchi: La restaurazione (Bastgen) . . 174
Raabe: Das Erlebnis des Dämonischen in
Goethes Denken und Schaffen (Schultz) . 187
R i chel: Het Kerkbegrip van Calvijn (Weber) 171
Ritter: Luther. Gestalt u. Tat (Köhler) . . 168
Schleiermac Ii er: Dialektik (Mulert) . . 182
S wob oda: Barock und Gegenreformation
(Ficker)................... 179
Tiecke: De werken van Geert Groote (Köhler) 16T
Vries: Altnord. Literaturgeschichte (Mohr) 155
Zur Theologie Luthers (Althaus)...... 169
Mitteilungen.................. 189
Zur Geschichte der frühchristlichen Kunst1
Von Johannes Ficker t» Halle S.
Die italienische Originalausgabe trägt den Titel Pittura ' das ganz anders geworden. Mit großem Eifer wird seit Jahrdelle
Origini Cristiane. Der in der deutschen Übersetzung ! zehnten die gesamte römische Kunst von den klassischen
angehängte Untertitel wird daher so zu verstehen sein, daß die ! Archäologen untersucht und die frühchristliche Kunst, auch
Einbeziehung des Mittelalters (bis in das 14. Jh.) nur als | durch das Licht wertvollster Funde erhellt, hat durch die
Anhang gedacht ist. Das bestätigt auch das Vorwort, das mit j archäologisch-kttnstgeschichtliche Forschung, insbesondere für
der Frage nach dem Ursprünge der christlichen Kunst be- ! die nicht ausreichende stilgeschichtliche Betrachtung eindrin-
ginnt und das mit überscharfen Worten die beiden extremen 1 gende Förderung erfahren. Das tritt für die Origini, also
Gegensätze des Problems kennzeichnet, zu denen er sich in zuvörderst der ersten vier Jahrhunderte, hier im Texte in die
inhaltlich verschiedener Bestimmtheit in Widerspruch setzt, in : Erscheinung in den stilistischen und chronologischen Fest-
Gegenstößen gegen beide das Pendel weit über das Wirkliche ' Stellungen und in der einordnenden Verknüpfung der christhinausstoßend
: sowohl gegen die „kanonische christliche Archäo- ! liehen Denkmäler mit den außerchristlichen, deren Charak-
logje" — darunter ist wohl der vor kurzem verstorbene Joseph j terisierung beinahe mehr Raum einnimmt als die jener. Das
Wilpert zu verstehen; doch sollte der Vf. wissen, daß dieser i Ergebnis ist, daß sich in dieser Zeit „der allmähliche Über-
um Sammlung und Wiedergabe der Denkmäler überaus ver- gang von einer realistischen Kunstsprache zu einer wirklichdiente
Archäolog in deren Deutung und Bearbeitung auch ' keitsjenseitigen Ausdruckskunst" voltzieht (S. XIII), was in
in den mit ihm zusammengehörigen Kreise vielfachen starken , drei Ausschnitten in der Einleitung geltend gemacht wird
Widerspruch gefunden hat — als auch gegen Strzygowski, 1 (wobei die Tafeln in knappster Erwähnung einbezogen wer Jen):
dessen uferlose Rastlosigkeit gewiß kein festes Gestade sicherer der Dekoration als der „Umsetzung" des Raumes (hier sei an
Grundlegung hat finden lassen, die aber doch nicht mit bloßer ; die immer noch wertvolle Schrift von Portheim, Über den
Verurteilung abgetan werden kann. Es ist, woran zu erinnern < dekorativen Stil der altchristlichen Kunst, 1886, erinnert)*,
mir nicht unnötig erscheint, noch gar nicht so lange her, der Erzählung als der „Umsetzung" der Zeit und dem
daß die römische, zumal die' spätrömische Kunst von der | Bildnis.
klassischen Archäologie wie ein Stiefkind behandelt wurde , Das Hauptanliegen des Vfs. ist die Ausschaltung des
und daß die christlichen Denkmäler, auch bei Ausgrabungen Ostens (mit besonders eingehender Ablehnung eines bestim-
geradezu eine Zurücksetzung erfuhren. Es erklärt vieles nicht menden syrischen Einflusses): „Kein einziger wesentlicher Sach-
nur bei den Angegriffenen, sondern auch in der gesamten wis- verhalt der frühchristlichen Kunst ist vordem im Osten nach-
senschal'tlichen Arbeit der christlichen Archäologie, daß dieser J weisbar" (S. V>, und die Statuierung allein des reichs.-
damit der sichere archäologische Unterbau fehlte. Doch ist römischen Charakters der Ursprünge der christlichen Kunst.
-- ; Diese reichsrömische, darum auch die altchristliche Kunst
1) Bettini, Sergio- Frühchristliche Malerei und frühchrist- hat ihre stärkste Wurzel nach dem Vf. im Altitalischen; ihr
lieh-römische Tradition bis ins Hochmittelalter (Pittura delle reifstes monumentales Werk ist die Trajansäule; aus ihrem
ori.rjni Christiane fdtD Wien: Deuticke 1943. LIX, 130 S. m. 10 Textabb., realistischen erzählenden Stile „entwickelt sich das innere Wesen
130 Taf. gr. 8°. Lv. RM 12—. der christlichen Bilderzählung"; nur so etwas wie die Trajan-
145 146
ÜrB.TÜB.
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