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Ausgabe:

1943 Nr. 3

Spalte:

116

Kategorie:

Praktische Theologie

Autor/Hrsg.:

Fehrle, Eugen

Titel/Untertitel:

Deutsches Volkstum im Elsass 1943

Rezensent:

Wolf, Georg

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Seite 1

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115 Theologische Literaturzeitung 1943 Nr. 3 i 116

Asmussen, Hans: Christlicher Gehorsam. Vom dankbaren Be- phologischen Zeitbedingtheit, und der Herausgeber weiß

kenntnis zu Gottes Oiite. 16 Andachten. Berlin: Furche-Verlag 1941. ja selbst von dem Olailbensauftrag, die Botschaft SO ZU

(78 S.) kl. 8° = Die Bücher d. neuen Lebens 12. geb. RM 1.40. eigen zu inachen, daß sie uns „die Türen aufschließt

Es ist ein gesegneter Gedanke, den Gehorsam zum zu noch verborgenen Geheimnissen." Sollte das aber

Glaubensthema zu wählen in einer Zeit, die darin ihr nicht auch gegenüber E. Hirsch gelten? — Das Büchlein

eigenes Gesetz findet. Mit einer bloß religiösen Para- wird uns helfen in der Besinnung auf das Eine, worin

phrase des Zeitgeschehens wäre ihr nicht geholfen. Viel- wir wieder Gebende sein sollten im Streit der Geister

mehr wird Gehorsam zu dem inneren gläubigen Ja im Religiösen. Es ist eine wirkliche Wohltat, wieder zu

als einer reinen Notwendigkeit, worin sich die Freiheit den Quellen und dem reinen Offenbarungsgang des

der Kinder Gottes bewußt wird. Asmussen bietet An- Glaubens zurückgeführt zu werden,

dachten, die bei aller Kürze tiefe, fromme Gedankenfüh- Jena Erwin Langner
rung bieten: Heilung führt zum Gehorsam — Gnade

ist genug — Du sollst Gottes Nachfolger sein — Fritsch, Heinrich: Gespräche mit Gott in Tagen der Krank-

Die Güte macht uns willig — Trost macht gehorsam - he,t- Biburg i. Br.: Herder 1941. (IV, 116 S., l Titelb.) kl s».

Gehorsam ist offene Bereitschaft — Der Gehorsame c . ., . ..... „ . . IIKv,l'M-. -

wird zum Priester . . ., opfert Dank . . ., leistet Für- Dem Spiritual vom Kolner Pr.estersemu.ar I ritsch,
bitte . . ., lernt das Staunen . . . Gehorsam gipfelt in ^ar es darum zu tun für Kranke, die am ordentlichen
der Anbetung. Gerade wer Ausmussens Seelsorgebuch Gottesdienst nicht teilnehmen können, ein Bctracl.tungs-
kennt, ist dankbar jetzt für diese warmherzige, seelsor- budl m schreiben das eine Art von religiösem Vade-
gerliche Nähe. Der Ernst heutigen Geschehens wächst mecum fn S?1L '» kurze» faßlichen Gedankengaugen
reliefartig aus stetem Glaubensgrund hervor. Worte von «£d katholischer Glaube und Dogmat.k in Zwiegespra-
bildhafter Prägsamkeit, die in jede kommende Seelsorge dl,e" zwfclie» dem Herrn Jesus Christus und der Menübergehen
werden: .Verlorenheit ist schon schlimm ge- SÄ,LSS2S^ P^c Ä" S gT+'ß Ä*
nug aber die Verlorenheit weglügen, das ist erst recht geschrieben und das Vorhaben ist echt chnst-
Ver orensein' . . . Jetzt will Gott an Menschenseelen ':c.her ^elenwanl entsprungen und doch wirkt die Ausetwas
tun. Jetzt bereitet Gott sich vor, Menschen den ^'»»g w'r den H€ITn ;>f crh:,lh des
Mut zu geben, daß sie an den Herrn der Not und an NT. schriftlich fixierte Worte sprechen hören Den
den Heiland der Sünde glauben' . . . ,Ein Mensch, der Herrn von Seite zu Seite wie einen Kommentator zu
sich Gott ergibt, findet Gott bereit. Gott is für ihn e,;"f r katholischen La.enclogmatik reden zu boren, ist
da' . . . .Wenn Gott dich mit seiner Liebe trifft, dann ; nur fur den Protestanten eine erhebliche Zumußt
du ihm schon ein Gebundener werden. Und willst i llulUll,g-

du nicht ein Gebundener seiner Liebe sein, dann mußt z- zt m Wehrdienst W. Lemke

du ein Gebundener seines Zornes sein. Aber gebun- : Deutsches Volkstum im Elsaß. Berlin :

den bist du in jedem Fall. Gott tändelt nicht' . . . ,Es Diinnhaup,Sg41. (54 s„ 4 Ta,) 8o = Schriften d. OtTt

ist Vielmehr SO, daß schlecht geglaubt Wird, WO man f. aulienpolit. Forschg. u. d. Hamb. Inst. f. auswärt. Politik. H. 92. RM 2—.

schlecht gehorcht' Dieses neue wieder u. bescheidener Dje Schfift

würdiger Aufmachung sich bietende Büchlein aus der [n :iUemanUcll.trailUistllcr' ,,rägunjf aufwcist> wic äie sicn am .
Reihe der Furche-Bucher des neuen Lebens füllt eine zen oberrhein zeigt. Sie weist dies nach /.mächst an der Mund-
Lücke m der heutigen Erbauungsliteratur. art, dem Hausbau (altdeutsche Bauart überhaupt) und der Volks-
Jena Erwin Langn er tracht (reiche Mannigfaltigkeit bei gleicher Grundform i;n Elsaß

und in Kaden). Weiter sind auch Sitte und Brauch nicht minder

Auferstehung. Eine Botschaft u. ihr Widerhall. Berlin: Eckart-Ver- *■*■*■ Germanische Bräuche und Vorstellungen haben sich mit
lag 1940 (203 S) 8° RM 2 85 : ""''stlichen verbunden oder wirken in gewissen Volksbräuchcu nach,
tr Iii Lu • • — * ..»««*.' : wie an einzelnen Beispielen (so Weihnachtsbaum und Maien) ge-

K Ihlenfeld bietet in einem neuen Eckartbuchlem /t,,,t wjnJ EM ,J s)ch ^ Volkgtun] aud, .„

eine feinsinnige und gemutreiche Anthologie von Be- dcr OeachicMe erhallen. Aber der ürad des DeutachbewuBtaeina,

richten, Zeugnissen und Glaubenserfahruiig der Aut- machten wir hinzufügen, hat doch sehr gesch wankt und die l'ran/ö-

erstehung: Die Botschaft — Die Betrachtung (H. Flügel, : ■lache Herrschaft hat weit mehr als nur eine Überfremdung hervorge-

H. W. Seidel, R. A. Schröder) Die Stimme der Kirche rufen. Beim Zitieren von Ed. Reuß' Artikel von 1838 „Wir reden

(Urkirche, Ostkirche, Brüderkirche) — Widerhall durch 1 deutsch" wird oft vergessen, daß darin auch steht, wie schon

alle Zeiten (von Luther, Hamann, M. Claudius Über *• Bdltie« hervorgehoben hat: „Politisch gesprochen, sind wir Fran-

Kierkegaard, Blumhardt, Rittelmeyer, F. Naumann bis zosen und w,,llen « bleiben. Das deutsche Staatswesen würde uns

K. Heim, P. Althaus, aber auch Ph. O. Runge, H. Stef- , "fch;< . ■'«**« f <ReuJ «« „»'»f*™ ni,clrt,

t a a c*„:„^u„^™ r»;m;+^; u««.Ji.m.raucH Grunder der Erwin»). Diese für das Elsaß bezeichnende /wie-

fens, A. Stolz A. Strußberg Dmiitn Mereschkowski, altij,kcit zwigchen Volkslum und staa,,1)evvuntscin hat (chofl 1870

Kriegsbricie gelallener Studenten) - Widerhall der Dich- dic 0tmttMmtog dcr Nasser erschwert und macht sich auch jetzt,

tung. Welche Wirklichkeitserfahrung im Auf erste- nach zw*ruig}lkrig*' Franzoaenhemchaft, wieder geltend. Die

hungsglailben liegt doch im deutschen Liedgut! Uber innere Qewinmrng der Elsässer fordert eine Einfühlung in die kom-

welche Positionen verfügt christlicher Glaube! Zll welch pürierte elsässische Seele. So scheint uns der Verfasser etwas zu

bildhafter Gestaltungskraft und innerer Bereicherung optimistisch zu sein. Die Schrift aber, durch Abbildungen in ihrer

führt reiner Auferstehungsglaube, der sich in dieser 1 These gut unterstützt, kann, auch weiteren Kreisen als Einführung

Zusammenstellung ganz unbelastet gibt von theologischer | in ein aktuelles Problem nur empfohlen werden.

und problematischer Glaubenshaltung. Die Auswahl ist Strafiburg (EU.) Oeorg w.->if

keineswegs einseitig, weil hier die Auferstehung als reine

Wirklichkeitserfahrung erfaßt sein will. Man vermißt ■«ecwwciE'rcciwc^ii <lt

zwar auch Zeugnisse aus kritischer Geschichtsdeutung, MJSSlOnlb w ISbhlS(,H I r I
aber deren positiver Gehalt wäre wohl in diesen kurzen

Einzelzeugnissen nicht erreichbar gewesen. Die Tragik Weist, Hellmut: Die Theologie des Missionars Bruno Gut-
jeder kritischen Glaubenshaltung: über dem, was uega- 1 mann in kritischer Beurteilung. Diss. Halle (Saale) 1<M1 : Ostdt.

tiv gesagt werden mußte, zu wenig dem positiv ewig Druckerei u. Verl.-Anst. 1941. (l 03 s.) 8°.

Gültigen nachgegangen zu sein! Allerdings hätte J. Die vorliegende Arbeit sucht zuerst einen Überblick

Wittig nicht fehlen dürfen, der gerade von den Be- über Gutmanns Gedankengut zu geben, bespricht es dann

gegnungen des Auferstandenen im österlichen Menschen vorn ethnologischen Gesichtspunkt aus, prüft OutmaniM

so viel zu sagen hat. Nur im Nachwort wird der Heraus- Schriftauffassung und Luther-Verständnis, stellt dann

geber sich selbst untreu in seiner, in diesem Zusammen- Gutmanns Lehre von den urtümlichen Bindungen den

hang nicht nötigen Kontroverse mit E. Hirsch. Die form- entsprechenden Darlegungen von Althaus und Brunner

brechenden Kräfte der Auferstehung spotten jeder mor- gegenüber, um eigene theologische Gedanken über Schöp-