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Ausgabe: | 1943 |
Spalte: | 65-70 |
Autor/Hrsg.: | Kittel, Gerhard |
Titel/Untertitel: | Rom und die Christen im ersten Jahrhundert 1943 |
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JHonatsfdjrtft für öas gefamte bebtet Der Cijeologte un& ISeltgtonstotffenfdjaft
Begründet von Emil Sihürer und Adolf von Harnack
Unter Mitwirkung von Professor Dr. Gustav Men sc hing, Bonn
herausgegeben von Lic. habil. Kurt Aland, Berlin
Mit Bibliographischem Beiblatt, bearbeitet von Bibliotheksrat Lic. Erwin Steinborn, Berlin
Jährlich Ii! Nummern — Bezugspreis mit Bibliographie: halbjährlich RM 22.50 (ohne Bibliographie halbjährlich UM 11.25)
J. C. HINRICHS VERLAG/LEIPZIG
NUMMER 3/4 _68. JAHRGANG_MÄRZ/APRIL 194H
Spalte Spalte! Spalte
Rom und die Christen im ersten Jahr- der Krankheit (Lemke) ..........llöjl.ekkerkerker: Römer 7 und Römer 0 bei
hundert. Von Gerhard Kittel...... 65|Das Gützenbuch Küäb al-asnäm des Ibn Augustin (Michel)............. 95
Arbeiten zur Kirchengeschichte Ost- al-Kalbl (Heffening)............ 83 Lu t h er: Vierzehn Tröstungen für Mühselige
deutschlands in der Neuzeit. Von jGröber: Der Mystiker Heinrich Seuse
Walter Wendland.............. f>o| (Bornkamm)................ 95
G Ummerns: Michael Agricola (Bornkamm) 99
Die Amerbnchkorrespondenz (Giemen). . . . lOllHeuer: Begierdewollen und Erkenntnis-
Asmussen: Christi. Gehorsam (Ijmgiier) . 115| wollen (Schmidt)..............107
Auferstehung (Langner)............ 11 5|H i e 10 11 i m u s: Das Hochstift Basel im aus-
Balscheit: Alter und Aufkommen des gehenden Mittelalter (Staehelin)...... 98
Monotheismus in der israelitischen Religion iKathol. missionsärztlicheFürsorge(Schomerus) 119
(Mühlenbrink) ............... 87
B a r n i ko 1: Das Diakonenamt als das älteste
Leib- und Scelsorge vereinende Amt der
Gemeinde (Schneider)........... 95
Bijbelsch Woordenboek (Rost)........ 84
S. Clementis Roinani epistula ad Corinthios
(v. Soden).................. U
D e h n h a r d t: Die Metaphorik der Mystiker
Meister Eckhart und Tauler in den Schriften
des Rulman Memrin (Kocpp) .... 97
Kecs: Der Götterglaube im Alten Aegypten
(Otto).................... 79
Konfirmation (Docrtie)............114
Kortleitner: Quid sanetitas in vetere
testamento valeat (Rost).......... 86
K r u d e w i g: Vom Stand der Psychologie des
Oeffihls und von ihrem bleibenden Ertrag
(Haugg)...................111
K y m e u s : Des Babsts Hercules wider die
Dcudschen (Giemen)............104
Dibelius: Rom und die Christen im er- ILarenz: Hegelianismus und preußische
sten Jahrhundert (Kittel).......... 65! Staatsidee (Buschtöns)...........108
Pehrle: Deutsches Volkstum im Elsaß (Wolf) 116|Lä u bi n: Studien zum Irrationalitätsproblem
Fritsch: Gespräche mit Gott in Tagen (Schmidt)..................110
und Beladene (Althaus)..........101
Mensch ing: Kastenordnung und Führer-
tum in Indien (Merkel).......... 83
Neu mann: Studien zum polnischen früh-
reformatorischen Schrifttum (Rhode) ... 103
Reuss: Matthäus-, Markus- und Johannes-
Katenen (Klostermann)........... 89
Sa i n i o : Semasiologische Untersuchungen
über die Entstehung der christlichen Labilität
(Matzkow).............. 9}
Schulz: Psalmen-Fragen (Mühlenbrink). . 85
Spranger: Schillers Geistesart (Wenning) 105
Weber: Geschichte des Katechismus in der
Diözese Rottenburg von der Attfkläiungs-
zeit bis zur Gegenwart (Fendt)......111
Weist: Die Theologie des Missionars Bruno
Qtitmann In kritischer Beurteilung (Knak) 116
Mitteilungen..................119
Neue Dissertationen.............121
Neue Bücher.................|2o
Rom und die Christen im ersten Jahrhundert'
Von Gerhard Kittel, z. Zt. Wien
Die Studie von Martin Dibelius führt in mehrfach - auf negative Stellung zum Staat angelegten Grundan-
daukeuswerter Hinsicht die von Stauffer, Eck, mir selbst sätze und der sich immer steigenden Vergewaltigungen
und andern geführte neuere Erörterung (vgl. auch Th. und Verfolgungen die Christen nicht zu Staatsfeinden
L. Z. 1942, Sp. 154—160) über die Stellung des frühen wurden. Es ist deutlich, daß ü. und ich beide Fraaen
Christentums zum Staat weiter. Sie behandelt auf christ- dezidiert entgegengesetzt sowohl stellen als auch 1>e-
licher Seite vor allem: Jesu Zinsgroschenwort, Rom. 13 antworten. Der Ausgangspunkt ist die entgegengesetzte
(beides in kurzer Skizzierung), 2. Thess. 2,6 ff. (der Interpretation des Jesuswortes, dagegen ist kaum kon-
Katechon ist nicht auf das Kaisertum zu beziehen, son- trovers, in welcher Richtung das apostolische und nachdem
in apokalyptischer Unbestimmtheit zu lassen), 1. apostolische Christentum ging. Während für meine Sicht
Petr., 1. Klein, (am ausführlichsten), Off. Job., Ausblick der Dinge die im wesentlichen positive Haltung der apo-
auf Apologeten und Tertullian. Instruktiv ist, wie das stolischen und nachapostoltschen Zeit aus dem von den
aus den christlichen Autoren gewonnene Bild von dem Christen tradierten und beachteten Jesuswort sich orad-
andern Lager her ergänzt wird, durch Hinweise auf die linier ergibt, muß I). begründen, warum der Weg" des
bei Sueton und Tacitus, Epiktet und Marc Aurel wirk- Christentums die, wie es ihm scheint, dem Jesuswort
samen Motive. Das Interesse der Schrift ist, zu zeigen: entgegengesetzte Entwicklung nahm und so ein Bruch
erstens, wie die bei Jesus nach D. — aus der es- nach der einen, ein Harnionismus nach der andern Seite
chatologischeu Grundhaltung heraus rein distanziert ab- entstand, die auf lange Sicht hin im Christentum wirk-
schätzige Stellung zu den weltlich-staatlichen Faktoren sam wurden.
im frühen Christentum unwirksam geblieben sei, wie viel- Nebenbei notiere Ich, daß die bekannte Bardische These einer
mehr, angefangen bei Paulus, eine Durchsetzung mit Deutung der jgouoiot in Rflm. 13 auf übermenschliche Mächte, die
Staatspositivistischen Traditionsclementen aus der Itel- Dibelius seihst vor Jahren erwogen hatte, auch von ihm nunnielw
lenistisch-jüdischen Paränese und Philosophie der ent- entschlossen abgelehnt und meine Widerlegung als überzeugend an-
gegengesetzten Tendenz mehr und mehr (bei Paulus *J"L l)k' Tl,ese diirf damit wöW «<WW* ad acta ge-
ist die eschatologisch Haltung neben der positivisti>chen ***
noch vorhanden) zum Durchbruch verholten habe; zwei- 1. Ich begrüße es lebhaft, daß ein so kenntnisreicher
tens, wie es kam, daß trotz der gleichfalls nach D. Autor wie Dibelius uns zwingt, die Fragen der Stellung
i) Dibelius, Martin Rom und die Christen im ersten Jes« und Pauli zum Staat neu zu überprüfen und hätte
Jahrhunderl. Heidelberg: Winter 1942. (54 s.) gr. 8° = Sitz.-Ber. nur gewünscht, daß gerade diese Teile seiner Schrift
<'• Heidelberger Akad. d. Wiss. phii.-hist. Kl. Jg. 1941 42, 2. Abh. weniger skizzenhaft ausgefallen wären. Immerhin bieten
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UrB.TÜB.