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Ausgabe: | 1943 |
Spalte: | 25-27 |
Kategorie: | Kirchengeschichte: Mittelalter |
Titel/Untertitel: | Die Traditionen des Hochstifts St. Emmeram 1943 |
Rezensent: | Dannenbauer, Heinrich |
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... i r. _.._..„ „_ir.„_« Hall -lliapnipine I" den Kopfregesten hatte Bitterauf mit gutem Qnmd ..eine
ebne täte. Im Papyrus erkennt "tan nii. daBa gemeine stetiKket« ;ier Formulierung angestrebt, die sofort erkenne«
Weisheit des Lebens und der Erfahrung zum.besten ^ M sjch ,„„ Schenkung, Tausch, Kauf u«w. handele,
gegeben wird, unter Berufung aut bolon, VTeueicra (q dcr vorKegeadeil Ausgabe vermißt man diese Stetigkeit sehr
Pythagoras und sicher Piaton und Aristoteles, uie ad- ; (vgl etwa nr 28 mit 30j 38_42, 177 usvv), Di(; Inhaltsangaben
biklung zeigt, wie sehr die Schrift verblaßt und zerstört j siml nic|lt immer vollständig und fehlerfrei (Nr. 17. 145. 1-17. 151.
ist; Verbesserungen können nur am PapyrUS selbst ge- j 166). Ortsnamen, deren Erklärung nicht sicher ist, sollten mit
Wonnen werden. Die letzten Jahre haben für Philon | einem Fragezeichen im Kopfregest versehen sein (Nr. 153. 171. 102).
manche neue Zeugen eingetragen; binnen kurzem wird Die StandeabezeichMmg der Tradenten (nobilis usw.) wird ganz
K. Stahl8Ctimidt in der Zeitschrift AegyptUS Papyrusfrag- willkürlich behandelt; bald erscheint sie im Kopfregest bald nicht
mente veröffentlichen die wahrscheinlich aUS einer Schrift (Nr- 33- 34. 4Q. d0. 57. 38 usf. In f>8 erscheint „edel" zu Unrecht
menleverottentiRnen ait wdiiibciici. R -f . im Regest, in 69 fehlt es). Mit der Bezeichnung „Dlenstmmn"
Phikms stammen. Unter den ptolema.schen Brieten und ^ ^ ^ lini„egan,cn (Nr. V. 87. usw;,
Urkunden nimmt eine Quittung tmer eine z.aniung an Wenn (Jer AuttWlttngaort ln der Urkunde verzeichnet ist, gehört er
den Idioslogos vom 12. o. 158 V. Chr. den obersten auch neben das Datum ins Kopfregest. In Nr. 6. 10. 14. n. 20.
Rano- ein, denn sie ist inhaltlich wichtig tur das Ver- 45 80 U1 n3 170 feWt er Bej d€n Nuninierll l0 una 72
ständnis dieser Kasse für die unregelmäßigen Einkünfte hätte er, wie es in Nr. 100 geschehen ist, in Klammern gesetzt wen-
•des Staats; außerdem zeigt sie sich äußerlich in Qröße, den müssen. Dem Datum von Nr. 185 und 187 wäre ein Frage-
Erhaltuno- und Schrift als ein Prachtstück unter den zeichen beizufügen; dagegen sind in 186 die Klammern beim Datum
Papyri. Um die Wende des 3. zum 2. Jh. v. Chr. durchaus unberechtigt.
schreibt ein Petenupis, offenbar ein Mann mit Einfluß Au< das Kopfregest folgen die Angaben über die handachrift-
und Beziehungen, an die Priester im Fajumdorfe Tebty- «herliefen«* de. betr. Stückes und etwaige ältere Drucke.
; I- R ^oKri^f niul vn.-cirheit mit einem Eide ! Bei du'SL'n 'etzteren vermißt man die Nennung der im letzten
nlS einen BeruhlgU.lgsbriel lind VC! Siehe, t lll.t einem t C Jahr2ehnl vcr(ifk„t!,ichten Urkunden der deutschen Karolinger in den
beim Ortsgotte, er werde beim Strategen, dein Qauvoi- Mommienta Oermani*. zu den Nrn. 24 (Dipl. Ludw. D 1) und 44
steher, schon alles zum Otiten wenden, was bedenklich (dld. 44). Bei Nr ]48 fehIt Reg.csta imperii 2 1860a (DI|>1 Arn>
aussehe; im einzelnen bleibt manches unklar. Larsen »3 vorbem.). Zu 221 wäre noch miöo 12,42 Zu zitiere*-. Auf
hat überall sorgsam und umsichtig gearbeitet. Die Ab- die Erklärung der in den Urkunden genannten Ortsnamen hatte
bildungen sind eine Zierde des gilt alisgestatteten Heftes. ; Bitterauf große Sorgfalt verwandt. In der vorliegenden Ausgabe
BenUn W. S c h u hart bedauert man die vollkommene Regellosigkeit, mit der Erklärun-
; gen bald geboten, bald unterlassen werden (z. B. Nr. 3. 7. 12. 13.
usf. in langer Reihe). Ich habe nicht nachgezählt, aber wenn mein
KIRCHENGESCHICME. MITTELALTER Eindruck mich nicht sehr irreführt, dürfte wohl bei der Hälfte der
Urkunden die Erklärung der Ortsnamen fehlen.
W idemann, Josef: Die Traditionen des Hochstifts Regens- „ . Re!.ter fextgestattumr w,rkt zunächst sehr störend, daß alle
bürg und des Klosters St. Emmeram hrsg. Lfe. I. München: der Handschriften in der Sehreibung des u und v
C H Heek 1042 (XX, 288 S.) gr. 8» Quellen u. Erört. z. Bayr. < f«f- So kann man sich ständig an Formen er-
fWh N P 8 Bd RM 1290 freueB *** llvod- uirvm. cvlus- «*Ctv»i aduocatvs usw. Wozu eigent-
, " " ' " ' . 0. , . . „. ' lic"? Man beschränkt solche Unterscheidungen sonst doch auf die
In Regensburg waren das Bistum Und das Kloster Eigennamen. Und gerade hier hat es das Unglück gewollt, daß die
St. Emmeram Über 200 Jahre lang Unter der Leitung des Wiedergabe einmal verkehrt ausgefallen ist: in der Oberschrift
Bischofs vereinigt; erst gegen die Mitte des Q. Jahr- von Nr. 24 muß es nach Ausweis von Mon. Qcrm. Dipl. Ludw. D. i
Hunderts trat an der Domkirche ein Stiftskapitel ins heißen Donatio Hlvdowici, und nicht Hludouuici. Auch sonst gibt
Leben und das Kloster St. Emmeram wurde sogar erst i es Ungleichmäßigkett und Willkür. Zwar sollen Besonderheiten in der
975 unter einem eigenen Abt selbständig. Bis zu diesem Handschrift, Korrekturen, Randbemerkungen u. dgi offenbar planmäßig
Zeitpunkt sind darum die Besitztitel des Bistums und j ^^LZ^tZli,^ man vermiflt konsequente Durchführu,*.
<les Klosters nicht zu trennen Was die sehr trümmer- ' ,V ' "?k ,ch ? cllrou5t- Monumenta Paiaeogr. nach-
, L i * trennen, was uie .sein irununcr j prafen, nicht durchweg mit befriedigendem Ergebnis. Bei Nr 3
hafte Uberl.e erung aus dieser Zeit erhalten hat, 200 vermiflt man eine Angabe über die rjröBc der unleserliche', Lücke-
Urkunden, füllt die erste Hälfte der vorliegenden Neu- : Bei 5 und! 6 fehlt die in anderen Stücken verzeichnete Randbeme*
ausgäbe. Von dem Domstift gewidmeten Traditionen knng des 13. Jahrhunderts, in 44 fehlt in der l. Textzeile,
hat sich nach l)75 nahezu nichts erhalten. Dagegen nach Ausweis der Mon. Oenn. Dipl. Ludw. 152, nach dem Wort
hat man im Kloster sich eifrig Um Aufzeichnung Und i Cunctorum die Angabe, daß etwa 22 Buchstaben ausradiert sind. In
Aufbewahrung der Besitztitel bemüht; von 975 bis ins i,5t llie erste Zeile i" verlängerter Schrift geschrieben, was
13. Jahrhundert sind ungefähr Q00 Traditionsnotizen "'c rf rer,"crd '< f**0 J« Nr. 3Q3 (Vgl. MlöO 12, 37). |„
überliefert Freilich großenteils in solchem Durchem- "'w"S™SL 7°i uatenJE^<^VU*»+
ander, da» ältere Be.Vützer der Handschrift daran ver- 'ein ?, Äi^^'Ä w,e die Hand-
... ■• iv,- t. .•• . smriiir zeigi. in 2a» stellt a,ls Name des ersten Zeugen Ruodprehrt.
zweifelten, sich in diesem Wirrwarr zurecht zu linden. |„ 308 ist die Obenchrift im i)n.ck einfach weg^lawen^
(Vgl. Bretholz 111 MIOO 12, S. 13). Daran ermißt sich warum sie in 4»s in die Fußnote gesetzt wurde, habe ich auch
das Verdienst des Herausgebers, der in geduldiger und nicht zu ergrftuden vermocht, in 2«8 wären auf S. 237 noch einige
gründlicher Untersuchung iiier Ordnung geschaffen hat. Zeilen in Petit zu setzen (vgl. Nr. 2%). — in der Einleitung
Der größere Teil dieser späteren Traditionen soll in der s- x,x ({,nti s- 137> man von „chemischer Photographie")
2 Lieferung veröffentlicht werden. : gemeimt wt wohl eines der bei der Photographie von Palimpsestert
Die Ausgabe hält sich, wie es am Schluß der Vorrede heißt, **S Zj'InT' f "''n- mitfcIt;!Wmie nicht mehr «- *»"
„im .Hgememen" an die Orundsätze, die Th. Bitterauf bei der . fS vVl NoS« .. !y . .1 *s J-hthunderte
Edition der Freisinger Traditionen befolgt hat. Daß die Emlei- tele eS«J mißverstanden mit der Er-
tung sich mit einem Bericht über die Handschriften begnügt und ^",'%Lre *e Wortc s,nd ^«"zos.seh: notre bei
kurzen Angaben über ältere Drucke (diese freilich ohne Erscheinung»- vrY A 1 1 „ , , ^
jähr!), wird man nicht tadeln. Denn Bitteraufs Untersuchungen über i mit AUSIialime der tellleildeil Ortseiklärilllgeu, für
die Spezialdiplomatik wäre kaum viel Neues hinzuzufügen gewesen, die nun ein einwandfreies Und erschöpfendes Register
und für die Wirtschaftsgeschichte ergeben die Regcnsburger Tra- Wird einspringen müssen, handelt es sich durchweg
ditionen nichts, was von dem mit Freisinger Material entworfenen um Schönheitsfehler, die dein Benutzer keinen hesorT-
Biid abwiche. Was sich für die ständcgesehiihte herausholen läßt, deren Schaden verursachen. Das möchte ich ausdrück-
/eigt eine lehrreiche Untersuchung von H. Dachs in den Vcrhdl. ijch sagen. Aber eine moderne Ausgabe sollte eben hl«
< • Hht ver. f Oberpf* und Regensburg 8b, m36 S.179 ff. {„ alk Einzelheiten hinein sauber gearbeitet sein und du
icber^icÄS? <k"', CJ^rL^rde" ^H JZ HepU* ist Wer nicht der Fall. Mit einigen wSnMehrarbeS
gener MCtl ebenfalls an das von Bitterauf gegebene Muster. Frei- „-_„„ , .... . .. , * *iuv-"c" iVienraTDe«
üch, hier ,mi(! ,„an sage„: es wäre hesser gewesen, er w^e. .alle billigen Ansprüche zu erfüllen gewesen. Nicht
hätte es nicht nur „im a-llgemeineu" getan, sondern möglichst um blicken zu seihen und kleinliche Nörgelei zu üben,
genau. Denn dann hätte er eine Menge von Schönheitsfehlern habe ich hier eine Auswahl der Mängel ZUSammenge-
verm.cden, die sein mühevolles Werk jetzt verunstalten. Ich gebe im stellt, Sondern in der Hoffnung, es möchte noch Zeit
Folgenden für dieses Urteil eine Auswahl von Belegen, wobei ich sein, dal) diese Ausstellungen bei der Bearbeitung der
durchaus keine Vollständigkeit anstrebe. 2. Lieferung berücksichtigt werden und sie die ange-