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Ausgabe:

1943

Spalte:

273-280

Autor/Hrsg.:

Eissfeldt, Otto

Titel/Untertitel:

Neue Forschungen zum ʿEbed Jahwe-Problem 1943

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CiKologtfc^e JUteratut^ettung

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liesrründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack

üßerefnfgt mit öem Ctycologffdjen Xtteraturblatt

Unter Mitwirkung; von Prof. Dr. Gustav Mensching,Bonn, und Prof. D. Ernst Sommerlath, Leipzig
herausgegeben von Lic. habil. Kurt Aland, Berlin

Mit Bibliographischem Beiblatt, bearbeitet von Bibliotheksrat Lic. Erwin Steinborn, Berlin
Jährlich 12 Nummern — Bezugspreis halbjährlich RM 11.25; mit Bibliographie halbjährlich RM 22.50

J. C. HINKICHS VERLAG/LEIPZIG

NUMMER 11/12 68. JAHRGANG NOVEMBER/DEZEMBER 1943

Spalte

Neue Forschungen zum 'Ebed Jahwe-
Problem. Von Otto Eilifeldt......273

Baeumler: Bildung u. Gemeinschaft(Jelke) 298

Baron: Kirchenkunde (Heckel).......295

Barth: Die Stoa (Bcutler).........287

Bartscher: Hölderlin und die deutsche

Nation (Kalthoff)..............302

den Boer: De Allcgorese in het Werk

van Clemens Alexandrinus (Früchtcl) . . . 286
Brechter: Die Quellen zur Angelsachsen-
mission Gregors des Großen (Baetke) . . 288

Calwcr Kirchenlexikon (Usener).......294

Doerne: Christusfrage und Christuspredigt

heute (Kreszel)...............307

Erbse: Fragmente griechischer Theosophien
(Leipoldt)..............287

Farinclli: Shakespeare, Kant, Goethe (Peters) 301

G ü n s t e r: Die Christologie des Gerhoh

von Reichersberg (Landgraf)........290

H o f f in a n n : Die erste Kritik des Oekhamis-
nuis durch den Oxforder Kanzler Johannes

Luttereil (Köhler).............291

Jünger: Griechische Götter (Hertel) . . . 279
Kersten: Praxis der Erziehungsberatung

(Faber)...................306

Kiesow: Die frühere Deutsche Schule zu

Gothenburg (Heckel)............297

Kirkehistoriske Samlinger (Achelis).....296

Maurer: Die Gesetzeslehre des Paulus nacii
ihrem Ursprung und in ihrer Entfaltung

dargelegt (Dibelius)............282

Mayer: Das Gottesbild im Menschen nach

Clemens v. Alexandrien (Stählin).....285

Mensch i n g: Vollkommene Menschwerdung
bei Meister Eckhart (Naumann)......281

sPa»e! Spalte

Najdanovic: Die Geschichtsphilosophie

Immanuel Hermann Fichtes (Franz) . . . 297
Norlund: Danish churches (Strasser). . . 295
Papsturkunden in Frankreich (Lerche) . . . 292
Pcrcy: Der Leib Christi (~iö|ia XoioTurO
in den Paulinischen Homologumena und

Antilegomena (Jeremias)..........283

Petersson: Olaus Svebilius in tili ärkebis-

kopstiden (Haenchen)...........296

Pleijel: Bibeln i svenskt fromhetsliv

(Haenchen).................295

Spengler: Gedanken (Knittermeyer) . . . 305
S t e i n b e r g: Studien zu Schicksal und Ethos

bei F. M. Klinger (Knevels).........299

Winnig: Das Unbekannte (Hellpach) . . . 303

Zeitschriftenschau...............307

Neue Bücher.................311

Neue Forschungen zum Tbed Jahwe-Problem

Von Otto Eißfeldt, Halle a. d. S.

Wie die Pcrlkope Jes. 52,13—53,12 Jahr um Jahr im Kar- sind, daß es eben dadurch erschwert ist, dies alles in einer

freitagsgottesdienst aufs neue zur Verlesung kommt, so bringt konkreten Gestalt wiederzufinden. In erhöhtem Maße gilt das

auch Je«8 Jahr neue wissenschaftliche Untersuchungen her- i vom Inhalt der Jahwesprüche. Dadurch werden wir aufs

vor die bemüht sind, die um die Gestalt des verächtlicher Bestimmteste daran erinnert, daß wir nicht eine Biographie,

Krankheit und schmählichem Tod preisgegebenen Gottesknech- auch nicht nur eine Konfession, sondern eine Propiictie vor

tes von [es 53 kreisenden Fragen zu lösen oder doch ihrer ; uns haben. ... So erhält der geschichtliche Deuterojesaja den

Lösung näher zu bringen. Im vergangenen Jahr, 1942, sind ; Charakter des Vor-Bildes. ... Der Gottesknecht ist in Deu-

wenigstens drei größere Arbeiten dieser Art erschienen, von 1 terojesaja ein prophetisches Vor-Bild auf Jesus Christus hin,

denen die beiden ersten zwei jüngere Theologen, einen deut- : als Prophetie verkündet''.*

sehen, den Pastor Lic Hans Walter Wolff in Solingen- L. M. von Pakozdys ungarisch geschriebenes, aber mit

Wald, und einen ungarischen den Pastor Dr. theol. Laszlo ungarisch-deutschem Doppeltitel und deutschem Auszug ver-

Märton von PAkozdv in Budapest, zum Verfasser haben, sehenes Buch „Deuterojesajanische Studien II. Der Ebed Jah-

dic dritte aus der Feder des als Semitist und Iranist, Reli- weh in der Theologie Deuterojesajas" dem 1940 als „Deu-

gionshistoriker und Bibelforscher weltweit bekannten Uppsalaer terojesajanische Studien I" eine literarkritische Untersuchung

Professors H. S. Nyberg herrührt. ubf JvDle ne"«'e peuterojesaja-Kntik mit besonderer Rücksicht

H W Wolffs Arbeit eine Hallische Lic.-Dissertation auf die s. g. Ebed-Jahweh-Lieder"4 - ebenfalls ungarisch ge-

mit dem Titel lesaia 53 im Urchristentum. Die Geschichte ■, schrieben und mit ungarisch-deutschem Doppeltitel und deut-

der Prophetie .Siehe es siegt mein Knecht'bis zu Justin" », hat ■ schein Auszug ausgestattet - vorangegangen war, kommt zu

sich zur Aufgabe gestellt, unter Berücksichtigung der im Spat- wesentlichen anderen Ergebnissen als Wolffs Dissertation. Von

Judentum üblichen Deutung des Stückes das vom Urchnsten- der neueren Erkenntnis ausgehend, daß der Komplex {es. 40-55

tum bis zu lustin hin vertretene .Verständnis von Jes. 52, nicht eine p anvoll disponierte größere literarische Einheit, son-

13-53 12 darzulegen Aber sie geht doch auch auf den hebrai- dem eine lose Aneinanderreihung vieler einzelner „Lieder"

sehen 'Text ein gibt' exegetisch-textkritische Einzelbemerkungen oder besser „Sprüche" und „Worte" darstellt, erklärt es die

zu ihm legt die so gewonnene Textgestalt in deutscher Über- , aus der vor dieser Erkenntnis liegenden Epoche beibehaltene

Setzung'vor und würdigt die darin zum Ausdruck kommende ; Ausscheidung der sogenannten 'Ebed Jahwe-Lieder, also von

BtfS&L „Wer 7st de? Knecht? Die Forschung kommt in : 42 l-(4)9; 49,1-6; 50 4-9; 52.13-53 12, für unberechtigt

dieser Frage allem Anschein nach allmählich zu einem festen und uberholt und fordert dementsprechend, daß der 'Ebed in

Ergebnis Die Gründe die für die Deutung auf das Volk < diesen Stucken genau so verstanden werden müsse wie in ihrer

Israel angeführt worden sind, fielen nach und nach dahin. Was Umgebung wo er ohne jeden Zweifel und nach allgemeinem

aus 53 2 ff zu erheben war wies zu stark auf ,eine ganz be- Zugeständnis das Volk Israel bezeichnet. „Der Vf. verteidigt ..

stimmte Persönlichkeit' Nach viel hin und her scheint diese die kollektive Auffassung des EI, nämlich, daß der Ebed

nun in Deuterojesaja selbst gefunden zu sein. . . . Doch damit Jahwe sowohl im Buche Djs wie in den von Djs stammenden

ist erst ein Teil der Frage beantwortet. Es hat sich den Aus- l s. g. vier Ebed Jahwe-Liedern das geschichtliche Volk Israel

legem immer wieder aufgedrängt, daß hier eine solche Fülle der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sei. Zuerst erledigt

von Aussagen gemacht ist, daß z. B. so viele Leiden genannt 2) S. 32-34. 3) XII und 252S. Debrecen (Ungarn), 1942. 4) 91 S.

1) 140 S. Gedruckt in der Buchdruckerei der Anstalten Bethel bei i Päpa (Ungarn), 1940, Druckerei der Reformierten Hochschule (Veröffent-

Bielefeld, 1942. lichungen der Ref. Theologischen Akademie zu Päpa [Un^rn), Bd.:37).

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