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Ausgabe:

1942

Spalte:

177

Kategorie:

Praktische Theologie

Autor/Hrsg.:

Sauter, Maria

Titel/Untertitel:

Frauenarbeit 1942

Rezensent:

Hoffmann-Aleith, Eva

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Seite 1

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177

Theologische Literaturzeitung 1942 Nr. 5/6

178

in ihrem Kern schon echte und ernsthafte Christengebete
sein." „Nur der ergriffene religiöse Künstler kann das
lebendige religiöse Bild schaffen."

Die beigefügten Schriftbilder sind graphisch ausgezeichnet
, die im Anhang gebotenen Abbildungen bezeugen
den Wahlspruch: „Besser leere Wände als religiöser
Kitsch im Heim".

Stüdenitz/Mark Eva H o f f in a n n - A 1 c i t Ii

Saut er, Maria: Frauenarbeit. Eine Sammlung v. Gedichten u. ausgearbeiteten
Abenden zu festl. Veranstaltungen in evang. Frauenbünden
. Heidelberg: Ev. Verlag Jakob Comtesse 1941. (139 S.) 8°
= Handrei'dign. f. d. prakt. Arbeit, Bd. II. RM 2—.

Die Verfasserin hat Gedichte und kleine Festspiele
für „Kindervorführungen mit Gesang und Deklamation"
aneinandergereiht, die in ihrem evangelischen Frauenbund
günstige Aufnahme gefunden haben. Es sind einfache
Weisen eines Menschen, dem sich die Gedanken
leicht in die Form von Versen kleiden. Sie erheben den
Anspruch, „Freude zu bereiten, die von Gott kommt
und zu Gott führt". Wer nicht liturgische Feiergestaltung
vorzieht oder auf reformatorisches Gut zurückgreift,
findet hier Material. Fraglich ist allerdings, ob unsere
Zeit viele Möglichkeiten zu derartigen Darbietungen eröffnet
und ob diese der Gemeinde aufbauende Kräfte zuführen
können.

Stüdenitz/Mark Eva Hoffmann-Aleith

Mitteilungen

üie theologische Fakultät Berlin beklagt den Heimgang des am
2. Februar d. J. verschiedenen außerordentlichen Professors em. für
christliche Archäologie U. Dr. Georg S t u h 1 f a u t h.

Er wurde geboren am 6. 3. 1870 in Mußbach (Pfalz), war nach
dem Studium der Theologie und Archäologie 18%—97 am kaiserl.
archäologischen Institut in Rom, machte von da aus Studienreisen nach
Sizilien, Nordafrika und Malta, stand seit 1898 im Pfälzer Kirchendienst
, wurde 1908 Pfarrer in Wörth a. Rhein und 1913 als a. o. Professor
für christliche Archäologie in die theologische Fakultät zu Berlin
berufen, wo er bis zu seinem Tode verblieb. Die theol. Fakultät
Straßburg verlieh Ihn die Würde eines D. theol. hon. causa. 1935 wurde
er nach Erreichung der Altersgrenze eirtpflichtct.

Seine wichtigsten wissenschaftlichen Publikationen sind folgende:
Die altkirchliche Elfenbeinplastik 1896; Die Engel in der altchristlichen
Kunst 1897; Die „ältesten Porträts'1 Christi und der Apostel
1918; Der christliche Kirchenbau des Abendlandes 1924; Die apokryphen
Petrusgeschichten in der altchristlichen Kunst 1925; Die
religiöse Kunst im Werke Lovis Corinths 1926; Die Bildnisse D. Martin
Luthers im Tode 1927; Das Baptisterium S.Giovanni in Fönte
zu Neapel und seine Mosaiken 1929 (R. Seeberg-Festschrift); Das
Dreieck. Die Geschichte eines religiösen Symbols 1937; Der Leuchtturm
von Ostia 1938; Die Bildnisse des Hans Sachs vom 16. bis
zum Ende des 19. Jahrhunderts 1939. Seine mannigfachen Artikel
in Zeitungen, Zeitschriften und Literaturzeitungen lassen wir hier beiseite
. Schon aus diesem Verzeichnis sieht man genügend, welche
Spezialgebiete seiner Disziplin er vor allem gepflegt und durch seine
Forschung gefördert hat.

Als Lehrer fesselte er besonders durch seine Übungen im Seminar
für christliche Archäologie, dessen Direktor er war, und durch seine
mannigfaltigen wissenschaftlichen Exkursionen zu den Denkmälern der
christlichen Baukunst im Laufe der Jahre eine reiche Zahl von dankbaren
Studierenden an sich. Die Feier seines 70. Geburtstages im
J. 1940 legte ein beredtes Zeugnis davon ab, wie groß und vielseitig
überhaupt die Wertschätzung war, die er sich erworben hatte.

Ein klares, schönes und eindrucksvolles Bekenntnis von dem Glauben
, der hinter seinem wissenschaftlichen Arbeiten stand, legte er ab
in dem 1940 erschienenen, vor dem christl. Männerwerk in Berlin
gehaltenen Vortrage: Was ist mir Jesus Christus? Seine sehnsüchtige
Hoffnung, daß er nach dem Kriege die für die christliche Archäologie
so wichtigen Stätten Palästinas, Syriens und Kleinasiens auf einer
Forschungsreise, für welche Mittel bereits zur Verfügung standen,
noch würde sehen können, hat sich ihm nun nicht mehr erfüllt.

Die Mitglieder der Fakultät werden dem bescheidenen, freundlichen
und lieben Kollegen allezeit ein ehrendes Gedächtnis bewahren.
Berlin _ Sellin

Der Krieg im Osten hat im vorigen Sommer mit Ital Geizer,
Hans-Georg Opitz und Karl Holl in der jüngeren Forschergeneration
auf patristischem Gebiet die unersetzlichsten Lücken gerissen. Jetzt

tritt ihnen wahrscheinlich ein neues Opfer an die Seite. Dr. phil. Walter
Jacob, Bibliothekar an der Preußischen Staatsbibliothek und
lange Jahre hindurch Mitarbeiter bei der Kommission für spätantike
Religionsgeschichte an der Preußischen Akademie der Wissenschaften,
wird seit dem I. Februar d. J. von seinem Truppenteil vermißt, nach-
! dein er in einem harten Gefecht durch Granatsplitter schwer ver-
■ wuridet worden war. Die Hoffnung, daß die Russen ihn aufgelesen
und in ein Lazarett gebracht haben könnten, ist doch nur eine geringe
. Jacob hat am französischen Feldzug teilgenommen und wurde
in seinem Verlauf mit dem EK II ausgezeichnet. Im August 1940
| hatte er die Freude, mit den siegreichen Truppen als Leutnant an der
Spitze seiner Kompanie in Berlin einzurücken. Längere Zeit hindurch
gehörte er der Besatzungsarmee in Dänemark an, um im Januar dieses
Jahres in Rußland erneut eingesetzt zu werden.

Er wurde am 16. Februar 1910 geboren, studierte von 1928 bis
i 1935 in Berlin Klassische Philologie und Theologie. Sein besonderes
Interesse galt der lateinischen Sprache und Literatur, wo ihm Ed.
Norden in besonderem Sinne zum Lehrer wurde. Schon frühzeitig aber
'■ wandte sich sein Interesse dem Studium der Handschriften zu.
I K. Strecker, Pereis und vor allem Emil Jacobs waren ihm dabei Führer
und Vorbilder. Durch Hans Lietzmann, in dessen Seminar er
, lange tätig gewesen ist, wurden ihm als spezielles Arbeitsgebiet das
frühe Christentum und die Quellen der alten Kirchengeschichte ver-
! traut. So war er vortrefflich vorbereitet, als ihm von Lietzmann die
! Ausgabe der Historia tripartita Cassiodors übertragen wurde. Dieses
I Buch enthält neben dem Rufins so ziemlich das gesamte kirchenge-
, schichtliche Wissen des Altertums und ist darum ein vielbenutztes
, Repertorium durch das ganze Mittelalter hindurch geworden. Jacob
i hat sich unverdrossen der schweren Editorenpflicht unterzogen, fast
J 150 Handschriften zu sammeln, zu kollationieren und ihr gegenseitiges
| Verhältnis zu prüfen. Es war nicht bloß sein eiserner Fleiß, sondern
, seine durch methodische Schulung geschärfte kritische Begabung, die
I ihn vor dem Ertrinken in dieser kaum noch übersehbaren Üherliefe-
I rung schützten. Schon 1935 konnte er seine phil. Dr.-Dissertation
| abschließen, die als praefatio der zukünftigen Ausgabe Rechenschaft
' von seiner Beurteilung der Handschriften ablegt. Obwohl ihm Unzial-
handsebriften nicht zur Verfügung standen, gelang es ihm doch, die
I Oberlieferung auf einige wenige Handschriften des 9. und 10. Jahr-
| hunderts zurückzuführen. Die Einzeluntersucliungen dabei haben ein
| weit über den speziellen Zweck hinausführendes allgemein paläographi-
sches und bibliotheksgeschiclitliches Interesse. Sie zeigen die vorzüg-
j liehe Eignung Jacobs als Verwalter einer Handschriftensammlung in
seinem zukünftigen Beruf. Nachdem er am 13. Febr. 1936 sein Dr.-
Examen abgelegt hatte, widmete er sich der Herstellung seines
Cassiodor-Textes. Es war ihm vergönnt, diese trotz mannigfachen an-
j deren Pflichten bis zum Ausbruch des Krieges im wesentlichen abzu-
| schließen. Die letzte Hand legte Jacob an seinen Text während eines
Arbeitsurlaubes im Winter 1940/41, und noch von Dänemark aus
! hat er bei der Korrektur der ersten Fahnen der jetzt im Druck befindlichen
Ausgabe mitgewirkt.

Jacob hat ein nicht leichtes, an härtester Arbeit reiches Leben:
j gehabt. Erst in den letzten beiden Jahren — gerade während seiner
; Militärzeit — hat ihm die Sonne des Glücks ein wenig gelächelt. Er
, durfte eine junge Gattin heimführen und hat auch noch sein Kindchen
I auf dem Arm halten können. Jetzt warten sie in banger Hoffnung
auf Nachricht, und dazu eine alte Mutter, die schon einmal im Wclt-
! krieg mit dem Gatten ihr Liebstes für das Vaterland hergeben mußte.
! Berlin W. E 1 t e st e r

Zur 10. Wiederkehr des Todestages von Eduard Meyer (31. August
1930) ist die kürzlich erschienene Bibliographie seiner Werke von H.

I Maro hl als Qedächtnismal verfaßt (Eduard Meyer, Bibliographie
. Mit einer autobiographischen Skizze Ed. Meyers und der Gedächtnisrede
von U. Wikken. Stuttgart: Cotta 1941, 130 S. 8°.
RM 4,—; Lw. RM 6,—). Das weitverzweigte Werk E. Meyers wird
— eine schwierige Aufgabe — nach Jahren geordnet übersichtlich
dargeboten und durch ein ausführliches Stichwortregister dem Be-

! nutzer das Eindringen in den weitverzweigten und ungeheuer umfang-

I reichen Stoff erleichtert. In 492 Nrr. werden zunächst die eigentlichen
Schriften genannt, Nr. 493—550 bringen die Referate und Rezen-

i sionen, Nr. 551—570 die Berichte und Notizen über ungedruckte Refe-

i rate und Vorträge E. Meyers. Im zweiten Teil erscheinen unter denselben
Nummern wie im ersten Teil die Rezensionen zu seinen einzel-

1 nen Werken. Es folgt ein chronologisches Verzeichnis von Aufsätzen,
Notizen und Nachrufen, die sich auf E. Meyer beziehen (S. Ulf.

[ fehlen übrigens das ByM»t?*cwiaiölXOV Ap^ixov VIII, 990 und die
Mey«?.ii E/.z.T|vixr| EYXi'vJ.ortatoFia XVI, 425).

Das sorgfältig gearbeitete Buch wird eingeleitet von einer bis

! 1923 reichenden autobiographischen Skizze E. Meyers (zuerst abgedruckt
1932 im Almanach der Wiener Akademie) und geschlossen von
der Gedächtnisrede U. Wilckens, die er 1930 im Berliner Institut für
Altertumskunde hielt (zuerst veröffentlicht Cotta, Stuttgart 1931:
Eduard Meyer zum Gedächtnis — Zwei Reden von Ulrich Wilckcn

| und Werner Jaeger). Hier ersteht noch einmal die gewaltige, ehr-