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Ausgabe:

1942 Nr. 12

Spalte:

349

Kategorie:

Kirchengeschichte: Reformationszeit

Autor/Hrsg.:

Kjöllerström, Sven

Titel/Untertitel:

Tillkomsten av 1541 års bibel 1942

Rezensent:

Pleijel, Hilding

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Seite 1

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849 Theologische Literaturzeitung 1942 Nr. 12 350

fassung wird manches geboten, dann natürlich die Kor- Beekenkamp, Dr. W. H.: De avondmaalsleer van Beren-

respondenz mit dem Rate wegen des Schwabenkrieges, garius van Tours, "s-aravenhage: M. Nijhoff 1941. (VIII, 75 S.)

in dem Pirckheimer Hauptmann war. — S. 139 in der f• f ™ Kerkhistorischc Studien, behoorende bij het Nedcriandsch

Überschrift zu Nr. 44 lies clanssinP««^ g*J ™ «^^T^T^ bÄS"*

sum et loqui nescio, von Charitas Pirckheimei gespro- ' ' * , 1

rbiMi ist 7itit 1er 1 6 Uer Verfasser dieser Untersuchung bereitet eine Neu-

Hdddbew " ' ' ' W.Köhler ausgäbe der bekanntlich von Lessing 1770 in Wolfen-

■ büttel entdeckten, aber erst 1834 von A. F. und Fr. Th.

Kjöl 1 erström, Sven- Tillkomsten av 1541 ärs bibel. Lundi ; Vischer herausgegebenen Schrift Berengars „De sacra

C. w. k. Oteerup; Leipzig: o. Harrassowit/ 1941. (18 s.) gr. 8° j coena" vor, auf Grund der Wolfenbiittler Handschrift

Lunds Universitets Ärsskrift. N.F. Avd. i. Bd. 37. Nr. 4 = j und mit Angabe der zahlreichen Zitate, von denen allein

Studier tili 1541 ärs Bibel 2. Kr. l—. 90 sich als von Augustin herrührend erweisen. Die vor-

Lindblom, Job.: Till fragan om förlagorna för 1541 Ars , ''eS?llde studle g'bt gleichsam die dogmengeschichtliche

översättning av Gamla Testamentet. Lund: C. W. K. Oleerup; Einführung. Der Lebensgang von Berengar wird kurz

Leipzig: o. Harra.ssowitz 1941. (3.5 S.) gr. 8° =» Lunds Univer- ' gezeichnet (vermißt habe ich die Kenntnis der Abhand-

sitets Ärsskrift. N F. Avd. I. Bd. 37. Nr. 3 studier tili 1541 lung von C. Erdmann: Gregor VII. und B. in Qu. u.

in bibel 1. Kr. 1.50. Forsch, aus ital. Arch. 1937/38), dann eine Inhaltsangabe

Im Jahre 1541 erschien die erste vollständige Bibel von „De sacra coena" geboten, bei der mit Recht be-

in schwedischer Sprache. Zur Vierhundertjahrfeier dieses tont wird, daß die Elemente bleiben was sie sind, aber

für die schwedische Sprache und schwedische Kultur so doch auf wunderbare Weise eine conversio und mutatio

bedeutsame Ereignis sind zahlreiche Jubiläumsschriften erfahren, und daß es leichter ist, zu sagen, was B. nicht

erschienen, die in engerem oder loserem Zusammenhang will (die Transsubstantiation) als was er positiv will

mit diesem Ereignis stehen. Unter den wichtigsten Oe- (Letzteres wird S. 34f. etwas zu stark spiritualisiert).

denkschriften dürften die beiden Studien zur Bibel des Wie ein Überblick über die Abendmahlsanschauung vor

lahres 1341 /u nennen sein, die von zwei Lunder Theo- B. zeigt, sind Ambrosius und Augustin als Hauptquellen

iogen, dem Kirchenhistoriker S. Kjöllerström und dem für B. anzusprechen, aber Augustin steht ihm näher;

Exegeten j. Lindblom, dem Programm der im gleichen
Jahre abgehaltenen theologischen Doktorpromotion in
Lund beigegeben worden sind. Beide Schriften sind gering
an Umfang, doch ergebnisreich an Inhalt.

Kjöllerström untersucht die Entstehungsgeschichte

anderseits ist die Betonung des h. Geistes als Operator
von Ambrosius (aliud opus, aliud operatio). Die Frage,
ob B. den Scotus Eriugena kennt, möchte Beekenkamp
so lösen, daß unter dem Namen Johs. Scotus sich
Ratramnus verbirgt (so schon Laufs in Th. St. Kr. 1S28),

der Gustav-Vasa-Bibel (wie die Bibel von 1541 gewöhn- j ohne diese Möglichkeit zur Überzeugung bringen zu
lieh genannt wird). Nachdem er darauf hingewiesen hat, ; können. Ein besonderes Kapitel geht den Nachwirkun-
daß die 152(> erschienene Übersetzung des NT für den i gen von B. nach. Das von G. Morin und A. J. Macdo-
kultischen Gebrauch bestimmt war, weist K. nach, daß nald behandelte Aberdeen-Manuskript wird mit Recht
die Separatübersetzungen verschiedener Bücher des AT, Berengar abgesprochen, Petrus Venerabiiis von Cluni,
die in den dreißiger Jahren des 16. Jhs. erschienen, nicht, Thomas von Aquino, Johann von Paris, Wiclif, John
wie man früher gemeint hatte, Probeübersetzungen wa- i Fisher, Trithemius, Calvin, Flacius, John Jewel werden
ren, sondern beim evangelischen Gottesdienst benutzt in ihren Äußerungen über Berengar vorgeführt, seitwerden
sollten. K. legt dann im einzelnen an Hand teils samerweise aber geht B. an dem Abendmahlsstreit zwi-
bislier unbekannter Dokumente, teils zwar schon bekann- ! sehen Luther und Zwingli völlig vorüber, obwohl in
ter, doch mißverstandener Quellennotizen dar, wie die ihm Berengar eine große Rolle als Kronzeuge hüben und
Bibelübersetzung geplant, finanziell gesichert und schließ- | drüben gespielt hat. Lessing hielt bekanntlich Berengars
lieh im Sommer 1541 vollendet wurde. Der damalige j Abendmahlslehre für identisch mit der Luthers! Ähnlich
Erzbischof Laurentius Petri dürfte die treibende Kraft urteilte auch Joh. Cochlaeus in seiner „Ernstlichen Dispu-
gewesen sein. Dagegen läßt es sich nicht feststellen, wer tatiou vom h. Sacrament des Altars 1530". Berengars
seine Mitarbeiter an dem großen Werke gewesen sind. i Platz in der Geschichte der Abendmahlslehre ist doch
Wie der Titel seiner Schrift angibt, beschäftigt Lind- etwas mehr als „bescheiden" (S. 70) gewesen, wenn ich
blom sich mit dem Problem, welche Vorlagen der schwe- ihn auch nicht mit Darras „Protestant vor dem Protedischen
Übersetzung des AT in der Bibel von 1541 zur stantismus" nennen möchte, derartige Vergleiche sind
Verfügung gestanden haben. L. untersucht eingehender in der Regel unglücklich. — Das mit vorliegender Unter-
gewisse feile des Buches der Richter sowie des Psalters. suchung eröffnete Unternehmen von Beiheften zum Ne-
Die Bibel vom Jahre 1541 gibt selbst im Vorwort an, daß derlandsch Archief voor Kerkgeschiedenis begrüßen wir
sie sich der Lutherschen Bibelübersetzung anschließe. freudig und wünschen gute Fortsetzung.
Aber welcher von diesen? L. zeigt im einzelnen auf, daß Heidelberg w. Köhler
es, was die von ihm untersuchten Partien angeht, die im

Jahre 1539 bei dem Buchdrucker Hans Lufft in Witten- r^n^nr^^rn^r,^,™

berg erschienene deutsche Bibel gewesen ist, die end- KIRCHENGEbiJlK.H 1E: NEUZEIT

gültig die Gestalt der schwedischen Reformationsbibel

bestimmt hat. Doch ist, wie der Verf. sagt, die Ein- R o c h a t, Prof. Einest: Le Developpement de la Theologie pro-

schränkung zu machen, daß die schwedische Bibel von testante fran^aise au 19e siede. Genf: Georg u. Cie. 1942.

1541 in zahlreichen Fällen dem Texte der älteren Über- l444 s) Fr. 10-.

Setzungen Luthers von 1523 ff. gegen 1534 und 1539 Der frühere Kirchenhistoriker der Genfer Fakultät

gefolgt ist. Die schwedische Übersetzung hat außerdem füllt mit diesem Buch eine Lücke aus, die schon lange

die Versio vulgata und offenbar auch den hebräischen empfindlich klaffte. Wir haben zwar tüchtige Biographien

Urtext benutzt °(dagegen nicht die Septuaginta). Was von französischen Theologen dieser Zeit, wie Adolphe

Erkläruno-en und Glossen am Rande betrifft, fußt die Monod, Edmond Scherer, Edm. de Pressense, H. Ber-

Bibel von 1541 auf der Lutherbibel von 1539, doch mit sier, Albert Reville, Paul Lobstein, Auguste Sabatier

großer Freiheit und Selbständigkeit. (leider nur den ersten Band!), Tomy Fallot u. s. w., aber

Der Verf. will seine Untersuchung nicht als endgültig ; keine zusammenhängende Darstellung. Von A. Westphals

betrachtet wissen, vielmehr sei sie als ein Programm zu neuem Bibellexikon ist der dritte Band (Zeitgenossen)

bezeichnen. Man darf sehr hoffen, daß der Verf. Ge- i auch noch nicht erschienen und Lichtenbergers große

legenheit finden wird, die hier so verheißungsvoll begon- ; Enzyklopädie hat keine Ergänzungsbände erhalten. So

neue Forschungsaufgabe auf die ganze schwedische Bibel ist Rochats Buch doppelt willkommen. Es ging aus Vor-

VOtn Jahre 1541 auszudehnen. I lesungen hervor und man spürt es ihm in seiner losen

Lund Hilding P l e i j e l Form manchmal an.