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Ausgabe:

1941

Spalte:

165

Kategorie:

Interkulturelle Theologie, Missionswissenschaft

Titel/Untertitel:

Kirishito-ki und sayo-yoroku 1941

Rezensent:

Schlunk, Martin

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166

Theologische Literaturzeitung 1941 Nr. 5/6

166

Zur Geschichte der ältesten lutherischen Gemeinde in
Neu-Amsterdam (später New York) ergeben sich bemerkenswerte
Parallelen, die eine Untersuchung schon lohnen
würden.

Bremen Bodo Heyne

Voß, Gustav, S.J., und Cieslik, Hubert S. J.: Kirishito-Ki und
Sayo-Yoroku. Japanische Dokumente zur Missionsgeschichte des
17. Jahrhunderts. Tokyo: Sophia University 1940. (VII, 228 S., 2 Taf.,
4 Skizzen) gr. 8°.

Einer der interessantesten und unbekanntesten Abschnitte
der Missionsgeschichte Japans ist das Schicksal
der katholischen Christen nach der Ausweisung der Missionare
aus Japain im Jahre 1587, die im Anfang des
17. Jahrhunderts eine erbitterte Christenverfolgung nach
sich zog, ohne den Christenglauben vollends ausrotten
zu können. Es ist darum ein großes Verdienst der Sophia
-Universität in Tokyo, daß sie zwei hierhergehörende
, von den Jesuiten-Missionaren Gustav Voß und Hubert
Cieslik ins Deutsche übertragene japanischen Dokumente
aus dem 17. Jahrhundert, die dieses Buch enthält,
allgemein zugänglich macht.

Es handelt sich zunächst um das Buch Kirishito-Ki,
in dem der Inquisitor der Christen Inoue seine Erfahrungen
mit den in Gewahrsam genommenen Christen
niederlegt. Wir lernen die Antrittseide der Inquisitoren
kennen, erfahren, welche Maßnahmen und Verfügungen
gegen das Christentum und den Außenhandel getroffen
wurden, hören von der Tätigkeit und Methode der Inquisitoren
und können das hier gebotene amtliche Material
durch die in dem Buch Sayo-Yoroku enthaltenen privaten
Aufzeichnungen eines der Beamten des Christengefängnisses
ergänzen. Nicht alles in dem zweiten Buch
bezieht sich auf Christenverfolgungen, aber alles hilft
zu einem anschaulichen und geschlossenen Gesamtbilde.

Professor Naojiro Murakami hat eine einleitende Einführung
zu den Dokumenten gegeben und in einem Anhang
wird weiteres Material zur Ergänzung des in beiden
Büchern behandelten Stoffes beigebracht. Einige Ka
D:,J- 0;„P Darstellung des gekreuzi<

fiihi

hang Wird weiteres Material zur trgan
Büchern behandelten Stoffes beigebracht. Einige Karten
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Sekunden, daß sie nicht Christen seien, sind neben den
stückS*ern wer*vo"e Beigaben zu den gebotenen Quellen-

TüJ)ingen M. Sc hl unk

Mitteilungen

j Zwischen dem Erscheinen eines Buches und seiner Besprechung
I /, Wlsse»schaftlichen Zeitschriften liegt notgedrungen, vor allem
li l'T licr"c'<s'c',,iR1"i!,r der zeitgegebenen Erschwernisse, eine ziem-
■* Spanne Zeit, die auch alle Bemühungen des Verlages und der
de |n n'Cit""R "icllt aus der Welt scnaffen können. Die ThLZ. hat
jj"j"**j>i mit den vorliegenden Heft beginnend, bis auf weiteres eine
lKef°1,|'erC Spa,te eingerichtet: Neue Bücher — zur Besprechung an-
Üü * i'r'' Hicr Wcrdcn nacn Sachgruppen geordnet auf Grund der
194M " Nalionalhihliograpliic (angefangen mit Heft 1 des Jahrg.

>) und der uns von den Verlegern zugehenden Voranzeigen alle
u!r angezcißt> die zur Besprechung in der ThLZ. angefordert
die Der Leser erhält so regelmäßig einen Oberblick über

. gesamten Neuerscheinungen aus dem Fachgebiet der ThLZ. und
gra | ■ damit eine auf dem Stand der Gegenwart befindliche Biblio-
52| 1 d!° S'CM von den zusammenfassenden Bibliographien eines Er-
Di ,("'""nßsial,res wohltuend durch ihre Neuheit unterscheiden wird.
52* Mitarbeiter der ThLZ. sind in den Stand gesetzt, ihre besonderen
i nsc"e wegen der Rezension dieses oder jenes Buches gleich nach

" arfthn'nvn wird, den um-

Luthers Wiederkehr", ,,Luther und die theologische Forschung",
„Luther und die Politik", Dazu kommt von Knolle „Luther und der
Gottesdienst". (Diese an und für sich etwas unvermittelte Zusammenstellung
erklärt sich, wie das Nachwort sagt, daraus, daß das Heft
nicht vollständig sein kann und will und ,,nur grundlegende Züge aufweisen
soll".) Die grundsätzliche Besinnung wird ergänzt durch den
sehr nützlichen Bericht Knolles über die Lutherforschung nach 1918,
zu dem noch eine Übersicht über die Lutherausgaben und Hilfsmittel
zum Lutherstudium sowie die Literaturzusammenstellung S. 73 ff.
kommen. (Hier ist naturgemäß manches ergänzend nachzutragen: zur
Geschichte der Lutherforschung Bornkamms Übersicht in seiner Neuauflage
von Boehmers Jungem Luther, Hashagens Aufsatz Histor.
Vierteljahrsschr. 31, 025—650, sowie das Buch von Lortz (wie
überhaupt die katholische Lutherforschung kaum zu Wort kommt),
zur Theologie Luthers die beiden Werke von E. Seeberg und Walter
(vgl. dieses Heft der ThLZ.), zum jungen Luther Vogelsangs Ausgabe
der neugefundenen Fragmente der 2. Psalmenvorlesung, zum Turmerlebnis
Bornkamms Aufsatz im ARG. 1940, 2/3, zu den Lutherausgaben
Wolfs Übersicht darüber ThLZ. 1940, 12, zu den Hilfsmitteln die
„Deutsche Biographie der Reformationszeit" (vgl. Maurer darüber
ARG. 1940, 1) usw.). Berichte über die Luther-Gesellschaft, die Luther
-Halle, die Erneuerung der Lutherstätten in Torgau, Wittenberg
(die Renovierung des Mclanchthonhauses ist jetzt übrigens beendet)
und Erfurt (dazu 7 Bilder), die Luther-Akademie aus der Feder von
Knolle, Thulin und C. Stange schließen das Heft ab, das seine Bedeutung
besonders für den Pfarrer im Amt, den Studenten und den weiteren
Kreis aller an Luther und der Lutherforschung Interessierten
gewinnen wird, die hier eine vorzügliche zusammenfassende Übersicht
über die durch das behandelte Thema aufgeworfenen Fragen finden.

Aland

In der Zeitschrift des Vereins für die Kirchengeschichte der Provinz
Sachsen und des Freistaates Anhalt Jahrg. 37/38 (1940) erscheint
jetzt S. 39—84 ein nachgelassener Aufsatz aus der Feder des am
11. September 1939 in Wittenberg verstorbenen D. Dr. Theodor
Wotschke: „Der Pietismus in der Provinz Sachsen". Mit gewohnter
Gründlichkeit zeichnet er die zahlreichen pietistischen Richtungen und
geht an Hand eines reichen, meist unbekannten Quellenmaterials der
Geschichte des Pietismus in sächsischen Landen von 1691 an nach. —
Wotschkes bleibendes Verdienst ist es, daß er in über 300 Einzeluntersuchungen
aus zahlreichen Archiven und Bibliotheken einen großen
Teil des Materials zu einer zukünftigen umfassenden Geschichte des
Pietismus, die noch ungeschrieben ist, zu Tage gefördert hat. Niemand
, der über dieses Gebiet arbeiten will, wird an seinen Untersuchungen
(die leider vielfach an verborgenen Stellen erschienen sind)
vorbeigehen dürfen. Daher ist es besonders begrüßenswert, daß im
Heft 1 der Deutschen Wissenschaftlichen Zeitschrift im Wartheland,
Posen 1940 (an einer leider wieder etwas entlegenen Stelle) ein Verzeichnis
seiner Bücher und Zeitschriftenaufsätze erschienen ist (zusammen
mit einer kurzgefaßten Biographie), das der Forschung eine erwünschte
Hilfe bietet.

Die Herderstiftung in Weimar plant eine Gesamtausgabe von J. G.
Herders Briefen, die mit Unterstützung öffentlicher Stellen im Verlag
Junker und Dünnhaupt in Berlin erscheinen soll. Alle Besitzer von
handschriftlichen Originalbriefen von und an Herder und Caroline
Herder, geb. Flachsland, (also Sammler, Antiquare, Gelehrte, Verwalter
von Privatarchiven, Nachlässen etc.) werden gebeten, den Herausgebern
von ihrem Besitz Mitteilung zu machen. Zuschriften werden erbeten
an die Herausgeber: Dr. Hans Schauer, Oberstudiendirektor
in Mühlhausen/Thür., Bei der Marienkirche 6; oder: Dr. Hermann
Blumenthal, Bibliotheksrat an der Landesbibliothek Weimar,
Belvedere-Allee 22 a.



Das Jahrbuch 1940 „Auslandsdeutschtum und evangelische Kirche
", das wegen Erkrankung des Herausgebers etwas später erschienen
ist, behandelt eine Reihe besonders aktueller Themen: Schubert,
Aus der Geschichte unserer 1939 heimgekehrten Volks- und Glaubensgenossen
(auch als Sonderdruck erschienen unter dem Titel: Heimkehr
1939. Aus der Geschichte usw. Berlin: Verlag des Ev. Bundes 1940,
39 S., 5 Bl. AbbJ, 1 Kte. gr. 8°, 1 RM); Kammel, Volksdeutsche
Probleme im früheren Polen; Wahl, Rechtliche Betrachtungen zum

sländ'r ,-'>l-,,7,,l',,/" 'mZ'"' """hpsdircifen Und den Verlegern end- | Probleme im früheren i'oien; wani, iwiunc oeiracntungen zum

^ndhehen Weg der Umfrage zu ' bci ihnen angeforderten Endkampf der deutschen evang. Gemeinden der Evangelischen Augs-

Büri,W d? °ffcn11iche "Cka"" v Cl,st schnell und vollzählig ein- | burgischcn Kirchen in der Republik Polen gegen die polnische Kir-

tUtt i. ei" A,,sporn se,n' dlCSe " ' chenlcitung; Michaelis, Die evang. Kirche Elsaß-Lothringens im Lichte

n , I aer Wiedergewinnung des alten Reichslandes; Schowalter, Südafrika:

n h tt M ak Heft 14 (Gü- I Volkstum, Deutschtum, Mission und Kirche. Vor allem sei auch auf

In der Schriftenreihe der Luther-Gescllscnatt isi » ^ Anhan(, s ig4_207 hingewiesen, der eine zeitlich und Sachge-

•Ärtöh: C. Bertelsmann 1940, 80 S., RM 2—) von in. m . geordnete Übersicht über den Inhalt der Jahrbücher von 1932

^gegeben eine dankenswerte Übersicht erschienen: »Luthe .n d [ R A
Aschen Kirche der Oegenwart". Althaus berichtet