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Ausgabe:

1941

Spalte:

1-8

Autor/Hrsg.:

Karowski, Walter

Titel/Untertitel:

Die Ontologie Nicolai Hartmanns und das religiöse Sein 1941

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Cljeoiogtfdje Xiteratut^ettung

^onatsfdjrtft für Das gefamte (Bebtet Der Cijeoiogte tmD Belt'gtonjötottfenfdjaft

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack

Unter Mitwirkung von Professor Dr. Gustav Mensching, Bonn
herausgegeben von Professor Lic. Hans-Georg Opitz, Wien

Mit Bibliographischem Beiblatt, bearbeitet von Bibliotheksrat Lic.Dr.phil. REICH, Bonn, und Bibliotheksrat Lic. E. STEINBORN, Berlin

Jährlich 12 Nummern — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50

J. C. HINRICHS VERLAG/LEIPZIG

NUMMER 1/2 66> JAHRGANG_JANUAR/FEBRUAR 1941

Die Ontologie Nicolai Hartmanns und
das religiöse Sein. Von Walter Karowski 1

Andrae: Das Wiedererstandene Assur (Galling
) .................... 20

Astin g: Die Verkündigung des Wortes im
Urchristentum (Käsemann).........21

Bibliothekskataloge, Mittelalterliche (Lerche) . 39

Canisius: Opera (Ohlemüller).......41

Capelle: Die Germanen der Völkerwanderung
(Baetke)................ 34

Die Deutsche Literatur des Mittelalters. Ver
fasserlexikon (Schröder)...........38

Diening: Das Hebräische bei den Samari-
tanern (Jeremias) ..............16

D o r n s e i f f: Echtheitsfragen antik-griechi
scher Literatur (Herter)...........17

Fischer: Ludwig Nicolovius (Bühler) ... 50

Ginneken: Trois Textes Pr^-Kempistes du
Premier Livre de Limitation (Koch) .... 37

Orabmann: Methoden und Hilfsmittel des
Aristotelesstudiums im Mittelalter (Meinhold) 35

Haller u. Galling: Die fünf Megilloth
(Ducnsing)..................13

Spalte) Spalte Spalte
Hart mann: Zur Grundlegung der Ontologie Pestalozzis sämtliche Werke (Werdermann). . 51
(Karowski)..................I . Ramackers: Papsturkunden in Frankreich

Möglichkeit und Wirklichkeit (Dcrs.) . . . [
Der Aufbau der realen Welt (Ders) . . .
Hart mann: Naturwissenschaft und Religion
(Althaus)................57

Heim: Jesus der Weltvollcnder (Althaus). . 54
H ocks: Der letzte deutsche Papst Adrian VI.

1522—1523 (Bühler)............46

Holmquist og Norregaard: Kristen-
dommens Historie i Romantikens, Liberalismens
og Realismens Tidsalder (Haenchen). 52
Kienle: Germanische Gemeinschaftsformen

(Baetke)...................

Kinder: Geistliches und weltliches Regiment

Gottes (Wolf)................58

Ly ng by: Die Tempel der Fortuna u. der Mater

Matuta am Forum Boarium in Rom (Herter) 10
Mensching: Allgemeine Religionsgeschichte

(Bertholet)..................12

Olinder: The Letters of Jacob of Sarug

(Frankenberg)................29

O Ii vier: La Strophe Sacree en St. Jean (Behm) 25
Pernitzsch: Die Religionen Chinas (Schmitt) 11

(Lerche)...................38

Ries: Die natürliche Gotteserkenntnis in der
Theologie der Krisis im Zusammenhang mit
dem linagobegriff bei Calvin (Weber) .... 59
Schel 1 haß: Der Dominikauer Felician Nin-

guarda und die Gegenreformation (Dedic) . 47
Schiffmann: Lagardes Kulturanschauung

(Bühler)...................52

S ch m i d 11 n: Kirchliche Zustände u. Schicksale
des deutschen Katholizismus (Bühler). 46
S c h in ö k e 1: Die ersten Arier im Alten Orient

(Gustavs)...................19

Schubert: Form and funetion ofthe Pauline

thanksgivings (Dibelius)...........26

[Stange:] Lorenzo il Magnifico (Köhler). . 39
[Tertullian] Quinti Septimi Florentis Tertulliani

Apologeticum (Martin)...........28

T h e i s s i n g: Die Lehre Jesu von der ewigen

Seligkeit (Büchsei)..............26

Thomas von Kempen: Das Leben Meister

Gerhards (Koch)..............37

Zeitschriftenschau................61

Die Ontologie Nicolai Hartmanns und das religiöse Sein1

von Walter Karowski, z. Zt. bei der Wehrmacht

Ytr vipr Untersuchungen des Bandes „Zur Grund- Subjekt aus in das Transsubjektive, das an sich seiende Sein hin-
W,mnwW Ontologie" Über das Seiende als Seiendes "«» „erfaßt". Der Gegenstand der Erkenntnis oder das Oblegmio
; der UntOIOgie IWin und Sosein die ! J*» hat ein übergegenständliches Sein. Er geht in seinem Gegen-

überhaupt, das Verhältnis von Dasein und Sosem die ltUMktja nicht auf Das lintcrscheidl.t das Erkenncn vom vorstelle,,

Gegebenheit des realen Seins und endlich Problem und Dttkm ,,hailtasiereil lllld Urtcik.n. Mit dem Satz von der Oberge'

Stellung des idealen Seins bilden den Allttakt ZU einer , gemtfadHchkeit des Erkenntnisgegenstandes ist daher das Grundgesetz

umfassenden Philosophie des Seins, deren repräsentativer I der Erkenntnis ausgesprochen (I 154, vgl. ferner „Grundzüge'einer

Vertreter im 20. Jahrhundert der Berliner Denker Nico- j Metaphysik der Erkenntnis", 2. Aufl. Berlin 1925, S. 107, 348 ff.),

lai Hartinann ist. Bevor sich die Besprechung in das In- Ist Erkenntnis als rational-transzendenter Akt zu bezeichnen, so gibt es

nere des Werkes versenkt, muß man begriffen haben, i daneben eine Fülle von emotional-transzendenten Akten, die Ansich-

dab Dasein Und Sosein Seinsmomente und Realität und seiendes erfassen. Sie s,nd d.c subjek .ve Antwort auf die Harte des

. « . • i j c- -1 •.. o„o1 Reale», die de» Menschen betrifft. Das Kennzeichen dieser Akte ist

Idealität Seinsweisen sind. Sie spielen in der Keal- auf dcr ^ des MemcheB sci,„ Betroffensein von Seiendem. Im
sphäre bezw- der Idealsphäre. Diese hat eine andere Art , Rahmeil dcr emotional-transzendenten Akte sind zu unterscheiden i) die
und Weise ZU sein als jene. Wirklichkeit, Möglichkeit , cmotional-rezeptiven Akte des Erfahrens, Erlebens, Erleidens und Er-
Ond notwendig sind Seinsmodi. Diese Unterschiede muß tragens. Das Gemeinsame dabei ist dies, daß dem Subjekt etwas
man, wie gesagt, im Kopf haben, wenn man Ontologie widerführt (I 178); 21 die emotional-prospektiven Akte des Erwartreiben
will. ' *ens' dts Vorgefühls, der Bereitschaft, des Gefaßtseins. In ihnen zeigt
., ..... . K . c . .-„. ■ ,, „ cn<<.,„. Am s'cn das Betroffensein als ein vorempfindendes Vorbetroffensein (1

Das Verhältnis von Dasein und Soscin lalit sich so rassm. nm r

. . .. • . '. 2 . ... IU, ii-t„.Mmri i=t Hpr Her l88) Und 31 die emtional-s pontanen Akte. Sie unterscheiden sich von

i).,u. n scheiden sich die SeinsspIlaren. Ihr Unterschied ist der der r. , _ 1 . , . . ..

uascin , iv; • i . rw.hu „irht H..c So der Passivität des Erwartens des Künftigen durch die Aktivität des

Seinswe sc Diese hangt an der Weise des Daseins, nicht des so- » " *"■»

•rittSo ei" ist neutrales Sein. So ist denn der Gegensatz von VorS;'ffs m..f .Z"k"nft-, So ^„^'""r der emotiona-

dcaKein und Realsein der Gegensatz von idealen, Dasein und realen. ! spontanen Akte das Begehren Wollen, Tun .Handeln u nd ta. Grunde

S«Sn IJarau W't, daß das S<,sein die beiden Seinssphären verbin- : die s elUmgneliniende Gesinnung (I 198) Im 4 Teil werden

detAm Rundsein (Ü. h. am Sosein) einer Kugel ist es nicht abzu- und Stellung des idealen Seins erörtert. Am Phänomenbe-

ZtnTL ,sith um eine geometrische (idealseiende) oder um eine i reich des Mathematischen wird gezeig , daß ,m mathematischen Er-

matcriene (rUSetX) K«el hWelt. In, 3. Teil, der „I>ie Gegeben- 1 kenn.nisgcgcstand e,„ an siel, Seiendes erfaßt ist. So meint man

ZT^^EnlS behandelt gipfelt die Grundlegung zur Onto- 1 »« Satz von der Winkclsumme im Vieleck nicht im an die Tafel

£ h Z 7 hcmüS s"el. i n die Erkenntnis und ihren Gegen- gezeichnete Vieleck, auch nicht den Begriff des Vielecks; denn dieser

logie. Abschnitt I bemüht s.U im . end , Akt dcr *om ist unräumlkh. Man meint also das Vieleck überhaupt in genere, in

stand. Erkenntnis zeigt sich als einen transzendenten Akt, der ^ (| ^ ^ ^.^.^ ^ Etf^ns

1) Zur Grundlegung der Ontologie. Berlin: W. de Gruyter idealem Sein liegt In der Unaufdringliehkeit des idealen Seins. Reali-
& Co 1935 zit I- Möglichkeit und Wirklichkeit. Berlin, ebda. tat ist aufdringlich. Sie betrifft. Der ideale Gegenstand dagegen
1938 zit II •' Der Aufbau der realen Welt. Grundriß der allgemeinen drängt sich nicht auf: Kaum- und Größenverhiiltnisse bleiben trotz
Kategorienleiire. Berlin, ebda. 1940, zit. III. , Rechnen mit ihnen selber unbemerkt. Sie sind versenkt in Realverhält-

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