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Ausgabe:

1941

Spalte:

121

Kategorie:

Praktische Theologie

Autor/Hrsg.:

Schnepel, Erich

Titel/Untertitel:

Als Christ und Kompanieführer im Weltkrieg 1941

Rezensent:

Langner, Erwin

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Seite 1

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121

Theologische Literaturzeitung 1941 Nr. 3/4

122

Mitteilungen

charaktervolle Ausdruck eines deutschen Mannes, dem die Sache des I Welchen Rückhalt fanden die Deutschen am Christen-
Reiches und die Sache des Evangeliums ein einziges Lebensziel ge- tum ! Welche Solidarität der Gemeinden, — das deutsche
wesen sei Darin liegt seine urbildliche Bedeutung auch für unser j pfarrhaus ist hier deutsches Lebenszentrum! Wie stark
Glaubensringen. Es wird wieder lebendig, wie dieses Wechsel- , ma,cht der Glaube zum Kämpfen Und auch zum Sterben!
reiche und schicksalhafte Leben am deutschen Lebensschicksa ge- Eg braucht einem nicht mehr bange zu sein um einen
wachsen ist — sein geistiger Anteil an der deutschen trhe muig Christen stand, der solche Bewährung hinter sich hat und
sein großdeutsches Ziel, bis zur weiteren Tragik, als der uersi er Vol,lmadlt erwiesen hat an gefährdeter Stelle.

Freiheitskriege an der Bildung der kommenden VernMtnis« m ^ ^ ^ ^ Konf inliandenunter-

Deutschland unbeteiligt hieben sollte So WeiPt - ^_ ^ denk ^ nfcht djege QlaUlbensbilder deT

Ä^Xre S° «t^WTn.l Man kann Gegenwart vor die Jugend stellte Aus diesem Buch

den Glauhensauftrag eines großen, schöpferischen Geistes nur aus der . sollten die Pfarrer lernen, was Seelsorge ist.
unmittelbaren Verbindung mit seiner übrigen Oeistigkcit her erfassen, i Jena E. Langner

nicht aber, Inden man nur die frommen Äußerungen, in t Uesen
Fall die christlichen Bekenntnisse seines Lebens ••«««>*■ «g"
.christlichen' Arndt ließe sich, wie es sich gerade jetztw e«le „
- mit derselben Einseitigkeit ein .heidnischer' oder n,ch christlicher
Arndt gegenüberstellen Was wäre also auch apologetisch erreicnt. Trotz a]ler entgegenstehenden Schwierigkeiten ist jetzt in einem

Es ist nicht zu fürchten daß Arndts Christentum darunter verlieren ansehnlichen Bande der schön ausgestattete Bericht über den VI. Inter-
könnte wenn es aus der Polarität seines deutschen Wesens verstanden , nationalen Kongreß für Archäologie Berlin 21.-26. August 1939
würde:' Im Gegenteil mir so konnte sein Lebenswille auch uns heute j (Bcrlin ,Q40> dc 0ri,yter, 667 S., 76 S. Abb. Lw. 20 RM) erschienen.
:—Für seine Herausgabe zeichnet M. Wegner als Generalsekretär des

Kongresses verantwortlich. Die Lektüre dei- I larstellunsr des Verlaufes des
Kongresses im einzelnen, seiner Arbeitssitzungen, seiner wissenschaftlichen
, festlichen und geselligen Zusammenkünfte ruft bei jedem Teilnehmer
lebendig die Erinnerung an jene festlichen Tage herauf, an
denen sich — unmittelbar an der Schwelle des Krieges — in der
Reichsliauptstadt noch einmal aus aller Herren Länder zusammenfand,
was in der archäologischen Welt Rang und Namen hat. — Die
eigentliche Bedeutung des Buches liegt natürlich nicht bei diesen Berichten
, den einzelnen Verzeichnissen der Kongreßmitglieder, der Ausschüsse
, der Vertreter der auswärtigen Regierungen, Städte und der
beteiligten wissenschaftlichen Institute, so wertvoll sie im einzelnen —
besonders für die Teilnehmer — sind. Sein eigentliches Gewicht gewinnt
der Band, wie Wegner im Vorwort auch hervorhebt, durch die
Referate aus den Arbeitssitzungen der einzelnen Sektionen (Methode
und Allgemeine Archäologie, Aegypten und Vorderer Orient, Griechische
Antike, Römische Antike, Spätantike), die jedesmal eine Zusammenfassung
— oft durch Zeichnungen und Fotos unterstützt — der
verschiedenen Vorträge gehen (nur etwa 5 Referenten aus der großen
Zahl haben keinen solchen Bericht geliefert). So entsteht ein einzigartiges
Handbuch der Archäologie, das aus dem Mund der berufensten
Fachleute einen Querschnitt durch die moderne Forschung gibt,
und zu dem jeder greifen wird, der sich über den heutigen Stand der
Probleme, die zahlreichen Ausgrabungen usw. unterrichten will. —
Für Theologen sei besonders hingewiesen auf S. 182 ff. Religionsgeschichte
und Allgemeines, S. 213 ff. Alter Orient, S. 234 ff. Die
Mandäer von Irak und Iran, S. 483 ff. Ausgrabungen In Palästina,
sowie vor allem auf die Berichte der Abteilung Spätantike S. 584 ff.

Aland

inmitten der ungeheuren Spannungen unseres Glaubens zur Kraft
werden. Wir denken etwa an die Glaubensdeutung, die uns K. Leese
— übrigens auch auf knappstem Raum — in ,Krisis und Wende des
christlichen Geistes' über Arndt gegeben hat. Wir dürfen niemals
um unserer volkstümlichen Darstellung willen die Dinge einfacher
darstellen als sie sind, weil wir dann den eigentlichen Gtaubensdienst
schuldig bleiben.
Jena E. Langner

Schnepel, Erich: Als Christ und Kompanieführer im Weltkrieg
. Das Fronterlebnis des Christen. Berlin: Furche-Verlag [1940].
(16 S.) kl. 8°. RM -20-

Der Verfasser, der den Weltkrieg als Frontsoldat,
zuletzt als Offizier mitgemacht hatte, stellt seine persönliche
Kriegserfahrung als religiöses Bekenntnis auch
in die neue Kriegszeit, um damit der heutigen Zeit
«inen Glaubensdienst erweisen zu wollen. Wer die gesamte
Kriegsliteratur überblickt, wird schwerlich darin
einen typischen Glaubensausdruck des letzten Krieges
Wahrhaiben können; so selbstverständlich und leicht ist
sich selbst christlicher Glaube nicht bewußt worden.
Das religiöse Kriegserlebmis hat eine Wandlung erfahren
. Nach langem Schweigen, weil es gegenüber der
Mentalität der Nachkriegszeit keine Verständigungsmöglichkeit
gab, entstand jene Hochflut persönlicher 'Einzelerlebnisse
, bis auch das zufällig-persönliche Erlebnis
überhöht wurde durch die Frage des eigenen Lebensausweises
und der Vollmacht. Die gefallenen Kameraden
hören noch immer zu! Das macht das Sprechen über den
Krieg so verantwortlich! Es ist seitdem eim ungleiches
Sprechen! Es kommt nicht darauf an, was der Einzelne
erlebte, sondern oh sich die Front dazu als zu ihrem
eigenen ülaubensausdruck bekennen wird. Nur aus dieser
Vollmacht kann ein wirklicher Glaubensdienst werden
. Darin lag die große Glaubenshilfe W. Flex'!
Jena E. Langner

Er hilft uns frei aus aller Not. Erlebnisberichte aus den Septem-
bertagen 1Q3Q. Im Auftr. d. Ev. Konsistoriums in Posen hrsg. v. Lic.
°r. Riehard Kammel. Posen: Lutherverlag 1940. (144 S.) gr.8°. RM2—.

Tatsachen- und Erlebnisberichte aus den Schreckens-
38*0 in Polen von solcher Eindringlichkeit und auch
Vrausamkeit, daß wir zuweilen keime Möglichkeit haben,
S|e innerlich zu bewältigen, — wenn uns nicht zugleich
aus der starken Glaubenshaltung dieser deutschen Volksgenossen
Hilfe würde. Hier ist Glaube Wirklichkeit.
Diese Leidenszeiten bringen Vorbilder und Glaubensworte
, die ebenso in der Bibel stehen könnten. Aus dieser
Wirklichkeitswelt des Glaubens kann uns im eigenen

Außer der von Ritter, Bornkamm und Scheel herausgegebenen
Festschrift (Archiv f. Ref.gesch. 1940, 2/3 s. Zeitschriftenschau) ist
zum 70. Geburtstag Walther Köhlers (27. 12. 1940) auch vom
Zwingli-Verein eine Festgabe herausgebracht worden (Festgabe Wal-
ther Köhler zum 70. Geburtstage am 27. Dezember 1940 dargebracht
vom Zwingli-Verein, Zürich 1940, Beiheft zu Zwingliana 1940,
XVI S., 178 Sp. gr. 8") und zwar als eine Bibliographie der Schriften
Walthcr Köhlers. In der Qlückwunschadresse heißt es: „Die lang*
Reihe der Titel sagt deutlicher als viele einleitende Worte, weshalb wir
für unsere Gabe diese Form gewählt haben. Sie registriert ein gelehrtes
Lebenswerk von einer unerschöpflichen Fülle, von einer seltenen
Hingabe und einer Reife, wie sie nur wenigen beschieden ist . .
die Bibliographie zeigt in ihren verschiedenen Abschnitten, wie umfassend
Ihr wissenschaftliches Interesse und Schaffen war und noch
ist. Ihre Zwingliforschung steht auf den sicheren Fundamenten Ihrer
Bemühungen um die Reformation im allgemeinen und um Luther im
besonderen. Mit Ihren grundlegenden Arbeiten haben Sie das heutige
Bild der Reformationsgeschichte wesentlich mitgeformt." Diese Sätze
kann sich der Leser bei der Lektüre der langen Titelreihe der Einzelschritten
, Zeitschriftenaufsätze und Editionen nur zu eigen machen,
und sie dienen deshalb an dieser Stelle auch besser als eigene Worte
zur Anzeige der Festschrift. — Die Sammlung ist (dank der Mitarbeit
des Jubilars) vollständig bis ins Jahr 1940 hinein. Besonders
eindrucksvoll ist dem Betrachter des in den Titeln der Bibliographie
zusammengefaßten Lebenswerks Köhlers auch die große Arbeitsenergie,
die hinter den (über 100) Aufsätzen Walther Köhlers für die RGG

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Glaubensringen noch Hilfe und Erlösung kommen. Der | und hinter den über 1500 (1) Rezensionen steht. Aland

Glaube steht hier allein in Vollmacht, nicht in gedank- j
llcher Auseinandersetzung. An dieser Stelle Üegt ZU- Das Organ des Deutschen Orient-Vereins, die Zeitschrift „Der

gleich die Begegnung von Deutschtum und Christen- ; Nahe Osten" bringt im Nov./Dez.-Heft 1940 folgende, besonders

■"Um. Diese Männer und Frauen standen in ihrem evan- ; heachtenswerte Beiträge: H. H. Schaeder, Deutsche Orientforschung-

gelisch bewußten Glauben auf deutschem Vorposten. | E. Rossi, Die Kulturarbeit Italiens im Nahen Osten; M. Schede, Lei-