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Ausgabe:

1941

Spalte:

65-70

Autor/Hrsg.:

Althaus, Paul

Titel/Untertitel:

Reformation ohne Ende? 1941

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tE^eologtfdje literatu^eitung

jftonatefdjrtft für H$ gefamte bebtet ber C^eoiogte unb BeitgtonÄUJtflenfc^aft

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack

Unter Mitwirkung von Professor Dr. Gustav Mensching, Bonn
herausgegeben von Professor Lic. Hans-Georg Opitz, Wien

Mit Bibliographischem Beiblatt, bearbeitetvonHibliotheksrat Lic.Dr.phil. REICH, Bonn, und Bibliotheksrat Lic. E. STEINBORN, Berlin

Jährlich 12 Nummern — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50

J. C. HINRICHS VERLAG/LEIPZIG
NUMMER 3/4 66. JAHRGANG MÄRZ/APRIL 1941

Spalte

Reformation ohne Ende? Von Paul Althaus 65

Unmittelbarkeit und Sinndeutung. Von

C H Ratschow ........ 6gHaubold: Die Bedeutung der Religionsgeschichte
für die Theologie Rudolf Ottos

Spalte

Geheimnis (Hoffmann)........... 98

Hase: Die Gestalt der Kirche Luthers (Pflanz) 109

Blau: Christus der Herr (Usener).....118

Braun: Die Reliquiare des christlichen Kultus
und ihre Entwicklung (Stuhlfauth) . . 94
Büch sei: Die Hauptfragen der Synoptikerkritik
(Fridrichsen)............. 82

Dietrich: Die Ethik Wilhelm Dilthcys

(Bollnow)..................107

Eerdmans: Studies in Job (Möhlenbrink) 80
Die Einheit der Ost- u. Westkirche (v. Arsenicw) 89
Er hilft uns frei aus aller Not (Langner) . . 121
Fischer: Evangelischer Religionsunterricht

im Umbruch (Stäglich)...........113

Frey: Luthers Glaubensbegriff (Hermann). 111
Gerke: Die Zeitbestimmung der Passionssarkophage
(v. Campenhausen)....... 93

Glaube und Freiheit (I.angner).......117

Goldschmidt: Paulinus' Churcliesat Nola

(Schneider)................. 98

G r a b e r t: Der Glaube des deutschen Bauerntums
(Spamer)............... 74

H artig: Der Bamberger Reiter und sein

(Siegfried).................102

Heckel: Ernst Moritz Arndt (Langner) . .120
Hof er: Die Rechtfertigungsverkündigung des

Paulus nach neuerer Forschung (Büchsei) 87
Horst: Die 12 kleinen Propheten (Beer) . 81
Kirchenmusikalisches Jahrbuch (Luther) ... 120
Kliefoth: Erleben und Erkennen (Rolffs). 106
Kressel: Die lebendige Gemeinde — das

Schicksal der Kirche (Nöldeke)......116

Ljungberg: Die nordische Religion und

das Christentum (Naumann)........ 77

Maurach: Russ. Judenpolitik (Stupperich). 91

Noordtzij: Het boek Levitikus (Rost) . . 79, (Stupperich)

Spalte

Rickert: Unmittelbarkeit und Sinndeutung

(Ratschow)................. 69

Rosen möl 1 er: Religionsphilosophie (Siegfried
) .................... 99

v. Rudi of f! Das Zeugnis der Väter (Redeker) 112
Schlieske: Lebendige Psalmen (Usener) . 120
S c h n e p e 1: Als Christ und Kompaniefühl er

im Weltkrieg (Langner)..........121

Sch niewind: Das Gleichnis vom verlorenen
Sohn (Fascher)............ 86

Schulze: Die Anfänge der Volksglaubcns-

forschung (Stolzenburg)..........114

Schweizer: Ego Eimi (Aland)...... 84

Sierke: Kannten die vorchristlichen Germanen
Runenzauber (Tackenberg)..... 72

Smolitsch: Das altrussische Mönchtum

Noth: Das Buch Josua (Beer)........78

Parpert: Die endlose Reformation (Althaus) 65
Percy: Untersuchungen über den Ursprung

der johanneischen Theologie (Aland) ... 84
Redeker: Rundfunkpredigten aus der Universitätskirche
in Kiel (Langner).....118

Richter: Deutsche evangelische Missionsfelder
(Schlunk)..............115

Utz: Bittet, und ihr werdet empfangen

(Pflücker).................. ,,o.

Weischedel: Der Aufbruch der Freiheit

zur Gemeinschaft (Franz)......... 104

Worte für jeden Tag (Wendt).......! 119

Mitteilungen................. 12>

Zeitschriftenschau............ ]2.j

. Reformation ohne Ende?

[Friedrich Parpert, Die endlose Reformation.1]
Von Paul Althaus, Erlangen

Der Grundgedanke des Buches ist dieser: Luthers mitte. Sie gingen in die Welt zwischen den Welten in
Reformation unterscheidet sich von allen vorangehenden jene Einsamkeit, die zwischen Nähe und Ferne, jenseits
dadurch, daß sie kein Ende hat. Sie verpflichtet immer | vom Diesseits und diesseits vom Jenseits liegt" (231).
wieder zur Reformation. Die Kirche der Reformation Man nimmt dieses Buch zunächst mit großer Svm-
ist grundsätzlich nicht gewordene, sondern werdende pathie in die Hand. Jeder verdient Dank, der unsere
Kirche. Das haben die Unkirchlichen besser begriffen Kirche zu der Unruhe ruft, ohne die sie aufhört evantre-
als die Kirchlichen, welche die Reformation als beendet lisch zu sein. Evangelische Kirche muß sich immer aufs
ansehen. Die Unkirchlicheii stellen eben deshalb im de- Neue in ihrem gesamten Wesen und Bestand der Kritik
gensatz /tun Kirchentum und lehnen es ab, weil dieses durch das Evangelium ausliefern und insofern sich zur
gewordene Kirche ist und sie sich zur endlosen Refor- „endlosen Reformation" bekennen. Ebenso ist die Fra^e
mation bekennen. Eine evangelische Kirche, die Volks- nach dem Verhältnis der Kirche zu den „Unkirchlicheii"
kirche und nicht Sekte sein will, kann die Masse der nach dem Grunde und Sinne der modernen Unkiich-
Unkirchlichen nicht als massa perditionis ansehen, darf lichkeit uns bleibend aufgegeben und nicht mit schnel-
auch nicht wähnen, sie noch wieder zu sich zuriiekzu- 1er klerikaler Antwort abzutun. Wir können es auch o-e-
holen. Sie muß vielmehr, so unerhört es ihr auch er- wiß brauchen, an die Sendung des Laientums, wie Lu-
scheinen mag, bei der „Kirche der Unkirchlichen" „das ther sie gezeigt hat, an den „Gottesdienst" in der Weltverborgene
Leben der Zukunft und den Keim für die lichkeit, im Profanen neu und kräftig erinnert zu wer-
konimende Gestaltung der Kirche" erkennen. Das be- den. Parpert will mit Recht unprotestantische Grenzen
deutet: die Laien haben entscheidende Bedeutung für die durchstoßen. Und doch wird man des Buches im Gan-
Zukunift der Kirche. Sie müssen und werden die Wer- zen nicht froh. Denn das Protestantische lebt hier wieker
der endlosen Reformation sein. der einmal von der Auflösung oder doch Zurüekstel-

Parpert sucht dann in sieben geschichtlichen Ab- lung des Evangelischen in seiner klaren Bestimmtheit,

schnitten zu zeigen, daß die Philosophen, die Staats- Schon der entscheidende Begriff, „die endlose Re-

männer, die Soldaten, die Baumeister, die Maler, die formation" ist unklar. Zwar betont P. richtio- daß die

Tonschöpfer, die Dichter bis heute die endlose Reforma- ; immer neue Reformation mit der maßgeblichen' Stellung

tion getragen und gewirkt haben. „Sie alle gingen, je- der heiligen Schnrft in der Kirche gegeben ist. Die hohe

der auf seine Weise, den Weg im die kultische Raum- ; Aufgabe der ständigen Reformation setzte Luther der

Kirche „dadurch, daß er die Heilige Schrift zum alleini-

l) München: E. Reinhardt 1939. (240 S.)gr. 8U. RM 4.80; geb. 6.50. , gen Maßstab des Protestantismus machte" (18). „Die

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