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Ausgabe:

1939

Spalte:

1-3

Autor/Hrsg.:

Mensching, Gustav

Titel/Untertitel:

Vergleichende Religionswissenschaft 1939

Rezensent:

Frick, Heinrich

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Theologische Literaturzeitung

BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK

unter Mitwirkung von Prof. D. HERMANN DÖRRIES, Göttingen, und Prof. D. Dr. GEORG WOBBERMIN, Berlin

HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN

Mit Bibliopraphischcm Beiblatt, bearbeitet von Bibliotheksrat Lic.Dr.phil. REICH, Bonn, und Bibliothekar Lie. E. STEINBORN, Berlin.

Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50

Mamiikripte und gelehrte Mitteilungen li»d * n s fl c h 1 ■ e £ 1 i ch an Professor D. BAUER in Göttingen, Doktere Eichenweg 14, tu tenden,
Keieniuonaexeniplare a u • | c Ii 11 e 11 i C h an den Verlag. Gewlhr fUr Besprechung von unverlangt gesandten Keieniioni-
esemplaren, besonder!» noch bei Zusendung nach Gottingen, kann niebt übernommen werden.

Printed in Germany.

J. C. HINRICHS VERLAG, LEIPZIG Gl
NUMMER 1 64. JAHRGANG JANUAR 1939

Spalte Spalte
Bargellini: Bernardino, der Rufer von Freytag: Die deutsche evangel. Heidenmis-
Siena (Völker)................14 sion (Witte) . ...............28

Beiträge z. Geschichte d. Mennonitcn (Dollinger) 20
C h a m b o n : Der franz. Protestantismus (Wolf) 19
Echternach: Es stehet geschrieben (Grundmann
) ....................24

Ehrhard: Die griechische und die lateinische
Kirche (Koch).............10

Franz: Deutsche Klassik und Reformation

(Thielicke)..................15

Frey: Der Kampf der evangelischen Kirche
in Deutschland (Schlemmer)........27

Grützmacher: Religionsgeschichtliche Cha

rakterkunde (Vorwahl)............ 3

Herntrich: Christus der Herr (Schneider) 28
K e r £ n y i: Pythagoras und Orpheus (Herter) 5
Leidhold: D. Ludwig lhmels, der Gottesmann
und Bischof (Feltrup)........ 24

Mensching: Vergleichende Religionswissenschaft
(Frick)................ 1

Meyer u. Neyer: Lebendige Seelsorge (Haun) 29

P r u c k e r: Vvtnaiq 0eoü (Seesemann) ... 9

Spalte

R i e d e s e 1: Pietismus und Orthodoxie in Ostpreußen
(Lerche)..............21

Schwartz: Über die Bischofslisten d. Synoden
von Chalkedon, Nicaea und Konstantinopel
(v. Loewenich)............13

Schwyzer: Griechische Grammatik (Katz). 7

S e i d m a n n : Pascal und das Alte Testament
(Kalthoff)..................23

Simon: Islam u. Bolschewismus (Abramowski) &

V i s s e r : Götter und Kulte im Ptolemäischen
Alexandrien (Bonnet)............ 6

Witte: Offenbarungnuri.d. Bibel(Grundmann) 24

Mitteilung an die Leser!

Mit Beginn des neuen Jahrgangs wird die Theologische. Literaturzeitung nicht mehr wie bisher Htägig,

sondern monatlich ersdieinen. Der Jahresumfang soll wie bisher 480 Spalten betragen, doch ermöglicht der
größere Umfang der einzelnen Nummer eine sorgfältigere Planung und reichhaltigere Gestaltung des Inhaltes,

als es bei der bisherigen Erscheinungsweise möglich war. Redaktion und Verlag.

Mensching, Gustav: Vergleichende Religionswissenschaft. Der zweite Teil behandelt die Formenwelt der Reli-

Leipzig: Quelle & Meyer 1938. (162 S.) kl. 8". RM 2-; geb. RM 2.80. gionen in der bekannten Art, wie sie maßgeblich von

Angesichts des aktuellen religiösen Ringens und bei ü. v a n d e r L e e u w in seiner großen „Phänomenologie

dem Mangel an guten Einführungen in die Religions- der Religion" 1933 vertreten worden ist. Auf eine Be-

wissenschaft in deutscher Sprache ist es zu begrüßen, ; sprechung der „Frühreligion" folgen der Reihe nach

daß der Direktor des Religionswissenschaftlichen Sern*- die Erscheinungsformen des Heiligen in der Natur, im

nars der Universität Bonn das vorliegende Bändchen Gottesumgang und in der Gottes- und Weltanschauung,

veröffentlicht hat. Es ist inhaltlich und formal für den Ein dritter Teil ist den Strukturtypen und Lebensge-

Zweck einer Einführung vortrefflich geeignet. Nach ein- setzen der Religion vorbehalten. Dabei werden sowohl

leitenden Vorfragen über Geschichte, Gegenstand und geschichtliche Regeln und Erscheinungsformen, als auch

Methode der Religionswissenschaft behandelt der Ver- psychologisch-philosophische Polaritäten genereller Art

fasser den Stoff in drei Teilen: 1. Die Lebensmitte der besprochen. Das Ganze gipfelt in der Gegenüberstellung

Religionen, 2. Typologie und Erscheinungsformen der der „beiden großen Grundformen hochreligiösen Lebens

Religion, 3. Strukturtypen und Lebensgesetze der Re- überhaupt: Prophetie und Mystik, von denen die erstere

ligion. von dem Ur- und Grunderlebnis des heiligen persön-

Im ersten Teil gruppiert er die bekanntesten Reli- liehen Willens ausgeht, während die zweite zum Aus-
gionen der Geschichte und Gegenwart nach den haupt- gangserlebnis die Erfahrung des Ureinen hat" (S. 158).
sächlichen Rassegebieten, deren er drei annimmt: einen Um zu cjner krjtischen Würdj „ , darf jch von der
vorwiegend nordischen Rasseboden, einen vorwiegend ( im Buch selbst aufgeworfenen Frage ausgehen, wie sich das von mir
armeniden und mediterranen, einen vorwiegend Siniden | 1928 herausgegebene Göschenbändchen „Vergleichende Religionswissen-
und mongoliden. Er definiert die Lebensmitte der ein- j schaff zu der Schrift Menschings verhält. Ich habe mich auf Themata
/einen Religionen in folgenden Stichworten. Indien: Re- | beschränkt, die bei Mensching hauptsächlich im dritten Teil behandelt
ligionen des ruhenden Einen und der einenden Ruhe; werden, also auf die typischen strukturen und Gesetzmäliigkeiten der
germanische Religion: Religion des numinosen Gemein- Religion. Sie scheinen mir der Hauptgegenstand einer vergleichenden
schaftslebetis; Mazdaismus: Religion des Kampfes und Betrachtung zu sein. Der zweite Teil der vorliegenden Schrift behandelt
der Entscheidung- griechische Religion- Religion des die Formenwelt oder Phänomenologie, die man natürlich auch unter den
rSnSTSri de? (Ä^^ö^iMhS^IiffS^eLion 1 Begriff vergleichender Religionswissenschaft bringen kann, allerdings nur
Dranges una aer Uestalt, römische Kellgion. Kel gion bej Ausdehnung des Stichwortes „Vergleich". Denn während dieStruk-
der Zweckerfullung USW. Ich erwähne aus dem Folgen- , turtypen und Lebensgesetze der Religion sich überhaupt nur durch ein
den noch das Christentum: Religion der Gottesgemein- ! Vergleichsverfahren herausarbeiten lassen, müßte die Formenwelt der
schaff, und den Islam: Religion der absoluten Erhaben- Religion schon bei genauer Kenntnis bloli einer großen Religion deutlich
und der vollkommenen Ergebung. Die ostasiatischen ! Uch zu machen sein. Daß durch Vergleich zwischen verschiedenen Reli-
Religionen werden außerordentlich kurz behandelt. Ein I 8'°nen die Formenwelt kräftiger und im einzelnen gültiger zu Massen
weiteres Kapitel innerhalb dieses ersten Teils stellt Ver- ! ist' steht allerdi"gs fest. Man kann also der Zurechnung des zweiten

gleiche und Unterscheidungen zwischen den einzelnen I Tah ^l^t^^^V^'Tf'^ beipflichten.

R ,. ■ x , • ,___„„.w,, 41. nnffpciH^fl Mio ..t Dagegen mochte ich die Frage aufwerfen, ob der erste Teil, „die

KeilglOlien aUT, wonei oeson^ ui^uu».ucv, u.e aui- , LebeIlsmi,te der Religionen", nicht richtiger an den Schluß des Ganzen

fassung von der Welt Und das LthOS ins AUge gefaßt [ gehörte oder noch besser Stoff einer selbständigen Abhandlung sein

werden. I sollte. Diese methodologische Erwägung ist nicht überflüssig. Es scheint

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UrB.TÜB.

27JA?j.1939