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Ausgabe:

1938 Nr. 14

Spalte:

263-264

Titel/Untertitel:

Gottes Wort soll obschweben 1938

Rezensent:

Stelter, Hugo

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Seite 1

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263

Theologische Literaturzeitung 1938 Nr. 14.

264

[Gerstenmai er, Prof. Lic. Ernst, und Prof. Lic. Otto Strohl:
Gottes Wort soll obschweben. Festschrift zur Hundertjahrfeier
des Predigerseminars hrsg. Friedberg i. H.: Verlag der Ev. Landeskirche
Nassau-Hessen. [Friedberg i. H.: Carl Bindernagel] 1Q37. (VII,

374 S) er 8°. RM 10—! 1 äen „Zeitstromungen" und mit „den Fragen, die das

N.T. und vor allem durch Gottes Wort sich selber angesprochen
fühlen.

In der systematischen Theologie soll man sich mit

r r.-. j- er -j. u mx • r. j- • 1 Leben der Kirche ieweils bewegen", auseinandersetzen

Der für die Festschrift eines Predigerseminars zu- Am bpsfpn apM maJn Hahpi vnn fanraW'tisrh,en Fma.n an«
nächst fremd anmutende Titel stammt aus einem Briefe,

den Luther auf der Rückkehr vom Reichstage zu Worms

in Friedberg an den Kurfürsten geschrieben hat. Von ^ÄSÄÄ? Ä *1 %

Am besten geht man dabei von praktischen Fragen aus.
Nach diesen beiden grundlegenden Fächern geht Verf.

Anfang an hat sich das Seminar unter dieses Lutherwort
gestellt, und damit ist ihm auch für die Folgezeit
das Gepräge gegeben.

Der ziemlich starke Band bringt zunächst die „Predigt
zur Entlassung der Kandidaten am 28. Februar

gische, homiletische, katechetische Ausbildung, an Kirchenrecht
, Gemeindekunde, Gemeindepflege (die besonders
umfassend behandelt wird) und Seelsorge. Daran
schließt sich Kirchenmusik und Pädagogik, und schließlich
kommen noch Spezialkurse, Studienfahrten, Besich-

1937" mit dem Trostwort nach Matth. 16: Nicht Petrus, I Jlg^gen und die heute besonders wichtige nationalpoh-
sondern Christus baut die Gemeinde. „Der Personalbe- !sfhe Schulung zur Sprache - alles in allem ein erfreustand
und die Matrikel von 1837-1937" enthält man- i J*lld vo.n dem, was heut auf einem Predigerseminar
eben Namen, der über die hessischen Grenzen hinaus i SSiw? naturllch nur bei »genauester
bekannt geworden ist. Dann folgt ein gediegener, aus i "lieinteuung mogucn.

der praktischen Arbeit heraus geborner Aufsatz von Prof. . Gerstenmaiers „Zweiter Artikel" hangt nur lose mit

Stroh „Zur Frage der Seminir-Ausbildung", der „nicht | der Festschrift zusammen; es ist ein wissenschaftliches

nur berichten, sondern zugleich die Frage nach der best- Werk für sich. Verf. will Luther durch Luther erklären

möglichen Vorbildung des angehenden Pfarrers an dem "H^ acht dabei auch ferner liegende Ste len heran, die

Einzelbeispiel des Friedberger Seminars erörtern" will. "lcht jedem Theologen bekannt sein durften- So war es

(78 Seiten). Den Hauptteil des Buches bildet dann lhn| möglich, alle seine Aufstellungen aus Luthers Wort

schließlich eine streng wissenschaftliche Arbeit von Prof. j un" Geist zu belegen.

Gerstenmaier: „Der zweite Artikel in D. Martin Luthers ; Luther will ja mit dem Kleinen Katechismus weniger
Kleinem Katechismus", in der „sein theologischer und f"" persönliches Bekenntnis ablegen, als den altkirch-
didaktischer Sinn und die entsprechende unterrichtliche heben Katechumenat wieder aufrichten. Er hat also
Behandlung" gründlich erörtert wird. (200 Seiten). : praktische Absichten damit. „Der Theologe Luther wird
Prof.. Stroh grenzt zunächst das Predigerseminar ge- ™™ Pädagogen." Folgerichtig gibt auch G. seiner Lu-
genüber der theologischen Fakultät und dem Lehrvikariat therarbeit eine praktische Spitze, indem er nach sorgfal-
ab. Die praktische Ausbildung soll erst beginnen, „wenn tiger wissenschaftlicher Darlegung der einzelnen Lehr-
der Student ein guter Theologe" geworden ist. Grund- stucke des 2. Artikels Winke für die unterrichtliche Belegende
Fächer sind Neues Testament und Systemati- handlung darbietet. — Damit hat der Verfasser nicht
sehe Theologie. Im N.T. soll man sich bemühen um „Er- , nur die eigentliche Lutherforschung gefördert, sondern
gänzung, Verknüpfung, einheitliche Schau und besondre auch dem Pfarrer und dem Lehrer wertvolle Dienste
Berücksichtigung des Luthertextes". Darüber hinaus soll geleistet.

man alle theologische Wissenschaft unterbauen durch das Stettin. Hugo stelter.

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Det? deut{cf)e Qetß
und das Cbtrtftentum

Dom Wefen gefcbicbtlicbee Begegnung

5. bis ?. Taufend
64 Seiten. Kactonieet ROß 1.80

U u. 2. Taufend ausgegeben 16. plail
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was die Oocßöße gegen das Cbtnfientum an=
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Kcitik und pofittoe LPegtoeifung ecbalten."

Deuticbe Allgemeine Zeitung 26. 5. 38
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Demnächst erscheint:

Fortschritt und VolSendung
bei Philo von Alexandrien

Eine Studie zur Geschichte der Frömmigkeit

Von Dozent Lic. Dr. Walther Völker

XIV, 350 Seiten, gr. 8°. RM 27.—

Texte und Untersuchungen zur Geschichte der ahehristlichen
Literatur. Hand 49, 1.

Unter Verwertung aller bisher von der Forschung erzielter
Resultate wird der ganze Bereich der philonischen Frömmigkeit
auf Grund einer genauen und scharfen Interpretation der
Quellen erforscht und dargestellt. Aus der Behandlung dieser
Sonderfrage, die freilich in das innerste Wesen Philos hineinführt
, fällt auf zahlreiche, immer wieder erörterte Probleme
der Philo-Forschung ganz neues Licht, und gelingt es vor allem,
hinter dem scheinbar schillernden und schwankenden Wesen
Philos eine einheitliche Grundhaltung sichtbar zu machen.
Über dieses unmittelbare Ziel hinaus ist die Arbeit ein wertvoller
Beitrag zur Geschichte der Ethik, indem sie die Vor.
aussetzung zu einem Vergleich Philos mit den christlichen
Alexandrinern schafft; sie ist ferner ein wesentlicher Gewinn
für die Geschichte der MyBtik, indem sie nachweist, daß
Philo kein Mystiker war und also auch nicht der Ahnherr
der christlichen Mystik sein kann, als der er immer wieder
dargestellt worden ist.

dB:

J. C. HINRICHS VERLAG / LEIPZIG C 1

Die>er Nummer liegt ein Prospekt des Verlages ürnst Reinhardt bei.
Die nächste Nummer der ThLZ erscheint am 16. Juli 1938.

Verantwortlich : Prof. D.W.Bauer in Göttingen, Düstere Elchen Weg 14.
J. C. Hinrichs Verlag, Leipzig C 1, Scherlstraße 2. -- Druckerei Bauer in Marburg.