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Ausgabe: | 1938 |
Spalte: | 241-244 |
Autor/Hrsg.: | Unger, Eckhard |
Titel/Untertitel: | Altindogermanisches Kulturgut in Nordmesopotamien 1938 |
Rezensent: | Glasenapp, Helmuth |
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Theologische Literaturzeitung
BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK
nnter Mitwirkunp von Prof. D. HERMANN DÖRRIES, Göttinnen, und Prof. D. Dr. GEORG WOBBERMIN. Berlin
HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN
Mit Bibliographischem Beiblatt, bcarbeitetvon lübliotheksrat Lic.Dr.phil. REICH, Bonn, und Bibliothekar Lic. E. STEINBORN, Berlin.
Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50
Manuskriplr uoil arrlehrtr Mineilunprn sinn ausschließlich an Professor D. BAUKR io Göttingen, Düstere Eichenweg 14, tu «enden,
Kezetmonsexernplarc ausschließlich an den Verlag. Gewähr für Besprechung Ton unverlangt gesandten Itezensions.
exemplaren, besonder* noch bei Zusendung nach Göttingen, kann nicht übernommen werden.
Frinted in Germanj.
J. C. HIN R ICHS VERLAG, LEIPZIG Cl
63. JAHRGANG, Nr. 14 2. JULI 1938
Bain ton: David Joris (Dörries)......257
Cunz: Ulrich Zwingli (Hashagen).....253
Dal man: Arbeit und Sitte in Palästina
(Staerk)...................245
Engel land: Oott und Mensch bei Calvin
(Wiesner)..................255
Qerstenmaier u. Stroh: Gottes Wort
soll obschweben (Stelter).........263
Spalte! Spalte
Marlow: Jesus' Jerusalem Expedition (Hauer) 246
Hauer: Glaubensgeschichte der Indoger-
manen (v. ülasenapp)........... 241
van der Leeuw: De priniitievc mensch
cn de religie (Mensching)......... 244
Mackinnon: Calvin and the Reformation
(Oberdieck)................. 253
Peterson: Zeuge der Wahrheit (Michel) . 249
Revue d'histoire ecclesiastique (Köhler) . . . 251
Spalte
Rittelmeyer: Aus meinem Leben (Knevels) 260
Schick: Der Christ im Leiden (Knevels) . 262
Schornbaum: Quellen zur Geschichte
der Wiedertäufer (Dörries).........257
Scott: New Testament Ethics (Michel) . . 248
Unger: Altindogermanisches Kulturgut in
Nordmesopotamien (Eilifeldt).......241
Unger, Eckhard: Altindogermanisches Kulturgut in Nord- lebensnahen und volkverwurzelten, aber unbedingt stren-
mesopotamien. Leipzig: O. Hanassowitz 1938. (24 S., 16 Taf.) gen und unabhängigen Religionswissenschaft" auf Grund
Er. 8°. KM 2.40. einer „ideengeschichtlich-synthetischen Methode" zu ge-
Die mit guten Abbildungen, die größtenteils M. | ben (S. VI). Die meisten Leser werden an den 1. Band
Freiherrn von Oppenheims Veröffentlichungen einer Glaubensgeschichte der lndogermanen mit der Er-
über Teil Halaf entnommen sind, ausgestattete kleine Wartung herantreten, in ihm eine Darlegung der neuen
Schrift will und kann die Aufmerksamkeit weiter Kreise Methode der Religionsforschung und eine Erörterung
erneut auf diese Statte lenken, auf die archäologischen der Indogermanenfrage, eine Darstellung der indogerma-
Aufgaben hinweisen, die hier noch zu lösen sind, und da- nischen Urreligion und vielleicht noch der Religion des
mit Willigkeit zur Wiederaufnahme der noch unvollen- Rigveda zu finden. Dies ist hier jedoch nicht der Fall,
bieten Ausgrabung wecken. Es ist auch sicher an dem, i Der Stoff ist dem Verf. unter den Händen so angewach-
daß Nordmesopotamien und so auch der Teil Halaf j sen, daß er ihn nicht mehr in Form einer Einleitung
altindogermanisches Kulturgut birgt und daß von der : in dem vorliegenden Bande unterbringen konnte. Ein
Wiederaufnahme der Grabung dort auch in dieser Hirn- besonderes Buch soll diesen Fragen gewidmet sein,
sieht eine Bereicherung unseres Materials und unseres ebenso wie auch dem Problem der germanischen Irminsul,
Wissens zu erwarten ist. Was aber als Bürge für solche in welcher H. das Symbol einer ur-indogermanischen
Hoffnungen in dem uns bis jetzt bekannten Alten Orient Allgottheit gefunden zu haben glaubt. Das vorliegende
a's altindogermanisch in Anspruch genommen wird, ist Buch enthält einen einleitenden kurzen Abschnitt über
zum mindesten weithin keineswegs mit Sicherheit so zu „das religiöse Artbild der lndogermanen" (S. 1—20)
deuten, da es sich teilweise um Erscheinungen handelt, sowie eine Reihe von Aufsätzen über verschiedene The-
die allgemein-menschlich sind, teilweise um solche, die men der indischen Religionsgeschichte, die H. früher in
auf ihre rassische Herkunft erst noch genauer unter- Form von Artikeln und Broschüren veröffentlicht hat.
sucht sein wollen. Ailzu schnelle Bestimmung von Ele- Die ersten beiden behandeln die indoarische Lehre vom
Kenten auf ihre Rassezugehörigkeit hin leistet der wis- Selbst, dann folgt eine Auseinandersetzung mit Rudolf
senschaftlich ernsten Rassenkunde keinen Dienst. Über- j Ottos Buch „West-östliche Mystik" und hierauf werden
dies ist zu hoffen, daß die deutsche Wissenschaft vom in vier großen Kapiteln Ausschnitte aus der Geschichte
Alten Orient auch dann ihre Bedeutung behalten und , des Vishnuismus, Shivaismus, Buddhismus und Yoga
erhöhen wird, wenn sich unter den Phänomenen ihres gegeben. Wie diese Übersicht zeigt, beschäftigt sich das
Arbeitsbereiches solche indogermanischer Herkunft in Buch also nicht mit der eigentlich arischen Periode
geringerer Zahl finden sollten, als manche annehmen der indischen Religionsgeschichte, sondern mit der Zeit,
föchten, und daß ihr, und zwar bald, auch ohne die in welcher arischer und nichtarischer Geist schon eine
Aussicht auf besonders große Ausbeute dieser Art die ; Verbindung eingegangen sind, lehrt doch H. selbst, daß
v jederaufnahme der Arbeit am Teil Halaf und Um- schon in der Brahmana-Zeit und im alten Buddhismus
gebUng ermöglicht werden wird. Denn daß die wissen- Spuren des Einströmens nichtarischer Kräfte in das
schaftliche Ausbeute groß sein wird, ist über jeden Zwei- arische Geistesleben feststellbar sind (S. VIII). H. glaubt
^el erhaben, und wenn hier schon Schätze zu heben sind, aber, daß in den von ihm behandelten religiösen Er-
dai>» muß das auch der deutschen Wissenschaft vorbe- ; scheinungen arisches Wesen noch bestimmend war, ist
"alten bleiben, die hier mit der Arbeit begonnen hat. er doch auch der Ansicht, daß in den großen Gestalten
_Jlane/Saaie. Otto Eilifeldt. 1 der indischen Neuzeit wie Tukäräm, Vivekänanda, Takkur
hTmT^ ;-^—:-T~Z- 7~1 (richtiger: Thäkur, die bengalische Urform des anp-li-
iä na[ ^- .Olaubensgeschichte der lndogermanen fester J. *• N TagOTC). Gandhi und anderen ar eher
,c'i. Das rchgiose Art b d der iidoperm.nicn und die Grundtypen der „ . . . ■ , b ' . ... . „ 5". , . »». .7
'ndo-arischen Religion. Stuttgart 1937?W Kohlhammer. (XVI, 357 S.) ^st .mmer wieder machtvoll m der Gescluchte Indiens
8 ■ RM io-; geb. 12-. j eingreift" (S. IX).
<i)as neue Buch Hauers soll eine Reihe von Werken Will man versuchen, im Einzelnen festzustellen, was
rorfnen, deren Ziel es ist „eine umfassende Darstellung innerhalb der indischen Religionen arisch sein kann,
er indogermanischen Glaubensgeschichte im Sinne einer und was nicht, so bleibt m. E. der wissenschaftlichen
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