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Ausgabe:

1937 Nr. 8

Spalte:

152

Autor/Hrsg.:

Diehl, Guida

Titel/Untertitel:

Erlösung vom Wirrwahn 1937

Rezensent:

Witte, Johannes

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Theologische Literaturzeitung 1937 Nr. 8.

152

gangspunkt einer weiteren Entwicklung ansieht. Diese
schon von der biblischen Theologie des 19. Jahrhunderts
erstrebte Union ist eine innere, Ausdruck der Glaubensgemeinschaft
. In diesem Sinne soll sie von den Konfessionen
anerkannt werden, und mit ihr eine Fortbildung
des Bekenntnisses auf der Grundlage der alten
Erklärungen, aber mit Berücksichtigung der gegenwärtigen
Fragen und Aufgaben der evangel. Kirche, und
diese Fortbildung soll das ganze Evangelium, nicht nur
das des Paulus und Johannes, sondern auch das der
Synoptiker zur Geltung bringen. Als eine diesbezügliche
Aufgabe betrachtet L. besonders den Ausbau der Lehre
von der Kirche (nicht mehr der von der Offenbarung),
wie sie schon von den luther. Theologen des 19. Jahrhunderts
gefordert worden ist. —

Strathmann hat es ebenfalls auf eine über die kirchlichen
Grenzen übergreifende Gemeinschaft des Bekenntnisses
zu den Grundwahrheiten des evangelischen Glaubens
abgesehen, die auch auf der Barmer*Synode zum
Ausdruck gekommen ist. Das Verlangen einer Übereinstimmung
hinsichtlich des Gesamtumfanges der in bestimmten
Bekenntnisschriften niedergelegten Lehre veräußerlicht
nach ihm den Begriff des Bekenntnisses, als
eines lebendigen Aktes gemeinsamen Glaubens, zu einem
kirchenrechtlich-historischen Begriff. Die Bekenntnisschriften
der evangel. Kirche ordnen sich selbst der

Gemeinschaft möglich nicht nur zwischen den Konfessionen
, sondern auch zwischen diesen und der Union.

Das sind verständige und bedachte Worte von angesehenen
Theologen zur kirchlichen Lage, die hoffentlich
nicht unbeherzigt bleiben. Sie dringen im Gegensatz
zu einem äußerlichen und streitsüchtigen Konfessionalismus
, der von einem intellektualistischen, gesetzlichen
und uniformierten Glauben aus sich ergibt, auf eine innere
Einheit der evangelischen Kirche, wie sie in einem
lebendigen, tatkräftigen, durch das Evangelium in der
heil. Schrift geweckten und genährten Glauben begründet
ist. Das Bekenntnis ist hier nicht die Zustimmung
zu den in den Bekennfnisschriften enthaltenen Sätzen,
sondern die Lebensäußerung wirklicher, echter Glaubensgemeinschaft
.

Königsberg i. Pr. M. Schulze.

Diehl, Guida: Erlösung vom Irrwahn. Wider die von Dr. Mathilde
Ludendorff beeinflußte „Deutschgläubigkeit". 2. Aufl. Eisenach:
Neulandverlag [1936). (80 S.) 8°. RM —.75.

Neben den ausgezeichneten Schriften von Hertel,
Roth und Scharbau gegen Dr. Mathilde Ludendorff hat
auch diese Schrift von Guida Diehl ihren besonderen
Wert. In guter, klarer Gedankenführung wird hier eine
sachlich hervorragend begründete Abwehr der Angriffe
der Mathilde Ludendorff geboten. Für weitere Kreise,
heil. Schrift unter. Der von der Mehrdeutigkeit dieser j auch von schlichten Leuten, ist diese Schrift sehr gut

aus erhobene Einwand erledigt sich, wenn man in evan- | zur Massenverbreitung geeignet. Es kann ja gamicht
gel. Weise sich an die Grundzüge des ursprünglichen j genug geschehen, um die ungeheuerlichen Behauptung
Bekenntnisses und damit an das Wesentliche der Gottes- j gen, die von M. Ludendorff aufgestellt werden, zu
Offenbarung in Christus hält, wie es in dem sogen. ' widerlegen. Der neuste Angriff aus der Ludendorff-
Materialprinzip des Protestantismus zusammengefaßt ist. ! Zentrale, der gegen die Bibel gerichtet ist, ist in dieser
Die konfessionellen Lehrunterschiede z. B. hinsichtlich I Schrift natürlich noch nicht berücksichtigt, denn diese
des Abendmahls und der communicatio idiomatum sind zweite Auflage ist vor diesem neusten Angriff erschie-
dem gegenüber peripherisch. Nur soweit die Bekenntnis- 1 nen. Aber das ist kein Schaden. Das Nötigste über die
Schriften sich um jenes Zentrum drehen, behalten sie Bibel ist auch in dieser Schrift schon gesagt,
ihre maßgebende Bedeutung. Von hier aus ist kirchliche Berlin. Johannes Witte.

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Soeben erscheint Lieferung 2:

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Kauf der 1. Lieferung verpflichtet zur Abnahme des vollständigen Bandes.
Zugleich sei auf die früheren Bände des Werkes hingewiesen:

1. Band. Die Literatur der Jahre 1895—1904. (XVI, 204 S.) 1911. RM 5—; geb. KM 8—

2. Band. Die Literatur der Jahre 1905 -1909. (XX, 316 S.) 1911. RM 8-; geb. RM 11 —

3. Band. Die Literatur der Jahre 1910-1914. (XX, 388 S.) 1916. RM 14-; geb. RM 17—

4. Band. Die Literatur der Jahre 1915—1924. (XX, 755 S.) 1927. RM 39—; geb. RM 42-

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I. v. W. g. Die nächste Nummer der ThLZ erscheint am 24. April 1937.

Verantwortlich: Prof. D.W.Bauer in Göttingen, Düstere Eichenweg 14.
J. C. Hinrichs Verlag, Leipzig C 1, Scherlstraße 2. — Druckerei Bauer in Marburg.