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Ausgabe: | 1937 |
Spalte: | 114-115 |
Titel/Untertitel: | Die Vorsokratiker 1937 |
Rezensent: | Bauer, W. |
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Theologische Literaturzeitung
BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARJVACK
unter Mitwirkung von Prof. D. HERMANN DÖRRIES, Göttingen, und Prof. D. Dr. GEORG WOBBERMIN, Berlin
HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN
Mit Bibliographischem Beiblatt, bearbeitet von Bibliotheksrat Lic.Dr.phil. REICH, Bonn, und Bibliothekar Lic. E. STEINBORN, Berlin.
Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50
Manuskripte und gelehrte Mitteilungen «inri HumchlirGlirh an Professor D. BAUER in Göttingen, Düstere Eicbenweg 14, eu senden,
Reiensioni>rxcmplare aueschliefilich an den Verlag. Gewähr für Besprechung von unverlangt gesandten Rezensionsexemplaren
, besonders noch bei Zusendung nach Göttingen, kann nicht übernommen werden.
Printed in Germany.
J. C. HINRICHS VERLAG, LEIPZIG Cl
62. JAHRGANG, Nr.7 27. MÄRZ 1937
Spalte
Alt: Völker und Staaten Syriens im frühen
Altertum (Meinhold)............ 117
Asmussen: Theologisch-kirchliche Erwägungen
zum Galaterbrief (Fascher) .... 119
Baruzi: Problemes d'Histoire des Religions
(Merkel).................. 113
Capelle: Die Vorsokratiker (Bauer) .... 114
Eißfeldt: Philister u. Phönizier (Meinhold) 115
Spalte
Eiert: Morphologie des Luthertums (Tile-
mann)....................128
F a b r i c i u s: Positives Christentum im neuen
Staat (Eisenhuth).............'136
Jaager: Bedas metrische Vita saneti Cuth-
berti (Bocrner)...............125
Jesus Christus (Fascher)...........121
Koole: Studien zum koptischen Bibeltext
Spalie
(Bauer)................... 120
Lebreton u. Zeiller: L'Eglise primitive
(Munck)................... 123
Weller: Württembergische Kirchengeschichte
bis zum Ende der Stauferzeit (Bossert) 126
W i n d i s c h : Paulus und das Judentum
(Bertram).................. 118
Zeil er siehe Lebreton........... 123
mutet, was aber von J. Baruzi abgelehnt wird unter dem
Hinweis, daß die angeführten Ähnlichkeiten kaum genügen
dürften. „Un esprit createur fei que Saint Jean de
la Croix ne plagie jamais; et des themes de pensee ipeu-
vent avoir agi sur lui, qu'il ait si fortement integres en
lui-meme que nul ne les pourrait ensuite demeler" (S.
147). Hier sind Fragen berührt, die gerade im Hinblick
auf L. Massignon's ,Recueil de Textes inedits concernant
l'histoire de la Mystique en pays d'fslam' (Paris, 1929)
einer eingehenden Untersuchung bedürfen.
München. R. F. Merkel.
Baruzi, Jean: Problemes d'Histoire des Religions. Paris: Felix
Alcan 1935. (VIII, 152 S.) kl. 8°. Fr. 10—.
Der durch seine beiden umfangreichen Werke: ,Leib-
niz et ^Organisation religieuse de la Terre' sowie ,Saint
Jean de la Croix et le Probleme de l'Experience mysti-
ÖUe.' bekannt gewordene Jean Baruzi, Professor am
College de France, bietet uns in dieser kleinen Schrift
(erschienen in der von H. Delacroix hgb. Collection
,Nouvelle Encyclopedie Philosophique', Bd. 5) drei Abhandlungen
, deren Themen dem Umkreis seines Lehrauftrags
entnommen sind. ,Remarques sur l'etat presenit
de l'histoire des Religions' ist die Eröffnungsvorlesung
anläßlich eines religionsgeschichtlie'hen Kurses am Col- Capelle, Wilhelm: Die Vorsokratiker. Die Fragmente und
lege de France (6. Febr. 1934) betitelt, worin er ZU- j Quellenberichte übersetzt u. eingeleitet. Leipzig: Alfred Kröner [1935].
nächst des Nietzsche-Forschers Charles Andler gedenkt, | (XX, 502 s. m. l Karte u. l Tabelle) kl. 8°. = Kröners Taschenaus-
u'ni dann ausführlicher die Bedeutung seines Vorgängers i gäbe, Bd- 119. Geb. RM 4.50.
M. Loisy auf diesem Lehrstuhl für die Religionsge- ! Das nützliche Unternehmen des Alfred Krönerschen
schichte ZU würdigen. Er analysiert dessen Lebensarbeit Verlages, durch „Taschenausgaben" in erschwinglicher
und berührt dabei verschiedene religionsgeschichtlichie ; Preislage den heutigen Menschen in ihrem Ringen um
Probleme. Dem Verfasser liegt besonders daran, die re- j eine begründete Lebensanschauung beizustehen, hat schon
ligionsgeschichtlichen Methoden psychologisch zu ver- ^ mehrere Denker des Altertums durch Übersetzung ihrer
tiefen und, den philosophischen Prinzipien ähnlich, die i Werke ins Deutsche samt erklärenden Beigaben einem
wesensinoinente der einzelnen Religionen intuitiv zu er- ! weiteren Kreise nahegebracht. Neben ausgewählte Schrif-
jjassen. Die zweite Abhandlung: ,Le Probleme de la , ten des Plato, des Aristoteles und des Seneca waren
Forme et l'Exegese contemporaine' beschäftigt sich mit Epiktets Handbüchlein und Mark Aurels Selbstbetrach-
9ler vor allem durch deutsche Theologen (M. Dibe- tungen getreten, letztere in der Bearbeitung von Wil-
llus, Bultmann Ed. Norden, Lohmeyer, Fascher u. a.), i heim Capelle.
aktuell gewordenen form- und traditionsgeschichtlichen Der gleiche Gelehrte hat nun neuerdings auch die
Methode, die dem Verstehen der neutestamentlichen Lite- i Fragmente der Vorsokratiker und die Quellenberichte
^aturgattungen und des in ihnen enthaltenen biblischen | über sie verdeutscht und eingeleitet. Es ist selbstver-
Stoffes neue Wege erschlossen hat. Vielfach scheint j ständlich, daß Capelle von Hermann Diels' grundlegen-
^ir aber (auch von Baruzi) übersehen zu werden, daß i der Ausgabe der „Fragmente der Vorsokratiker" ausge-
erste Anstoß zur literarischen Analyse biblischer . gangen ist. Die von Walter Kranz besorgte 5. Auflage
gücher von alttestamentLichen Forschern, wie von K. | (2 Bände 1934, 1935; der Indexband ist für 1937 zu
pudde und vor allem von H. Qunkel, ausgegangen ist. j erwarten) stand ihm bis zum 68. Kapitel (der neuen
j-^r dritte Teil: ,Sur une Hypothese d'Asin Palacios' ent- j Zählung) zu Gebote. Von da an laufen Text und Kapi-
"ält „l'analyse d'une hypothese recente, aventureuse j telzahlen der 4. Auflage (1922). Freilich ist mit der
^ais stimulante, d'Asin Palacios, concernant Ihn 'Abhad | Gleichheit dieser Zahlen noch nicht die durchgängige
fte Ronda et son influence passible sur quelques moda- ! Gleichheit der Stoffanordnung gegeben, bei der sich
Jjtta de la mystique espagnole" — eine Studie, die mit Capelle aus durchaus begreiflichen sachlichen Gründen
p'i Untersuchungen des Verfassers über Saint Jean de j Abweichungen gestattet.
Croix zusammenhängt, da dieser Autor (Asin Pala- Wichtiger ist eine andere Neuerung. Während bei
~l0s) in dem arabischen Mystiker Ibn 'Abhäd „un Pre- Diels nur die wörtlich erhaltenen Bruchstücke über-
^r&or hispanomusulmän de San Juan de la Cruz" ver- | setzt sind, gibt C. auch die wichtigen doxographiischen
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