Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1936 Nr. 18

Spalte:

335-336

Autor/Hrsg.:

Rade, Martin

Titel/Untertitel:

Erinnerungen eines alten Gesangbuchchristen 1936

Rezensent:

Luther, Wilhelm Martin

Ansicht Scan:

Seite 1

Download Scan:

PDF

335

Theologische Literaturzeitung 1936 Nr. 18.

336

Alles in allem: Der Kern der Untersuchung, im bescheidenen
Rahmen einer Anregung gehalten, könnte
einer Weiterführung des literaturgeschichtlichen Zinzen-
dorf-Gespräches dienen in der Richtung einer Präzisierung
seiner bis jetzt noch unwiderlegten Zugehörigkeit
zum literarischen Barock. Als Bucherscheinung rechnet
sie zu der leider noch immer recht breiten Schicht
wissenschaftlicher Produktion, deren Anspruch nur ihre
Überflüssigkeit die Waage hält.
Alfeld und Göttingen. Werner Kohlschmidt.

Die Welt des Gesangbuchs. Die singende Kirche in Gabe u. Aufgabe
. Leipzig: Gust. Schloeßmann [1935]. 8°.
Heft 1: Erinnerungen eines alten Gesangbuchchristen. Von
Martin Rade. (28 S. m. 2 Abb.). RM —80.

Heft 2: Gennrich, Prof. D. Paul: Der Gemeindegesang in der
alten und mittelalterlichen Kirche. (51 S. m. 7 Abb.) RM 1.40.
Heft 3: Kulp, Johannes: Luthers Leben im Spiegel seiner
Lieder. (72 S. m. 8 Abb.) RM 1.50.

Heft 4 : Moser, Hans Joachim: Die Melodien der Lutherlieder.

(96 S. m. 8 Abb. u. zahlr. Notenbeispielen). RM 1.90-

Heft 5: Wiesenhütter, Pfr. Dr. Alfred: Johann Heermann

(1585-1647). (40 S. m. 2 Abb.). RM 1—. :

Heft 7'8: M i c h a e 1 i s, Otto: Erlebtes Kirchenlied. Ein kleiner j
Führer durchs Gesangbuch. 2 Tie. (je 72 S.). je RM 1.40. j

Otto Michaelis und Prof. Poppen, in der protestan- j
tischen Kirchenmusik keine unbekannten Namen mehr,
zeichnen für die neue Schriftenreihe verantwortlich. Sie !
haben Männer aus dem theologischen und musikwissen-
wissenschaftlichen Lager um sich geschart, die in Einzeldarstellungen
historische, theologische, hymnologische
und liturgische Fragen aus der Welt des Gesangbuches |
behandeln. Rein wissenschaftliche Fassungen haben hier
keinen Platz; die Beurteilung der Beiträge nach ihrer
Wissenschaftlichkeit wäre deshalb auch, abgesehen von
wenigen Ausnahmen, unangebracht. Die Hefte der Reihe
wollen lediglich unter dem Gesichtspunkt des Dienstes
am Einzelnen und der Gemeinde betrachtet werden.

Für diese Zweckbestimmung bezeichnend ist gleich
der erste Beitrag Martin Rades, in dem der Verf. von
seinem jahrelangen lebendigen Umgang mit dem Gesangbuch
erzählt. Das zweite Heft bietet eine historische
Darstellung des Gemeindegesangs in der urchristlichen
und mittelalterlichen Kirche. Eine geeignete Beispiel -
Sammlung macht die Ausführungen recht anschaulich.
Die dritte Arbeit hat die Reformationszeit, insbesondere
Luthers Lieder zum Gegenstand. Joh. Kulp ordnet sie
in den Zusammenhang von Luthers Theologie ein. Die
musikalische Seite der Lutherlieder ist von H. J. Moser
im 4. Bändchen gut behandelt worden. Seine Ausführungen
fördern, obwohl sie sich im volkstümlichen Rahmen
halten, zahlreiche wertvolle Ergebnisse zutage. Der
Verf. geht dabei an manchen Stellen über seinen 1923
in der Weimarer Lutherausgabe (Bd. 35) vertretenen
Standpunkt hinaus. Das Streben nach Volkstümlichkeit
und Flüssigkeit der Darstellung führt aber mitunter zu
Ungenauigkeiten. So kann man z. B. „quadrieren" (S.
13) nicht einfach mit „vierstimmig bearbeiten" wiedergeben
; denn „quadrare" bezeichnet, wie H. Zenck (Sixtus
Dietrich 1928, 22) überzeugend nachgewiesen hat, „den
inneren Ausgleich zwischen der Textstrophe und den
rein musikalischen Gesetzen des Liedtenors". Den Kreis
der bisher veröffentlichten Bändchen schließen Wiesen-
hütters biographische Skizze über Johann Heermann und
die kürzlich erschienene, als Nachschlagwerk für den
Laien empfehlenswerte Bibliographie von Otto Michaelis.

Nach dem bisher Gebotenen zu urteilen, darf man
in der neuen Schriftenreihe „Welt des Gesangbuchs"
ein erfolgversprechendes Unternehmen sehen, das geeignet
ist, weite Kreise der evangelischen Gemeinde
an das Kirchenlied heranzubringen.
Göttingen. W. M. Luther.

Demnächst erscheint:

Die Palästinaliteratur

Eine internationale Bibliographie in systematischer Ordnung mit Autoren- und Sachregister

bearbeitet von

Professor D. Dr. Peter Thomsen, Dresden

Band 5: Die Literatur der Jahre 1925—1934. (Lieferung 1 (S. 1—12* u. 1—224) gr.8".

Preis RM 15 —

Zwei weitere Lieferungen sollen im Laufe 1937, die Schlußlieferung im Jahre 1938 ausgegeben werden. Das ganze Werk
wird in rund II 000 Nummern auf etwa 960 Seiten alle Veröffentlichungen (Bücher, Zeitschriftenaufsätze, Karten, Bilder)
über Palästina-Syrien in bekannter Vollständigkeit und Zuverlässigkeit mit ausführlichen Inhaltsangaben und Rezensionen
verzeichnen.

Kauf der 1. Lieferung verpflichtet zur Abnahme des vollständigen Bandes:
Zugleich sei auf die früheren Bände des Werkes hingewiesen:

1. Band. Die Literatur der Jahre 1895—1904. (XVI, 204 S.) 1911. BM 5—; geb. BM 8—

2. Band. Die Literatur der Jahre 1905—1909. (XX, 316 S.) 1911. BM 8—; geb. BM11—

3. Band. Die Literatur der Jahre 1910—1914. (XX, 388 S.) 1916. BM 14—; geb. BM 17—

4. Band. Die Literatur der Jahre 1915—1924. (XX, 755 S.) 1927. BM 39—; geb. BM 42—

„Diese Bibliographie Palästinas, in der die literarischen Werke und journalistischen Artikel aller Sprachen nicht nur gebucht
, sondern auch nach ihrem Inhalt durch kurze Bemerkungen gekennzeichnet sind, ist ein Meisterwerk im besten
Sinne des Wortes."

Verlag der J. C. Hinrich s'schen Buchhandlung in Leipzig C 1

Die nächste Nummer der ThLZ erscheint am 12. September 1936.

Verantwortlich: Prof. D. W. Bauer in Göttingen, Düstere Eichenweg 14.
Verlag der J. C. H i n ri c h s'schen Buchhandlung in Leipzig C 1, Scherlstraße 2. — Druckerei Bauer in Marburg.