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Ausgabe:

1934

Spalte:

193

Autor/Hrsg.:

Lamer, Hans

Titel/Untertitel:

Wörterbuch der Antike 1934

Rezensent:

Bauer, Walter

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung

BEGRÜNDET VON EMIL SCHÜRER UND ADOLF VON HARNACK

unter Mitwirkung von Prof. D. HERMANN DÖKRIES und Prof. D. Dr. GEORG WOBBERMIN, beide in Göttingen

HERAUSGEGEBEN VON PROFESSOR D. WALTER BAUER, GÖTTINGEN

Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften. Bearbeitet v. Bibliotheksrat Lic.Dr.phil. REICH, Bonn, u.Lic.H. SEESEM ANN, Göttingen.

Jährlich 26 Nrn. — Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50

Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ansschliefilich an Professor D. BAUER in Göttingen, Düstere Eichenweg 14, zu senden,
Rezensionsexemplare ausschließlich an den Verlag. Gewahr für Besprechung oder Rücksendung von unverlangt gesandten Rezensionsexemplaren
, besonders noch bei Zusendung nach Göttingeo, wird nicht übernommen.

VERLAG DER J. C. HINRICHS'SCHEN BUCHHANDLUNG, LEIPZIG C 1

59. JAHRGANG, NR. 11 26. MAI 1934

Spalte

Aalders: Tertullianus' Citaten uit de Evangelien
(Bauer)...............198

Altheim: Römische Religionsgeschichte
(Rohde)...................196

Bebermeyer: Deutsche Literaturdenkmäler
des 16. Jahrhunderts (Kohlschmidt). ... 204

D i n g 1 e r: Der Glaube an die Weltmaschine
und seine Ueberwindung (Köberlc) .... 207

Spalte

Farn er: Das Zwinglibild Luthers (Nöldeke) 204
Felder: Die Antoniuswunder (Dörries) . . 201

Günther: Jung-Stilling (Knothe).....205

Jüssen: Die dogmatischen Anschauungen

des Hesychius von Jerusalem (Dörries). . 201
R u c k e r: Florilegium Edessenum anonymum

(Koch)...................202

Spalte

Ricerche Religiöse (Koch)..........ig3

Schütz: Die Offenbarung des Johannes und

Kaiser Domitian (Seesemann).......198

Staab: Pauluskommentare aus der griechischen
Kirche (Bauer)...........199

Theologicae Dogmaticae Manuale (Jelke) . . 206

Wörterbuch der Antike (Bauer).......193

Wörterbuch der Antike. Mit Berücksichtigung ihres Fortwirkens.
In Verbindung mit Ernst B u x und Wilhelm Schöne verfaßt von
Hans Lanier. Leipzig: A. Kröner 1933. (XII, 784 S.) kl. 8°.=
Kröners Taschenausgabe Bd. 96. geb. RM 5.80.

Hier ist der Versuch unternommen, den Gehalt der
griechisch-römischen Antike einem weiteren Kreise zu
erschließen. Wie dabei natürlich jene Länder einbezogen
sind, auf die Griechenland und Rom in irgend
einer Weise Einfluß genommen haben, so soll es auch
keine zeitliche Begrenzung geben, sondern die Nachwirkungen
des klassischen Altertums werden bis in die
Gegenwart hinein verfolgt. „Die .durchlaufende Betrachtungsweise
' behandelt das Altertum nicht als eine
abgeschlossen hinter uns liegende Periode, sondern verfolgt
antike Einrichtungen, Sitten und Anschauungen bis
in die Gegenwart. Damit gelingt es, das Altertum aus
der Neuzeit zu erläutern, vor allem aber diese auf Grund
unseres Wissens vom Altertum besser als früher zu
erfassen und zu verstehen. Leitspruch des Buches war
also: die Altertumswissenschaft eine Gegenwartswissenschaft
" (S. VI).

Daß das Buch eine gewaltige Fülle von Wissensstoff
enthält, übersichtlich gegliedert und lesbar geschrieben
ist, zeigt schon ein flüchtiger Blick. Inwieweit es das
gesteckte Ziel erreicht hat, kann nur längerer Gebrauch

fehren Unter den ins Auge gefaßten Benutzern sind l-auslaca des Palladius und den Apophthegmata Patrum vergleichen
auch die Theologen genannt. W sie so wenig, wie j k^n ™~ f tttiü^JL&Z'lX .dlr

Der 9. Jahrgang dieser italienischen Zeitschrift enthält überwiegend
Philosophisches, Religionsphilosophisches und Religionsgeschichtliches
. Zuerst aber spricht O. Lowrie S. 1 — 11
in geistreicher Weise über die verschiedenen Erscheinungsformen des
„Klerikalismus und Antiklerika 1 ismus", besonders in protestantischen
Ländern, ihren Ursachen und Wirkungen, mit zahlreichen
Belegen aus alter, neuer und neuester Zeit und Verwertung eigener Erfahrungen
. — E. Verrier, „Figli della Povertä", S. 63—70,
berichtet von den religiösen Anschauungen, der Eigenart und den trostlosen
Lebensbedingungen der Qond, einer Völkerschaft von 3 Millionen
am Nerbudda-Fluß in Indien, und von einer franziskanischen Bruderschaft
, die zur Qonda Seva Mandal (Oesellschaft zur Unterstützung der
Oond) gehörend sich dieser Ärmsten der Armen annimmt. — E. Buo-
naiuti, setzt sich S. 97—104 mit H. Bergson, Les deux sources
de la morale et de la religion (jetzt auch deutsch von E. Lerch, Die
beiden Quellen der Moral und der Religion, Jena 1933), über das Verhältnis
von „Magie und Religion" kurz auseinander und betrachtet
zum Schluß Taufe und Eucharistie als „i due grandi gesti magici
della iniziazione cristiana", wobei aber die Kirche „non e rimasta
sempre a quella temperatura vulcanica di numinositä magica collettiva
a cui l'aveva innalzata la parola di Cristo e l'esperienza di Paolo". —
F. Gabrieli berichtet S. 105—128 vom Leben und den Aussprüchen
des moslemischen Heiligen Hasan Al-Basri (642—728) nach der
Tadhkirat Al-Awiliyä' (= Oedenkbuch der Heiligen), einer von
Attar (gest. 1230) stammenden Sammlung von Lebensbeschreibungen
und Aussprüchen moslemischer Mystiker, die O. die „goldene Legende"
des Islam nennt, die man aber vielleicht noch mehr mit der Historia

Historiker und Germanisten werden gerade auf ihrem
Spezialgebiet das Werk zu Rate ziehen. Daß für Jesus
anderthalb Spalten genügen müssen, ist gewiß in der
Ordnung; daß aber ein ganzes Drittel davon dem 1930
entdeckten „Sarg Jesu" zufällt und auch der Rest im
Grunde nichts Brauchbares bringt, ist bedauerlich. Augustin
hat einen Artikel, aber weder Eusebius noch Athanasius
werden auch nur genannt. „Neues Testament"
so wenig wie „Evangelien", beides doch schließlich zum
griechischen Schrifttum gehörig, erscheinen unter den
Stichwörtern. Und wenn das Weiterleben der Antike
mit berücksichtigt werden soll, kann von der Reformation
, von Luther und Melanchthon u. a. nicht völlig
geschwiegen werden. Hier müßte noch mancherlei hinzugefügt
oder aber der Plan des Ganzen zu Gunsten
einer befriedigenden Durchführung merkbar verkleinert
werden.

Göttingen. W.Bauer.

Ricerche Religiöse. Dirette da Ernesto Buonaiuti. Vol. IX, 1—6.
Rom [37, Via Giulio Alberoni 7]: E. Buonaiuti 1933. (576 S.)
gr. 8°. L. 50-.

193

„Superrazionalitä del Divino", S. 154—160 R. Fedi von
„Evoluzione, pensiero e finalitä". - S. 349—351 erörtert
C. di Cesarö unter dem Titel „Mondo fisico e mondo umano"
den Unterschied und die nahen Beziehungen zwischen Natur und Menschenwelt
und darum zwischen Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft
, S. 441 —445 spricht er unter dem Titel „La sintesi dello
spirito" von der Wirksamkeit der Naturgesetze, Glauben und Wissen,
Sinneswahrnehmung und Erkenntnis. — Fedi berichtet S. 267—271
über das Buch des verstorbenen Prof. Cesare Ranzoli, II realismo
p u ro (Mailand 1932), S. 481 —501 über „Die Religionsphilosophie
John Cairds" des schottischen Philosophen, nach seinem
auch ins Italienische übersetzten Buch „Einleitung in die Religionsphilosophie
", worin dieser einem „spiritualistischen Optimismus" Ausdruck
gibt, kraft dessen er auch in den Unstimmigkeiten unseres täglichen
Lebens doch den Widerschein einer „ideellen Einheit" findet. — H.A.
Wolfson handelt S. 193—236 über „Spinoza und die Beweise
für das Dasein Gottes" und stellt dessen vier Beweisgänge in die
Geschichte der mittelalterlichen und neueren Philosophie hinein —
R. M ondolfos Ausführungen über „Die Unbegrenztheit der
göttlichen potentia bei Aristoteles", S. 305—311, sind ein
Abschnitt aus einem vom Verf. erscheinenden Buch über , Das Unbegrenzte
im Gedanken der Griechen". — A. Tilgher sucht in seinem
Aufsatz „Irrationalismus und Rationalismus im Idealismus
", S. 312—327, unter Bekämpfung G. Gentiles nachzuweisen, daß
der Idealismus nicht, wie meist angenommen wird, reiner Rationalismus

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